baskafan
Adriasüchtiger
Vor 50 Jahren habe ich meinen ersten Urlaub in Punat (Insel Krk) verbracht und mich in dieses herrliche Land verliebt. Das war für mich Anlass diesen Ort wieder mal zu besuchen und zu schauen, wieweit ich noch die alten Plätze und Orte wieder finde an die ich besondere Erinnerungen habe.
Am letzten Tag meines diesjährigen Herbstaufenthaltes fuhr ich deshalb nach Punat. Von der Straße in den Ort habe ich diese alte Aufnahme. Heute sind dort schon Anlegeplätze des Yachthafens. Hier machten gerade sehr viele Möwen Rast. Auch ein netter Anblick.
Dann versuchte ich das Haus zu finden, wo wir (meine Schwester und ich) von den Bewohnern spontan auf ein Glas Wein eingeladen wurden. In den vielen engen Gassen ist das gar nicht so leicht. Irgendwie schauen alle Häuser ähnlich aus. Punat hat sich schon ziemlich verändert, manche enge Gassen können jetzt mit Autos befahren werden (meist Einbahnmäßig, aber doch) Wahrscheinlich wurden manche Vorgärten verkleinert. Hier einige Bilder von damals.
Bei diesen Leuten waren wir zu Gast, auf ein paar Gläschen Wein und sie animierten uns zu einem Eselsritt (Probeweise – das war für uns alle recht lustig)
Heute steht das Haus nicht mehr, es wurde für die Straße geopfert. Das dürfte die gleiche Stelle sein:
Dann schlenderte ich in den alten Gassen. Punat ist ein richtig lieber Ort mit lieben Details. Viele der alten Häuser haben runde Steintorbögen im Eingangsbereich und aufgefallen sind mir auch die vielen Regenwasserauffangzisternen fast vor jeden Haus im alten Stadtbereich.
..
In einem der Häusereingänge bemerkte ich, dass sich etwas tat. Man bemerkte meine Neugier und man deutete mir freundlichst, ruhig näherzutreten. So kam ich ins Gespräch. Der Mann in rot sprach ein ausgezeichnetes deutsch. Jetzt in der Nachsaison ist ihnen wahrscheinlich jede Abwechslung willkommen. So erzählte er mir, dass er viele Jahre in Deutschland gearbeitet hat und nach dem Krieg wieder an seinen Geburtsort zurückgekehrt ist. Er wollte beim Aufbau von Kroatien unbedingt dabei sein.
..
Momentan war er beim Schnapsbrennen. Ich durfte natürlich auch kosten. Der Obstler der gerade gebrannt wurde war ein ganz besonderer Genuss. Er erzählte noch, dass er dem Schnaps in der Flasche entweder Kräuter oder Feigen dazugibt um eine ganz besondere Note zu erreichen, wobei er mit der Zunge schnalzte.
Anton (sein Name) erzählte mir noch, dass er nach seiner Rückkehr nach Punat einen Arbeitsplatz in der Marina gefunden hat. (deutschsprechende Mitarbeiter waren gefragt). Jetzt ist er schon in Pension, seinen roten Arbeitsanzug hat er noch von dieser Beschäftigung. Sein Haus hat er mit seiner Frau zu einer netten Pension ausgebaut. Nebenbei hat er noch einen Garten mit Olivenbäumen.
In Punat gibt es auch eine Ölmühle, die für die Olivenbauern der Region Lohnpressungen durchführt, so auch für Anton. Schnaps und Olivenöl wollte ich natürlich gleich auch für mich haben. Da musste er seine Frau anrufen. (wegen der Leerflaschen) Mit ihr ging ich dann zu Ihrer Pension.
Hier ein paar Bilder vom Haus und seinen liebevollen Details:
..
Anton lernte seine Frau Marija, die aus Slawonien stammt, in Deutschland kennen. Ihr Sohn studierte auch dort und als seine Eltern auf die Insel zurückgingen blieb er in Deutschland und ist sehr erfolgreich.
Wenn ich an diese ehrlichen und fleißigen Menschen (und so viele andere die ich hier kennenlernte) denke, habe ich keine Angst um das Land, auch wenn so manche versuchen es unbedingt schlecht zu reden.
Auf dem weg zum Auto (meine vollen Flaschen verstauen) sah ich noch einige nette Kleinigkeiten:
Nun ging ich noch an der Hafen- und Strandpromenade entlang in Richtung Parkhotel und ehemaligen Strandbad.
Auf dem Weg dorthin, kam ich auch an jener Stelle vorbei wo ich 1963 diesen Ochsenkarren fotografiert hatte.
Der urige Leiterwagen war inzwischen schon weg, aber im Hintergund war wieder ein Citroen zu sehen. Damals das Kultauto 2CV und heute das ideale Urlauberauto „Berlingo“ (rot)
Das Parkhotel ist fast nicht wieder zu erkennen. Modern ausgebaut und die Anlagen rundherum schön anzuschauen.
