Teil 12:
Strand Kašuni:
Als wir an der Küste der Halbinsel entlangfuhren, wusste ich schon, dass dort irgendwo unter uns der tolle Strand Kašuni liegen musste. Ich hielt einfach mal bei einer Parkbucht an und schaute der Küste hinab. Genau unter uns lag er. Dieser schöne, gebogene, wunderbar in einer Bucht liegende Strand. Von hier oben sah das richtig klasse aus. Wahnsinn. Wir drehten, und ich versuchte, mit dem Auto dort hinab zu kommen. Es erwies sich dann als gar nicht so schwer.
Hier klatschten die Wellen an den Strand
Hier unten war eine Menge los. Auch eine Strandbar gibt es hier, und es kostete keine Parkgebühren, sich hier hinzustellen. Einige Badende saßen am Ufer auf einer Mulde. Wenn das Wasser kam, klatschten die Wellen genau noch bis zu dieser Mulde, so dass man ordentlich was abbekam. Auch ich setzte mich hierhin. Es machte regelrecht Spaß, hier zu sitzen. Ich wollte an der Strandbar einen Cocktail holen. Leider hatten sie aber nur Bier, Cola und Eis. Da nahm ich Bier und Cola mit und später noch zwei Magnum-Eis. Ein ca. 50-jähriger Einheimischer kam. In einem alten VW-Golf. Er hatte geparkt und alle vier Türen des alten Vehikels aufgerissen, damit er die Musik aus dem Auto noch am Wasser hören konnte.
Im Hintergrund der Telegrin
Sein Geschmack war ja nicht der schlechteste, aber die Aufnahme von „Enter Sandman“ von Metallica war ja sowas von schlecht, dass es einfach nur unangenehm dröhnte. Aber niemand sagte etwas. Es schallte aber zum Glück nicht über den gesamten Strand. Wenn man hier unten badet, sieht man am Waldhang des 178 m hohen Telegrin gegenüber diese Eremitenhöhlen aus dem Mittelalter, die mich schon seit längerer Zeit interessieren. Mitten im Fels sind hier Fenster und Luken, was schon außergewöhnlich aussieht. Es muss eine ordentliche Arbeit gewesen sein, den Fels dahinter auszuhöhlen. Die Halbinsel Marjan beherbergt außerdem einen kleinen Zoo, ein ozeanographisches Institut (an der Spitze der Halbinsel), einen botanischen und einen zoologischen Garten und das Kaštelet Crikvine aus dem 16. Jahrhundert.
Hier ist es fantastisch
Auch Christine schwamm hier in den ziemlich extremen Wellen. Hier hatten wir noch einmal richtig Spaß. Es war einfach Entspannung pur. Man musste sich richtig durch die Wellen kämpfen. Der Strand ist eine Wohlfühloase. Es war aber auch genau das richtige Wetter, um sich hier am Strand abzukühlen. Ich fühlte mich hier fantastisch. Das war das sechste Mal in unseren 8 Tagen in Kroatien, dass ich baden war, Christine’s dritte Mal. Unweit von uns lag ein deutsches Pärchen mit einem kleinen Mädchen. Der Mann, wahrscheinlich nicht ganz so alt wie ich, betonte nach einem Blick auf mein Karlovačko, dass das genau das Richtige für den jetzigen Augenblick wäre. Sie schienen mir sehr sympathisch zu sein, doch verschwanden leider schon kurz darauf. Unglaublich, wie schön es hier war – noch einmal ein richtiges Highlight.
Ein toller Strand
Dann fiel mir noch ein Badegast, der ebenfalls neben uns lag, ins Auge. Er hatte einen Drei – Tage – Bart und lange Haare. Für einen Mann wahrscheinlich sogar recht gut aussehend. Bei ihm war ein ungefähr halb so altes Mädchen. Was ich mir dachte war Folgendes: Der sieht aus, wie der typische Mann, der dem Leben in Deutschland den Rücken gekehrt hat, von seiner Frau geschieden ist und nun hier in Kroatien am Meer etwas Abenteuer und geschäftlichen Erfolg sucht, vielleicht sogar auch gefunden hat. Dem das Leben in Deutschland zu langweilig war und was Besondereres wollte. Seine Ex-Frau ist nicht gerade begeistert, dass die gemeinsame Tochter ihn hier in Kroatien aufsucht, doch es war halt die eigene Entscheidung der Tochter. Sie lachen viel. In den Augen der Tochter ist ihr Vater ein ganz toller Mann, der ein tolles Leben hat. Er flunkert wahrscheinlich seiner Tochter auch Einiges vor, obwohl auch für ihn hier unten nicht alles rosig aussieht.
Badespaß
Was ich für dumme Gedanken habe. Was sagt das wohl über mich selbst aus?? Ich wusste noch nicht einmal, ob das Deutsche waren. Irgendwann zogen wir uns wieder um und begaben uns wieder zurück zum Fährhafen an der Promenade Riva, wo ich wieder parkte.
