Was geschah auf der M/F LIBURNIJA?

Eisenbahner

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Hallo Forum!

Nach unserem Bericht über die Anreise nach Rovinj und Ausflug nach Mali Losinj folgt hier nun der vierte Teil unserer Urlaubserlebnisse in Kroatien 2011. Wir möchten euch heute mitnehmen auf unsere Exkursion von Rovinj nach Dubrovnik. In früheren Jahren sind wir mehrfach die gesamte Küstenstraße gefahren und haben diese Fahrten genossen. Als schönste Erinnerung habe ich dabei den Blick auf die in der Sonne funkelnde Adria vor Augen, auf der die größeren weißen Schiffe, aber auch kleinere Segel- und Motorboote, ihren Kurs fahren. Schon damals war klar, dass wir „irgendwann“ die Perspektive einmal umdrehen würden, um dann eine Schiffsfahrt zu genießen und von See aus die Küstenlinie zu betrachten.

Nun war es 2011 endlich so weit. Bei der Buchung hatten wir bereits gesehen, dass unser Wunschschiff MARKO POLO nicht fahren würde, sondern die LIBURNIJA. Ersteres schien uns stolzer und größer zu sein, während die LIBURNIJA uns eher wie eine etwas größere Jacht erschien. Wie auch immer, ein letzter Check der Seewettervorhersage kündigt Wellen von max. 0,5m an, es kann also losgehen. Über Kanfanar, Lupoglav, Ucka und Opatija erreichen wir Rijeka.


Die LIBURNIJA im Hafen von Rijeka




Vom Liegeplatz aus zu sehen: Das Verwaltungsgebäude der JADROLINIJA


Zwischen Speichern und anderen Industriebauten: Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Rijeka

Auf dem Weg vom Bf zum Fährterminal erblicken wir dann die LIBURNIJA im Hafenbecken, und etwas klein kommt sie uns nun wirklich vor. Am Terminal gesellen wir uns zu den anderen Wartenden, nachdem wir den obligatorischen Check-In absolviert haben. Es halten sich hier nicht wenig Leute auf, und auch die Schlangen der wartenden Autos, die nach Zielhafen sortiert stehen, sind eigentlich ganz ansehnlich. Abfahrt ist um 19.00, Boarding ab 17.00. Zeit genug, das Schiff von außen etwas genauer anzusehen. Wo sollen eigentlich die Kabinen sein? Doch wohl nicht hinter den kleinen Bullaugen? Na, wir werden sehen. Jedenfalls scheint das Schiff vor nicht allzu langer Zeit einen frischen Außenanstrich erhalten zu haben, es wirkt durchaus gepflegt.

Fröschi, unser Haustier und blinder Passagier, behauptet, er habe seinen Kulturbeutel vergessen. Da hat er aber die Rechnung ohne Jadrolinija gemacht. Zufällig gibt es im Terminal einen Automaten, der für genau 5 Kuna Froschzahnbürsten verkauft. Tja, Fröschi, Ausrede hat nicht funktioniert … ;)


Fröschi mit JADROLINIJA-Zahnbürste aus dem Automaten …

Mit ihrem Namen verweist die LIBURNIJA übrigens auf das gleichnamige Land, das sich vom Osten Istriens (dort durch den Fluss RASA vom Volk der Istrier getrennt) über den Kvarner bis in das Gebiet von Sibenik erstreckt, und zwar im Küstenstreifen und den vorgelagerten Inseln. Damit war das Reich der Liburnier eine Thalassokratie, also eine Macht am Meer. Die Liburnier galten als gute Seeleute, aber ebenso auch als talentierte Piraten. Im ersten Jahrhundert wurde Liburnien Teil der römischen Provinz Dalmatien. Im sechsten Jahrhundert gelangten die liburnischen Gebiete unter den Einfluss der Slawen/Kroaten, und das Slawische überlagerte nach und nach das vorher hier gesprochene Dalmatische, eine romanische Sprache.


LIBURNIEN, Lage (Quelle: Wiki)

Die LIBURNIJA weist eine Länge auf von 89m bei einer Breite von 16m. Mit ihrem Tiefgang von 4,22 und einer Geschwindigkeit von 15 Knoten kann sie 671 Personen und 93 Autos befördern – immerhin! Das Schiff wurde bereits 1965 von der MERWEDE-Werft in Amsterdam gebaut und weist dabei eine gewisse Besonderheit auf. Anders als viele andere Schiffe verbrachte die LIBURNIJA all ihre Jahre bei derselben Reederei, also der JADROLINIJA. Interessant und irgendwie sympathisch, wie wir finden.


JADROLINIJA stellt auf ihrer Webseite die LIBURNIJA vor

In einer der Autoschlangen vor der Fähre, und zwar auf Platz Nr. 1, fällt uns ein in Großbritannien (bis 1971) produzierter MORRIS MINOR Cabrio mit schwedischem Kennzeichen, Gepäckträger und stilechtem Gepäck auf, der perfekt zu dem etwas altbackenen kroatischen Schiff aus niederländischer Produktion passt und natürlich von uns als Deutschen sofort auf den Chip gebannt werden muss.


