Nun macht mal halblang und vergleicht dies mit der christlichen Seefahrt, dieser Vergleich ist gar nicht so weit hergeholt. Eine starke Bura im Kvarner wird einem Passagierdampfer kaum etwas anhaben können, mit einer Segeljolle schauts aber anders aus. Genau so ist es in der Fliegerei. Ein Airliner, oder auch eine kleinere Maschine mit Druckkabine, fliegt IFR, also rein nach Instrumenten, weit oberhalb des Wettergeschehens. Da spielt das Terrain ein paar tausend Meter tiefer keine Rolle.
Die Diskussion ging aber von einer kleinen 2 bzw. 4 sitzigen Cessna aus. Diese Maschinen haben keine Druckkabine und bei längeren Flügen über 3000 Meter MSL ist Sauerstoff obligatorisch, was jedoch kaum in einem Flieger istalliert ist. Diese Maschinen werden VFR geflogen, also rein nach SICHT. Damit überfliegt man genau genommen die Alpen nicht wie ein Airliner, sondern man durchfliegt sie, üblicherweise durch die Alpentäler, die Berggipfel sind dann höher. Das bedeuted aber auch dass man nicht wie der Airliner über, sondern im Wettergeschehen ist.
Wenn das Wetter IN den Alpen hervoragend ist bedeuted das noch lange nicht dass es auf der Nord- oder der Südseite ebenfalls so ist. Auch bei einer guten Sicht im Norden oder Süden können die Alpen selbst dicht sein. Und das Wetter kann sich auf so einer Route schnell ändern. Wer hat dies auf der Urlaubsfahrt mit dem Auto durch die Alpen nicht auch schon erlebt? Man fährt durch einen Tunnel und auf der anderen Bergseite hat man ein anderes Wetter.
Aber natürlich kann man auch mit einer kleinen einmotorigen Cessna sicher durch die Alpen fliegen. Voraussetzung ist aber:
einwandfreie stabile Grosswetterlage
Beurteilung des lokalen Wetters auf der geplanten Route
vorherige Einweisung in die Besonderheiten des Alpenfluges mit einem erfahrenen Instructor
gründlich Flugvorbereitung, Route, Ausweichstrecken, Alternate uvm.
kein Zeitdruck, vor allem nicht für den Rückflug