Schweren Herzens mussten wir uns von diesem Strand trennen
Split:
Die Riva Foto 1
Hier schaut schon die Domnius-Kathedrale hindurch
Die Riva Foto 2
An den Mauern des Diokletianpalastes Foto 1
An den Mauern des Diokletianpalastes Foto 2
So, endlich nun kamen wir dazu, Split mit seiner Altstadt, seiner Promenade und seinem Diokletianpalast näher in Augenschein zu nehmen. Wurde ja auch Zeit. Mit einem Einheimischen sprach ich über den Eingang des Diokletianpalastes an der Seeseite, das Porta Aenea, dass Messingtor (Mjedena vrata), den sogenannten Lieferanteneingang. Wir standen auf dem Trg Braće Radić, was nicht korrekt war. Er zeigte es mir. Ja, dort waren wir richtig und kamen in die Kellergewölbe des Palastes. Dass hier unten Verkaufsstände sind, hätte ich mir so nicht vorgestellt. Alles schimmert hier im Gewölbe jedoch in hellem Licht und fast goldener Farbe. Für jeden Teil hier unten wird gleich einzeln Eintritt verlangt. Das wollte ich mir nicht unbedingt antun. Dies ist ja auch nicht unser letzter Split – Besuch gewesen. Kommt man aus dem Kellergewölbe hinaus, so gelangt man direkt in das Peristyl. Dies ist wirklich atemberaubend und der wichtigste Platz im ganzen Palast. Hier zeigte sich früher Diokletian dem Volk. Korinthische Säulenarkaden stehen zusammen mit Sphinxen um den Hof und bilden ein elegantes Panorama für das Cafe Luxor, das hier ansässig ist. Auf den Stufen rings um den Platz sitzend, wird man hier bedient.
Trg dr. Franje Tuđmana
Im Kellergewölbe
Das Peristyl Foto 1
Das Peristyl Foto 2
Die Sphinx
Geht man die Stufen über dem Kellerausgang hoch, ist man im Postiron. Es hat eine kreisrunde Öffnung in der Decke. Und ich hatte Glück. Hier, wo die Akustik so gut ist, standen einige Klapa – Sänger. Ich durfte für zwei Lieder Zeuge dieser Aufführung werden. Es klang wirklich schön. Nachdem ich am ersten Tag in Trogir schon einmal kurz bei einer Klapa – Gruppe zuhören durfte, was aber zu kurz war, hatte ich nun die Möglichkeit, hier noch mal zuzuhören.
Die Domnius-Kathedrale Foto 1
Klapa-Gesang
Im Postiron
Jetzt geht's den Glockenturm hinauf
Für den Glockenturm der Domnius – Kathedrale (Katedrala Svetog Duje) bezahlten wir Eintritt. Unbedingt wollte ich hier hinauf und schauen, was man für eine Aussicht hat.Am Anfang ging es über große Stufen hinauf. Dann führen die Metalltreppen an den Außenwänden des Glockenturms empor. Hier wollte Christine dann nicht mehr mit. Bis dato war mir eigentlich gar nicht so bewusst, dass sie bei größerer Höhe Angst hat. So schlimm war es aber hier im Glockenturm nicht. Wenn man ganz nach unten zur Straße sah, war es schon ziemlich hoch, doch hätte man durch den Stein und das Metall hier nie hindurch fallen können. Ich kam noch relativ gut zurecht und machte einige Fotos von ganz oben. Einige Mädchen fotografierten sich hier gegenseitig. Christine hatte auf exakt der Ebene auf mich gewartet, auf der wir uns getrennt hatten. Als wir aus dem Glockenturm herauskamen, war hier eine Gruppe Jugendlicher, die sich für ein Foto postieren wollte. Auf jeder Treppenstufe vor dem Eingang sollte einer von ihnen stehen und sie beschäftigten sich damit, dass auch alle auf’s Bild passten.
Hier wollte Christine nicht mehr mit
Oben angekommen
Der Fährhafen von oben
Oh Gott
Die Domnius-Kathedrale Foto 2
Auch die Krypta kann man gegen gesonderten Eintritt besichtigen, doch erkundeten wir nun den gesamten Palast. Viele hübsche Gassen mit allerlei Konobas und Geschäften befinden sich hier. Das Ganze steht auf relativ engem Raum. Es muss ja in den Palast passen. Sehr gemütlich. Wenn man durch das Kellergewölbe hereinkam und hinter der Kathedrale nach rechts geht, so kommt man bald zum Silbernen Tor, dem Porta Argentea, auf Kroatisch Srebrena vrata. Hinaus wollten wir aber nicht. Zwei Darsteller in römischen Kostümen ließen sich hier von den Touristen ablichten. Bei meinem Versuch, die Beiden zu fotografieren, störte ich jedoch ein Pärchen und lief ihnen „ins Bild“, da auch sie gerade ein Foto planten. Der Mann sagte kopfschüttelnd zu seiner Frau: „He don’t care“, womit er natürlich mich gemeint hatte. Es war sehr voll, und man merkt einfach nicht, was jeder Einzelne hier zu tun gedenkt. In der Nähe des gegenüberliegenden Eisernen Tores, des Porta Ferrea oder Zeljezna vrata, wie der Kroate sagt, liegt der Jupitertempel. Hier kostet der Eintritt nur läppische 10 Kuna. Da ich aber schon von außen einen Blick hinein und auf die Jupiterstatue werfen konnte, sah ich keinen Grund mehr, hineinzugehen. Der Diokletianpalast ist etwas ganz Besonderes, in ihm herrscht eine tolle Atmospähre, und es macht Spaß, alle Gassen zu erkunden. Eine Querstraße (Decumanus) und eine Längsstraße (Cardo) teilen den Palast in etwa gleich große Teile. Früher einmal soll das Wasser bis vor den Lieferanteneingang gestanden haben. Tritt man aus dem Tor im Norden, dem Goldenen Tor (Porta Aurea, Zlatna vrata) heraus, kommt man in den Park Josipa Jurja Strossmayera, an dem ich heute Mittag zwecks des Geldtauschens schon einmal vorbeikam. Hier ist die große Statue des Gregor von Nin. Da natürlich alle meinen, es bringe Glück, wenn man seinen Zeh berührt, ist er von den vielen Menschen schon ganz golden gerubbelt. Nun ja, versucht habe ich es auch mal, bislang aber noch keine entsprechende Wirkung feststellen können. Auch hier waren zwei „Römer“ zu sehen, die sich – die Waffen auf weibliche Touristen gerichtet – in dieser Pose fotografieren ließen. Dann taten sie für ein gutes Foto sogar so, als wollten sie den Damen die Kehlen durchschneiden.