Der kleine Morris …


… hat sich brav als erster in die Reihe gestellt



Pünktlichst Schlag 19.00 legt die LIBURNIJA ab und fährt langsam aus dem Hafenbecken. Die meisten Passagiere stehen nun an Deck und betrachten die Industrieanlagen am Hafen und die Stadtviertel von Rijeka, die sich die Hänge hinaufziehen. Außerdem sehen wir in der Ferne auch die beeindruckende Brücke zur Insel Krk, die ich bisher nur aus dem Header von Solines Blog kannte.
Beim Buchen hatten wir bereits etwas von „Deckspassage“ gelesen, nun wissen wir auch, was damit gemeint ist. Nahezu alle Plätze auf den offenen Decks sind nun belegt mit Handtüchern, Matratzen, Kopfkissen, hier und da schaukelt eine Hängematte, auch haben es sich einige Reisende mit Campingstuhl auf dem Deck bequem gemacht. Ob die Nacht wirklich so mild bleibt, um hier oben zu bleiben? Eines jedenfalls sehen wir jetzt schon: Die Maschinen des Schiffs blasen bei Reisegeschwindigkeit nicht wenig Ruß nach draußen – was ich nichtmal schlimm finde. Nur als Deckspassagier muss man sich darauf einstellen. Später am Abend zeigt sich übrigens, dass doch die meisten der Freiluftpassagiere lieber in das Schiffsinnere gehen, der Fahrtwind kühlt auf Dauer doch ziemlich.


Blick vom Hafen Rijeka Richtung Krk-Brücke (nur schwach zu erkennen)


Wenn der Käpt`n Gas gibt, macht man sich auf Deck auf eine Ladung Ruß gefasst.


Allseits macht man es sich auf Deck bequem.


Wenn Frösche mitdürfen, warum nicht auch Vögel … :smile:


Abendstimmung im Kvarner





Wir hatten uns ja eine Kabine gegönnt und diese auch bezogen, und wir sind eigentlich doch ganz angetan. Natürlich erfüllt die LIBURNIJA keine Kreuzfahrtansprüche. In unserem kleinen Bad ist Rost sichtbar, und die (immerhin echten!) Holzflächen in der Kabine haben auch schon bessere Tage gesehen. Aber das ist uns egal! Die Kabine ist sauber, die Betten sind bequem, die Klimaanlage tut ihren Dienst, es ist sogar relativ viel Platz hier. Aber vor allem: Die Einrichtung atmet den kaum renovierten Charme der 60er Jahre – eine unserer Schwächen und unbezahlbar! Also sind wir eigentlich ganz richtig hier.


Kleiderschrank, Arbeitsplatz, Fenster in der LIBURNIJA-Kabine


Bodenfliesen (Bad): Original 60er


Hier haben wir gut geschlafen.


Waschbecken, …


Dusche und …


WC: alles da!

Beim Rundgang über das Schiff lässt sich das alte, nahezu unverhunzte Design überall wiederfinden – welch atmosphärischer Luxus! Die Steile Treppe zwischen den Decks mit ihrem Schachbrettmuster auf den Absätzen, die Clubsesselchen in den Salons, die massiven Holzbauteile: Das lassen wir uns gerne gefallen! Klasse auch der Rezeptionstresen: In den Vitrinen dort finden sich kleine Gastgeschenke dankbarer Reisender aus früheren Epochen, welche die Fahrt auf der LIBURNIJA genossen haben. Dabei auch eine Gravur des Schiffes aus den 70er Jahren, das noch den Kommunistenstern am oberen Salon zeigt.
An Deck gönnen sich die meisten Reisenden nun noch ein Getränk von der Bar, und ganz umsonst gibt es einen tollen Sonnenuntergang mit den entsprechenden Rot-Tönen am Himmel.
Langsam wird es doch etwas kühl hier draußen, und wir sind ganz zufrieden, dass wir uns nun unter unsere Bettdecke verkriechen können. Der Vollmond bescheint die vollkommen glatte See vor unserem Fenster – gute Nacht!


Salon mit Clubsesselchen


Treppendesign


oberer Salon


kurzer Gang/Kabinentrakt


Rezeption/Information


Gastgeschenke aus den 70ern in der Vitrine


Gruß an die LIBURNIJA aus der Zeit des Kommunismus


Blick aus der Kabine: Vollmond und stille See


Tagesanbruch unter kroatischem Mond

Am nächsten Morgen sind wir gerade rechtzeitig an Deck, um den buchstäblich ersten Sonnenstrahl des Tages zu sehen – bei der Einfahrt in den Hafen Split. Hier liegen bereits die MARKO POLO und einige andere Schiffe, und von der Liegeposition unserer LIBURNIJA haben wir den direkten Blick auf die Altstadt von Split und die Altenwohnung des Kaisers Diokletian, mit dessen Namen sich Verwaltungs- und Militärreformen verbinden, allerdings auch die letzte und schlimmste große Christenverfolgung im Römischen Reich. Wie zum Trotz dagegen erhebt sich hier gut sichtbar der Turm der Kathedrale Sveti Duje (Domnius von Split), die bis zum 6. Jahrhundert als Mausoleum für Diokletian diente.


