Im letzten Sommer habe ich eine Wanderung abseits ausgetretener Pfade auf der Halbinsel Istrien unternommen. Ausangspunkt war der kleine Ort Mutvoran. Mit "Mut voran" bin ich also teils quer durch die Prärie bis nach Krnica gegangen.
Da sich wohl nur wenige in dieser Gegend auskennen, habe ich zu Beginn des Berichts eine Satellitenaufnahme zur Orientierung eingestellt:
https://www.google.de/maps/pla…3d44.9727211!4d14.0174572
Links im Bild sieht man die Jadranska Magistrale (Nr. 66) die durch Marcana verläuft.
In Mutvoran gibt es ausreichend Platz zum Parken vor dem "Stadttor". Anscheinend war der Ort einstmals viel größer als heute, stehen doch noch Reste der Umfassungsmauer und ein beeindruckender Torbogen.
Der Torbogen hat schon eine Besonderheit. Als Bayer freut man sich, das bayerische Wappen hier vorzufinden. Vermutlich hat dieses Wappen allerdings nichts mit Bayern zu tun, findet es sich doch auch in einem Tor in Buzet, hier im Bild.
Nun gab es zwar vor vielen Jahrhunderten mal eine Gegend die den Namen Meranien trug und wohl irgendwo an der istrischen Ostküste lag und auch ein Stück weit ins Landesinnere reichte. Meranien gehörte tatsächlich zur Andechser Linie und damit zu Bayern, das es seinerzeit auch schon gab. Das Wappen dürfte jedoch auf einen istrischen Landadeligen namens Salamon oder Salomon zurückzuführen sein, weil ein Herr namens Raspor-Kapitän Carl Solomon Ende des 17. Jahrhunderts dieses Stadttor von Buzet errichten ließ.
Michael aus Wien hat mir dankenswerterweise diesen link zu den verschiedenen Wappen dieses Salomon oder Salamon genannt:
https://marciana.venezia.sbn.i…scritti/Corhtm/Cor102.htm
Doch nun zurück nach Mutvoran.
Das dreifache Tor war wohl dereinst in einen Gebäudekomplex integriert.
Noch ein Wappen findet sich hier. Mit dem kann ich leider auch nichts anfangen. Die Bischofsmütze deutet jedenfalls auf einen kirchlichen Herrn hin.
Mutvoran besteht aus wenigen Häusern die heute noch bewohnt sind und ein paar Ruinen.
Die Kirche ist leider verschlossen.
Nachdem ich mich hier etwas umgesehen habe gehts wieder raus aus dem Ort.
Ich gehe nun ein Stück der Zufahrtsstraße entlang und dann auf einer schmalen geteerten Straße weiter nach Norden hinunter in den Taleinschnitt.
Hinter mir erkenne ich in der Ferne auf einem bewaldeten Hügel die Ortschaft Mutvoran.
Hier gibt es Einsamkeit und Natur pur
Links und rechts vom Weg sind Wiesen. Die Sonne brennt mir im Nacken und die Schmetterlinge sind auch unterwegs.
Mitten drin im sanften Tal am Ende der Teerstraße und abseits jeglicher Zivilisation steht ein schönes großes Haus mit Pool im Garten.
Es handelt sich um eines der vielen neuen Ferienhäuser, die man für teures Geld in Istrien mieten kann. Das Haus trägt den Namen Heritage Villa Lilly und hat wohl Platz für eine Großfamilie. Wer will findet das Haus auf Facebook. Ich möchte hier keine Reklame für diese sicherlich sehr attraktive Unterkunft machen. Anscheinend ist das Haus auch 2021 vom Frühjahr bis in den Herbst hinein nahezu ausgebucht.
Hier endet auch die Straße und es geht auf einem Trampelpfad weiter. Wie gut, daß ich die App maps.me nutzen kann. Andernfalls würde ich wohl heute noch in der Gegend ziellos umher wandern.
Schon bald habe ich den Wald erreicht und gehe nun zumindest im Schatten. Der Weg wird besser je näher ich Krnica komme.
