Angelika hatte ja hier im Thread #27 schon kurz das Restaurant „Manufaktura“ vorgestellt und wir haben es heute getestet.
(Natürlich nicht unter dem indirekten oder gar direkten Zwang der hiesigen Vermieter - – sondern freiwillig)
Hier unser Bericht:
Wir kamen aus Trogir und sind an der Bushaltestelle „Hotel Resnik“ ausgestiegen. Also die zweite Station nach dem Airport, wenn man von Trogir kommt. Oder zu Fuß – 10 bis 15 Minuten – vom Haus Viersen an der Hauptstraße entlang, oder am Strand bis zur Höhe des Hotels und dann abbiegen in Richtung Hauptstraße. Also nicht weit.
Die Bedienung ist sehr freundlich und bedrängte uns nicht gleich mit der Speisekarte und als wir danach fragten, erklärte er uns aber auch gleich, dass man nur gegrillte Speisen auf der Karte hätte. (also keine Pasta oder Pizza). Wir erklärten, dass dies für uns okay sei und er holte die Karte. Da diese nur in kroatischer Sprache vorlag, erklärte er sich aber bereit, sie in Englisch zu übersetzen.
Wir hörten ihm zu und bestellten dann Pljeskvica und gegrilltes Hähnchenfilet, beides mit Pommes.
Auf der Karte stehen aber auch Grillgerichte wie Cevap, Burger und Rumpsteak.
Bevor wir weiter über das Essen reden, beschreiben wir das Restaurant, denn die Zubereitung des Essens dauert ja auch.
Die Einrichtung des „Manufaktura“ ist als rustikal, aber modern zu beschreiben. Für meine Begriffe hatten die Inhaber da eine gute Wahl. Man hat das Gefühl, dass man in einer zeitgemäß ausgerichteten Konoba gelandet ist. Ohne große „hyper-trendy-stylische“ Einrichtung, um up-to-date zu sein, aber auch nicht altbacken.
Es gibt, an den Fensterplätzen, rustikale Tische in normaler Höhe, aber auch höhere Tische mit Hockern (mit Rückenlehne). In dem Bereich in dem wir saßen waren die Tische normal hoch und hatten eine geschmackvoll geflieste Tischplatte, was hygienisch und sauber, aber nicht kühl wirkte. Es war originell.
Die sanitären Anlagen sind sauber, geruchsneutral und größer, als man es sonst aus den hiesigen Restaurants kennt. Erst einen Tag zuvor, in Split hatte ich die Begegnung mit einer engen Toilettentür und -räumlichkeit, die ich mit zwanzig Kilo mehr (mein Stand 2015) nicht hätte nutzen können, da ich mich in der Tür verkeilt hätte.
Ein Plus und ein ausgleichendes Minus vergebe ich für die Musik im „Manufaktura“. Das Plus, weil ein Radiosender lief, der die großen internationalen Hits der 80er und 90er spielte und ein Minus, weil der Raum damit zu laut beschallt wurde.
Alles in Allem aber, ist das Restaurant gemütlich und freundlich eingerichtet und in der Zeit unseres Aufenthaltes (gegen 13:30Uhr) war es auch gut besucht (ca. 12 Personen)
Zeit für das Essen.
Lange mussten wir nicht warten.
Mein Pljeskvica war groß genug, um satt zu werden, und nicht überdimensioniert, um noch zwei Hunde und einen Mitbewohner davon satt zu bekommen. Also genau richtig. Die Pommes auf dem Teller wirkten erst, als hätte sich ein riesiger Berg zu dick geschnittenes Sauerkraut auf den Teller geschmuggelt, aber, nach genauerem Hinsehen entpuppten sie sich als lange, dünne und genau auf den Punkt frittierte Kartoffelstäbchen, die locker über einander lagen. Manche waren fast so lang, wie der Teller im Durchmesser maß. Aber, sie hatten keine dunklen Röstaroma-Bräunungen, waren hell, aber bissfest, knackig und durch und nicht verklebt bzw durchweicht, wie man es manchmal hat.
Ayvar war ordentlich auf dem Teller und die Küche hatte ein gutes Herz für Zwiebelliebhaber.
Der Teller von mien Frau, was die Moni ist, beherbergte ebenfalls einen Pommesberg und dazu zwei gut portionierte Filets mit einer Champignonsoße.
Zu den beiden Gerichten wurde noch ein Korb angegrilltes und sehr leckeres Pita-Brot gereicht.
Während wir speisten, kam zunächst der Kellner und fragte, ob alles Okay sei und kurz darauf auch die Köchin, die auf Deutsch fragte: „Hat geschmeckt?“
Ja, hat es und tat es noch, denn wir waren ja noch am Anfang.
Beide Speisen waren gut, auf den Punkt gegrillt und ausreichend, aber doch (leider) mit etwas zu viel Salz zubereitet.
Vielleicht war die Köchin auch verliebt, was uns freuen würde.
Fazit der Speisen: Rustikal, genug und schmackhaft, mal vom Salz abgesehen.
Fazit Belegschaft: Freundlich und zuvorkommend.
Ein kleines Manko: Es gab im Lokal noch einen zweiten Kellner, der hauptsächlich die Tische abräumte und hinter dem Tresen stand. Ein junger Mann, dem man vielleicht noch erklären sollte, dass man den Teller eines Gastes noch nicht abräumt, während Gäste am selben Tisch noch essen.
Preise:
Okay, oder?
Fazit gesamt: Man kann dort getrost essen gehen oder auch nur auf einen Drink einkehren. Eine gute Alternative, wenn man nicht so lange unterwegs sein will oder, wie wir, spät anreist und noch Hunger hat.