„Nog even“, wie der Niederländer sagt: Gleich ist die Sonne da


Der erste Sonnenstrahl des Tages …


… beim Einlaufen in Split, wo wir auf die MARKO POLO treffen


Reste des Diokletianspalastes in Split

Wir nutzen die Liegezeit in Split zum Frühstück, das im Kabinenpreis inbegriffen ist und durchaus Hotelstandard aufweist.


Restaurant der LIBURNIJA


Ordentliche Auswahl am Frühstücksbuffet


So darf der Tag beginnen


Das Essen auf der LIBURNIJA hat sogar gewissen Stil

Am Tag läuft die LIBURNIJA nun noch einige Inselhäfen an, so auch z.B. Korcula, und es ist nun ein Kommen und Gehen auf dem Schiff. Hansi (so haben wir intern den Vogel im Käfig auf Deck getauft) lacht sich tot, als ein Fahrzeug beim Verlassen der Rampe aufsetzt. Ärgerlich für den Fahrer.
Phantastisch anzuschauen finden wir die Inseln und Inselchen sowie die kahlen dalmatinischen Berge, die teilweise ziemlich aufragen und vom Schiff aus bestens zu sehen sind.


Korcula


Dalmatinische Küstenlandschaft







Leider hat alles mal ein Ende, und nach einem supersonnigen Tag auf dem Deck der LIBURNIJA kommt gegen Abend Dubrovnik in Sicht. Als erstes sieht man den Stadtteil Gruz und dort die Dubrovnik-Brücke, die hier eine Bucht überspannt. Die Brücke trägt – man konnte sich nicht auf einen Namen einigen - zwei Namen, nämlich Most Dubrovnik und Most dr. Franje Tuđmana. Damit ist sie nach Franjo Tuđman benannt, dem ersten Präsidenten des unabhängigen Kroatien. Dieser Mann ist besonders deswegen interessant, weil sich mit ihm der sogenannte „Kroatische Frühling“ verbindet. Nachdem er als Antifaschist bei den Partisanen gekämpft und Angehöriger der kommunistischen jugoslawischen Führungsschicht geworden war, setzte er sich mit vielen anderen Anfang der 70er Jahre u.a. für eine Stärkung der kroatischen Identität innerhalb Jugoslawiens ein. Dazu gehörte auch, dass man gerne wirtschaftlich unabhängiger geworden wäre, was mit Blick auf die durch den Tourismus erwirtschafteten Devisen verständlich ist. Über 50 Prozent der Valuta Jugoslawiens wurden durch Kroatien generiert, es verblieben jedoch nur 7 Prozent im Teilstaat.
Tito fürchtete die Sprengkraft des Kroatischen Frühlings und ließ dessen Protagonisten, darunter Franjo Tuđman, inhaftieren. Der Vorwurf lautete auf „Wiederbelebung des Faschismus“. Interessant sicherlich, dass der Bau der A1 von Zagreb nach Rijeka und Split, der in dieser Zeit begonnen wurde, aus politischen Gründen gestoppt wurde. Erst in diesen Monaten kommen wir in den Genuss der fast fertigen Autobahn, die also seinerzeit in Angriff genommen wurde. Und immerhin: Im Kontext des Kroatischen Frühlings entstand eine neue jugoslawische Verfassung, die den Teilrepubliken ausdrücklich das Recht zur Abspaltung vom Bundesstaat zugestand. Darauf berief man sich in den 90er Jahren, als Jugoslawien nach dem Tode Titos bald zerfiel – ganz wie vorausgesagt.


Unsere Schiffsreise geht zuende: Blick über die Außensteuerung der LIBURNIJA auf die Dubrovnik-Brücke und den Hafen Gruz.

Auf der 24-stündigen Reise sind wir nun doch noch Fans der LIBURNIJA geworden, und wir finden es schade, dass die Fahrt mit dem Schiff nun zuende ist. LIBURNIJA, du schönes altes Schiff! Aber einen Schrecken bekommen wir doch noch, denn nun ist es geschehen: Wir finden Fröschi nicht mehr wieder, trotz allen Suchens. So haben wir unseren treuen kleinen Begleiter auf diesem Schiff verloren …:cry:

Wir gehen also alleine von Bord, aber nicht weit: Nach buchstäblich wenigen Schritten stehen wir vor unserem gebuchten Nachtquartier, dem Hotel Petka. Im Vorhinein konnten wir nicht wissen, ob es eine gute Idee ist, direkt im Hafen ein Hotel zu suchen. Nun erfahren wir, dass dies eine sehr gute Idee war. Während andere noch das Schiff verlassen, stehen wir schon an der Rezeption des PETKA und erhalten unsere Zimmerschlüssel. Die Zimmer sind ordentlich groß, gut ausgestattet, tadellos sauber. Es bleiben also auch hier keine Wünsche offen. Und was ist das da auf dem Bett, das ist ja … Fröschi! Aha… Selbst ist der Frosch. :smile:



