Zwei Wochen Norddalmatien im September

claus-juergen

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Nun waren wir letzte Woche in Liznjan und wollen die nächsten beiden Wochen in Vodice in Norddalmatien verbringen. Die Gegend kennen wir bis auf Zadar, Pag, Vir, die Zrmanja und das Novigradsko More eigentlich bisher nicht. Allerdings sind die Aufenthalte an diesen Orten auch schon ein paar Jahre her.

Ein paar Worte zur Unterkunft. Wir haben zu viert ein großes Appartement etwa 200 Meter vom Strand entfernt gebucht. Eigentlich hätten wir vier, Bekannte sind auch dabei, diesen gemeinsamen Urlaub vor zwei Jahren verbringen wollen. Ein schwerer Verkehrsunfall bei der Anreise unserer Freunde hat diesen jedoch damals verhindert.

Nun war es endlich so weit. Eigentlich wäre so eine große Wohnung mit zwei Bädern ideal, wenn nicht kroatische Eigenheiten das Qualitätsempfinden etwas dämpfen würde. In einem Bad ist der Durchlauferhitzer defekt. Also nur kalt duschen. Die Kaffeemaschine ist verkalkt und muss erst mal von uns entsprechend behandelt werden um benutzt werden zu können.

Was das Bad anbelangt leuchtet mir einfach nicht ein, warum sich darin zwar vier Wasserabsperrhähne befinden, eine Steckdose hingegen fehlt. Vielleicht funktionieren kroatische Föns und Rasierer aber mit Luft? Warum kann der Spiegel nicht mittig über dem Waschbecken hängen? Warum kann im Bereich der Duschkabine nicht so hoch gefliest werden, dass diese nur teilweise an der Wand befestigt werden kann? Warum können nicht ein paar Haken für Handtücher angeschraubt werden? Warum muss das Waschbecken so niedrig an der Wand befestigt werden, dass es sich nur knapp über meinen Knieen befindet? Selbst kleinere Menschen als ich haben deshalb Probleme bei der Benutzung.

Die Tatsache, dass der Beruf des Fliesenleger für einen Kroaten undenkbar ist weis ich spätestens, seit ich mein eigenes Haus im Land vor fünfzehn Jahren gebaut habe.

Irgendwie leuchtet mir einfach nicht ein, dass in Ferienwohnungen, die über Monate hinweg teuer vermietet werden, ein paar Euro investiert werden um den Wohnkomfort der Gäste wesentlich zu erhöhen. Eine Ablage für Koffer oder Kleiderhaken in den Schlafräumen neben dem Mini-Kleiderschrank sind Kleinigkeiten, die den Aufenthalt angenehm machen. Eine Klimaanlage fehlt im ganzen Haus. Es ist zwar ein Vollwärmeschutz vorhanden. Somit geht es jetzt im Herbst gerade noch mit den Temperaturen im Haus. Im Sommer jedoch wird es definitiv zu warm.

Sicherlich bin ich verwöhnt weil ich sowohl in Deutschland modern und bequem im eigenen Haus wohne und versucht habe, diese Wohnqualität auch in unserem Ferienhaus in Istrien umzusetzen. Aber genau das sind die Dinge, die mir einen Aufenthalt angenehm erscheinen lassen und nicht das Gefühl aufkommt, dass die Gegend und das Wetter zwar angenehm sind, es zu Hause aber sonst in jeder Hinsicht besser ist.

Das alles wird meiner Meinung nach durch die Freundlichkeit der Hauswirtin, die uns mit Slivowitz und frischen Früchten aus dem Garten verwöhnt nicht wett gemacht. Der Kenner wird nun fragen, wieso Slivowitz und nicht Grappa oder Trester aus Trauben? Schließlich befinden wir uns ja am Meer und nicht im Binnenland. Der Slivowitz wird in Slavonski Brod, der Heimat der Vermieter selbst gebrannt und mit an die Adria gebracht. Wenn die letzten Gäste abgereist sind, wird das Haus winterfest gemacht und die Chefin reist zurück in ihre Heimat.

Nun ein paar Worte zu Vodice. Jetzt in der zweiten Septemberhälfte ist es ruhig geworden. Nicht mehr allzu viele Gäste sind hier. Die Lokale haben zwar alle noch geöffnet, sind jedoch fast leer. Da ist es für die Wirte schwierig, die Speisekarte aufrecht zu erhalten, wenn kaum Gäste vorhanden sind. Das Preisniveau der Lokale ist im Vergleich zu Istrien erstaunlich niedrig. Die verschiedenen Grillspezialitäten liegen alle zwischen 55 und 80 Kuna, die halbe Bier zwischen 13 und 18 Kuna. Ein Cappucino kostet immer unter 10 Kuna. Das ist doch erheblich niedriger als im Raum Pula und Medulin. Im Vergleich zu Rovinj und Porec oder Opatija sowieso. Ähnliches hat mir ja schon Gerd aus dem benachbarten Kastela erzählt.

