hallo Forumisti,
im Vorfeld zum geplanten Familienurlaub hatte ich mal kurz in die Runde gefragt, ob es in der Hauptsaison problemlos möglich sei, private Unterkünfte ohne Vorausbuchung zu bekommen. Ihr hattet mir mehrere wertvolle Hinweise gegeben, die die Frage bejahten. Nun möchte ich Euch darüber berichten wie es sich tatsächlich gestaltete.
Das Fazit vorweg: JA, es geht problemlos. Man muss aber schon an mehreren Türen anklopfen.
Zur Einführung sei noch gesagt, dass ich seit- ich müsste nachschauen- runden 25 Jahren nach Kroatien fahre.
Angepeilte Ziele waren für dieses mal: Split, Krka-Fälle, Makarska, Trogir, Dubrovnik und evtl. Korčula.
Wir sind sonnabends sehr zeitig frühmorgens in Sachsen losgefahren und hatten bereits hinter München dicken Verkehr. Das setzte sich auch in ganz Österreich so fort. Sonst brauche ich für Österreich 2 Stunden- diesmal waren es 4 1/2.
Die erste Zwischenübernachtung hatten wir in einer Ski-Baude in Slowenien.
"Guest House Pr Ambružarju ". Es war sauber und ordentlich- ein netter Auftakt.
Am nächsten Tag ging es auf der sehr vollen Autobahn weiter bis Trogir. Auf der Wegstrecke beeindruckte mich wieviel Nationen sich auf den weiten Weg nach Dalmatien machen. Es wäre einfacher die nicht-vertretenen europäischen Nationen aufzuzählen. Selbst Norweger und Finnen waren unterwegs.
In Trogir fanden wir, ca. 7 Minuten Fußweg vom Eingang in die Altstadt entfernt, ein recht einfaches Zimmer. Wir blieben 3 Nächte. Von Trogir aus besuchten wir die Krka-Fälle (mir erschien der Eintritt mit 70,- EUR nicht gerade günstig) und Split.
Danach ging es weiter nach Dubrovnik. Unterkunft fanden wir nach ca. 8 Versuchen oberhalb der Altstadt, den Minceta-Turm im Blick, ganz weit oben am Berg. Ein herzliches Rentnerehepaar, einfache Ausstattung.
Dubrovnik als touristische Weltstadt ist in der Hauptsaison natürlich völlig überlaufen.
Man erholt sich dort- also zumindest ich- nicht. Wenn man dreimal am Tag versehentlich angerempelt wird, dann...
Die Preise in Dubrovnik sind auch nicht günstig. 48 Kuna für den halben Liter Bier... na ja. Entzug.
Pflicht für uns als "Game of Thrones" Fans war natürlich der Besuch der vorgelagerten Insel Lokrum, auf welcher wir natürlich prompt den Eisernen Thron okkupierten. Lokrum ist aber insgesamt sehr schön.
Als ich noch jünger war bin ich da mal rüber geschwommen.... tja. Lang ist´s her.
6 Urlaubsnächte hatten wir nun schon hinter uns. Nach so viel Fahrerei, Massentourismus und Kultur-Schub war es nun Zeit für etwas Erholung. Diese hoffte ich in Korčula zu finden. Die Bilder der Altstadt im Web sahen vielversprechend aus. Somit fuhren wir also das kurze Stück dorthin und brauchten dennoch den halben Tag dafür. Unser Ziel war Korčula-Stadt. Und diesmal waren wir mit der Wahl unserer Unterkunft deutlich glücklicher. Auch wieder nur knapp 10 Minuten von der Altstadt entfernt fanden wir bei der Familie Tarle eine modernere saubere Unterkunft für den diesmal geringsten Betrag.
Korčula ist tatsächlich wie Dubrovnik, nur "zu heiß gewaschen". Soll heißen, dass Korčula wohl nur den 20sten Teil von Dubrovnik misst, aber ebenso schön ist. Genügend Touristen waren vorhanden, doch nicht diese Menschenmassen. Rundum empfehlenswert! Winzige Einschränkung: ich war immer ein großer Fan der kroatischen Gastronomie. Doch man findet immer mehr Pizzerien und immer weniger ursprüngliche kroatische Küche. Wenn man tatsächlich noch ursprüngliche kroatische Küche findet, dann zahlt man- abhängig von Ort und Lage- in der Hauptsaison dann schon kräftig. Teilweise neigt man, ein häßlicher Trend für mich als Vielfraß, neuerdings auch zu Minimalismus = halbvolle Teller
Das war für mich neu.