Hotel PETKA am Hafen Dubrovnik


Hotelflur, links an der Wand …


… eine historische Karte der Innenstadt


Hotelzimmer. Fröschi ist auch schon da …


Restaurant


Bar im netten Stadt-Design

Es sind nur wenige Minuten vergangen, seit wir die LIBURNIJA verlassen haben, aber schon stehen wir an der direkt am Hotel gelegenen Bushaltestelle, um mit einem LIBERTAS-Bus in die Altstadt zu fahren, wir möchten nämlich gerne mit der Seilbahn auf den Srd fahren, um von dort die Sonne untergehen zu sehen. Zuvor hatte uns der Portier noch Geld gewechselt. Guter Service! Für 10 Kuna kommen wir somit schnell an die alte Stadtmauer. Von dort geht es per Pedes weiter zur Talstation der Seilbahn, die ursprünglich 1969 in Betrieb genommen wurde, seit dem Krieg 1991 aber nicht mehr fuhr. Seit 2010 kann man nun wieder auffahren und von ca. 400m Höhe Dubrovnik und die Adria anschauen. Super!

Aber nicht für uns. Die Angestellte an der Talstation erklärt uns, die Bahn sei geschlossen. Mit uns wundern sich viele andere potentielle Fahrgäste. Ausgerechnet jetzt, zur schönsten und spektakulärsten Abendstunde? Na ja, etwas enttäuscht bewegen wir uns wieder Richtung Altstadt, um von dort unten zu sehen, dass die Bahn nun wieder fährt … Okay ,also haben wir für den nächsten Dubrovnik-Trip noch dieses Ziel offen. So bleibt uns nur, von unten ein „Enttäuschungsbild“ von der Bergstation zu machen. Aber der Stradun, die Flaniermeile in der Altstadt, ist schließlich auch nett anzuschauen.


Die Bergstation der Seilbahn, von gaaanz unten … :cry:

So nehmen wir eben Vorlieb mit einem kleinen Bummel unten durch die Stadt, an der Blasius-Kirche (1715) des venezianischen Baumeisters Gropelli vorbei, nicht ohne auch einen Blick auf den städtischen Glockenturm aus dem 15. Jahrhundert geworfen zu haben, der als eines von ganz wenigen Gebäuden – neben der Stadtmauer - das Erdbeben von 1667, das die Hälfte der Einwohner das Leben kostete, weitgehend überstand. Das Franziskanerkloster aus dem 14. Jahrhundert zählt zu den herausragenden kroatischen Baudenkmälern, hier befand sich eine der ältesten Apotheken Europas. Das Pile-Tor von 1541 war nicht nur in der Vergangenheit der Hauptzugang zur Altstadt. Auch heute strömen hier die Besucher herein, nicht zuletzt auch deswegen, weil die Busse, auch die Linienbusse, vor diesem Tor ihre Endstation haben. Über dem Torbogen befindet sich übrigens eine Statue des Blasius, des Schutzpatrons der Stadt, der die Besucher hier begrüßt. Interessant auch die an der Stadtmauer angebrachten Tafeln, welche auf die Kriegszerstörungen von 1991/92 durch jugoslawische Bundesarmee, Serben und Montenegriner hinweisen. So kann man erkennen, dass es zahlreiche Granateinschläge fast über die ganze Altstadt verteilt gab.


Pile-Tor


Stadtbefestigung


Stradun mit Glockenturm


Blasius-Kirche


Stradun und Blick auf den Turm des Franziskanerklosters


Karte der Zerstörungen im Krieg 1991/92

Nach diesem kleinen Abendbummel nehmen wir wieder den Bus zurück zu unserem Hotel, allerdings nicht ohne zuvor noch einen Blick auf unsere schöne LIBURNIJA geworfen zu haben, die sich jetzt im Hafen ausruht.


Hotel PETKA am Abend


Die LIBURNIJA am Abend im Hafen von Dubrovnik

Am nächsten Morgen hat sich die Skyline draußen irgendwie verändert. Eine Erkundung vor Ort ergibt, dass hinter unserer LIBURNIJA zwei Kreuzfahrtschiffe angelegt haben. Die Größe dieser Schiffe lässt etwas Ratlosigkeit bei uns zurück. Die erste Spontanfrage, die wir uns stellen, ist die nach dem Notfallplan für solche Schiffe, die viele tausend Menschen beherbergen. Es ist wohl nicht ganz übertrieben, von einer Art Hochhäusern auf dem Wasser zu sprechen. Der Größenvergleich mit der LIBURNIJA zeigt es (auch in diese passen schließlich Busse hinein). Die Besuche dieser Schiffe in Dubrovnik müssen auch eine Herausforderung für die Infrastruktur der Stadt sein. Viele Busse holen die Landgänger ab, und bei dem Bus mit der Folgenummer 21 (allerdings nur des ersten der beiden Schiffe) hören wir auf zu zählen.
Es ist schon richtig: Unsere LIBURNIJA hat nicht vier gläserne Aufzüge im Foyer. Sie hat genau genommen eigentlich überhaupt keinen Aufzug und auch kein Foyer. Auch bietet sie keinen besonderen Luxus, und wer Unterhaltung will, muss sie sich selbst organisieren. Aber irgendwie strahlt diese LIBURNIJA trotzdem eine eigene Würde aus, sie ist so etwas wie eine ehrliche, freundliche ältere Dame, die uns ein tolles, entspanntes Seefahrtserlebnis geboten hat. Bestimmt kommen die Kreuzfahrer auf ihrem Schiff auf ihre Kosten. Wir sind dankbar, dass wir mit der LIBURNIJA fahren konnten. Was uns anfangs als etwas schmaler Ersatz für die MARKO POLO erschien, das ist für uns mittlerweile die eigentliche Sensation des ganzen Urlaubs.