Ich fühlte mich hier sehr wohl
Wir verließen den Palast in Richtung Westen. Hier ist der sehr schöne Trg Republike, direkt an der Riva. Viele Säulen schmücken die Gebäude rings um den Platz, der sehr gut besucht war. Hier standen viele Tische, die nahezu alle besetzt waren. Dann schlenderten wir noch etwas am Ufer entlang Richtung Westen. Einem Rock-Fan gefiel mein T-Shirt, was er lautstark verkündete. Hier befindet sich eine kleine Kirche, in der auch eine Trauung stattgefunden hatte. Und wieder wurden wir Zeugen einer feiernden, hupenden, lauten Meute.
Das Porta Aurea
Ich wollte gern auch noch ein paar Geschäftsstraßen westlich der Altstadt kennenlernen. Wir liefen über den Trg Republike nach Norden. Der Tag schwand langsam. Ich konnte aber doch jetzt nicht einfach so fahren. Ich wollte nicht fort, ich wollte nicht zurück nach Deutschland. Leichte Verzweiflung machte sich in meinem Hirn breit. Auch hier hinten war noch ein größeres Gebäude, vor dem Feiernde von Trauungen sogar bengalische Feuer angezündet hatten. Sogar das Atmen wurde etwas beeinträchtigt.
Jetzt werden die Kehlen aufgeschlitzt
Bevor wir uns wieder dem Diokletianpalast zugewandt haben, kamen wir noch auf den Narodni Trg, der – wie ich finde – schönste der drei von uns gesehenen Plätze im Westen des Palastes. Dieser Platz ist auch am altmodischsten. Er wird von alten Gebäuden und einem schönen Uhrturm beherrscht. An der Nordseite steht das Rathaus. Am Boden spiegelten sich die abendlichen Lichter.
Meine letzte "Amtshandlung" als leidenschaftlicher Kroatien - Fan war, im Peristyl des Diokletianpalastes mit Christine auf den roten Kissen des Cafés Luxor Platz zu nehmen und - die Leute, die den mittlerweile dunklen Platz überquerten, beobachtend - einen Swimmingpool zu trinken.
Schweren Herzens erhob ich mich danach, und wir liefen zum Parkplatz. Es war 20.00 Uhr. Bevor wir Split mit dem Auto verließen, tankte ich noch mit den restlichen Kuna. Dann fuhren wir los. Einfach so. Als würde das nichts bedeuten. Richtung Zadar. Und bald schon wurde ich müde. Irgendwo zwischen Zadar und Zagreb wurde es so schlimm, dass wir beschlossen, eine kleine Schlafpause einzulegen. Da waren wir ja nicht weit gekommen.
Der Glockenturm der Sv. Arnir
Statue des Gregor von Nin - der schaut ja böse
Abreisetag Sonntag, der 13.09.2015:
Drei Stunden hatten wir Pause gemacht, in denen ich jedoch kaum ein Auge zugemacht hatte. Vielleicht kurz. Es ist durchaus empfehlenswert, vor der Heimfahrt ordentlich zu schlafen und es nicht so zu tun wie ich. Wenn ich aber noch eine Nacht in unserer Ferienwohnung verbracht hätte, würde ich auch den nächsten Tag dann noch in Kroatien nutzen wollen. Ich kann nicht einen Tag verschwenden und einfach nach Hause fahren, wenn er noch nicht vorbei ist. Tja, so ist das. Also musste ich da irgendwie durch.
