Teil 03:
Tag 02 – Die Perle Istriens
Sonntag, der 20.09.2020:
Der erste Morgen in Rovinj war angebrochen. Heute wollten wir uns erst einmal ausgiebig unserem Wohnort widmen, so wie sich das gehört. Während Marco noch am Aufstehen war, sorgte ich schon einmal für unser Frühstück. Der Himmel war blau. Es konnte losgehen. Schon bei der Urlaubsplanung im Sommer hatten wir ständig kroatisches Radio gehört. Dabei war uns ein Song besonders aufgefallen, der Song „Hodaj“ der Band Porto Morto. Eigentlich ein ziemlich bescheuertes Ding, aber irgendwie auch witzig. Da er uns dauernd im Kopf war, ist er irgendwie der Song des Urlaubs geworden.
Der Blick vom Balkon
Frühstück
Durch die Gasse Carrera betraten wir die Altstadt und besuchten zuerst einmal den Markt am nördlichen Valdibora-Hafen. Wir deckten uns in der Nähe gleich mal mit Postkarten ein, die wir den Zuhausegebliebenen später schicken wollten. Hier im Norden befindet sich der Aussichtspunkt auf die Altstadt, dem man sich auch unter Aufbringung jeglicher Kraft keinesfalls entziehen kann. Die Sicht von hier ist mindestens genauso so sagenhaft wie die von der großen Mole an der Marina südlich der Altstadt. Diesen Ort und Blick genossen wir und verweilten für längere Zeit. Nun kam Marcos Drohne zum ersten Mal zum Einsatz, und während er mit dem Maschinchen die Stadt überflog, lehnte ich mich an einen Poller und saugte Rovinj in mich auf. Doch keine Sorge, es ist immer noch da.
Durch die Gasse Carrera
Durchblick
Am Valdibora Hafen
Blick vom Photopoint
Rovinj von oben
Blick auf den idyllischen Ort
Sowohl hier als auch in der Nähe des Hotels Adriatic in der Marina befindet sich stets ein kleiner Stand des Unternehmens Delfin Excursions, die einige Bootsfahrten rund um Rovinj anbieten. Zu erkennen ist der Stand an seinem gelben Sonnenschirm. Da wir später eine solche Fahrt mitmachen wollten, erkundigte ich mich schon einmal bei der Dame am Stand. Allein am Aussehen erkennen die Einheimischen stets, dass man Deutscher ist, worüber ich mir lieber keine weiterführenden Gedanken mache. Oder liegt es daran, dass die meisten Touristen aus Deutschland kommen? Auch dies ist möglich. Wir interessierten uns für eine Panorama-Rundfahrt, die in etwas mehr als einer Stunde beginnen sollte. Für nur 75 Kuna pro Person fährt man 90 Minuten lang um die vorgelagerten Inseln Sveta Katarina, Piruzi, Sveti Andrija, Maškin, Banjol, Muntrav, Samer, Sturag, Sveti Ivan und Sveti Ivan na Pučini mit seinem Leuchtturm. Die Getränke sind inklusive. Da kann man sich nicht beschweren. Die Dame betonte, dass dies wohl die beiden letzten Tage sein würden, da Fahrten angeboten würden, da das Wetter in zwei Tagen nachlassen sollte. Die Fahrt findet täglich um 11.30 Uhr statt. Perfekt.
Da würden wir ja noch prima einen Spaziergang um die Halbinsel machen können und würden dann einfach auf der anderen Seite der Altstadt einsteigen. Ja, besser ging’s doch gar nicht. Durch die Gasse Vladimira Švalbe am Nordufer begannen wir also unseren Rundgang. Eine Gasse in Rovinj ist schöner als die Andere. Hinter der übergroßen Kirche begutachteten wir die alten Kanonen. Den Glockenturm der Sv. Eufemija hatten wir vor sechs Jahren bereits erklommen und entschieden uns nun dagegen. Am nordwestlichen Ende der Halbinsel befinden sich wunderbare Felsen, die zum Baden einladen und auch bereits gut besetzt waren. Auch eine kleine Höhle wurde selbstverständlich inspiziert. Zurück ging’s durch die Ulica Sveta Križa, vorbei am gleichnamigen mittelalterlichen Tor, an der herrlichen Loggia mit Meerblick und den gemütlichen Bars direkt an den Felsen. In einem kleinen Geschäft entdeckten wir kleine Snacks, und an den herrlichen Bruschetta, belegt mit Kulen-Wurst, Pršut und Käse konnte ich nicht vorbeigehen. Ich nahm sie für die Bootstour mit.
