Hallo Traudl,
Auch wenn Arbeitskräfte in Istrien fehlen, haben deiner Meinung nach diejenigen die mobil und arbeitswillig sind und aus Varazdin oder Bosnien stammen kein Recht auf einen Arbeitsplatz in Istrien? Sollen die zuhause bleiben und warten dass sich dort was ändert? Das ist doch unfair.
Was du als Profitgier bezeichnest gibt es doch seit Jahrzehnten bei dir in Rabac. Du weist doch, wie sich die Preise ständig des ehemaligen Urwald vervielfacht haben und nur der richtige mit den richtigen Beziehungen kommen musste um es als Bauland zu deklarieren und noch teurer verkaufen zu können. Der Ganze Hang von Rabac der in den letzten Jahzehnten zugebaut wurde beruht auf Spekulation. Waren die Betroffenen nicht auch alle profitgierig?
Marius spricht gleich von Korruption. Das mag sein, muss jedoch nachgewiesen werden. Du kennst das doch auch von Liznjan und seinem Vorort Medulin. Der Gemeinderat ist für die Ausweisung von Bauland zuständig. Wer Grundeigentümer ist und da drinsitzt hat halt andren gegenüber eine Vorteil. Auch in Deutschland ist das nicht viel anders. Anders sind sicherlich in den letzten Jahren hingegen die Steigerungsraten von Grundstücken an Topstandorten in Kroatien gewesen.
Um bei Duga LUka Prtlog zu bleiben hatten wir vor Ausweisung als Bauland vielleicht einen Quadratmeterpreis von zwei bis vier Euro und nun, sollte tatsächlich Baurecht für ein Hotel bestehen, ein paar Hundert Euro. Können wir das ändern?
Mir ist schon bewusst, dass meine Zeilen provokant sind. Seht die Sache doch mal neutral. Wenn alle Bedingungen passen wird ein Hotel gebaut. Wenn der Investor zweifelt, hat er Geld in den Sand gesetzt.
Wir werden nicht gefragt. Egal,wieviele Unterschriften auch immer zusammenkommen. Mich wundert nur, dass niemand protestiert hat, als vor Jahren noch in Plomin, also gleich ums Eck ein neuer Kohlekraftwerksblock gebaut werden sollte. Ach so, da macht eh keiner Urlaub und folglich juckt das niemanden. Dabei wäre diese Giftschleuder viel schlimmer als da hier geplante Hotel für unsere Umwelt oder unser Istrien geworden.
Grüsse
Jürgen