hallo Harry und Ralf,
ihr liegt beide richtig. Im Eingangsposting habe ich euch die Schule von Susnjevica gezeigt. Dort und nebenan in Nova Vas wie auch in Zejane, von Harry richtig erkannt, wird ein rumänischer Dialekt gesprochen. Genauer gesagt handelt es sich um einen dakorumänischen Dialekt wie er in West- und Zentralrumänien gesprochen wird.
Im 13. bis 14. Jahrhundert sind in diese Gegend rumänische Wanderhirten eingewandert und sesshaft geworden. Istrien war um die Zeit aufgrund der Kriege mit den Osmanen ziemlich verwüstet und entvölkert. Die Sprache hielt sich, obwohl innerhalb von 600 Jahren kein Kontakt zum Mutterland bestand. Usprünglich erstreckte sich der Siedlungsraum dieser "Rumänen" bis an die Westküste Istriens. Mit der Zeit wurden sie jedoch von italienisch und kroatisch, aber auch deutsch sprechenden Einwanderern verdrängt und assimiliert. Viele wanderten auch nach Amerika oder Australien aus.
Nachdem Istrien nach 1918 Teil Italiens wurde, durfte endlich in Susnjevica auch rumänisch in der Schule gelehrt werden. Schließlich ist die Sprache eine romanische, die sich aus dem Latein entwickelt hat. Nach 1945 war es damit vorbei. Für Tito galt jeder Bewohner des Landes als Jugoslawe.
In der Vojvodina, einem Teil von Serbien, leben auch heute noch etwa 40.000 rumänischstämmige Menschen. Heute wird dort selbstverständlich diese Sprache auch in den Schulen gelehrt. Schließlich will Serbien in die EU und ist somit verpflichtet, ethnische Minderheiten zu schützen.
Wer es genau wissen will, den verweise ich auf das kroatische Wikipedia (in Übersetzung)
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&u=https://en.wikipedia.org/wiki/%C5%A0u%C5%A1njevica&prev=search
und zum Thema Istro-Rumänen, ebenfalls in Übersetzung von Wikipedia müsst ihr im oben verlinkten Artikel den Begriff "Istrorumianer" anklicken. Eine direkte Verlinkung ist leider nicht möglich.
Vielen Dank an diejenigen, die mitgemacht haben bei einem sicherlich nicht ganz einfachen Rätsel.
grüsse
jürgen