Auf einer Treppe
Ein Hinweisschild
Spaziergang um die Halbinsel
Die alte Kanone
Hübsche Badestellen
In der Loggia
Blick durch den Balbibogen
Um 11.25 Uhr starteten wir. Auf dem Ausflugsboot war viel Platz, so dass sich die ca. 10 Gäste problemlos aus dem Weg gehen konnten. Es war wieder sehr warm geworden, und die Sonne knallte unbarmherzig auf den Kopf, weswegen ich mir lieber ein Kopftuch umband. Zuerst umrundeten wir die Altstadt, und dies allein ist schon etwas Besonderes. Marco und ich hatten auf dem Oberdeck Platz genommen und tranken einen Becher Malvazija; ich aß meine mitgebrachten Bruschetta. Drei andere deutsche Urlauber waren mit uns hier oben, eine ältere Dame, eine junge Dame und ihr Freund. Die ältere Dame machte durchaus den Eindruck, schon öfters in Kroatien gewesen zu sein, da sie über einen Aufenthalt in Dubrovnik erzählte. Umso mehr wunderte es mich, als sie beim Blick auf die unzähligen Möwen zu ihren Begleitern sagte: „Das sind ja eine Menge Enten!“ Kopfschüttelnd bestaunte ich die herrliche Stadt von allen Seiten. Im Valdibora-Hafen holten wir wider Erwarten keine weiteren Passagiere mehr ab und nahmen Kurs auf die Inseln. Der Wein war nicht der Beste, doch für diesen Preis der Fahrt wäre es fehl am Platze, da noch etwas Besonderes zu erwarten. Ich holte noch zwei weitere Becher.
Abgelegt
Für uns war es eine herrliche Gelegenheit, mal hier hinaus zu kommen, haben wir doch eine solche Möglichkeit ansonsten nicht. Auf der Halbinsel am Zlatni Rt unterhalb von Rovinj liegt dieser herrliche Waldpark mit seinen Klippen. Am Nachmittag gedachten wir, den Park zu erkunden und hier hinten zu baden. Nun konnten wir schon einmal einen Blick auf den Park werfen. Die Insellandschaft hier ist wirklich schön. Die Inseln Sveti Andrija und Maškin sind durch einen Steg miteinander verbunden, was wir von unserem Boot aus sehr gut sehen konnten. Wer will, kann sich auch mit einem Taxiboot zu den „Roten Inseln“, wie sie genannt werden, bringen lassen. Ein Bootstransfer wird vom Hotel auf Sv. Andrija organisiert und findet halbstündlich von der Marina aus statt. Das Hotel auf der Insel ist wirklich ein hässlicher Klotz, und auch die anderen Deutschen auf unserem Boot fragten sich, wer hier hinten denn Urlaub machen möchte. Ganz im Süden fuhren wir um die Insel Sv. Ivan herum und bestaunten das Leuchtturminselchen. Ein letzter Becher Wein.
Sveti Ivan na Pučini
Dann fuhren wir auf die andere Seite der Insel Sv. Andrija und kamen ganz nah heran, so dass wir das darauf befindliche Kloster genau in Augenschein nehmen konnten. Es ist schöner als ich dachte. Im Anschluss ging’s zurück, und um 12:50 Uhr waren wir wieder zurück in der Marina. Es hatte sich gelohnt. Am Platz Maršala Tita vorbei schlugen wir den Weg zur Ferienwohnung ein und holten das Auto, da uns der Weg zum Waldpark zu weit war.