Wie auch immer- in Korčula fanden wir die erhoffte Erholung. Ich kann Korčula jedem empfehlen.
Nach 4 Nächten traten wir etappenweise die Rückreise an.
Sooo...! Nun nochmal ein ordentliches Fazit:
1. Ich würde so schnell nicht wieder in der Hauptsaison so weit in den Süden fahren.
In den Herbstferien nach Rovinj oder Baška entsprechen meinen Ansprüchen eher.
2. Kroatien war noch nie billig. Aber die Preise diesmal haben mir die Freude leicht getrübt.
Auf der Rückfahrt hatten wir einen kurzen Stopp in Senj (Zengg) in Höhe von Krk. Dort paßten die Preise sofort. Ist halt kein touristisches Highlight.
Kroatien hat wenig Industrie und lebt vom Tourismus. Jeder von uns muss nach seinen finanziellen Möglichkeiten entscheiden Wann, Wohin und mit Welchem Budget er reist. Für mich wird es zukünftig definitiv wieder die Nebensaison. Dann läuft Vieles deutlich entspannter wie mir meine Erfahrungen und auch die Einschätzungen der Einheimischen bestätigen.
3. Kroatien ist zweifellos DAS touristische Reiseland für Alle, die in der Hauptsaison nicht Fliegen wollen.
Ganz Europa wälzt sich auf Kroatien´s Autobahnen dahin. Verkehrsregeln werden geflissentlich mißachtet. Auch nicht gerade respektvoll dem Gastland gegenüber. Ich hatte eine häßliche Verkehrssituation auf einer Serpentinenstraße. Sowas muss nicht sein, doch wir werden das nicht ändern.
4. meine Urlaubsplanung war möglicherweise zu ambitioniert. Split und Trogir sind zu kurz gekommen.
Ich hoffe, dass Euch mein Bericht gefällt und bedanke mich nochmals für Eure Tipps im Vorfeld!
Ciao,
Steffen
1. PS: 3.500 km Urlaubstour
2. PS: Makarska ist leider ausgefallen :-( Steht hoffentlich das nächste mal noch.
3. PS: "gefühlte" 150,- EUR an Mout. Könnte auch deutlich mehr gewesen sein.
im Vorfeld zum geplanten Familienurlaub hatte ich mal kurz in die Runde gefragt, ob es in der Hauptsaison problemlos möglich sei, private Unterkünfte ohne Vorausbuchung zu bekommen. Ihr hattet mir mehrere wertvolle Hinweise gegeben, die die Frage bejahten. Nun möchte ich Euch darüber berichten wie es sich tatsächlich gestaltete.
Das Fazit vorweg: JA, es geht problemlos. Man muss aber schon an mehreren Türen anklopfen.
Zur Einführung sei noch gesagt, dass ich seit- ich müsste nachschauen- runden 25 Jahren nach Kroatien fahre.
Angepeilte Ziele waren für dieses mal: Split, Krka-Fälle, Makarska, Trogir, Dubrovnik und evtl. Korčula.
Wir sind sonnabends sehr zeitig frühmorgens in Sachsen losgefahren und hatten bereits hinter München dicken Verkehr. Das setzte sich auch in ganz Österreich so fort. Sonst brauche ich für Österreich 2 Stunden- diesmal waren es 4 1/2.
Die erste Zwischenübernachtung hatten wir in einer Ski-Baude in Slowenien.
"Guest House Pr Ambružarju ". Es war sauber und ordentlich- ein netter Auftakt.
Am nächsten Tag ging es auf der sehr vollen Autobahn weiter bis Trogir. Auf der Wegstrecke beeindruckte mich wieviel Nationen sich auf den weiten Weg nach Dalmatien machen. Es wäre einfacher die nicht-vertretenen europäischen Nationen aufzuzählen. Selbst Norweger und Finnen waren unterwegs.
In Trogir fanden wir, ca. 7 Minuten Fußweg vom Eingang in die Altstadt entfernt, ein recht einfaches Zimmer. Wir blieben 3 Nächte. Von Trogir aus besuchten wir die Krka-Fälle (mir erschien der Eintritt mit 70,- EUR nicht gerade günstig) und Split.
Danach ging es weiter nach Dubrovnik. Unterkunft fanden wir nach ca. 8 Versuchen oberhalb der Altstadt, den Minceta-Turm im Blick, ganz weit oben am Berg. Ein herzliches Rentnerehepaar, einfache Ausstattung.