Ein Imker hat hier Bienenstöcke angesiedelt und kümmert sich gerade in passender Schutzkleidung um seine Bienen.
Ich erreiche nach einer guten Stunde Fußmarsch die Ortschaft Krnica.
Krnica ist wesentlich größer als Mutvoran und hat eine entsprechende Infrastruktur. Hier die Kirche mit dem Namen Zupna Crkva sv. Roka
Drei Gaststätten und ein Tante-Emma-Landen und sogar eine Bäckerei finden sich in der Hauptstraße.
Ich entscheide mich für die Konoba Jeanette.
Nun erst mal ein kaltes Bier
Dann wechle ich den Tisch um vollständig im Schatten zu sein und bestelle mir eine Pizza.
So schön gemütlich es hier ist, so müde wird der Wanderer durch Speis und Trank bei dieser Hitze. Ich mache mich auf den Rückweg, nun jedoch auf einer etwas bequemeren Strecke.
Dabei komme ich an außergewöhnlichen Neubauten am Ortsrand vorbei. Mir persönlich gefallen diese viereckigen Schachtelhäuser nicht so besonders. Aber es ist halt derzeit auch in Istrien Mode, solche Glas- und Betonbauten in die Landschaft zu setzen.
Natürlich gehört auch ein Pool dazu. Hochwertig schaut die Ausführung dieser Schwimmbäder allerdings nicht aus. Egal, verkaufen läßt sich alles insbesondere wenn die Sonne scheint und das Wasser im Pool glitzert.
Teilweise folge ich nun dem Radweg Nr. 343.
Auf der Teerstraße durchquere ich die Ortschaft Cokuni. Hier ist schon die Kiche Marija Magdalena von Mutvoran angeschrieben. Folglich kann ich mich hier nicht mehr verlaufen.
Links am Weg ein Backofen der sicherlich noch genutzt wird, ob zum Brot backen oder für eine Peka.
Auch dieses alte Zeichen von Gläubigkeit der Bewohner findet sich am Wegrand.
Schließlich habe ich es geschafft und bin wieder am Ausgangspunkt meiner kleinen Rundtour in Istrien angelangt.
Nun gehts ab ans Meer um in Duga Uvala zu schwimmen.
jürgen
Da sich wohl nur wenige in dieser Gegend auskennen, habe ich zu Beginn des Berichts eine Satellitenaufnahme zur Orientierung eingestellt:
https://www.google.de/maps/pla…3d44.9727211!4d14.0174572
Links im Bild sieht man die Jadranska Magistrale (Nr. 66) die durch Marcana verläuft.
In Mutvoran gibt es ausreichend Platz zum Parken vor dem "Stadttor". Anscheinend war der Ort einstmals viel größer als heute, stehen doch noch Reste der Umfassungsmauer und ein beeindruckender Torbogen.
Der Torbogen hat schon eine Besonderheit. Als Bayer freut man sich, das bayerische Wappen hier vorzufinden. Vermutlich hat dieses Wappen allerdings nichts mit Bayern zu tun, findet es sich doch auch in einem Tor in Buzet, hier im Bild.
Nun gab es zwar vor vielen Jahrhunderten mal eine Gegend die den Namen Meranien trug und wohl irgendwo an der istrischen Ostküste lag und auch ein Stück weit ins Landesinnere reichte. Meranien gehörte tatsächlich zur Andechser Linie und damit zu Bayern, das es seinerzeit auch schon gab. Das Wappen dürfte jedoch auf einen istrischen Landadeligen namens Salamon oder Salomon zurückzuführen sein, weil ein Herr namens Raspor-Kapitän Carl Solomon Ende des 17. Jahrhunderts dieses Stadttor von Buzet errichten ließ.
Michael aus Wien hat mir dankenswerterweise diesen link zu den verschiedenen Wappen dieses Salomon oder Salamon genannt:
https://marciana.venezia.sbn.i…scritti/Corhtm/Cor102.htm
Doch nun zurück nach Mutvoran.
Das dreifache Tor war wohl dereinst in einen Gebäudekomplex integriert.