Bald waren wir in Slowenien. Noch war es dunkel. Ich legte mich noch einmal hin. Diesmal anderthalb Stunden, die ich aber nun fast durchschlafen konnte. Aber war es danach viel besser?? Nein. Mir fielen sogar die Augen zu während der Fahrt. Kaffee musste her. Ab jetzt machten wir ziemlich viele kleine Pausen an Raststätten, an denen ich mir und Christine Kaffee holte. Das half. Bevor die Wirkung dann nachlässt den nächsten. Ich erinnere mich an eine große Raststätte. Mittlerweile waren wir in Österreich. Sehr viele Urlauber waren hier, die zurück in die Heimat fuhren, tankten, ihr Fahrzeug kontrollierten und ähnliches. Ich kaufte hier auch zwei Sandwiches. Den Abend zuvor hatten wir in Split auf Essen verzichtet, obwohl ich in der Konoba Marjan bereits einen Tisch reserviert hatte. Das Essen mussten wir also nun nachholen. Auch an einer anderen Tankstelle kaufte ich noch Brötchen. Ich hatte so langsam meine Müdigkeit überwunden. Auf der Rückfahrt sahen wir dann auch was von Österreich. Es war ein sehr schöner, sonniger Morgen. Viele Motorradfahrer waren über die österreichische Grenze - an der der Verkehr sich etwas gestaut hatte - gefahren. Ständig hatten wir ganze Konvois von Motorrädern neben uns auf der Autobahn. Abends hörte man dann im Radio, dass zwischen Österreich und Deutschland aufgrund der vielen Flüchtlinge aus Afrika und Südosteuropa wieder Grenzkontrollen stattfinden würden.
Irgendwann bemerkte ich, dass wir eine andere Route als die auf der Hinfahrt fuhren. Da hatte mich mein Navi – Programm wohl diesmal woanders lang geschickt. Gegen Mittag waren wir in der Bundesrepublik Deutschland. Dann kamen wir am Chiemsee vorbei. Den hatte ich noch nie zuvor gesehen. Wir hielten hier auf einem Parkplatz direkt am Wasser. Nur eine Mauer trennte uns vom Nass des Sees. Er ist größer als gedacht und sehr schön. Man sah viele Segelboote.
Wir kamen direkt durch München hindurch, um anschließend auf der A9 Richtung Nürnberg weiterzufahren. Bislang standen wir in 2 kleinen Staus, die sich aber schnell wieder aufgelöst hatten. Doch hier zwischen München und Nürnberg wurde es schlimm. Ganz schlimm. Man musste meist nur kurz stehen und konnte dann wieder langsam weiterfahren, doch zog sich das Ganze sicher über fast 3 Stunden. Gut, dass unser Automobil mit diesem ewigen Stop and Go, Stehen, kurz fahren, Stehen, etwas weiter fahren, keine Probleme hatte und nicht etwa heiß wurde, was ich in der Vergangenheit ja bei anderen PKW’s auch bereits erleben durfte.
An einer Tankstelle wollte ich dann tanken. Und auch sowas hatte ich noch nie erlebt. Auch hier standen wir zwischen 35 und 45 Minuten. Man musste sich anstellen. An jeder Säule waren 6 bis 7 Fahrzeuge vor einem dran. Die Tankstelle war total überfordert. Das einzige Mal, dass ich mich in meinem Leben bislang so lang zum Tanken anstellen musste, war, als wir 1990 auf einer Klassenfahrt von der Schule in die neuen Bundesländer gefahren sind. Ich unterhielt mich mit einer blonden Dame, die die Angelegenheit ebenfalls nicht fassen konnte. Sie war hübsch. Auch am Nachmittag waren wir immer noch in Bayern. Unfassbar. Wie lange sollten wir denn noch unterwegs sein?? Gut, wir hatten es nicht unbedingt eilig, da wir die beiden nächsten Tage noch frei hatten, dennoch war diese Tortur nicht ewig auszuhalten.
Auf der Hinfahrt hatte ich komischerweise mehr Rückenschmerzen als jetzt auf der Rückfahrt. In Hessen fing es dann wieder an zu regnen. Wenn ich dann schon Bad Hersfeld und solche Dinge auf den Schildern stehen habe, dann bin ich ja schon fast wieder zu Hause. Um 19.30 Uhr, nach sage und schreibe 23,5 Stunden, waren wir wieder zu Hause. Es ist immer ein merkwürdiges Gefühl, nach der Abstinenz wieder zu Hause anzukommen. Und dort hielten wir erst einmal an der Tankstelle, um uns noch eine Pizza zu holen, damit wir für abends noch was zu essen hatten. Gut, wenn man die 4,5 Stunden Schlafpausen abzieht, bleiben aber immer noch 19 Stunden für die Rückfahrt. Da muss man schon sagen, die Hin- und Rückreise war nicht leicht, aber der Urlaub war super. Wir sind insgesamt 6,5 Stunden gewandert. Ich habe 2.500 Fotos gemacht. Die Insel Brač haben wir innerhalb 6 Tagen ganz gut kennengelernt. Hier ist in Zukunft eventuell nur noch punktuell ein Abstecher nötig, eventuell, um die Drachenhöhle bei Murvica noch zu besuchen und noch mal am Zlatni rat etwas zu baden. Am meisten ärgerte es mich, dass es mit dem Besuch von Čiovo wegen der blöden Brücke nicht richtig hingehauen hat und wir uns den Besuch von Baška Voda sparen mussten, aufgrund des Malheurs mit der Fähre. Im Großen und Ganzen muss man aber festhalten, dass alles super geklappt hat, auch wenn man bedenkt, dass ich nie ein funktionierendes Handy hatte. Normalerweise müsste man bei mobilcom – debitel deswegen kündigen. Zu Hause nach dem Essen habe ich erst einmal 12 Stunden geschlafen...