Dubrovnik als touristische Weltstadt ist in der Hauptsaison natürlich völlig überlaufen.
Man erholt sich dort- also zumindest ich- nicht. Wenn man dreimal am Tag versehentlich angerempelt wird, dann...
Die Preise in Dubrovnik sind auch nicht günstig. 48 Kuna für den halben Liter Bier... na ja. Entzug.
Pflicht für uns als "Game of Thrones" Fans war natürlich der Besuch der vorgelagerten Insel Lokrum, auf welcher wir natürlich prompt den Eisernen Thron okkupierten. Lokrum ist aber insgesamt sehr schön.
Als ich noch jünger war bin ich da mal rüber geschwommen.... tja. Lang ist´s her.
6 Urlaubsnächte hatten wir nun schon hinter uns. Nach so viel Fahrerei, Massentourismus und Kultur-Schub war es nun Zeit für etwas Erholung. Diese hoffte ich in Korčula zu finden. Die Bilder der Altstadt im Web sahen vielversprechend aus. Somit fuhren wir also das kurze Stück dorthin und brauchten dennoch den halben Tag dafür. Unser Ziel war Korčula-Stadt. Und diesmal waren wir mit der Wahl unserer Unterkunft deutlich glücklicher. Auch wieder nur knapp 10 Minuten von der Altstadt entfernt fanden wir bei der Familie Tarle eine modernere saubere Unterkunft für den diesmal geringsten Betrag.
Korčula ist tatsächlich wie Dubrovnik, nur "zu heiß gewaschen". Soll heißen, dass Korčula wohl nur den 20sten Teil von Dubrovnik misst, aber ebenso schön ist. Genügend Touristen waren vorhanden, doch nicht diese Menschenmassen. Rundum empfehlenswert! Winzige Einschränkung: ich war immer ein großer Fan der kroatischen Gastronomie. Doch man findet immer mehr Pizzerien und immer weniger ursprüngliche kroatische Küche. Wenn man tatsächlich noch ursprüngliche kroatische Küche findet, dann zahlt man- abhängig von Ort und Lage- in der Hauptsaison dann schon kräftig. Teilweise neigt man, ein häßlicher Trend für mich als Vielfraß, neuerdings auch zu Minimalismus = halbvolle Teller
Das war für mich neu.
Wie auch immer- in Korčula fanden wir die erhoffte Erholung. Ich kann Korčula jedem empfehlen.
Nach 4 Nächten traten wir etappenweise die Rückreise an.
Sooo...! Nun nochmal ein ordentliches Fazit:
1. Ich würde so schnell nicht wieder in der Hauptsaison so weit in den Süden fahren.
In den Herbstferien nach Rovinj oder Baška entsprechen meinen Ansprüchen eher.
2. Kroatien war noch nie billig. Aber die Preise diesmal haben mir die Freude leicht getrübt.
Auf der Rückfahrt hatten wir einen kurzen Stopp in Senj (Zengg) in Höhe von Krk. Dort paßten die Preise sofort. Ist halt kein touristisches Highlight.
Kroatien hat wenig Industrie und lebt vom Tourismus. Jeder von uns muss nach seinen finanziellen Möglichkeiten entscheiden Wann, Wohin und mit Welchem Budget er reist. Für mich wird es zukünftig definitiv wieder die Nebensaison. Dann läuft Vieles deutlich entspannter wie mir meine Erfahrungen und auch die Einschätzungen der Einheimischen bestätigen.
3. Kroatien ist zweifellos DAS touristische Reiseland für Alle, die in der Hauptsaison nicht Fliegen wollen.
Ganz Europa wälzt sich auf Kroatien´s Autobahnen dahin. Verkehrsregeln werden geflissentlich mißachtet. Auch nicht gerade respektvoll dem Gastland gegenüber. Ich hatte eine häßliche Verkehrssituation auf einer Serpentinenstraße. Sowas muss nicht sein, doch wir werden das nicht ändern.
4. meine Urlaubsplanung war möglicherweise zu ambitioniert. Split und Trogir sind zu kurz gekommen.
Ich hoffe, dass Euch mein Bericht gefällt und bedanke mich nochmals für Eure Tipps im Vorfeld!
Ciao,
Steffen
1. PS: 3.500 km Urlaubstour
2. PS: Makarska ist leider ausgefallen :-( Steht hoffentlich das nächste mal noch.
3. PS: "gefühlte" 150,- EUR an Mout. Könnte auch deutlich mehr gewesen sein.