Kroaten entdecken russischen Markt

burki

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Trotz EU-Sanktionen intensiviert Kroatien seine Kontakte mit Russland. Die Beziehungen der beiden Länder waren bisher eher unterkühlt. Plötzlich kämpft Kroatien um ein Stück des Kuchens.

Zagreb/Moskau. Kroatiens Wirtschaftstreibende haben einen politisch heiklen Zeitpunkt gewählt, um die losen Wirtschaftsbeziehungen zu Russland zu knüpfen. Inmitten des Kriegs zwischen russischen Rebellen und der ukrainischen Armee in der Ukraine und den Sanktionen der EU und USA gegen die Russische Föderation reisten diese Woche mehr als 100 kroatische Unternehmer nach Moskau. Bei einem Wirtschaftsforum trafen sie etwa 250 russische Firmenvertreter. Laut Berichten war das Netzwerktreffen erfolgreich.

Geschäfte im Wert von 30 Millionen € seien vereinbart worden, berichteten Medien. Doch die plötzliche Beziehungspflege mit Russland hat auch für Kritik gesorgt, auch wenn von Kroatien keine demonstrative Annäherung an Russland zu erwarten ist, wie es derzeit Ungarn macht.

Kritik der US-Botschaft

Kenneth Merten, US-Botschafter in Kroatien, drückte angesichts des Wirtschaftsforums öffentlich „Besorgnis“ aus, weil in einem entscheidenden Moment ein falsches Signal nach Moskau gesendet würde. Kroatien würde so tun, „als wäre alles in Ordnung,“ sagte Merten und wurde wiederum selbst gerügt.

alles lesen hier: http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/europa_cee/4666113/Kroaten-entdecken-russischen-Markt
 
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Marius

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Erstaunlich, und das ausgerechnet von Kroatien, das sich nur mit Mühe, Unterstützung durch den Westen und viel Glück aus der serbisch/russischen Besatzung lösen konnte.
Das finde ich besonders verwerflich.
 

teleskopix

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Erstaunlich, und das ausgerechnet von Kroatien, das sich nur mit Mühe, Unterstützung durch den Westen und viel Glück aus der serbisch/russischen Besatzung lösen konnte.
Das finde ich besonders verwerflich.
Hallo Marius,
wie sagt man so schön "Geld stinkt nicht", daher ist daß was macht Kroatien nicht toll, aber legitim.
Brüssel hilft nur, wenn Brüssel davon Vorteile hat.

Grüße Martin
 
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bruce

Guest
Putin hat ja nicht nur einmal seine Vorstellungen von einem Russischen Großreich kundgetan, seine Ambitionen sind ja offfensichtlich, nur langsam entgleitet einen der reischten Männern der Welt der Blick fürs Wesentliche.
Wenn man bedenkt wie sich Kroatien und auch andere Völker des ehemaligen Yugoslawien seine freie, unabhängige, demokratische Eigenständigkeit erkämpft hat, dann verstehe ich oft die Zeit nicht mehr...., wie man mit jemanden Geschäfte machen kann der seine eigenen Spielregeln wider jeder Menschlichkeit mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln durchsetzt.
Wie soll da jemals ein geeintes Europa entstehen, wenn nicht alle an einem Strang ziehen...
Putin war erst dieser Tage mit einer ganzen Armada von politisch eingefärbten "Wirtschaftmagnaten" in Ungarn...; wehe einer tanzt aus der Reihe..
Leider sind auch viele österreiche Unternehmen in Russland aktiv, nicht nur Banken, auch die OMV und andere haben sich dem russischen Zaren verschrieben.
Dabei wäre es ein Signal, sich zu öffnen, Grenzen zu Nebensächlichkeiten zu erklären, gemeinsam für Frieden und Wirtschaft zu werben, aber die Bilder die uns täglich im Wohnzimmer heimsuchen, zeigen uns die bittere Realität, es geht gar nicht um die Menschen, es geht um Profite und um Macht, aber das scheint ja vielen egal zu sein!
 