Am nächsten Morgen: Blick vom Zimmer-Balkon auf den Hafen


Gewaltige Schiffe sind über Nacht angekommen


„Ohne Worte“


Hinten liegt die LIBURNIJA, vorne der Kreuzfahrtriese. Man beachte auch die Größe des Busses…

Was also eigentlich eine Empfehlung für den kommenden Sommer sein könnte, gibt es leider nicht mehr: Die LIBURNIJA liegt in Mali Losinj und soll außer Dienst gestellt werden, und die Küstenschiffahrtslinie von Rijeka nach Dubrovnik soll eingestellt werden bzw. sein, eine Buchung ist derzeit jedenfalls nicht möglich.
Wir sind sehr dankbar, dass wir die Tour noch machen konnten, dass wir sie mit der LIBURNIJA machen konnten. Und wir finden, dass dem kroatischen Tourismus ohne diese Linie etwas ganz Wichtiges und Einzigartiges fehlt. Von dem touristischen Wert dieser Linie sind wir so überzeugt, dass wir glauben, dass diese Linie mittelfristig wieder angeboten wird, sollte sie im Moment wirklich abgeschafft sein.

Und schließlich: Für 11.00 Uhr hatten wir die Anlieferung eines Mietwagens zum Hotel bestellt. Um 10.50 steht der Wagen vor der Tür. Das klappt ja schon wieder bestens. Bevor wir mit dem Auto über die Autobahn zurückfahren nach Rovinj, wollen wir aber erst noch einen Abstecher nach Cavtat machen. Wie sieht es dort aus, nach ca. 30 Jahren?
Darüber evt. mehr in einem fünften Teil unseres Reiseberichtes, der den Titel tragen könnte: Die rätselhaften Ruinen von Konavle.

Danke für Euer Interesse!


Mit Dank an ELMA als Ergänzung hier die Zusammenstellung der Teile 1-6:

Teil 1

"Vier Funde und ein Halleluja" (Kroatien 2011, Nr. 1/6)

Teil 2

Rovinj: Youngtimer in Old Town (Kroatien 2011, Nr. 2/6)

Teil 3

"Im Heli in Mali" (Kroatien 2011, Nr. 3/6)

Teil 4
Was geschah auf der M/F LIBURNIJA?

Teil 5

Die rätselhaften Ruinen von Konavle

Teil 6
Rijeka: Wiedersehen mit der LIBURNIJA (Kroatien 2011, 6/6)
 
E

ELMA

Guest
Hallo Eisenbahner!

Ich habe in Deinem - wie immer - mitreißend geschriebenen Bericht so vieles wiedererkannt!!
Wir sind vor Fertigstellung der Autobahn sehr oft mit der Fähre von Rijeka nach Korcula gefahren!

Mit Deckspassage unter Sternenhimmel , aber auch mit Kabine, wie Du es beschrieben hast.
Das war im Sommer entweder mit der Dubrovnik oder der Marko Polo - im Herbst oder Frühjahr mit der Ivan Zajc oder mit der von Dir beschriebenen Liburnija!

Wenn ich Deinen Bericht lese, dann werde ich fast nostalgisch! Ja- es war eine erholsame Minikreuzfahrt - zumindest wenn wir uns eine Kabine geleistet haben ( ohne die lästigen Verpflichtungen auf einem sog. "Traumschiff")

Danke für diesen Bericht, mit dem ganz viele Erinnerungen wach wurden!
Danke für die wunderschönen abendlichen Stimmungsbilder in der Kvarner Bucht oder auch die Sonnenaufgangsbilder vor dem Einlaufen in Split....

Ja, es sieht leider so aus, dass die Küstenlinie Rijeka-Dubrovnik ab 2012 nicht mehr befahren wird. ( Im Fahrplan kann man diese Verbindung derzeit nicht aufrufen)
Vor etlichen Jahren konnte man täglich fahren , im Sommer war die Fähre teilweise wochenlang vorher ausgebucht, im Winter konnte man immerhin 2 x pro Woche fahren.

Seit wenigen Jahren ist die Linie im Winter eingestellt, im Sommer konnte man bis 2011 nur noch an 2 Tagen in der Woche fahren ( und bekam immer einen Platz)
Die etwas größeren Fähren Dubrovnik und Marko Polo fahren jetzt auf den internationalen Strecken, die kleine Liburnija reicht offensichtlich für diese Linie aus.