Rückfahrt
Zurück in der Marina
Platz Maršala Tita
Am Rand des Parks befindet sich neben einer Tennisschule ein Parkplatz. Von hier aus kann man bequem den Wald erkunden. Er hat idyllische Grünanlagen und Alleen, und es roch wie im tiefsten Wald. Eigentlich wollte ich gern in der Lone Bay baden, doch da der Strand nun im Schatten lag, gingen wir weiter, doch es ist ein hübsches Plätzchen. Auf dem Weg zu den Klippen hatte Marco natürlich seine Brille zerbrochen. Ich weiß nicht, wie er das angestellt hat, doch hat der weitsichtige Brillenträger natürlich stets ein gutes Zweitmodell dabei, damit er wieder den vollen Durchblick genießt. Also alles gut. Die Klippen sind sehenswert und wurden natürlich von zahlreichen Kletterern als Trainingsgelände genutzt. Eine zweite Flugeinheit mit dem Dröhnchen folgte, und in dieser Zeit konnte ich mich umschauen. Dann kamen wir an einigen römischen Säulen vorbei und fanden schließlich in der Bucht Škaraba ein schönes Plätzchen zum Baden. Mann, war das entspannend hier. Und – man soll es kaum glauben – das Wasser war noch richtig warm. Wir genossen sowohl das Bad in der Sonne als auch im Meer. Wunderbar. Einige Urlauber hatten ihre Steintürmchen erbaut, doch war am Strand ordentlich Platz. Der Strand hat sogar eine Strandbar, und wir staunten über die vielen Langspielplatten, die man hier hatte, da wir beide große LP-Fans sind. In der Hauptsaison gibt es hier sicher auch Cocktails, nun aber mussten wir mit einem Bier vorlieb nehmen, was ja schließlich auch nicht das Schlechteste ist. Ein Bier am Strand ist immer gut.
Waldpark Zlatni Rt
Lone Bay
Die Klippen
Blick auf Rovinj vom Waldpark
Die Drohne kommt zurück
Steintürmchen
Römische Säulen
Die Bucht Škaraba
Unser Strand
Beim Baden
Gut erholt brachten wir das Auto zurück und setzten unseren Rovinj-Tag fort. Die Kirche des Franziskanerklosters östlich der Altstadt war geöffnet, doch wollte ich auch hier die Betenden nicht weiter stören. Über den schönen Platz na Mostu, von dem aus die drei herrlichen Gassen Carrera, Vladimira Gortana und De Amicis abzweigen, ging’s zurück zum Platz Maršala Tita, wo wir, wie natürlich auch viele andere Urlauber, einige hübsche Bilder des Balbi-Bogens machten. Und ein Besuch der großen Mole im Süden der Halbinsel durfte selbstverständlich nicht fehlen. Auch von hier ist der Blick auf Rovinj natürlich atemberaubend. Durch die Gassen schlenderten wir hinauf in Richtung der Eufemija. Ich suchte die Kirche Sv. Tome und war etwas enttäuscht, da dieses Sakralgebäude doch ein eher unscheinbares Dasein fristet.
Am Franziskanerkloster
Platz na Mostu
Herrlicher Blick
Der Abend beginnt
Dann kamen wir am Aura-Shop vorbei, das heißt, an einem Aura-Shop kommen wir eigentlich nie so einfach nur vorbei, zu lecker sind einfach die angebotenen Produkte. Wir probierten Liköre und Trüffelkäse, und Marco kaufte eine sehr aufwendige Tafel Schokolade für seinen Bruder. Aber natürlich war das nicht alles. Ohne eine Flasche Teranino und ein Stück Trüffelkäse konnten wir nicht gehen. Dann gefiel mir noch ein Teran aus dem Hause Kozlović. Mit der quirligen und netten Angestellten hatten wir eine Menge Spaß, lachten und fotografierten. Nun waren unsere Rucksäcke schwer.
In den Gassen
Glockenturm der Sv. Eufemija
In der Gasse Grisia, die als eine der schönsten gilt, schauten wir uns noch in einigen Shops um – ein Acrylbild in schwarz und weiß für 150 Kuna gefiel mir ganz besonders – und waren dann hungrig. Unser Weg führte uns in die Konoba Mali Raj, das kleine Paradies. Ganz besonders gefielen uns die Atmosphäre auf der Terrasse und die blonde Bedienung, eine tolle Frau. An jedem Tisch sprach sie eine andere Sprache und scherzte mit den Gästen. Ein großes Bier vom Fass am Anfang ist für uns Standard. Ich musste feststellen, dass in Istrien sowohl das Istarsko Pivo als auch das Favorit mit zu den gängigsten Bieren gehören. Die Speisekarte der Konoba war eher klein, was uns etwas verwunderte, da sie bei Tripadvisor auf einem der vorderen Plätze liegt, doch sagt die Menge der angebotenen Speisen ja auch wenig über die Qualität aus.