Ende
Strand Kašuni:
Als wir an der Küste der Halbinsel entlangfuhren, wusste ich schon, dass dort irgendwo unter uns der tolle Strand Kašuni liegen musste. Ich hielt einfach mal bei einer Parkbucht an und schaute der Küste hinab. Genau unter uns lag er. Dieser schöne, gebogene, wunderbar in einer Bucht liegende Strand. Von hier oben sah das richtig klasse aus. Wahnsinn. Wir drehten, und ich versuchte, mit dem Auto dort hinab zu kommen. Es erwies sich dann als gar nicht so schwer.
Hier klatschten die Wellen an den Strand
Hier unten war eine Menge los. Auch eine Strandbar gibt es hier, und es kostete keine Parkgebühren, sich hier hinzustellen. Einige Badende saßen am Ufer auf einer Mulde. Wenn das Wasser kam, klatschten die Wellen genau noch bis zu dieser Mulde, so dass man ordentlich was abbekam. Auch ich setzte mich hierhin. Es machte regelrecht Spaß, hier zu sitzen. Ich wollte an der Strandbar einen Cocktail holen. Leider hatten sie aber nur Bier, Cola und Eis. Da nahm ich Bier und Cola mit und später noch zwei Magnum-Eis. Ein ca. 50-jähriger Einheimischer kam. In einem alten VW-Golf. Er hatte geparkt und alle vier Türen des alten Vehikels aufgerissen, damit er die Musik aus dem Auto noch am Wasser hören konnte.
Im Hintergrund der Telegrin
Sein Geschmack war ja nicht der schlechteste, aber die Aufnahme von „Enter Sandman“ von Metallica war ja sowas von schlecht, dass es einfach nur unangenehm dröhnte. Aber niemand sagte etwas. Es schallte aber zum Glück nicht über den gesamten Strand. Wenn man hier unten badet, sieht man am Waldhang des 178 m hohen Telegrin gegenüber diese Eremitenhöhlen aus dem Mittelalter, die mich schon seit längerer Zeit interessieren. Mitten im Fels sind hier Fenster und Luken, was schon außergewöhnlich aussieht. Es muss eine ordentliche Arbeit gewesen sein, den Fels dahinter auszuhöhlen. Die Halbinsel Marjan beherbergt außerdem einen kleinen Zoo, ein ozeanographisches Institut (an der Spitze der Halbinsel), einen botanischen und einen zoologischen Garten und das Kaštelet Crikvine aus dem 16. Jahrhundert.
Hier ist es fantastisch
Auch Christine schwamm hier in den ziemlich extremen Wellen. Hier hatten wir noch einmal richtig Spaß. Es war einfach Entspannung pur. Man musste sich richtig durch die Wellen kämpfen. Der Strand ist eine Wohlfühloase. Es war aber auch genau das richtige Wetter, um sich hier am Strand abzukühlen. Ich fühlte mich hier fantastisch. Das war das sechste Mal in unseren 8 Tagen in Kroatien, dass ich baden war, Christine’s dritte Mal. Unweit von uns lag ein deutsches Pärchen mit einem kleinen Mädchen. Der Mann, wahrscheinlich nicht ganz so alt wie ich, betonte nach einem Blick auf mein Karlovačko, dass das genau das Richtige für den jetzigen Augenblick wäre. Sie schienen mir sehr sympathisch zu sein, doch verschwanden leider schon kurz darauf. Unglaublich, wie schön es hier war – noch einmal ein richtiges Highlight.
Ein toller Strand
Dann fiel mir noch ein Badegast, der ebenfalls neben uns lag, ins Auge. Er hatte einen Drei – Tage – Bart und lange Haare. Für einen Mann wahrscheinlich sogar recht gut aussehend. Bei ihm war ein ungefähr halb so altes Mädchen. Was ich mir dachte war Folgendes: Der sieht aus, wie der typische Mann, der dem Leben in Deutschland den Rücken gekehrt hat, von seiner Frau geschieden ist und nun hier in Kroatien am Meer etwas Abenteuer und geschäftlichen Erfolg sucht, vielleicht sogar auch gefunden hat. Dem das Leben in Deutschland zu langweilig war und was Besondereres wollte. Seine Ex-Frau ist nicht gerade begeistert, dass die gemeinsame Tochter ihn hier in Kroatien aufsucht, doch es war halt die eigene Entscheidung der Tochter. Sie lachen viel. In den Augen der Tochter ist ihr Vater ein ganz toller Mann, der ein tolles Leben hat. Er flunkert wahrscheinlich seiner Tochter auch Einiges vor, obwohl auch für ihn hier unten nicht alles rosig aussieht.
Badespaß
Was ich für dumme Gedanken habe. Was sagt das wohl über mich selbst aus?? Ich wusste noch nicht einmal, ob das Deutsche waren. Irgendwann zogen wir uns wieder um und begaben uns wieder zurück zum Fährhafen an der Promenade Riva, wo ich wieder parkte.