M

Marius

Guest
Hallo Marius,
wie sagt man so schön "Geld stinkt nicht", daher ist daß was macht Kroatien nicht toll, aber legitim.
Brüssel hilft nur, wenn Brüssel davon Vorteile hat.

Grüße Martin

Ich persönlich finde das gerade eben nicht legitim, sondern sehr kurzsichtig und obendrein auch noch unfair gegenüber einem Staat (Ukraine), der sich in einer sehr ähnlichen Situation befindet wie Kroatien selbst vor 20 Jahren.

Gerade Kroatien sollte hier sehr viel entschiedener auftreten.

Ungarn ist was anderes, Orban als klarer Nationalist fühlt sich von Putin natürlich extrem angezogen, er wäre ja selbst auch gerne ein kleiner Putin.
 

claus-juergen

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hallo,

mir stellt sich nur die Frage, was denn Kroatien für Dinge produziert, die an Russland geliefert werden und dort begehrt sind? Die Beschreibung aus dem zitierten Artikel

"Interesse am russischen Markt haben die Pharma- und die Lebensmittelindustrie sowie Maschinenhersteller und Baufirmen."

ist doch etwas verschwommen. Viele Lebensmittel unterliegen ja dem Boykott, den der neue Zar sich selbst ausgedacht hat. Was um Gottes Willen können denn kroatische Baufirmen in Russland bauen, was die nicht selber können?

Grundsätzlich gönne ich Kroatiens darbender Wirtschaft Außenhandel. Nur könnte man meinen, daß der "lupenreine Demokrat" jede Möglichkeit nutzt, einen Keil zwischen die Staaten der EU zu treiben.

Ganz am Rande bemerkt ist das, was Putins Schergen gerade in der Ukraine treiben, mehr als verwerflich. Die Welt schaut wieder mal zu, wenn der russische Bär getreu der zaristischen und bolschewistischen Tradition sich an seinen Nachbarn vergreift. Soweit mein kurzer Ausflug in die Politik. Das wars dann aber schon.

grüsse

jürgen
 
M

Marius

Guest
Ich fürchte auch, dass die Russen nichts brauchen werden, derzeit darf Kroatien ohnehin nichts liefern, erst nach Ende der Sanktionen, das ist nur Putins Schachspiel, hier sticheln, dort sticheln, und die wirtschaftlich Schwächeren der EU mit Geld locken (siehe Griechenland, Kroatien, Ungarn, etc.)

Das ist seine Politik, und manche fallen auch noch voll drauf rein.
Natürlich hat er selbst keine Kohle, sondern braucht jeden einzelnen Rubel für Russland und den Krieg gegen die Ukraine.
 
B

bruce

Guest
Wir können mit dem Finger auf Kroatien zeigen, dabei aber nicht vergessen:
Trotz des Konflikts in der Ukraine exportieren deutsche Firmen Feuerwaffen und Munition nach Russland.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-04/deutschland-waffenexport-russland

Die Waffenindustrie ist einer der schmutzigsten Geschäftszweige überhaupt, auch wenn es einen Staat noch so dreckig geht, für Waffen hat man immer Geld. Und wo die ganze Munition dann entladen wird, das sieht man dann jeden Tag life im TV.
Drum würde mir nicht im Traum einfallen, als Fußnote zu schreiben; "Der Frieden gefährdet Arbeitsplätze" das ist keine Satire, das ist Zynismus auf höchster Ebene!
Shalom
 

Milan

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am Rande des Schwarzwaldes
Drum würde mir nicht im Traum einfallen, als Fußnote zu schreiben; "Der Frieden gefährdet Arbeitsplätze" das ist keine Satire, das ist Zynismus auf höchster Ebene!

Da bin ich absolut deiner Meinung!
Ich geh sogar noch einen kleinen Schritt weiter _ für mich ist dieser Spruch einfach nur geschmacklos. In gewisser Hinsicht gar menschenverachtend.
Ich liebe Satire - gut gemachte Satiere, auch Sarkasmuus.
Aber irgendwo hat alle seine Grenzen.