Der Oktopussalat war vorzüglich, und sogar Marco probierte mal ein Stück davon und konnte sich davon überzeugen, dass er wirklich gut schmeckte. Er selbst bestellte sich einen Käsesalat. Als Hauptspeise bekamen wir Tagliatelle mit Trüffeln und ich ein Glas Weißwein. Die Nudeln schmeckten gut, doch waren die Trüffel leider nicht darüber geraspelt, sondern in sehr kleinen Stücken, und so kam es nicht von ungefähr, dass man die Trüffel kaum schmeckte. Doch war das Abendessen natürlich viel besser als das des Vortages, und so waren wir größtenteils zufrieden.
Oktopussalat
Trüffelnudeln
Ein letzter Weg führte uns noch einmal zur großen Mole, um ein paar Nachtaufnahmen von Rovinj zu machen. Als wir später beim Bier auf unserem Balkon saßen, kam doch wirklich Ivanka auf den Balkon neben uns und beschwerte sich, dass wir zu laut wären. Unglücklicherweise konnte sie durch das Zimmer neben unserer Küche direkt neben uns auf den Balkon kommen, was uns nicht besonders gefiel. Ja, natürlich haben wir gelacht und uns fröhlich unterhalten, doch dass das so laut gewesen sein soll, kam uns etwas merkwürdig vor. Wir schrieben unsere Postkarten und lernten daraus, dass man immer ein paar Karten mehr kaufen sollte, als man wirklich verschicken will, vor allem, wenn man sie unter Alkoholeinfluss schreibt.
In der Marina
Platz Maršala Tita am Abend
Tag 02 – Die Perle Istriens
Sonntag, der 20.09.2020:
Der erste Morgen in Rovinj war angebrochen. Heute wollten wir uns erst einmal ausgiebig unserem Wohnort widmen, so wie sich das gehört. Während Marco noch am Aufstehen war, sorgte ich schon einmal für unser Frühstück. Der Himmel war blau. Es konnte losgehen. Schon bei der Urlaubsplanung im Sommer hatten wir ständig kroatisches Radio gehört. Dabei war uns ein Song besonders aufgefallen, der Song „Hodaj“ der Band Porto Morto. Eigentlich ein ziemlich bescheuertes Ding, aber irgendwie auch witzig. Da er uns dauernd im Kopf war, ist er irgendwie der Song des Urlaubs geworden.
Der Blick vom Balkon
Frühstück
Durch die Gasse Carrera betraten wir die Altstadt und besuchten zuerst einmal den Markt am nördlichen Valdibora-Hafen. Wir deckten uns in der Nähe gleich mal mit Postkarten ein, die wir den Zuhausegebliebenen später schicken wollten. Hier im Norden befindet sich der Aussichtspunkt auf die Altstadt, dem man sich auch unter Aufbringung jeglicher Kraft keinesfalls entziehen kann. Die Sicht von hier ist mindestens genauso so sagenhaft wie die von der großen Mole an der Marina südlich der Altstadt. Diesen Ort und Blick genossen wir und verweilten für längere Zeit. Nun kam Marcos Drohne zum ersten Mal zum Einsatz, und während er mit dem Maschinchen die Stadt überflog, lehnte ich mich an einen Poller und saugte Rovinj in mich auf. Doch keine Sorge, es ist immer noch da.
