In Abwandlung meines Titels:
von Schafen, Autoreifen und der Insel Ilovik.
Manchmal hat man das Unglück, das Pech gepachtet und zieht zum zweiten Mal innerhalb von 8 Tagen die Niete.
Manchmal läufts einfach krumm.
Und manchmal hat man noch Glück dabei.
Die autofreie Insel Ilovik, auch die Blumeninsel genannt, ist das Ziel unseres Ausfluges heute, vergangenes Jahr schon geplant, dann geschoben auf dieses Jahr, schon einmal die alte Inselstrasse erkundet, die Situation an der Fähre eruiert.
Soweit die Planung.
Und was passiert?
Das Leben funkt dazwischen.
Und das in Form eines Kanaldeckels, der, an der eine Ecke bereits abgefahren, in die Strasse hineinsteht und beide Reifen an der Beifahrerseite aufschlitzt. Ich erinnere mich an ein hässliches Geräusch, an die Schockstarre im Auto und daran, dass wir nach ca 300m an der Einfahrt zu einem Schafstall zum Stehen kommen.
Schafe sind neugierig und stürzen gleich herbei: was ist los hier?
Dann hält ausm Nichts ein Auto und ein Mann steigt aus, spricht kaum deutsch und sagt: nema problema, ich habe Freund mit Werkstatt. Ruft an, geht seine Schafe füttern und ist verschwunden. Anruf beim Autoclub bringt zunächst Unsicherheit, denn die haben diese Werkstatt nicht gelistet und fürchten Nepp, ein Anruf erledigt diese Unsicherheit, Kostenzusage per mail erfolgt sofort.
Wir erreichen dann David, der zusagt, dass er in 1-1.5h bei uns ist, leider sei sein Vater mit dem Abschlepper auf dem Festland, das könne gut und gerne 7h dauern.
Was haben wir für eine Wahl?
Nach 1.5h kommt David angefahren und schaut sich die Misere an, natürlich sind die Reifen neu, Mai 18 und haben erst 2500km. Und natürlich sei es kein Problem, diese Reifen in Rijeka zu bekommen. Nun... wars dann schon, also mit Zagreb telefoniert, diese sagen zu, nema problema...bis Mo mit Express. Und das an einem Freitag nachmittag?
Der geneigte Leser ahnt schon Schlimmes, natürlich waren die Reifen nicht am Montag im Express-Bus!
Man wird demütig und hoffend.
Was, wenn das alles nicht klappt?
Was, wenn es bis Donnerstag nicht klappt und wir dann kein Quartier mehr haben?
Zurück aber zum Schafstall.
David hat eine Idee!
Er montiert die Räder ab, nimmt diese und uns mit nach Veli Losinj, entfernt die Reifen und montiert (leihweise) Vergleichbare, damit wir wenigstens übers Wochenende kommen. Welch freundliche Idee, auch wenn mir zugegebenmassen beim Fahren nicht so recht wohl war.
Aber David wird wissen, was er tut.
So hoffte ich.
Irgendwann fragte er so en passant ... wie ist das eigentlich passiert?
Ach, doch nicht etwa DER Schachtdeckel an der Mülldeponie?
Da habe er erst vor 2 Wochen einen Holländer abgeschleppt.
Ach ne, oder?
Hier an dieser Stelle deswegen ein dringender Hinweis:
auf der alten Inselstrasse von Losinj, auf der Höhe der Mülldeponie, wo ggü die am Rande der Gesellschaft Lebenden gerade noch einen Platz gefunden haben, dort, wo die Strasse eng ist, genau dort befindet sich DER Schachtdeckel, sonst gibts keinen weit und weit.
Aufpassen!
Welch Aufregung im sonst so beschaulichen Schafsleben!