Ich fürchte, dass die Fährlinie Rijeka- DU nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann, seit die Autobahn bis kurz vor Ploce fertiggestellt ist.
Der LKW- Warenverkehr geht über die Autobahn und mit den wenigen Touristen ist die Linie sicher nicht ausgelastet.

Dein Bericht dürfte ein Zeitdokument sein!!

Gruß,
Elke
 

Conrad

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Hallo Željezničare,

heute Nacht werde ich bestimmt wieder mal von der "Traumschiff-Passage" von Rijeka nach Dubrovnik träumen (vor 56 Jahren). Danke !

LG Conrad
 

weka

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Mich hat auch etwas Wehmut gepackt, als ich den schönen Bericht gelesen habe. Vielen Dank dafür.

Ich habe in den 80-iger Jahren Betriebsausflüge organisiert und wir sind mit meist einhundert Personen und zwei Omnibussen mit der alten "Slavia I" nach Dubrovnik gefahren und hatten unsere Unterkunft auch im Hotel Petka.
Unsere Mitarbeiter waren von den Reisen derart begeistert, hatten die Meisten doch noch nie eine "Seereise" mitmachen können. Eine besondere Auszeichnung erfuhren wir, dass wir auch in Gruppen in den Maschinenraum durften, was uns als Techniker natürlich sehr interessierte.
Einmal schafften wir mit der Slavia sogar eine Reise bis Korfu, was zwei Nächte an Bord bedeutete.

Schade um die schönen Zeiten, als es noch richtig gemütlich war.

Gruß Werner
 

Eisenbahner

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"Hallo Eisenbahner!

Ich habe in Deinem - wie immer - mitreißend geschriebenen Bericht so vieles wiedererkannt!!
Wir sind vor Fertigstellung der Autobahn sehr oft mit der Fähre von Rijeka nach Korcula gefahren!

Mit Deckspassage unter Sternenhimmel , aber auch mit Kabine, wie Du es beschrieben hast.
Das war im Sommer entweder mit der Dubrovnik oder der Marko Polo - im Herbst oder Frühjahr mit der Ivan Zajc oder mit der von Dir beschriebenen Liburnija!

Wenn ich Deinen Bericht lese, dann werde ich fast nostalgisch! Ja- es war eine erholsame Minikreuzfahrt - zumindest wenn wir uns eine Kabine geleistet haben ( ohne die lästigen Verpflichtungen auf einem sog. "Traumschiff")

Danke für diesen Bericht, mit dem ganz viele Erinnerungen wach wurden!
Danke für die wunderschönen abendlichen Stimmungsbilder in der Kvarner Bucht oder auch die Sonnenaufgangsbilder vor dem Einlaufen in Split....

Ja, es sieht leider so aus, dass die Küstenlinie Rijeka-Dubrovnik ab 2012 nicht mehr befahren wird. ( Im Fahrplan kann man diese Verbindung derzeit nicht aufrufen)
Vor etlichen Jahren konnte man täglich fahren , im Sommer war die Fähre teilweise wochenlang vorher ausgebucht, im Winter konnte man immerhin 2 x pro Woche fahren.

Seit wenigen Jahren ist die Linie im Winter eingestellt, im Sommer konnte man bis 2011 nur noch an 2 Tagen in der Woche fahren ( und bekam immer einen Platz)
Die etwas größeren Fähren Dubrovnik und Marko Polo fahren jetzt auf den internationalen Strecken, die kleine Liburnija reicht offensichtlich für diese Linie aus.

Ich fürchte, dass die Fährlinie Rijeka- DU nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann, seit die Autobahn bis kurz vor Ploce fertiggestellt ist.
Der LKW- Warenverkehr geht über die Autobahn und mit den wenigen Touristen ist die Linie sicher nicht ausgelastet.

Dein Bericht dürfte ein Zeitdokument sein!!

Gruß,
Elke"


Vielen Dank für diese nette Reaktion. Ja ich nehme an, dass viele sich an die Küstenlinie erinnern werden und ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
 

Eisenbahner

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Mich hat auch etwas Wehmut gepackt, als ich den schönen Bericht gelesen habe. Vielen Dank dafür.

Ich habe in den 80-iger Jahren Betriebsausflüge organisiert und wir sind mit meist einhundert Personen und zwei Omnibussen mit der alten "Slavia I" nach Dubrovnik gefahren und hatten unsere Unterkunft auch im Hotel Petka.
Unsere Mitarbeiter waren von den Reisen derart begeistert, hatten die Meisten doch noch nie eine "Seereise" mitmachen können. Eine besondere Auszeichnung erfuhren wir, dass wir auch in Gruppen in den Maschinenraum durften, was uns als Techniker natürlich sehr interessierte.
Einmal schafften wir mit der Slavia sogar eine Reise bis Korfu, was zwei Nächte an Bord bedeutete.

Schade um die schönen Zeiten, als es noch richtig gemütlich war.