Schweren Herzens mussten wir uns von diesem Strand trennen
Split:
Die Riva Foto 1
Hier schaut schon die Domnius-Kathedrale hindurch
Die Riva Foto 2
An den Mauern des Diokletianpalastes Foto 1
An den Mauern des Diokletianpalastes Foto 2
So, endlich nun kamen wir dazu, Split mit seiner Altstadt, seiner Promenade und seinem Diokletianpalast näher in Augenschein zu nehmen. Wurde ja auch Zeit. Mit einem Einheimischen sprach ich über den Eingang des Diokletianpalastes an der Seeseite, das Porta Aenea, dass Messingtor (Mjedena vrata), den sogenannten Lieferanteneingang. Wir standen auf dem Trg Braće Radić, was nicht korrekt war. Er zeigte es mir. Ja, dort waren wir richtig und kamen in die Kellergewölbe des Palastes. Dass hier unten Verkaufsstände sind, hätte ich mir so nicht vorgestellt. Alles schimmert hier im Gewölbe jedoch in hellem Licht und fast goldener Farbe. Für jeden Teil hier unten wird gleich einzeln Eintritt verlangt. Das wollte ich mir nicht unbedingt antun. Dies ist ja auch nicht unser letzter Split – Besuch gewesen. Kommt man aus dem Kellergewölbe hinaus, so gelangt man direkt in das Peristyl. Dies ist wirklich atemberaubend und der wichtigste Platz im ganzen Palast. Hier zeigte sich früher Diokletian dem Volk. Korinthische Säulenarkaden stehen zusammen mit Sphinxen um den Hof und bilden ein elegantes Panorama für das Cafe Luxor, das hier ansässig ist. Auf den Stufen rings um den Platz sitzend, wird man hier bedient.
Trg dr. Franje Tuđmana
Im Kellergewölbe
Das Peristyl Foto 1
Das Peristyl Foto 2
Die Sphinx
Geht man die Stufen über dem Kellerausgang hoch, ist man im Postiron. Es hat eine kreisrunde Öffnung in der Decke. Und ich hatte Glück. Hier, wo die Akustik so gut ist, standen einige Klapa – Sänger. Ich durfte für zwei Lieder Zeuge dieser Aufführung werden. Es klang wirklich schön. Nachdem ich am ersten Tag in Trogir schon einmal kurz bei einer Klapa – Gruppe zuhören durfte, was aber zu kurz war, hatte ich nun die Möglichkeit, hier noch mal zuzuhören.
Die Domnius-Kathedrale Foto 1
Klapa-Gesang
Im Postiron
Jetzt geht's den Glockenturm hinauf
Für den Glockenturm der Domnius – Kathedrale (Katedrala Svetog Duje) bezahlten wir Eintritt. Unbedingt wollte ich hier hinauf und schauen, was man für eine Aussicht hat.Am Anfang ging es über große Stufen hinauf. Dann führen die Metalltreppen an den Außenwänden des Glockenturms empor. Hier wollte Christine dann nicht mehr mit. Bis dato war mir eigentlich gar nicht so bewusst, dass sie bei größerer Höhe Angst hat. So schlimm war es aber hier im Glockenturm nicht. Wenn man ganz nach unten zur Straße sah, war es schon ziemlich hoch, doch hätte man durch den Stein und das Metall hier nie hindurch fallen können. Ich kam noch relativ gut zurecht und machte einige Fotos von ganz oben. Einige Mädchen fotografierten sich hier gegenseitig. Christine hatte auf exakt der Ebene auf mich gewartet, auf der wir uns getrennt hatten. Als wir aus dem Glockenturm herauskamen, war hier eine Gruppe Jugendlicher, die sich für ein Foto postieren wollte. Auf jeder Treppenstufe vor dem Eingang sollte einer von ihnen stehen und sie beschäftigten sich damit, dass auch alle auf’s Bild passten.
Hier wollte Christine nicht mehr mit
Oben angekommen
Der Fährhafen von oben
Oh Gott
Die Domnius-Kathedrale Foto 2
Auch die Krypta kann man gegen gesonderten Eintritt besichtigen, doch erkundeten wir nun den gesamten Palast. Viele hübsche Gassen mit allerlei Konobas und Geschäften befinden sich hier. Das Ganze steht auf relativ engem Raum. Es muss ja in den Palast passen. Sehr gemütlich. Wenn man durch das Kellergewölbe hereinkam und hinter der Kathedrale nach rechts geht, so kommt man bald zum Silbernen Tor, dem Porta Argentea, auf Kroatisch Srebrena vrata. Hinaus wollten wir aber nicht. Zwei Darsteller in römischen Kostümen ließen sich hier von den Touristen ablichten. Bei meinem Versuch, die Beiden zu fotografieren, störte ich jedoch ein Pärchen und lief ihnen „ins Bild“, da auch sie gerade ein Foto planten. Der Mann sagte kopfschüttelnd zu seiner Frau: „He don’t care“, womit er natürlich mich gemeint hatte. Es war sehr voll, und man merkt einfach nicht, was jeder Einzelne hier zu tun gedenkt. In der Nähe des gegenüberliegenden Eisernen Tores, des Porta Ferrea oder Zeljezna vrata, wie der Kroate sagt, liegt der Jupitertempel. Hier kostet der Eintritt nur läppische 10 Kuna. Da ich aber schon von außen einen Blick hinein und auf die Jupiterstatue werfen konnte, sah ich keinen Grund mehr, hineinzugehen. Der Diokletianpalast ist etwas ganz Besonderes, in ihm herrscht eine tolle Atmospähre, und es macht Spaß, alle Gassen zu erkunden. Eine Querstraße (Decumanus) und eine Längsstraße (Cardo) teilen den Palast in etwa gleich große Teile. Früher einmal soll das Wasser bis vor den Lieferanteneingang gestanden haben. Tritt man aus dem Tor im Norden, dem Goldenen Tor (Porta Aurea, Zlatna vrata) heraus, kommt man in den Park Josipa Jurja Strossmayera, an dem ich heute Mittag zwecks des Geldtauschens schon einmal vorbeikam. Hier ist die große Statue des Gregor von Nin. Da natürlich alle meinen, es bringe Glück, wenn man seinen Zeh berührt, ist er von den vielen Menschen schon ganz golden gerubbelt. Nun ja, versucht habe ich es auch mal, bislang aber noch keine entsprechende Wirkung feststellen können. Auch hier waren zwei „Römer“ zu sehen, die sich – die Waffen auf weibliche Touristen gerichtet – in dieser Pose fotografieren ließen. Dann taten sie für ein gutes Foto sogar so, als wollten sie den Damen die Kehlen durchschneiden.