Durch die Gasse Carrera
Durchblick
Am Valdibora Hafen
Blick vom Photopoint
Rovinj von oben
Blick auf den idyllischen Ort
Sowohl hier als auch in der Nähe des Hotels Adriatic in der Marina befindet sich stets ein kleiner Stand des Unternehmens Delfin Excursions, die einige Bootsfahrten rund um Rovinj anbieten. Zu erkennen ist der Stand an seinem gelben Sonnenschirm. Da wir später eine solche Fahrt mitmachen wollten, erkundigte ich mich schon einmal bei der Dame am Stand. Allein am Aussehen erkennen die Einheimischen stets, dass man Deutscher ist, worüber ich mir lieber keine weiterführenden Gedanken mache. Oder liegt es daran, dass die meisten Touristen aus Deutschland kommen? Auch dies ist möglich. Wir interessierten uns für eine Panorama-Rundfahrt, die in etwas mehr als einer Stunde beginnen sollte. Für nur 75 Kuna pro Person fährt man 90 Minuten lang um die vorgelagerten Inseln Sveta Katarina, Piruzi, Sveti Andrija, Maškin, Banjol, Muntrav, Samer, Sturag, Sveti Ivan und Sveti Ivan na Pučini mit seinem Leuchtturm. Die Getränke sind inklusive. Da kann man sich nicht beschweren. Die Dame betonte, dass dies wohl die beiden letzten Tage sein würden, da Fahrten angeboten würden, da das Wetter in zwei Tagen nachlassen sollte. Die Fahrt findet täglich um 11.30 Uhr statt. Perfekt.
Da würden wir ja noch prima einen Spaziergang um die Halbinsel machen können und würden dann einfach auf der anderen Seite der Altstadt einsteigen. Ja, besser ging’s doch gar nicht. Durch die Gasse Vladimira Švalbe am Nordufer begannen wir also unseren Rundgang. Eine Gasse in Rovinj ist schöner als die Andere. Hinter der übergroßen Kirche begutachteten wir die alten Kanonen. Den Glockenturm der Sv. Eufemija hatten wir vor sechs Jahren bereits erklommen und entschieden uns nun dagegen. Am nordwestlichen Ende der Halbinsel befinden sich wunderbare Felsen, die zum Baden einladen und auch bereits gut besetzt waren. Auch eine kleine Höhle wurde selbstverständlich inspiziert. Zurück ging’s durch die Ulica Sveta Križa, vorbei am gleichnamigen mittelalterlichen Tor, an der herrlichen Loggia mit Meerblick und den gemütlichen Bars direkt an den Felsen. In einem kleinen Geschäft entdeckten wir kleine Snacks, und an den herrlichen Bruschetta, belegt mit Kulen-Wurst, Pršut und Käse konnte ich nicht vorbeigehen. Ich nahm sie für die Bootstour mit.
Auf einer Treppe
Ein Hinweisschild
Spaziergang um die Halbinsel
Die alte Kanone
Hübsche Badestellen
In der Loggia
Blick durch den Balbibogen
Um 11.25 Uhr starteten wir. Auf dem Ausflugsboot war viel Platz, so dass sich die ca. 10 Gäste problemlos aus dem Weg gehen konnten. Es war wieder sehr warm geworden, und die Sonne knallte unbarmherzig auf den Kopf, weswegen ich mir lieber ein Kopftuch umband. Zuerst umrundeten wir die Altstadt, und dies allein ist schon etwas Besonderes. Marco und ich hatten auf dem Oberdeck Platz genommen und tranken einen Becher Malvazija; ich aß meine mitgebrachten Bruschetta. Drei andere deutsche Urlauber waren mit uns hier oben, eine ältere Dame, eine junge Dame und ihr Freund. Die ältere Dame machte durchaus den Eindruck, schon öfters in Kroatien gewesen zu sein, da sie über einen Aufenthalt in Dubrovnik erzählte. Umso mehr wunderte es mich, als sie beim Blick auf die unzähligen Möwen zu ihren Begleitern sagte: „Das sind ja eine Menge Enten!“ Kopfschüttelnd bestaunte ich die herrliche Stadt von allen Seiten. Im Valdibora-Hafen holten wir wider Erwarten keine weiteren Passagiere mehr ab und nahmen Kurs auf die Inseln. Der Wein war nicht der Beste, doch für diesen Preis der Fahrt wäre es fehl am Platze, da noch etwas Besonderes zu erwarten. Ich holte noch zwei weitere Becher.