Noch ein Wappen findet sich hier. Mit dem kann ich leider auch nichts anfangen. Die Bischofsmütze deutet jedenfalls auf einen kirchlichen Herrn hin.
Mutvoran besteht aus wenigen Häusern die heute noch bewohnt sind und ein paar Ruinen.
Die Kirche ist leider verschlossen.
Nachdem ich mich hier etwas umgesehen habe gehts wieder raus aus dem Ort.
Ich gehe nun ein Stück der Zufahrtsstraße entlang und dann auf einer schmalen geteerten Straße weiter nach Norden hinunter in den Taleinschnitt.
Hinter mir erkenne ich in der Ferne auf einem bewaldeten Hügel die Ortschaft Mutvoran.
Hier gibt es Einsamkeit und Natur pur
Links und rechts vom Weg sind Wiesen. Die Sonne brennt mir im Nacken und die Schmetterlinge sind auch unterwegs.
Mitten drin im sanften Tal am Ende der Teerstraße und abseits jeglicher Zivilisation steht ein schönes großes Haus mit Pool im Garten.
Es handelt sich um eines der vielen neuen Ferienhäuser, die man für teures Geld in Istrien mieten kann. Das Haus trägt den Namen Heritage Villa Lilly und hat wohl Platz für eine Großfamilie. Wer will findet das Haus auf Facebook. Ich möchte hier keine Reklame für diese sicherlich sehr attraktive Unterkunft machen. Anscheinend ist das Haus auch 2021 vom Frühjahr bis in den Herbst hinein nahezu ausgebucht.
Hier endet auch die Straße und es geht auf einem Trampelpfad weiter. Wie gut, daß ich die App maps.me nutzen kann. Andernfalls würde ich wohl heute noch in der Gegend ziellos umher wandern.
Schon bald habe ich den Wald erreicht und gehe nun zumindest im Schatten. Der Weg wird besser je näher ich Krnica komme.
Ein Imker hat hier Bienenstöcke angesiedelt und kümmert sich gerade in passender Schutzkleidung um seine Bienen.
Ich erreiche nach einer guten Stunde Fußmarsch die Ortschaft Krnica.
Krnica ist wesentlich größer als Mutvoran und hat eine entsprechende Infrastruktur. Hier die Kirche mit dem Namen Zupna Crkva sv. Roka
Drei Gaststätten und ein Tante-Emma-Landen und sogar eine Bäckerei finden sich in der Hauptstraße.
Ich entscheide mich für die Konoba Jeanette.
Nun erst mal ein kaltes Bier
Dann wechle ich den Tisch um vollständig im Schatten zu sein und bestelle mir eine Pizza.
So schön gemütlich es hier ist, so müde wird der Wanderer durch Speis und Trank bei dieser Hitze. Ich mache mich auf den Rückweg, nun jedoch auf einer etwas bequemeren Strecke.
Dabei komme ich an außergewöhnlichen Neubauten am Ortsrand vorbei. Mir persönlich gefallen diese viereckigen Schachtelhäuser nicht so besonders. Aber es ist halt derzeit auch in Istrien Mode, solche Glas- und Betonbauten in die Landschaft zu setzen.
Natürlich gehört auch ein Pool dazu. Hochwertig schaut die Ausführung dieser Schwimmbäder allerdings nicht aus. Egal, verkaufen läßt sich alles insbesondere wenn die Sonne scheint und das Wasser im Pool glitzert.
Teilweise folge ich nun dem Radweg Nr. 343.
Auf der Teerstraße durchquere ich die Ortschaft Cokuni. Hier ist schon die Kiche Marija Magdalena von Mutvoran angeschrieben. Folglich kann ich mich hier nicht mehr verlaufen.
Links am Weg ein Backofen der sicherlich noch genutzt wird, ob zum Brot backen oder für eine Peka.
Auch dieses alte Zeichen von Gläubigkeit der Bewohner findet sich am Wegrand.
Schließlich habe ich es geschafft und bin wieder am Ausgangspunkt meiner kleinen Rundtour in Istrien angelangt.
Nun gehts ab ans Meer um in Duga Uvala zu schwimmen.
jürgen
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