Grüsse
Markus

Und komm jetzt keiner damit das diese Satz nunmal Tatsache ist!
 

claus-juergen

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... "Der Frieden gefährdet Arbeitsplätze" das ist keine Satire, das ist Zynismus auf höchster Ebene!...

hallo bruce und markus,

regt euch doch nicht auf. Der mit diesem Slogan weilt doch schon nicht mehr unter uns in diesem Forum. Vermutlich sichert er auf Seiten der Separatisten quasi als fünfte Kolonne von Putin den"Frieden im Donbass". Das ist jetzt zwar auch eine Satire, aber durchaus zulässig, so meine ich. ;)

grüsse

jürgen
 
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nihil-est

Guest
Ich sehe ehrlich gesagt gar kein Problem.

Es gibt bekanntes Embargo. Darunter fallen benannte Güter und auch Dienstleistungen.
Zudem gibt ein einseitiges Importverbot von Seiten Russlands was ( ganz normal ) EU-Produkte benannter Staaten, darunter auch D, bei auch Lebensmitteln.

Trotzdem gibt es regen Handel in beide Richtungen. Also Russland nach D/EU - D/EU nach Russland.
Ein gar US-Botschafter übrigens weiss dies. Echauffiert sich also doch gleich über was??? Totaler Quatsch.

Diese Woche noch haben mindestens 3 volle LKW unser Werk gen Russland verlassen. Alles absolut legal. Mit sogar Zollstempel vom dt. Zoll.

Nicht minder gibt es ja weitere Embargos. Nehmen wir den Iran. Auch dahin liefern wir ganz legal Waren.

So, nun zu Verträgen in Höhe von 30 Millionen €. Das sind " Peanuts ". Da lohnen sich ja nicht einmal die Reisekosten. Solch Volumina werden im Wochentakt bei der IHK ganz ohne grossen Bahnhof ( oder US-Botschafter ) hier abgeschlossen.



Viel Wind um nix.


Nur so am Rande, nebenbei
 
N

nihil-est

Guest
@Suncokret ,

also zum Zeitpunkt deines verlinkten Aktikels gab es " das " Embargo gar nicht. Der Termin Embargo wurde so gelegt das 2 französsische Kriegsschiffe ( darunter 1 Hubschrauberträger ) noch schnell gen Russland ausgeliefert werden könnten. Zu diesem Zeitpunkt war natürlich die Krim ebenfalls besetzt.

Waffen in Kriegsgebiete? Nie!!! ne gute Idee.....und die Realität? NATO-Lieferung an die Ukraine?!? D ( Merkel ) bemerkte zurecht, zumindest nach dt. Recht undenkbar. Wie auch aktuell Stationierung von dt. Militär in der Ukraine selber. Richtig ist einzig die verstärkte ( aber tournusmässige ) höhere dt. Präsenz im Baltikum.


Also ein bisserl müssen wir hier auch die Zeitschiene beachten.


Kurzes PS: Frankreich hat beide Kriegsschiffe nicht ausgeliefert. Der intern. Druck war zu gross.

@all: http://www.ausfuhrkontrolle.info/ausfuhrkontrolle/de/embargos/russland_ukraine/index.html


Gruss in die Runde
 

claus-juergen

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...Trotzdem gibt es regen Handel in beide Richtungen. Also Russland nach D/EU - D/EU nach Russland.
Ein gar US-Botschafter übrigens weiss dies. Echauffiert sich also doch gleich über was??? Totaler Quatsch....

So, nun zu Verträgen in Höhe von 30 Millionen €. Das sind " Peanuts ". Da lohnen sich ja nicht einmal die Reisekosten. Solch Volumina werden im Wochentakt bei der IHK ganz ohne grossen Bahnhof ( oder US-Botschafter ) hier abgeschlossen.



Viel Wind um nix....

hallo Gerd,

meines Wissens ist Russland derzeit der größte Öl-, Gas-, Uran- und Kohlelieferant sowie der drittgrößte Stromexporteur in die EU. Umgekehrt ist die EU mit Abstand der größte Handelspartner der Russischen Föderation. 55 % der russischen Exporte und 45 % deren Importe werden mit der EU abgewickelt (Quelle Politische Studien 457 der Hanns Seidel Stiftung). Dies zeigt die gegenseitige Abhängigkeit, wobei Iwan wesentlich abhängiger von uns ist als wir von ihm sind.