Abgelegt
Für uns war es eine herrliche Gelegenheit, mal hier hinaus zu kommen, haben wir doch eine solche Möglichkeit ansonsten nicht. Auf der Halbinsel am Zlatni Rt unterhalb von Rovinj liegt dieser herrliche Waldpark mit seinen Klippen. Am Nachmittag gedachten wir, den Park zu erkunden und hier hinten zu baden. Nun konnten wir schon einmal einen Blick auf den Park werfen. Die Insellandschaft hier ist wirklich schön. Die Inseln Sveti Andrija und Maškin sind durch einen Steg miteinander verbunden, was wir von unserem Boot aus sehr gut sehen konnten. Wer will, kann sich auch mit einem Taxiboot zu den „Roten Inseln“, wie sie genannt werden, bringen lassen. Ein Bootstransfer wird vom Hotel auf Sv. Andrija organisiert und findet halbstündlich von der Marina aus statt. Das Hotel auf der Insel ist wirklich ein hässlicher Klotz, und auch die anderen Deutschen auf unserem Boot fragten sich, wer hier hinten denn Urlaub machen möchte. Ganz im Süden fuhren wir um die Insel Sv. Ivan herum und bestaunten das Leuchtturminselchen. Ein letzter Becher Wein.
Sveti Ivan na Pučini
Dann fuhren wir auf die andere Seite der Insel Sv. Andrija und kamen ganz nah heran, so dass wir das darauf befindliche Kloster genau in Augenschein nehmen konnten. Es ist schöner als ich dachte. Im Anschluss ging’s zurück, und um 12:50 Uhr waren wir wieder zurück in der Marina. Es hatte sich gelohnt. Am Platz Maršala Tita vorbei schlugen wir den Weg zur Ferienwohnung ein und holten das Auto, da uns der Weg zum Waldpark zu weit war.
Rückfahrt
Zurück in der Marina
Platz Maršala Tita
Am Rand des Parks befindet sich neben einer Tennisschule ein Parkplatz. Von hier aus kann man bequem den Wald erkunden. Er hat idyllische Grünanlagen und Alleen, und es roch wie im tiefsten Wald. Eigentlich wollte ich gern in der Lone Bay baden, doch da der Strand nun im Schatten lag, gingen wir weiter, doch es ist ein hübsches Plätzchen. Auf dem Weg zu den Klippen hatte Marco natürlich seine Brille zerbrochen. Ich weiß nicht, wie er das angestellt hat, doch hat der weitsichtige Brillenträger natürlich stets ein gutes Zweitmodell dabei, damit er wieder den vollen Durchblick genießt. Also alles gut. Die Klippen sind sehenswert und wurden natürlich von zahlreichen Kletterern als Trainingsgelände genutzt. Eine zweite Flugeinheit mit dem Dröhnchen folgte, und in dieser Zeit konnte ich mich umschauen. Dann kamen wir an einigen römischen Säulen vorbei und fanden schließlich in der Bucht Škaraba ein schönes Plätzchen zum Baden. Mann, war das entspannend hier. Und – man soll es kaum glauben – das Wasser war noch richtig warm. Wir genossen sowohl das Bad in der Sonne als auch im Meer. Wunderbar. Einige Urlauber hatten ihre Steintürmchen erbaut, doch war am Strand ordentlich Platz. Der Strand hat sogar eine Strandbar, und wir staunten über die vielen Langspielplatten, die man hier hatte, da wir beide große LP-Fans sind. In der Hauptsaison gibt es hier sicher auch Cocktails, nun aber mussten wir mit einem Bier vorlieb nehmen, was ja schließlich auch nicht das Schlechteste ist. Ein Bier am Strand ist immer gut.
