Zitat von wolfgangt:
Hallo Ralf, der Tip von Franto ist genau der Richtige, danke für den Hinweis.
Mit dem Prsut ist das genauso wie mit dem Schwarzwälder Schinken oder dem Südtiroler Bauernspeck.
Das Zeug was man hier in den Läden bekommt ist ein Abklatsch von dem was man dort von kleinen Bauern zu kaufen bekommt.
Das gleiche mit Kulen oder Slavonska S(ch)unka
Wolfgang
Ich kann Dir bestätigen, dass auch heuer der Kod Milan in Vodnjan noch immer guten istrianischen Schinken produziert hat
.(War auch wieder auf der Vinistra). Kostete im Mai 195 Kuna das Kilogramm in ganzen Stücken und Vakuum verpackt. In den Konzum-Märkten wurde heuer dalmatinischer Prsut schon um 223 Kuna/kg abgenommen...
EDIT. Zur Orientierung: Hervorrangender Qualitäts-Prosciutto crudo(kontrolliert) aus San Daniele, etwa von Coradazzo , kostet dort im Detailgeschäft in San Daniele del Friuli knapp 14 Euro das Kilogramm in der 1,2 bis 1,8 kg Vakuumverpackung! Also erheblich weniger als istrianischer oder dalmatinischer Prsut.
Grundsätzlich zu Prsut: Da gibt es sehr unterschiedliche Traditionen in dessen Herstellung, ob nun in Slowenien im Karst, in Istrien und in Dalmatien.
In Istrien hat sich seit etwa fünf Jahren eine Art "Schutzgemeinschaft" der mittelgroßen Produzenten zusammen gefunden, um den "Echten istrianischen Prsut" nach ganz bestimmten Herstellungskriterien zu produzieren um so einen charakteristischen und typischen Geschmack und Konsistenz zu erreichen um ihn von anderen Destinationen zu unterscheiden.
Die Verurteilung der sogenannten Handelsware finde ich nicht ganz gerecht: Schließlich verlangen/erwarten die Kunden überall eine möglichst gleichbleibende Qualität - was bei handwerklich hergestellten kleinen Mengen schwerlich erreichbar ist, wenn man von der Schweinemast (!) beginnend die ganze Produktionskette bis hin zu unterschiedlichen Witterungsverhältnissen bei der Trockung verfolgt. Zum Anderen wollen die großen Ketten eben Mindestmengen garantiert haben, weil sich dort auch die Qualitätsabnahme für kleine Losgrößen und die gesamte Administration von den Veterinär- bis zu den Zollbehörden einfach nicht rentiert! (Merke: Die Ketten werden strenger und öfter kontrolliert wie die "kleinen Bauern" Auch wenn es die Fama nicht wahr haben will
).
Wie ich hier im Vorjahr geschrieben hatte verkaufen die meisten kleinen Prsut-Produzenten in Istrien nicht in "konsumentenfreundlichen" Kleinverpackungen etwa zu 1 kg, sondern nur ganze Prsut-Keulen - und die wiegen schon 7 und mehr Kilogramm. (Wie man in einem nicht dazu eingerichteten Haushalt da die feinen Scheiben abschneiden würde, überlasse ich der Phantasie.).
Bei Kod Milan hat es den Vorteil, dass der nicht nur die Gastronomie und Deliokatessenläden beliefert sondern auch selbst ein Detailgeschäft betreibt und man dort eben kleinere Stücke bekommt.
Noch ein notwendiger Hinweis: :!: Achtung, die slowenischen Zollbehörden als EU-Außenwächter achten darauf dass KEIN kroatischer Prsut in die heilige EU eingeführt wird. Von wegen allen (un)möglichen Gefahren, die damit der EU-Landwirtschaft, der Volksgesundheit und was weiß ich noch alles, drohten und die unsere liebe EU-rokratie "vorsorglich" abwehren läßt.
Also Vorsicht damit an der SLO Grenze. .