Ich glaube deshalb, daß der neue Zar langfristig schlechtere Karten hat als wir, wenn wir in Europa uns weiterhin einig sind und das Embargo ausweiten. Also gönne ich wie oben schon gesagt unserem Kroatien die Peanuts, die es mit dem Handel verdient.

Langfristig sollten wir jedoch diese einseitige Abhängigkeit von den russischen Energieimporten verringern. Außer Horst S. aus Bayern haben das auch so ziemlich alle kapiert. Nur Horst braucht keine neuen Stromleitungen oder Windanlagen, weil der Strom ja aus der Steckdose kommt. Dann kann man ja in unserem schönen Bayernland eilig noch neue Gaskraftwerke bauen. Das Gas haben wir ja dann auch ganz schnell vor Ort. Woher kam gleich wieder dieses Gas? ;)

grüsse

jürgen
 
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nihil-est

Guest
Mojen Jürgen,

grundsätzlich vorab, ich rede jetzt nicht über Waffen oder Kriegsmaterial.

Embargos alleine haben noch nie viel bewegt. Nimm Berlin, Südafrika oder Kuba. Embargos treffen halt, Beispiel Lebensmittel, selten den Staat aber immer die Bevölkerung. In heutigen Zeiten sind Embargos auch nicht wirklich funktionabel. Ausgerechnet Weissrussland, beileibe nicht bekannt für seine Palmenwälder, ist unterdessen grösster Expoteur von Kokosnüssen nach Russland.
Naja, bekommt ein Despot keine neue Seilbahn so steht da eben ruckzuck eine generalüberholte Seilbahn.

Ebenfalls wenig hilfreich der politische Leitfaden welcher vorgegeben ist Link incl. Ton: http://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-debalzewe-115.html
Wie wir alle wissen, nicht das Papier wert gewesen auf dem es steht. Man kennt das Resultat, nicht aber das Papier selber.
Von gar Embargo - das Gegenteil ist der Fall! - steht da recht wenig. Link ( engl. da UN-Originalinternetseite ): http://www.un.org/press/en/2015/sc11785.doc.htm
Bitte auch unbedingt die Anhänge 1 und 2 lesen, also Annex I und Annex II.

Siehste Jürgen, sogar an das Gas hat man gedacht. Nicht minder den Bankensektor.
Geradezu Paradox ( in meinen Augen ) "13, Note ( Anmerkung zu § 13 )
Falls jemand schon immer einmal den Kopf schütteln wollte, ich übersetze mal:
Verzicht auf die Bestrafung, strafrechtliche Verfolgung und Diskriminierung von Personen, die in die Ereignisse verwickelt waren, die in den gesonderten Regionen der Verwaltungsgebiete Donezk und Lugansk stattgefunden haben;

Also wenn das nun alles ist, ich sehe aktuell keine Ausweitung eines Embargos die in Sicht sein könnte.


Und nu?


Gruss
 
M

Marius

Guest
Die Sanktionen gegen Russland sollten noch viel schärfer sein, aber das kommt schon noch. Ich bin zuversichtlich.
Und was Gert da oben schreibt ist freilich Quatsch. Die Russen haben jetzt schon die Hosen voll (oder leer, je nachdem), die Frage ist nur, wie lange sie das noch durchhalten. Mehrere Jahre bestimmt nicht :)
 
N

nihil-est

Guest
Mojen @Marius ,

ist Dir einmal aufgefallen das die Embargoliste von Russland gegen die EU viel grösser und länger ist als umgekehrt? ( Erlass 560 aus 2014 )

Eine von Dir gewünschte Verschärfung wäre also nix anderes als das die EU den russischen Erlass 560 übernimmt und nen EU-Stempel druntersetzt.