Vodice hat einen im Uferbereich mit feinem Kies aufgeschütteten Strand. Im Wasser jedoch sind größere Steine. Da muss man halt beim Schwimmen etwas aufpassen. Sehr angenehm ist, dass der Bereich der Schwimmer mit Plastik Ketten abgesperrt ist, so dass Konflikte mit Wassersportlern ausbleiben. Das Meer ist mit derzeit 25,5 Grad Celsius um ein Grad wärmer als in Liznjan vor ein paar Tagen. Das Wetter scheint die nächsten Tage stabil zu bleiben. Sonne, kaum Wolken und knapp 30 Grad.

Der Hingucker im Ort ist das Hotel Olympia Sky. Ein Design wie ein Schiff, nachts toll beleuchtet und ein vollständig verglastes Restaurant im obersten Stockwerk. Fotos bei Tag und Nacht zeige ich euch noch.

Eines fällt mir nun nach zwei Tagen schon im Vergleich zu Istrien auf. Der Befreiungskrieg Anfang der Neunziger Jahre ist hier allgegenwärtig. Überall sind neue und gepflegte Gedenkstätten für die Gefallenen errichtet worden. Die Grablichter brennen, oft sieht man frischen Blumenschmuck. Im Hinterland sieht man nach wie vor zerschossene Häuser, die wohl den Vertriebenen oder geflohenen serbischen Nachbarn gehörten. Da ist es verständlich, dass Ante Gotovina einen völlig anderen Stellenwert besitzt als in Istrien. Mal sehen, ob wir sei Lokal in Pakostane bzw. seine Fischzucht dort noch besuchen können.

Nach drei Tagen hier und ein paar Touren in der Gegend habe ich für mich entschieden, dass Tribunj der schönste Ort ist. Eine kleine Altstadt auf einer Insel gelegen, die nur mit einer alten Steinbrücke mit dem Festland verbunden ist. Auf einem Hügel steht eine Kapelle. Logisch, dass wir schwitzend da rauf gegangen sind um den herrlichen Ausblick auf den kleinen Ort und die Inseln zu genießen.

So viel einstweilen aus Norddalmatien, einer Gegend, die landschaftlich Istrien weit in den Schatten stellt. Morgen soll es wieder einen Ausflug geben, dann zum größten Natursee Kroatiens. Nachmittags dann im Meer schwimmen ist nach wie vor ein Muss, weil es mit knapp 30 Grad fast zu heiß ist um die Gegend zu erkunden.

Bilder folgen nach dem Urlaub.

Grüße

Jürgen
 
A

Andy155

Guest
...kauft man einen mit Saugnapf den man bei Abreise sogar mit nachhause nehmen kann.

Hahahahaaa, ich habe immer so einen in meinem Kulturbeutel. Eine Angewohnheit aus der Zeit, wo ich noch auf Montage arbeiten musste. Hat mir schon oft gute Dienste geleistet, sowohl damals auf Montage und auch im Urlaub.


2016 in Poreč hatten wir eine Ferienwohnung, deren gesamte Einrichtung inklusive Bad kompromisslos den Charme der 70er versprühte, wobei sie jedoch erstaunlich sauber war. Dazu waren die Vermieter, ein Rentnerpaar, sehr herzlich. Ich gebe zu, etwas rümpften wir insgeheim trotzdem die Nase. Wir dachten, dass hier jemand seine alte Einrichtung ausrangiert hat. Als wir bei der Abreise noch auf einen Kaffee und Kuchen in die Wohnung der Gastgeber eingeladen wurden, sahen wir jedoch, dass sie selbst noch viel älter und schlichter eingerichtet waren. Wenn ich es auch nicht nochmal buchen würde, so haben wir deshalb auch diese Unterkunft in guter Erinnerung.
 

burki

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claus-juergen

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Kurzbericht von gestern und heute:

Gestern sind wir zu Fuß von Vodice am Meer entlang nach Tribunj gelaufen. Das ist bisher für mich der schönste Ort in der Gegend, weil die kleine Altstadt auf einer Insel liegt die nur mit einer Steinbrücke mit dem Festland verbunden ist. Um einem Hügel am Festland befindet sich ein Kirchlein von wo aus wir einen tollen Blick auf Tribunj und die vorgelagerten Inseln hatten.

Anschließend Baden im Meer nördlich von Vodice.

Die Fahrt am Nachmittag nach Tisno und zur Insel Murter hat mich teilweise enttäuscht. Der Ort Murter besteht aus einem kleinen Zentrum am Hafen wo die Gastronomie geballt vorhanden und wohl hauptsächlich für Wassersportler eingerichtet ist. Eine Menge Cafés und vor allem Pizzerien. Kann man eigentlich auch noch was anderes als Pizza hier essen? Ja, man kann. Wir haben in einer kleinen Gasse etwas abseits eine Konoba gefunden, die erst ab 17 Uhr geöffnet hat. Die Fleischgerichte wurden auf dem Holzkohlegrill sehr schmackhaft zubereitet. Die Calamari vom Grill waren einfach schlecht. Warum, fragt nun der Kenner? Was kann man da schon falsch machen? Die Ligne waren schlecht susgenommen, nicht gesäubert und nicht gar. Ja, auch das ist trotz sehr kurzer Garzeit möglich, hier Fehler zu machen.