Ich fühlte mich hier sehr wohl
Wir verließen den Palast in Richtung Westen. Hier ist der sehr schöne Trg Republike, direkt an der Riva. Viele Säulen schmücken die Gebäude rings um den Platz, der sehr gut besucht war. Hier standen viele Tische, die nahezu alle besetzt waren. Dann schlenderten wir noch etwas am Ufer entlang Richtung Westen. Einem Rock-Fan gefiel mein T-Shirt, was er lautstark verkündete. Hier befindet sich eine kleine Kirche, in der auch eine Trauung stattgefunden hatte. Und wieder wurden wir Zeugen einer feiernden, hupenden, lauten Meute.
Das Porta Aurea
Ich wollte gern auch noch ein paar Geschäftsstraßen westlich der Altstadt kennenlernen. Wir liefen über den Trg Republike nach Norden. Der Tag schwand langsam. Ich konnte aber doch jetzt nicht einfach so fahren. Ich wollte nicht fort, ich wollte nicht zurück nach Deutschland. Leichte Verzweiflung machte sich in meinem Hirn breit. Auch hier hinten war noch ein größeres Gebäude, vor dem Feiernde von Trauungen sogar bengalische Feuer angezündet hatten. Sogar das Atmen wurde etwas beeinträchtigt.
Jetzt werden die Kehlen aufgeschlitzt
Bevor wir uns wieder dem Diokletianpalast zugewandt haben, kamen wir noch auf den Narodni Trg, der – wie ich finde – schönste der drei von uns gesehenen Plätze im Westen des Palastes. Dieser Platz ist auch am altmodischsten. Er wird von alten Gebäuden und einem schönen Uhrturm beherrscht. An der Nordseite steht das Rathaus. Am Boden spiegelten sich die abendlichen Lichter.
Meine letzte "Amtshandlung" als leidenschaftlicher Kroatien - Fan war, im Peristyl des Diokletianpalastes mit Christine auf den roten Kissen des Cafés Luxor Platz zu nehmen und - die Leute, die den mittlerweile dunklen Platz überquerten, beobachtend - einen Swimmingpool zu trinken.
Schweren Herzens erhob ich mich danach, und wir liefen zum Parkplatz. Es war 20.00 Uhr. Bevor wir Split mit dem Auto verließen, tankte ich noch mit den restlichen Kuna. Dann fuhren wir los. Einfach so. Als würde das nichts bedeuten. Richtung Zadar. Und bald schon wurde ich müde. Irgendwo zwischen Zadar und Zagreb wurde es so schlimm, dass wir beschlossen, eine kleine Schlafpause einzulegen. Da waren wir ja nicht weit gekommen.
Der Glockenturm der Sv. Arnir
Statue des Gregor von Nin - der schaut ja böse
Abreisetag Sonntag, der 13.09.2015:
Drei Stunden hatten wir Pause gemacht, in denen ich jedoch kaum ein Auge zugemacht hatte. Vielleicht kurz. Es ist durchaus empfehlenswert, vor der Heimfahrt ordentlich zu schlafen und es nicht so zu tun wie ich. Wenn ich aber noch eine Nacht in unserer Ferienwohnung verbracht hätte, würde ich auch den nächsten Tag dann noch in Kroatien nutzen wollen. Ich kann nicht einen Tag verschwenden und einfach nach Hause fahren, wenn er noch nicht vorbei ist. Tja, so ist das. Also musste ich da irgendwie durch.
