Hallo Sandra,
zwar nicht nach Umag aber seit 2005 regelmäßig auf Cres und Losinj, was von der Fahrstrecke weitestgehend identisch ist.
Die Idee abends loszufahren ist nicht verkehrt. Wir fahren meistens gegen 18:00 los (allerdings nicht samstags) dann hast du die A3 mit Glück (wieder) frei.
Kritisch wurde es erfahrungsgemäß nur gelegentlich um Frankfurt und bei Aschaffenburg.
Wenn ihr samstags im Tagesverlauf startet, könnte es eine höchst kommunikative Angelegenheit werden - im Stau lernt man immer nette Leute kennen
Die A3 und folgende ABs gehen an den Reisewochenenden tagsüber gar nicht - bloß nicht vormittags losfahren.
Die A9, A99, A8 sind in Folge zu nächtlicher Zeit meist gut befahrbar. An Wochenenden könnte aber noch erhöhter Reiseverkehr herrschen.
Tipp: Druckt euch zur Tourplanung den Routenplaner beim ADAC aus. Der lässt sich gut individuell konfigurieren und passt - sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten.
An den Tunneln in Österreich kamen wir nachts immer ohne Wartezeit durch.
Achtung: Nehmt genug "Handgeld" mit, die Tunnelgebühr ist nicht mit der Vignette abgegolten, sondern kostet extra.
Noch´n Reisetipp: Wenn man Nachtfahrten bzw. Nachtarbeit, etc. gewohnt ist kommt man mit nächtlicher Anreise und den Einflüssen allgemein gut klar. Man darf aber nicht unterschätzen, dass man bei erreichen der Tunnel (insbesondere Tauern- und Karawankentunnel) bereits eine erhebliche Belastung hinter sich hat und u.U. schon "rosa Elefanten" auf der Piste stehen sieht. Die Tunnel sind ca. 6 und 8km lang. Es ist ein sehr monotones Fahren, welches durch die hypnotische Wirkung der Tunnelbeleuchtung nicht erfrischender wird. Da zudem Gegenverkehr herrscht, ist einige Konzentration gefordert. Also möglichst nicht völlig groggy und mit falschem Ehrgeiz durchfahren, sondern im Zweifelsfall lieber vorher nochmal Pause machen und Frischluft tanken. Oder schlafen und am nächsten Morgen weiterfahren.
Die "Hardcore-Trucker" werden über diesen Einwand lächeln aber ein "weggeworfenes" Gespann ist durch nichts zu rechtfertigen.
Zielsetzung ist bei uns, möglichst durch den Karawankentunnel zu kommen und dann eine Schlafpause einzulegen - wenn es aber nicht mehr geht, dann ist vorher Schluss und Schlafpause.
Geht der Zeitplan auf, sind wir gegen 4:00 Uhr bei Jesenice in Slowenien => 1. Stadt hinter Karawankentunnel.
Vor der Weiterfahrt gibt´s an der Raststätte Jesenice ein anständiges Frühstück, zumindest aber einen ordentlichen Kaffee.
Der Vorteil ist, dass man vor der Reisewelle derer durch die Tunnel ist, die nachts starten, um am Folgetag ihr Ziel zu erreichen.
Die slowenischen Autobahnen sind hervorragend ausgebaut, da zahlt man die Maut gerne.
Während ich in Postojna abfahre und über Landstraße Richtung Rijeka weiterfahre, folgt ihr weiter der A1 Richtung Koper. Ab hier kann ich zu Eurer Route nix mehr beisteuern.
Tanktipps:
Vor Reiseantritt Spritpreise der Reiseländer vergleichen und Tankstopps entsprechend kalkulieren.
Möglichst zu günstigen Preisen schon Tage vor Reiseantritt volltanken und zum Reisebeginn nur auffüllen.
Wir starten ab Siegburg, kalkulieren den ersten Tankstopp bei Vatterstetten (A99 bei München); passt bei zügiger aber nicht übertriebener Fahrweise mit Gespann immer. Sonst im weiteren Verlauf der A8, z.B. Irschenberg
Dort nur soviel nachtanken, dass es bis Österreich genügt. In Österreich nachtanken bis Slowenien, ggf. bis Kroatien (vollmachen).