Gruß Werner


Hallo Werner

und danke für die Reaktion. Solche älteren Berichte finde ich besonders interessant. Vielleicht wäre es eine Idee - falls vorhanden - einfach auch einmal die älteren Fotos von Touren wie von Dir beschrieben hier zu zeigen? Ich nehme an, da käme einiges an Zeitdokumenten zusammen.

Gruß vom
Eisenbahner
 
M

Michael

Guest
Danke für diesen tollen Bericht, der auch bei mir Erinnerungen an meine Fahrten mit der Marko Polo (Rijeka - Korcula) geweckt hat!
LG
Michael
 
M

Michael

Guest
Ja, es sieht leider so aus, dass die Küstenlinie Rijeka-Dubrovnik ab 2012 nicht mehr befahren wird. ( Im Fahrplan kann man diese Verbindung derzeit nicht aufrufen)
Vor etlichen Jahren konnte man täglich fahren , im Sommer war die Fähre teilweise wochenlang vorher ausgebucht, im Winter konnte man immerhin 2 x pro Woche fahren.

Seit wenigen Jahren ist die Linie im Winter eingestellt, im Sommer konnte man bis 2011 nur noch an 2 Tagen in der Woche fahren ( und bekam immer einen Platz)

Hallo Elke,
leider hast du recht mit deiner Vermutung. Die Jadrolinija-Verbindung von Rijeka nach Dubrovinik ist Geschichte. Sie scheint auch im Sommerfahrplan (siehe hier Link zu allen Fahrplänen 2012) nicht mehr auf.

LG
Michael
 

Klaus

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Moin Eisenbahner,

wunderschöner Bericht spannend und humorvoll geschrieben.
Sollte die Linie eingestellt werden,sind diese Art von Berichte tatsächlich Dokumente von Highlights,bei Reisen an der Adria.
Gott sei Dank durfte ich mehrere Male diese Strecke befahren,unter anderem auch mit der Liburnija.

Vor Jahren berichtete ich von einer (allerdings amateurhafter) ähnlichen Reise es gab auch noch einen 2.Teil.
 

Eisenbahner

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Moin Eisenbahner,

wunderschöner Bericht spannend und humorvoll geschrieben.
Sollte die Linie eingestellt werden,sind diese Art von Berichte tatsächlich Dokumente von Highlights,bei Reisen an der Adria.
Gott sei Dank durfte ich mehrere Male diese Strecke befahren,unter anderem auch mit der Liburnija.

Vor Jahren berichtete ich von einer (allerdings amateurhafter) ähnlichen Reise es gab auch noch einen 2.Teil.

Hallo Klaus,

ganz vielen Dank für Deine Hinweise. Ich habe Deine Berichte eben mit Genuss gelesen. Sehr interessant auch die Aufnahmen aus Dubrovnik/Srd.

Gruß vom
Eisenbahner
 

m.w.

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Danke für diesen Bericht und die schönen Aufnahmen! :)

Leider bin ich diese Strecke noch nie gefahren und wie es scheint, wird das künftig auch nicht mehr möglich sein. Umso wertvoller sind solche Erfahrungsberichte!
 

Eisenbahner

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Liebe Leute,

wie ich soeben hocherfreut lesen darf, soll die Liburnija auch 2012 die Küstenstrecke befahren.
Ich bedanke mich bei Soline für diese Info und verweise auf die genauen Zeiten, die er in seinem Blog nachweist:
http://kroatien-news.net/2012/02/fahrverbindung-rijeka-split-stari-grad-korcula-sobra-dubrovnik/

So kann unser Bericht vielleicht doch noch als Reiseempfehlung durchgehen. Ich meine, anraten zu können, diese Tour zu fahren, auch wiederholt, solange es noch geht.

Dank an Soline und
Gruß vom Eisenbahner
 
D

Daniel

Guest
Hallo Eisenbahner, vielen Dank für den großartigen Bericht.

Vor etlichen Jahren fuhr ich die Strecke Split-Rijeka mit dem Schiff und war das war ein tolles Erlebnis. Wir, Freunde, hatten aus damaligen Kostengründen keine Kabine und schliefen, wie viele andere auch, mit Schlafsack auf Deck unter dem Sternenhimmel. Morgens war es zwar dann taufrisch, aber unvergesslich!
 

iTom

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Hallo Eisenbahner,

und wieder ein sensationeller, mitreisender Bericht von dir. Ich Danke dir führ deine Mühen solche Berichte zu erstellen, sie sind eine wahnsinns Berreicherung für uns und dieses Forum, du trägst dazu bei dieses Forum einzigartig zu machen. Danke !!!!
und es zeigt mir "normalo" Tourist was für andere Seiten solche Urlaube auch bringen können und wie ich schon nach deinem Zugreisebericht geschrieben habe kann ich das hier nur wiederholen “ der Weg ist das Ziel" und ein Urlaub fängt schon beim Wegfahren an und nicht erst wenn man angekommen ist

freu mich auf viele weiter Berichte von dir

Thomas
 

tosca

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Hallo Eisenbahner,

wie immer bin ich von der Qualität Deiner Reiseberichte begeistert. Diese Reise in dem nostalgischen Schiff hat einen besonderen Charme, den Du sehr gut vermittelt hast.