Hier, wo wir diese Juxaufnahme gemacht haben ist ein moderner Glaseingang. Ich bin der, der gerade abgefüllt wird.
Und hier, diese Terrasse wo damals 1963 eine Folkloreaufführung stattfand, ist jetzt ein Glasvorbau.
Weiter dann ging´s zum ehemaligen Strandbad. Es war damals immer voll und wir hatten richtig Spaß. In Punat war ein Ferienheim für Studenten aus ganz Jugoslawien, dementsprechend war viel Jugend hier.
..
In den letzten Jahren wurde die ganze Front der Umkleidekabinen entfernt und sieht heute so aus:
In der Nähe des ehemaligen Strandbades ist auch eine kleine Kapelle. Diese Kapelle wurde in der kommunistischen Zeit als Lagerstätte für Baumaterialien (Ziegel usw.) verwendet.
Beim nächsten Bild nur die Kapelle im Hintergrund beachten (Den belämmert dreinblickenden Jungen im Vordergrund bitte ignorieren)
Diese Kapelle ist heute renoviert und richtig schön anzuschauen.
Weiter draußen an der Küste war der Strand damals noch komplett naturbelassen.
Heute sind dort verschiedene Buchten angelegt. Zum Teil mit Sand oder felsig, Hundefrei oder mit Hund (Dog´s beach) je nach Geschmack und Lust.
Punat ist natürlich in den 50 Jahren ziemlich gewachsen. Der Altstadtbereich ist Gott sei Dank im Wesentlichen erhalten geblieben. Er macht aber nur mehr einen Bruchteil des Ortes aus.
Imposant ist natürlich der riesige Jachthafen.
1963 hatte Punat eine Schiffswerft in der viele Einheimische ihre Beschäftigung hatten.
Heute dürfte ebenfalls der Jachthafen der größte Arbeitgeber sein:
Aber es gibt sie auch noch, die Fischer die mit ihren Booten zum Fischfang auslaufen.
Zum Schluss noch ein Bild, wie ich und meine Schwester einen Esel quälten – aber nur kurz!!
50 Jahre kommen einen in der Jugend wie eine Ewigkeit vor, für mich sind diese Jahre wie im Flug vergangen. Ich kann mich daran erinnern als ob es erst gestern gewesen wäre. Vielleicht deswegen weil ich diese Zeit so intensiv erleben dürfte. (Irgendein Virus dürfte daran schuld sein)
So, jetzt ist es genug der Nostalgie ich muss zurück nach Baska. Heute habe ich nämlich noch eine Einladung zu einem köstlichen Fisch mit lieben Freunden.
Am letzten Tag meines diesjährigen Herbstaufenthaltes fuhr ich deshalb nach Punat. Von der Straße in den Ort habe ich diese alte Aufnahme. Heute sind dort schon Anlegeplätze des Yachthafens. Hier machten gerade sehr viele Möwen Rast. Auch ein netter Anblick.
Dann versuchte ich das Haus zu finden, wo wir (meine Schwester und ich) von den Bewohnern spontan auf ein Glas Wein eingeladen wurden. In den vielen engen Gassen ist das gar nicht so leicht. Irgendwie schauen alle Häuser ähnlich aus. Punat hat sich schon ziemlich verändert, manche enge Gassen können jetzt mit Autos befahren werden (meist Einbahnmäßig, aber doch) Wahrscheinlich wurden manche Vorgärten verkleinert. Hier einige Bilder von damals.
Bei diesen Leuten waren wir zu Gast, auf ein paar Gläschen Wein und sie animierten uns zu einem Eselsritt (Probeweise – das war für uns alle recht lustig)
Heute steht das Haus nicht mehr, es wurde für die Straße geopfert. Das dürfte die gleiche Stelle sein:
Dann schlenderte ich in den alten Gassen. Punat ist ein richtig lieber Ort mit lieben Details. Viele der alten Häuser haben runde Steintorbögen im Eingangsbereich und aufgefallen sind mir auch die vielen Regenwasserauffangzisternen fast vor jeden Haus im alten Stadtbereich.
In einem der Häusereingänge bemerkte ich, dass sich etwas tat. Man bemerkte meine Neugier und man deutete mir freundlichst, ruhig näherzutreten. So kam ich ins Gespräch. Der Mann in rot sprach ein ausgezeichnetes deutsch. Jetzt in der Nachsaison ist ihnen wahrscheinlich jede Abwechslung willkommen. So erzählte er mir, dass er viele Jahre in Deutschland gearbeitet hat und nach dem Krieg wieder an seinen Geburtsort zurückgekehrt ist. Er wollte beim Aufbau von Kroatien unbedingt dabei sein.
