Das verschwundene Istrien: Eine vergessene Vertreibung

V

Vera

Guest
Da müssen sich wohl die Deutschen auch amputiert fühlen. Schließlich mussten an Polen auch große Gebiete abgegeben werden. Sicherlich haben daran auch vor allem ältere Leute noch schmerzliche Erinnerungen. Irgendwann muss das aber als Tatsache akzeptiert werden, denke ich. Wenn man immer nur in der Vergangenheit lebt, wo bleibt dann die Zukunft?
 
F

Franky

Guest
Diese Diskussion führt jetzt in die Sackgasse.

Denn bei tiefgründiger Betrachtung haben alle Schreckensworte unserer
Sprache wie "Barbarei, Krieg, Umweltzerstörung", etc. einen gemeinsamen Nenner. Und das ist der Mensch, wir selbst.
Bis hin zurück zu den "Jägern und Sammlern", also seitdem es "Werkzeuge gibt", giert der Mensch nach Besitz und ist dabei bis zum heutigen Tag in seinen Phantasien, die Grausamkeit der eingesetzten Mittel zu toppen, noch nicht am Ende.

Es ist gut, dass Humanisten versuchen, wenigstens die Wunden der "allerjüngsten Vergangenheit" zu lecken, aber mehr, als über unsere
Ängste und Visionen zu schreiben kann man dabei nicht tun....

So gesehen ist dieser thread fachlich noch längst nicht am Ende, die Emotionen sollten dabei aber draussen bleiben.
 

Parenzan

Mitglied
Registriert seit
16. Dez. 2004
Beiträge
86
Punkte
0
Alter
39
Zitat von Istranin:
Jessus Parenzan!

Ich ziehe zurück und gebe es auf. So pro-italienisch und uneinsichtig
eingefärbt wie du bist, ist nicht mit dir zu reden.

Nono

Nein so bin ich nicht. Lies genau was ich schreibe, warum zitiere ich eigentlich Predrag Matvejevic (lies doch mal dieses Interview im Novi List) oder Claudio Magris? Zwei mitteleuropaeische Intellektuelle, die sich fuer Vesoehnung und Multikulturalismus einsetzen! Im Gegenteil, ich hasse jeglichen Nationalismus. Wie koeente ich auch nicht, da meine Urspruenge total vermischt und multikulturell sind.

Ich mag es nur nicht, wenn etwas Wertvolles verwischt wird, fuer immer. Und dies hat auch persoenliche Gruende, darauf will ich aber hier nicht eingehen.
 

Parenzan

Mitglied
Registriert seit
16. Dez. 2004
Beiträge
86
Punkte
0
Alter
39
G

Gast24

Guest
Zitat von Parenzan:
Ich mag es nur nicht, wenn etwas Wertvolles verwischt wird, fuer immer. Und dies hat auch persoenliche Gruende, darauf will ich aber hier nicht eingehen.

Hallo Parenzan.

Ich kann verstehen, was du meinst. Aber gerade dieses Wertvolle ist doch nur dann wertvoll, wenn man persönliche Gründe dafür hat.

Insofern verstehe ich nicht, warum du immer und immer wieder auf der italienischen Vergangenheit Istriens "rumreitest".

Für den "normalen" Besucher reicht es sicherlich zu wissen, dass das Land unterschiedliche Kulturelle Wurzeln hat. Mehr ist erstmal nicht von Interesse. Wenn man tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, wird man erkennen, dass nicht alles immer so gewesen ist. Das ist es aber doch nirgends. Vera sprach bereits die Situation deutscher Heimatvertriebener an. Viele Ländern der Erde haben eine bewegte Geschichte. Und ob die heute gültigen Ortsnamen und Ländergrenzen in 200 Jahren noch Bestand haben, wer weiß das schon.

In dem kleinen Ort, in dem ich lebe, hat sich der Ortsname in den letzten 1250 Jahren mehrmals geändert. Ich kenne ihn nur so, wie er jetzt heißt, dass reicht um nach Hause zu finden.

Bewahre die alten Geschichten in deinem Herzen und lass Geschichte Geschichte sein, sonst belastet du dich nur und ändern werden weder wir noch du persönlich es je können...

gruss uwe
 

Parenzan

Mitglied
Registriert seit
16. Dez. 2004
Beiträge
86
Punkte
0
Alter
39
Alles klar, ich gebe Ruhe.












Haus enteignet, Heimat verloren, Sprache verschwunden. Klappe halten.
 

Udo

aktives Mitglied
Registriert seit
6. Aug. 2004
Beiträge
428
Punkte
28
Ort
Niedersachsen
@Uwe28
Du hast völlig Recht mit Deinen Ausführungen und wir sollten diese, wie ich finde, sehr nützliche Diskussion damit beenden.

Nur sollten die Touristen auch wissen, wieso es in vielen Dörfern leere und verfallene Häuser gibt. Diese Ruinen stehen dort nicht zur Augenweide von Besuchern, sondern dort wohnten Menschen aus Fleisch und Blut, welche mehr oder weniger gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben wurden.
Und zwar nicht nur in unserem geliebten Istrien, sondern in vielen Teilen Europas. Mögen die heute dort Lebenden mit dem übernommenen Erbe sorgsam umgehen, denn nur wer seine Vergangenheit kennt, kann auch Zukunft gestalten.
Und Danke an Parenzan, daß Du diese Zeilen hier veröffentlicht hast. Warum sollte ein so wichtiges Thema in unserem Forum ausgespart bleiben? Paßt es etwa nicht in unsere Spaßgesellschaft? Darf hier nur über Frohsinn und wo-bekomme-ich-mein-bier-und-mein-schnitzel-billig gesprochen werden? Durch unsere gleichgeschalteten Medien verblöden die Menschen ohnehin immer mehr. Wenn unser Admin diesen Beitrag als unerwünscht ansieht, wäre es sein gutes Recht, einzugreifen. Das hat er aber nicht getan und so sehe ich gerade diesen Thread als wichtige und notwendige Meinungsäußerung an.
 

Parenzan

Mitglied
Registriert seit
16. Dez. 2004
Beiträge
86
Punkte
0
Alter
39
Danke Udo. Du hast den Sinn meines Beitrags vollkommen verstanden.

http://www.istrien.info/forum/thema3871.html&highlight=piemonte

heute:
Piemonte115.jpg


gestern:
Piemonte.jpg
 

istriabella

neues Mitglied
Registriert seit
6. Nov. 2005
Beiträge
13
Punkte
0
Alter
39
wenn wir die diskussion beenden, ...

...haben die vertreiber und moerder gewonnen.
 

Parenzan

Mitglied
Registriert seit
16. Dez. 2004
Beiträge
86
Punkte
0
Alter
39
Wahrscheinlich das sogar die Erinnerung an die Vertriebenen und Ermordeten geloescht worden ist. Kein Tourist erfaehrt heute etwas davon
 
Top Bottom