Hört sich aufwendiger an, als es ist. Mit Kindern (oder erst recht mit Hund) muss man eh alle 3 Std. einen Stopp machen und da kann man auch gleich tanken.
Die Vignetten für Österreich könnt ihr hier kaufen oder unterwegs. Wichtig ist nur, diese an der richtigen Stelle einzukleben. Angeblich wird da mittlerweile pingelig kontrolliert - mir ist es noch nicht einmal passiert.
Die Vignette für Slowenien unterwegs kaufen. Gibt´s an Mautstationen in Österreich oder an Tankstellen. Bitte auch unbedingt auf richtige Einklebstelle achten, sonst könnte Ärger drohen.
Vignetten gehören auf der Fahrerseite oben links in die Windschutzscheibe - aber nicht hinter den Sonnenblendstreifen
und auch nicht in das seitliche Dreiecksfenster...
Tipps zum Gespann:
Auf maximale Zuladung, Gesamtgewicht, Anhänge- und Stützlast sowohl beim Zugfahrzeug, als auch beim Wohnwagen achten.
Gegebenenfalls den Wohnwagen in einem Industriewerk, Spedition, etc. mal auf die Lkw-Waage stellen und kontrollwiegen.
Reifenalter? Sind die Reifen älter als 6 Jahre erlischt die Erlaubnis für 100km/h!
Reifen-/Radtipp: Wohnwagenräder sind oftmals mit einfachen Gummiventilen ausgerüstet. Unbedingt gegen Metallventile auswechseln lassen. Die Gummiventile können im Ventilsitz an der Felge porös und undicht werden. Ist mir vor Jahren unterwegs passiert, zum Glück ohne böse Folgen - außer Zeitverlust.
Für eine stabile Fahrsicherheit würde ich lieber mehr Gepäck im Zugfahrzeug verstauen, als das zulässige Gesamtgewicht des WW auszuschöpfen.
In Kroatien braucht ihr je einen Satz Ersatzglühlampen für das Zugfahrzeug
und für den Wohnwagen.
Bin nicht ganz sicher ob es Pflicht ist, aber ich meine, auch ein zweites Warndreieck gehört an Bord.
Warnwesten für jeden Mitreisenden sind ebenfalls Pflicht.
Es ist übrigens ein Trugschluss, dass der Kühlschrank im Wohnwagen während der Fahrt die Lebensmittel wirklich kühlt. An 12V kann er bestenfalls die Temperatur eines vorgekühlten Kühlschranks halten (ca. 24 Std. vor Reisebeginn an 230V anschließen und auf höchster Stufe kühlen). Auf einer so langen Fahrt, mit häufigem öffnen des KS steigt die Temperatur in den kritischen Bereich und empfindliche Lebensmittel verderben (Eigenerfahrung mit Nudelsalat...).
Eventuell empfiehlt sich die Mitnahme einer elektrischen Kühlbox, da das Fassungsvermögen herkömmlicher WW-Kühlschränke für 4 Personen begrenzt ist.
Wenn es eure erste Fahrt mit Gespann ist...
Gasflaschen dürfen während der Fahrt keinesfalls angeschlossen sein und müssen unbedingt eine Schutzkappe haben.
Gültige Gasprüfung?
Keile gegen Wegrollen dabei?
Auflaufbremse kontrolliert, ggf. eingestellt, geschmiert?
Reibbeläge Antischlingerkupplung ok?
Auffahrkeile, Unterstellböcke, Hydraulikwagenheber zum Ausrichten des WW auf dem Campingplatz?
WW niemals über Kurbelstützen ausrichten (anheben) -> führt zu Bruch in Bodengruppe oder Aufbau. Wagenheber und Unterstellböcke nur unter dem Metallchassis ansetzen.
Kein Wasservorrat im Wassertank mitnehmen, Toilettenspülung nur für den Notfall unterwegs befüllen.
Fahrtipps:
Beim Rangieren immer einweisen lassen. Auch in engen Kurven, z.B. auf Camping- oder Rastplatz jemanden am WW-Heck kontrollieren lassen.
Hinter Lkws herzockeln ist eintönig, aber überholen muss man auch erst mal üben.