Momentan war er beim Schnapsbrennen. Ich durfte natürlich auch kosten. Der Obstler der gerade gebrannt wurde war ein ganz besonderer Genuss. Er erzählte noch, dass er dem Schnaps in der Flasche entweder Kräuter oder Feigen dazugibt um eine ganz besondere Note zu erreichen, wobei er mit der Zunge schnalzte.
Anton (sein Name) erzählte mir noch, dass er nach seiner Rückkehr nach Punat einen Arbeitsplatz in der Marina gefunden hat. (deutschsprechende Mitarbeiter waren gefragt). Jetzt ist er schon in Pension, seinen roten Arbeitsanzug hat er noch von dieser Beschäftigung. Sein Haus hat er mit seiner Frau zu einer netten Pension ausgebaut. Nebenbei hat er noch einen Garten mit Olivenbäumen.
In Punat gibt es auch eine Ölmühle, die für die Olivenbauern der Region Lohnpressungen durchführt, so auch für Anton. Schnaps und Olivenöl wollte ich natürlich gleich auch für mich haben. Da musste er seine Frau anrufen. (wegen der Leerflaschen) Mit ihr ging ich dann zu Ihrer Pension.
Hier ein paar Bilder vom Haus und seinen liebevollen Details:
Anton lernte seine Frau Marija, die aus Slawonien stammt, in Deutschland kennen. Ihr Sohn studierte auch dort und als seine Eltern auf die Insel zurückgingen blieb er in Deutschland und ist sehr erfolgreich.
Wenn ich an diese ehrlichen und fleißigen Menschen (und so viele andere die ich hier kennenlernte) denke, habe ich keine Angst um das Land, auch wenn so manche versuchen es unbedingt schlecht zu reden.
Auf dem weg zum Auto (meine vollen Flaschen verstauen) sah ich noch einige nette Kleinigkeiten:
Nun ging ich noch an der Hafen- und Strandpromenade entlang in Richtung Parkhotel und ehemaligen Strandbad.
Auf dem Weg dorthin, kam ich auch an jener Stelle vorbei wo ich 1963 diesen Ochsenkarren fotografiert hatte.
Der urige Leiterwagen war inzwischen schon weg, aber im Hintergund war wieder ein Citroen zu sehen. Damals das Kultauto 2CV und heute das ideale Urlauberauto „Berlingo“ (rot)
Das Parkhotel ist fast nicht wieder zu erkennen. Modern ausgebaut und die Anlagen rundherum schön anzuschauen.
Hier, wo wir diese Juxaufnahme gemacht haben ist ein moderner Glaseingang. Ich bin der, der gerade abgefüllt wird.
Und hier, diese Terrasse wo damals 1963 eine Folkloreaufführung stattfand, ist jetzt ein Glasvorbau.
Weiter dann ging´s zum ehemaligen Strandbad. Es war damals immer voll und wir hatten richtig Spaß. In Punat war ein Ferienheim für Studenten aus ganz Jugoslawien, dementsprechend war viel Jugend hier.
In den letzten Jahren wurde die ganze Front der Umkleidekabinen entfernt und sieht heute so aus:
In der Nähe des ehemaligen Strandbades ist auch eine kleine Kapelle. Diese Kapelle wurde in der kommunistischen Zeit als Lagerstätte für Baumaterialien (Ziegel usw.) verwendet.
Beim nächsten Bild nur die Kapelle im Hintergrund beachten (Den belämmert dreinblickenden Jungen im Vordergrund bitte ignorieren)
Diese Kapelle ist heute renoviert und richtig schön anzuschauen.
Weiter draußen an der Küste war der Strand damals noch komplett naturbelassen.
Heute sind dort verschiedene Buchten angelegt. Zum Teil mit Sand oder felsig, Hundefrei oder mit Hund (Dog´s beach) je nach Geschmack und Lust.
Punat ist natürlich in den 50 Jahren ziemlich gewachsen. Der Altstadtbereich ist Gott sei Dank im Wesentlichen erhalten geblieben. Er macht aber nur mehr einen Bruchteil des Ortes aus.
Imposant ist natürlich der riesige Jachthafen.
1963 hatte Punat eine Schiffswerft in der viele Einheimische ihre Beschäftigung hatten.
Heute dürfte ebenfalls der Jachthafen der größte Arbeitgeber sein:
Aber es gibt sie auch noch, die Fischer die mit ihren Booten zum Fischfang auslaufen.
Zum Schluss noch ein Bild, wie ich und meine Schwester einen Esel quälten – aber nur kurz!!
50 Jahre kommen einen in der Jugend wie eine Ewigkeit vor, für mich sind diese Jahre wie im Flug vergangen. Ich kann mich daran erinnern als ob es erst gestern gewesen wäre. Vielleicht deswegen weil ich diese Zeit so intensiv erleben dürfte. (Irgendein Virus dürfte daran schuld sein)
So, jetzt ist es genug der Nostalgie ich muss zurück nach Baska. Heute habe ich nämlich noch eine Einladung zu einem köstlichen Fisch mit lieben Freunden.