Ich mein ja nur


Gruss
 

claus-juergen

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hallo Gerd,

allein für diese oben genannten Energielieferungen zahlen die EU-Staaten dem Iwan jährlich 250 Milliarden Euro! Das ist schon eine Menge Geld. Der Gasverbrauch in der EU stagniert aufgrund des wirtschaftlichen Stillstandes und Verbesserungen der Enegieeffizienz seit Jahren. Ähnlich sieht es beim Öl in Europa aus. Die IEA sieht hier selbst in den nächsten Jahrzehnten für Europa keine signifikanten Steigerungen mehr. Die alten Verträge, die den Gaspreis an den hohen Ölpreis gekoppelt haben, laufen auch langsam aus. Maßgeblich ist heute der Gaspreis in den USA, der bei rund bei einem Viertel von dem in der EU liegt. Die bestehenden Gaspipelines von Russland nach Mittel- und Westeuropa sind derzeit nicht ausgelastet. North Stream dürfte vermutlich genausowenig ausgebaut werden, wie South Stream und Nabucco tot sind. Russland muß sich also neue zuverlässige Abnehmer für Öl und Gas suchen. Diese sollen duch milliardenteure Pipelines versorgt werden. Die müssen erst mal finanziert und dann auch trotz aller Widerstände in vielen Jahren gebaut werden.

Hingegen hat es Russland bis heute nicht geschafft, eine rohstoffverarbeitende Industrie aufzubauen. Deshalb wird die Abhängigkeit des Landes von Industriegütern oder Konsumgütern noch sehr lange bestehen bleiben.

Langfristig werden die bestehenden und noch zu beschließenden Sanktionen bzw. Waren, die dem Embargo unterliegen, von Erfolg gekrönt sein. Die Herabstufung Russlands auf Ramschniveau führt zu steigenden Zinsen und kostet das Land eine Menge Geld. Die Tatsache, daß wir damit die Nomenklatura und Oligarchen rund um den neuen Zaren nicht treffen, ist auch klar.

Erinnere dich nur mal an die jüngere Geschichte des kalten Krieges. Ronald Reagan hat es immerhin mit seiner massiven Aufrüstung geschafft, die Sowjetunion in Zugzwang zu versetzen und damit in die Pleite zu treiben. Auch wenn Putin die Auflösung der Sowjetunion als größtes nationales Trauma bezeichnet, hat diese doch für Millionen Menschen die Freiheit und wirtschaftliche Verbesserungen gebracht, egal ob in Russland oder den abgespaltenen nun selbstständigen Staaten.

Um jedoch wieder zum Eingangsthema zu kommen zitiere ich erneut den Kernsatz des Artikels...

"Interesse am russischen Markt haben die Pharma- und die Lebensmittelindustrie sowie Maschinenhersteller und Baufirmen."

...und frage mich: Können die Russen mit ihren 145 Millionen Einwohnern nicht mal Kopfwehtabletten oder einen Joghurt oder Käse oder eine Bohrmaschine oder ein Zweifamilienhaus bauen? Klar können die das. Es geht nur darum, die EU durch solche Vereinbarungen mit kleinen schwachen Ländern zu spalten.

grüsse

jürgen
 
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nihil-est

Guest
Mojen Jürgen,

oooccchhhhhh nöööööö. :(:(:(:(:(

Deine Worte: ...und frage mich: Können die Russen mit ihren 145 Millionen Einwohnern nicht mal Kopfwehtabletten oder einen Joghurt oder Käse oder eine Bohrmaschine oder ein Zweifamilienhaus bauen? Klar können die das. Es geht nur darum, die EU durch solche Vereinbarungen mit kleinen schwachen Ländern zu spalten

Kopfwehtabletten sind nicht betroffen
Joghurt oder Käse fallen ggf unter das russische Embargo gegen die EU
Die Bohrmaschine, je nach Zolltarifnummer " Dual-use Paragraph ", unter das EU-Embargo gegen Russland

Also ausgerechnet von Dir hätte ich erwartet sowas auseinander halten zu können. Ehrlich, bin verwundert.