Die Sogwirkung bringt evtl. Unruhe ins Gespann, u. U. beginnt der WW zu pendeln. Darum möglichst nicht im Gefälle überholen. Man erreicht schnell eine zu hohe Geschwindigkeit und verstärkt so die Pendelneigung. Lieber in der Talsohle oder kurz davor den Überholvorgang starten. Wenn man den Lkw an der Steigung nicht "packt" macht´s ohnehin keinen Sinn.
Da die rechten Fahrspuren überwiegend vom Schwerlastverkehr genutzt werden, sind diese auch entsprechend ausgefahren. Auch hier beginnt ein Wohnwagen gerne mal zu pendeln.
Schnellen Verkehr auf der linken Fahrspur beobachten; große SUV, Vans, "Sprinter", Reisebusse, etc. sind oft mit hohem Tempo unterwegs und verursachen Sogwirkung.
Also immer mal einen Blick in den Spiegel und den "Popo-Sensor" aktivieren, dann spürt man schon rechtzeitig, wenn etwas unruhig läuft.
Niemals(!) wegen evtl. Unruhe im Fahrzeug (z.B. streitende Kinder) den Blick von der Straße nehmen. Auch nicht wegen Sonnenbrille, Getränk, Nahrungsmittel, etc. Für all das ist die "Stewardess" an Bord. Der Fahrer konzentriert sich auf seinen Job. Ein wegen Unaufmerksamkeit plötzlich aus der Spur geratenes Gespann ist gefährlich und braucht erheblich länger, wieder "eingefangen" zu werden, als ein Solo-Pkw.
Bei Tankstopps oder Rast immer mal auf den Reifenzustand/-druck am WW achten.
Nicht der alten "Weisheit" verfallen, im Windschatten eines Lkw Sprit sparen zu wollen. Bis der Effekt eintritt ist der Sicherheitsabstand deutlich unterschritten.
Nicht unter Zeitdruck setzen, kein Rennen gegen die Uhr fahren - ihr habt Urlaub und es dauert eh 24 Stunden, bis ihr da seid.
Navi auf Streckenmodus "Lkw" einstellen.
Tipps zum Camping und allgemein:
In Kroatien ist meist steiniger, harter Boden - da bekommst du keinen Hering rein. Sehr bewährt haben sich Nägel aus dem Dachdecker- bzw. Bauzimmerergewerbe.
Dann eher einen Fäustel zum eintreiben mitnehmen, statt einem Gummihammer.
Da es auch mal recht stürmisch werden kann, empfiehlt es sich, zur Absicherung des Vorzeltes ein paar Spanngurte dabei zu haben.
Lebensmittel auf Vorrat mitzunehmen ist meines Erachtens überflüssiges Gewicht.
Bis auf ein paar Dinge, die entweder in Kroatien deutlich teurer sind - z.B. Nutella
- nehmen wir nur mit, was wir für die ersten Tage unbedingt brauchen. Die Shops auf den Campingplätzen sind so gut sortiert, dass man alles zum Überleben bekommt.
Bis auf eins: Kaffee-Pads...
Solltet ihr eine Kaffee-Pad-Maschine mitnehmen, solltet ihr einen großzügigen Vorrat an Kaffee-Pads einkalkulieren - die wiegen ja nix. Pads haben wir in Kroatien bisher noch nicht bekommen. Weder bei LIDL, noch bei Hofer (Aldi). Da Camper ein geselliges Völkchen sind, geht der Kaffeevorrat schonmal schneller zur Neige und der schönste Urlaub ist nix ohne Kaffee...
Sonst gibt´s alles zu kaufen und man sollte sich durchaus auf die landeseigenen Erzeugnisse einlassen.
Man ist ja schließlich im Urlaub und möchte bewusst etwas anderes genießen, als zuhause.
Ich habe aber auch schon Leute erlebt, die hatten 5 Kästen Kölsch dabei...
Wasserschuhe sind empfehlenswert.
Sonnenschirm, Strandmuschel, etc.
Sonnenmilch mit anständigem Lichtschutzfaktor und Käppi nicht vergessen
Schnorchelsets - wenn man gerne mal abtaucht, Badeboot, etc.
Soweit für´s erste - wenn du noch Fragen hast, gerne
Ansonsten wünsche ich gute Fahrt und einen schönen Urlaub!
Gruß, Uli