Also, rechtlich gesehen - wie man bereits von mehreren Seiten gehört hat - hat man wohl das Recht, die Kosten erstattet zu bekommen, wenn man über eine deutsche Agentur gebucht hat und die Anreise im Endeffekt nicht möglich ist. In diesem Fall wäre es wohl eine gute Entscheidung, einfach nichts zu tun und zu warten, bis es letztendlich feststeht, dass die Einreise nicht möglich ist und der Anbieter von sich aus stornieren muss.
Tja, aber wenn die Stornokosten gestaffelt sind und man dann auch noch verpflichtet ist, den Restbetrag zu übwerweisen, ist es so eine Frage, ob man das Risiko wirklich eingeht und wartet, dass man den Betrag zurückerstattet erhält.
Auch wir hatten einen solchen Fall. Uns war das zu unsicher. Wir haben uns entschieden, den Restbetrag für diese unsichere Reise nicht auch noch zu überweisen. Wir hatten ca. 140 € anbezahlt. Auf Anfragen von unserer Seite, ob man denn so kulant sei, die derzeitigen Stornobedingungen beizubehalten, so dass wir auch zu einem späteren Zeitpunkt noch zu den gleichen Bedingungen stornieren können, ging man nicht ein. Dann stellt sich die Frage, ob man wirklich die laufend steigenden Stornokosten in Kauf nimmt und darauf setzt, das Geld im Falle der nicht möglichen Anreise zurückzubekommen.
Da wir zu zweit sind und uns die Kosten teilen, haben wir nun jeder 70 € in den Sand gesetzt, doch sind vor größerem Schaden sicher. Wenn das Recht auch auf der eigenen Seite ist, muss man dies erst einmal durchsetzen können, noch dazu, wenn man keine Rechtsschutzversicherung sein Eigen nennt. Kurz bevor die fälligen Stornokosten also nun gestiegen wären und wir den Restbetrag hätten überweisen müssen, haben wir storniert, um auf der sicheren Seite zu sein.
Nach 15 Minuten kam bereits die Reaktion des Anbieters, und er sendete uns die Rechnung. Vorher haben wir auf eine Reaktion tagelang warten müssen. Die Anbieter freuen sich, wenigstens die Stornokosten zu erhalten. Wenn es dumm liefe und sie die kompletten Kosten zurückerstatten müssten, weil die Reise nicht angetreten werden kann, hätten sie gar nichts. Wir taten also genau das, was den Anbieter erfreute.
Auf dieses Spielchen konnten wir uns jedoch nicht einlassen und haben die Notbremse gezogen, da unser verlorener Betrag sich in Grenzen hält.
Wer weiß? Nachher redet man sich noch heraus und behauptet, dass die Anreise ja möglich sei, da die Grenzen nicht offiziell geschlossen seien und man lediglich eine 14-tägige Quarantäne in Kauf nehmen muss.
Es handelt sich bei dieser Ferienwohnung lediglich um unsere Unterkunft für die erste von drei Wochen. Die Unterkunft für die zweite und dritte Woche haben wir noch. Sollte die Reise wieder Erwarten am Ende doch möglich sein, suchen wir uns für die erste Woche schnell was Anderes.
Ich weiß, Stefan, dass Dein Vermittler Schweizer ist, was die Angelegenheit vielleicht wieder etwas anders gestaltet.
Wenn die Stornokosten bis zum Reiseantritt nicht mehr steigen würden und man nicht den Restbetrag auch noch zahlen müsste oder bereits gezahlt hat, so könnte man sich auf das Spiel einlassen und darauf warten, den kompletten Betrag zurückzuerhalten. Wir haben uns für die sicherere Variante entschieden und Schadensbegrenzung betrieben.