Vielleicht noch einmal ( wer schon nix mit meinen Links anfangen kann, seriöser geht kaum ) Russland hat ein eigenes Embargo verhängt was wir alle in der EU kräftig mitbezahlen. Geht scheinbar im Wohlstand unter oder eben in den eh aberwitzigen Milliarden an Subventionen welche die EU ( = der Steuerzahler ) ohnehin schon zahlt.

Paradox also wenn eine EU-Fangemeinde ( = freier Warenverkehr ohne Grenzen ) urplötzlich noch mehr Embargo will.........gar jenseitig der UN.

Die UN hat ( auch ) Deutschland beauftragt den Freihandel zu stärken ( Bsp.: Bankenwesen/Sozialwesen ) - 17.02.2015 ( Übersetzt von mir, Anlage 2 ):
Deutschland und Frankreich werden technische Expertise für die Wiederherstellung des Bankensektors in den betroffenen Konfliktgebieten zur Verfügung stellen, möglicherweise durch die Schaffung eines internationalen Mechanismus zur Erleichterung von Sozialtransfers.
Ergo, kroatische Delegation siehe #1, es geht nicht darum auch Kroatien etwas zu gönnen.

Überdies, includiert nunmehr auch Kroatien ( wie weitere EU-Staaten )........was hat das, lieber Jürgen, mit Ramschstatus zu tun? So tief wie auch Griechenland im Ramschstatus gelandet ist, ja auch Kroatien hat bekanntlich kein AAA, ist doch gleich mit welcher Auswirkung? Stimmt, unterm Strich gar keiner!
Wer mit einem Finger auf den Ramschstatus Russland zeigt......auf dem selber zeigen 3 Finger mit EU-Staaten auf Ramschstatus.......der Daumen ist ja bekanntlich kein Finger, sonst wären es ja auch noch mehr, gelle.


Nö, ich bleibe dabei: Embargo ( ausgenommen Waffen & Kriegsgerät ) ist keine Lösung.


Gruss
 

claus-juergen

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Landkreis Augsburg und Liznjan/Istrien
hallo Gerd,

es stellt sich mir immer noch die Frage, was denn Kroatien nun an Russland liefern will? Die Dinge dürfen ja keine Embargoware sein.

Was im übrigen das Rating eines Landes angeht, müssen wir schon unterscheiden. Pleitekandidat Griechenland hat ja auch Ramschniveau, nur juckt das keinen, weil Griechen-Anleihen ja Super-Mario mit seiner EZB unbegrenzt aufkaufen will. Anleihen aus Russland hingegen wollen nur noch Zocker kaufen. Da gibt es sonst keinen, der die haben will. Entsprechend verhält sich auch deren Kurswert. Die Verschuldung von Kroatien ist im übrigen noch lange nicht auf so hohem Niveau wie die anderer Olivenstaaten.

Wenn deiner Meinung nach ein Embargo Russland gegenüber nichts bringt, was sollen wir dann tun um Putin unter Druck zu setzen? Vielleicht einen neuen deutsch-russischen Nichtangriffspakt mit geheimem Zusatzprotokoll, wie es ja schon mal eineinhalb Jahre lang funktioniert hat? Das wäre doch auch keine Lösung. :(

Aufrüsten bis zum Gehtnichtmehr und Putin wie schon die Gerontokratie vor ihm in die Pleite treiben? Auch das finde ich sehr riskant. :(

Zuschauen und abwarten, welches Land oder Teile davon der russische Bär als nächstes verschlingt? Schließlich meint Putin ja, daß überall dort wo Russen, seiner Definition nach also Menschen, die die russische Sprache sprechen, leben, auch Russland ist. Dann haben wir bald seine "Separatisten" auch in Deutschland, denn schließlich sind mehr als 3 Millionen Deutsche in der ehemaligen Sowjetunion geboren. Auch nicht gut. :(

Jetzt hab ichs. Wir tauschen einfach die Ukraine, die nach russischem Verständnis eh keine eigenständige Nation ist, gegen Ostpreußen und das Memelland. Das müsste sich doch machen lassen. Den Rest von Litauen kann Putin dann haben und mit Polen werden wir uns schon noch einig werden (Ende der Satire). ;)

nachdenkliche Grüsse sendet dir

jürgen
 
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