Bald waren wir in Slowenien. Noch war es dunkel. Ich legte mich noch einmal hin. Diesmal anderthalb Stunden, die ich aber nun fast durchschlafen konnte. Aber war es danach viel besser?? Nein. Mir fielen sogar die Augen zu während der Fahrt. Kaffee musste her. Ab jetzt machten wir ziemlich viele kleine Pausen an Raststätten, an denen ich mir und Christine Kaffee holte. Das half. Bevor die Wirkung dann nachlässt den nächsten. Ich erinnere mich an eine große Raststätte. Mittlerweile waren wir in Österreich. Sehr viele Urlauber waren hier, die zurück in die Heimat fuhren, tankten, ihr Fahrzeug kontrollierten und ähnliches. Ich kaufte hier auch zwei Sandwiches. Den Abend zuvor hatten wir in Split auf Essen verzichtet, obwohl ich in der Konoba Marjan bereits einen Tisch reserviert hatte. Das Essen mussten wir also nun nachholen. Auch an einer anderen Tankstelle kaufte ich noch Brötchen. Ich hatte so langsam meine Müdigkeit überwunden. Auf der Rückfahrt sahen wir dann auch was von Österreich. Es war ein sehr schöner, sonniger Morgen. Viele Motorradfahrer waren über die österreichische Grenze - an der der Verkehr sich etwas gestaut hatte - gefahren. Ständig hatten wir ganze Konvois von Motorrädern neben uns auf der Autobahn. Abends hörte man dann im Radio, dass zwischen Österreich und Deutschland aufgrund der vielen Flüchtlinge aus Afrika und Südosteuropa wieder Grenzkontrollen stattfinden würden.
Irgendwann bemerkte ich, dass wir eine andere Route als die auf der Hinfahrt fuhren. Da hatte mich mein Navi – Programm wohl diesmal woanders lang geschickt. Gegen Mittag waren wir in der Bundesrepublik Deutschland. Dann kamen wir am Chiemsee vorbei. Den hatte ich noch nie zuvor gesehen. Wir hielten hier auf einem Parkplatz direkt am Wasser. Nur eine Mauer trennte uns vom Nass des Sees. Er ist größer als gedacht und sehr schön. Man sah viele Segelboote.
Wir kamen direkt durch München hindurch, um anschließend auf der A9 Richtung Nürnberg weiterzufahren. Bislang standen wir in 2 kleinen Staus, die sich aber schnell wieder aufgelöst hatten. Doch hier zwischen München und Nürnberg wurde es schlimm. Ganz schlimm. Man musste meist nur kurz stehen und konnte dann wieder langsam weiterfahren, doch zog sich das Ganze sicher über fast 3 Stunden. Gut, dass unser Automobil mit diesem ewigen Stop and Go, Stehen, kurz fahren, Stehen, etwas weiter fahren, keine Probleme hatte und nicht etwa heiß wurde, was ich in der Vergangenheit ja bei anderen PKW’s auch bereits erleben durfte.
An einer Tankstelle wollte ich dann tanken. Und auch sowas hatte ich noch nie erlebt. Auch hier standen wir zwischen 35 und 45 Minuten. Man musste sich anstellen. An jeder Säule waren 6 bis 7 Fahrzeuge vor einem dran. Die Tankstelle war total überfordert. Das einzige Mal, dass ich mich in meinem Leben bislang so lang zum Tanken anstellen musste, war, als wir 1990 auf einer Klassenfahrt von der Schule in die neuen Bundesländer gefahren sind. Ich unterhielt mich mit einer blonden Dame, die die Angelegenheit ebenfalls nicht fassen konnte. Sie war hübsch. Auch am Nachmittag waren wir immer noch in Bayern. Unfassbar. Wie lange sollten wir denn noch unterwegs sein?? Gut, wir hatten es nicht unbedingt eilig, da wir die beiden nächsten Tage noch frei hatten, dennoch war diese Tortur nicht ewig auszuhalten.
Auf der Hinfahrt hatte ich komischerweise mehr Rückenschmerzen als jetzt auf der Rückfahrt. In Hessen fing es dann wieder an zu regnen. Wenn ich dann schon Bad Hersfeld und solche Dinge auf den Schildern stehen habe, dann bin ich ja schon fast wieder zu Hause. Um 19.30 Uhr, nach sage und schreibe 23,5 Stunden, waren wir wieder zu Hause. Es ist immer ein merkwürdiges Gefühl, nach der Abstinenz wieder zu Hause anzukommen. Und dort hielten wir erst einmal an der Tankstelle, um uns noch eine Pizza zu holen, damit wir für abends noch was zu essen hatten. Gut, wenn man die 4,5 Stunden Schlafpausen abzieht, bleiben aber immer noch 19 Stunden für die Rückfahrt. Da muss man schon sagen, die Hin- und Rückreise war nicht leicht, aber der Urlaub war super. Wir sind insgesamt 6,5 Stunden gewandert. Ich habe 2.500 Fotos gemacht. Die Insel Brač haben wir innerhalb 6 Tagen ganz gut kennengelernt. Hier ist in Zukunft eventuell nur noch punktuell ein Abstecher nötig, eventuell, um die Drachenhöhle bei Murvica noch zu besuchen und noch mal am Zlatni rat etwas zu baden. Am meisten ärgerte es mich, dass es mit dem Besuch von Čiovo wegen der blöden Brücke nicht richtig hingehauen hat und wir uns den Besuch von Baška Voda sparen mussten, aufgrund des Malheurs mit der Fähre. Im Großen und Ganzen muss man aber festhalten, dass alles super geklappt hat, auch wenn man bedenkt, dass ich nie ein funktionierendes Handy hatte. Normalerweise müsste man bei mobilcom – debitel deswegen kündigen. Zu Hause nach dem Essen habe ich erst einmal 12 Stunden geschlafen...
Ende