Erschrocken bin ich, als ich von Fröschis Verschwinden gelesen habe, der Schreck wurde dann aber von der Erleichterung abgelöst, ihn friedlich im Hotelzimmer sitzen zu sehen. ;-) Fröschi gehört für mich zu Deinen Berichten, wie das Salz in die Suppe.

Vielen Dank fürs Mitnehmen auf die Reise :)
 
W

Wuppi1009

Guest
Grüß Dich Eisenbahner,
danke für diesen sehr ausführlichen Bericht, ist einfach super.
Habe direkt Lust jetzt die gleiche Fahrt zu machen.
Danke
Wuppi1009
 

wallbergler

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Hallo Eisenbahner,

da bist du aber wieder über dich selbst hinaus gewachsen. Besser geht es nicht, voller liebevoller Details, gespickt mit klaren Hintergrund Informationen, Motive die auch Erinnerungen wach werden lassen. Und - du hast das bodenständige Bauchgefühl sprechen lassen.

So ist es nicht verwunderlich, dass du (wie ich z.B., nicht nur seit der Costa Concordia) eine gewisse Abneigung gegen die Ozeanriesen hast .

Mir reichten schon die großen Fährschiffe zwischen Turku (Finnland) und Stockholm (Schweden). Wenn du da im Innern mehrere Stockwerke nach unten gehst,
kommt mehr als leichte Beklemmung für den gedachten Notfall auf.

Insofern war die LIBURNIJA wohl das Richtige.

Tja und das Pech mit der Seilbahn, wer erwischt es schon immer richtig. Obgleich man durchaus sagen muss, dass das vom Fremdenverkehrs Standpunkt aus gesehen, wohl nicht gerade einen Meilenstein in der Tourismus Werbung darstellt.

Lieber Eisenbahner,

deine überzeugende humorvolle Art, die übersichtliche Struktur mit sehr vielen sprachlichen Feinheiten machen diesen Reisebericht zu etwas Besonderem.
Nicht vergessen möchte ich die enorme aufwändige Arbeit , die du dir mit dem Einstellen hier gemacht hast.

Herzlichen Dank

der wallbergler
 

Eisenbahner

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Eisenbahner

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Mir reichten schon die großen Fährschiffe zwischen Turku (Finnland) und Stockholm (Schweden). Wenn du da im Innern mehrere Stockwerke nach unten gehst,
kommt mehr als leichte Beklemmung für den gedachten Notfall auf.

Insofern war die LIBURNIJA wohl das Richtige.

Hallo lieber wallbergler

und ganz herzlichen Dank für diese nette Reaktion.
Natürlich will ich keinem Kreuzfahrer seine Tage auf einem großen Schiff vermiesen, es ist wohl völlig in Ordnung, wenn sich jemand dort auch wohlfühlt. Und viele haben bestimmt auch schon phantastische Kreuzfahrten gemacht mit den neuen großen Schiffen. Aber mir geht es so wie Dir anscheinend auch, dass Größe auch verstörend sein kann. Auf der LIBURNIJA haben wir uns rundum wohlgefühlt - und sicher, obwohl dieses Schiff bestimmt den Experten auch in dieser oder jener Hinsicht zu denken geben wird.

Eines ist mir beim Vergleich in Dubrovnik sofort in den Sinn gekommen: die Frage des Kenterns. Ich muss ausdrücklich betonen, kein Schiffahrtsexperte zu sein. So hat sich mir als völligem Laien aber doch ein etwas merkwürdiges Bild geboten:
Die Wasserlinie der LIBURNIJA befindet sich im Bereich des traditionellen Schiffsbaus, sie hat einen Tiefgang von 4,22 m, was angesichts der relativ kleinen Aufbauten wohl ein ganz guter Wert sein dürfte, wie auch auf dem folgenden Plan aus http://vlakovi-ri-hr.4rumer.com/t297p15-m-t-liburnija ganz gut zu sehen ist (übrigens noch mit Kommunistenstern und altem JADROLINIJA-Logo!):



Demgegenüber hat die Nachbarin der LIBURNIJA im Dubrovniker Hafen, die VOYAGER OF THE SEAS, einen Tiefgang von zwar 8,22 m, aber Aufbauten in Höhe von 63 (!) m.
Man kann sich vorstellen, wie sich der Schwerpunkt des Schiffes verschiebt, auch wenn die Rümpfe breiter geworden sind.

Wie ich lese, soll die COSTA CONCORDIA eine Höhe von 100 (!) m gehabt haben, bei einem Tiefgang von 8,30 m und einer Breite von 35 m (LIBURNIJA: 16 m).

Wie gesagt, ich finde es völlig in Ordnung, wenn man auf diesen Schiffen tolle Erfahrungen macht.
Selbst empfehle ich sehr gerne die LIBURNIJA :)

Viele Grüße vom
Eisenbahner
 
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