Waldpark Zlatni Rt
Lone Bay
Die Klippen
Blick auf Rovinj vom Waldpark
Die Drohne kommt zurück
Steintürmchen
Römische Säulen
Die Bucht Škaraba
Unser Strand
Beim Baden
Gut erholt brachten wir das Auto zurück und setzten unseren Rovinj-Tag fort. Die Kirche des Franziskanerklosters östlich der Altstadt war geöffnet, doch wollte ich auch hier die Betenden nicht weiter stören. Über den schönen Platz na Mostu, von dem aus die drei herrlichen Gassen Carrera, Vladimira Gortana und De Amicis abzweigen, ging’s zurück zum Platz Maršala Tita, wo wir, wie natürlich auch viele andere Urlauber, einige hübsche Bilder des Balbi-Bogens machten. Und ein Besuch der großen Mole im Süden der Halbinsel durfte selbstverständlich nicht fehlen. Auch von hier ist der Blick auf Rovinj natürlich atemberaubend. Durch die Gassen schlenderten wir hinauf in Richtung der Eufemija. Ich suchte die Kirche Sv. Tome und war etwas enttäuscht, da dieses Sakralgebäude doch ein eher unscheinbares Dasein fristet.
Am Franziskanerkloster
Platz na Mostu
Herrlicher Blick
Der Abend beginnt
Dann kamen wir am Aura-Shop vorbei, das heißt, an einem Aura-Shop kommen wir eigentlich nie so einfach nur vorbei, zu lecker sind einfach die angebotenen Produkte. Wir probierten Liköre und Trüffelkäse, und Marco kaufte eine sehr aufwendige Tafel Schokolade für seinen Bruder. Aber natürlich war das nicht alles. Ohne eine Flasche Teranino und ein Stück Trüffelkäse konnten wir nicht gehen. Dann gefiel mir noch ein Teran aus dem Hause Kozlović. Mit der quirligen und netten Angestellten hatten wir eine Menge Spaß, lachten und fotografierten. Nun waren unsere Rucksäcke schwer.
In den Gassen
Glockenturm der Sv. Eufemija
In der Gasse Grisia, die als eine der schönsten gilt, schauten wir uns noch in einigen Shops um – ein Acrylbild in schwarz und weiß für 150 Kuna gefiel mir ganz besonders – und waren dann hungrig. Unser Weg führte uns in die Konoba Mali Raj, das kleine Paradies. Ganz besonders gefielen uns die Atmosphäre auf der Terrasse und die blonde Bedienung, eine tolle Frau. An jedem Tisch sprach sie eine andere Sprache und scherzte mit den Gästen. Ein großes Bier vom Fass am Anfang ist für uns Standard. Ich musste feststellen, dass in Istrien sowohl das Istarsko Pivo als auch das Favorit mit zu den gängigsten Bieren gehören. Die Speisekarte der Konoba war eher klein, was uns etwas verwunderte, da sie bei Tripadvisor auf einem der vorderen Plätze liegt, doch sagt die Menge der angebotenen Speisen ja auch wenig über die Qualität aus.
Der Oktopussalat war vorzüglich, und sogar Marco probierte mal ein Stück davon und konnte sich davon überzeugen, dass er wirklich gut schmeckte. Er selbst bestellte sich einen Käsesalat. Als Hauptspeise bekamen wir Tagliatelle mit Trüffeln und ich ein Glas Weißwein. Die Nudeln schmeckten gut, doch waren die Trüffel leider nicht darüber geraspelt, sondern in sehr kleinen Stücken, und so kam es nicht von ungefähr, dass man die Trüffel kaum schmeckte. Doch war das Abendessen natürlich viel besser als das des Vortages, und so waren wir größtenteils zufrieden.
Oktopussalat
Trüffelnudeln
Ein letzter Weg führte uns noch einmal zur großen Mole, um ein paar Nachtaufnahmen von Rovinj zu machen. Als wir später beim Bier auf unserem Balkon saßen, kam doch wirklich Ivanka auf den Balkon neben uns und beschwerte sich, dass wir zu laut wären. Unglücklicherweise konnte sie durch das Zimmer neben unserer Küche direkt neben uns auf den Balkon kommen, was uns nicht besonders gefiel. Ja, natürlich haben wir gelacht und uns fröhlich unterhalten, doch dass das so laut gewesen sein soll, kam uns etwas merkwürdig vor. Wir schrieben unsere Postkarten und lernten daraus, dass man immer ein paar Karten mehr kaufen sollte, als man wirklich verschicken will, vor allem, wenn man sie unter Alkoholeinfluss schreibt.
In der Marina
Platz Maršala Tita am Abend