Als wir bei Dunkelheit dann auf der Heimfahrt Tisno passierten, waren fast alle Häuser unbeleuchtet. Scheinbar ist hier nur während der Saison was los.

Heute ging es zum Vransko Jezero, der mitten in einem Park Prirode liegt. Der Knapp fünf Meter tiefe See hat 32 Quadratkilometer und teilweise flache Uferzonen. Es handelt sich um den größten Natursee Kroatiens. Mir kommt er mit seinem teilweise breiten Schilfgürtel wie eine verkleinerte Version des Skutarisees vor. Seltsam, dass kaum Besucher die 20 Kuna Eintritt berappen um an verschiedenen Stellen die tolle Naturlandschaften zu genießen.

Der Hunger ruft - jetzt geht's ein paar Meter weiter in ein kleines Restaurant welches wir schon zwei mal aufgesucht hat haben. Ich freue mich schon auf richtige schmackhafte Ligne na Zaru.

Grüße

Jürgen
 

Sporting 505

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Hallo Jürgen schade , daß euch das ausgewählte Restaurant auf Murter nicht zugesagt hat. Naja, schlecht ausgenommene Calamari geht auch nicht wirklich. Ich hätte einen Tip gehabt wo ihr sicher kulinarisch verwöhnt worden wärd. Der Tip kam von einem Fori hier und ich kann es wirklich nur empfehlen.Vielleicht wagt ihr ja doch noch einen Versuch auf Murter. Hier der Link dazu.

https://www.bing.com/local?lid=YN80...er&cp=43.82249~15.59226&qpvt=fine+food+murter

Du meinst den Vransko Jezero bei Pakostane? Wir waren dort ohne Eintritt zu zahlen. ist das neu?
Das Restaurant liegt unterhalb des Campingplatzes? Unterhalb davon kann man sogar ins Wasser gehen zum baden.
 
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H

hiking & biking

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Hallo Jürgen,


wir genießen es nun auch einen Bericht aus Dalmatien von dir zu lesen. Die ein oder andere noch unbekannte Eigenheit Istriens dürfte ich dank deiner Berichte kennenlernen, nun bin ich gespannt wie du meine „zweite Heimat“ umschreibst. Das wird sicher nett…


Nun, das Thema Getränkepreise ist hier in Dalmatien sehr verschieden. Teilweise unerwartet hoch oder auch erfreulich günstig. In Split kann es schon verkommen, dass man für die Halbe Bier zwischen 35 und 60kn hinblättern muss, weiter im Umland wird es mitunter preiswerter. Allerdings nicht immer. Beispielsweise zahlt man auf der kleinen Insel Ciovo vor Split auch schon rund 35kn in den Konobas am Hafen (totale Provinz und außerhalb von Juli/August fast schon verlassen bis auf die paar Locals). Im krassen Gegensatz dazu bekommt man auch mitten in Split, 2 Gehminuten vom Hafen in der Nähe der Radunica ul. einen hervorragenden Kaffee für unter 10kn. Auch Mitten auf dem Markt gibt es den Kaffee preiswert. Faustformel: "Wo Einheimische sitzen..."

Bei Bier und Kaffee sind die Gastronomen scheinbar noch gnädig mit uns, beim Wein dreht so manche Einrichtung vollkommen ab. Einzelne Gläser Wein zum Essen gibt es immer seltener [meine Beobachtung über Jahre], man muss dann schon einen ganzen Liter vom Hauswein nehmen. Ganz klar… Wir sind ja mit dem Radl da... (ein Glas p. P. reicht bei uns eigentlich...) Man serviert dann einen Glaskrug voll Hauswein für 140-200kn. Das ist i. d. R. gute regionale Qualität – tatsächlich gut! – (meist ohne Sulfide, Zucker etc.) allerdings bekommt man ähnliche Tropfen „vom Opa nebenan“ für 20kn und ne ordentliche Ladung selbstgebranntes zum Probieren obendrein… Sorry, Gastronomie hin oder her, diese Preisgestaltung befindet sich außerhalb meiner Wertvorstellungen…

Anyway, ich drifte inhaltlich von deinem Bericht ab. Daher jetzt ein abruptes Ende.

Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Grüße aus Split


Ben
 

claus-juergen

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Heute ging es also wie vor Tagen gebucht mit dem Schiff von Vodice aus zu den Kornaten. Die sind wirklich so sehenswert wie wir sie von den Bildern her kennen.

Unser Schiff hatte etwa 70 zahlende Gäste und etwa genauso viele Schüler, die wohl einen Tagesausflug machen durften. Begleitpersonen habe ich für die Halbwüchsige Rasselbande nicht gesehen. Wozu auch? Jeder hat ein Handy und es gibt WLAN auf dem Schiff. Das zweistöckige Boot war damit zur Hälfte besetzt. Die Jugend durfte im Unterdeck Musik und Lärm machen. Da ich mich fast ausschließlich auf dem Oberdeck aufhielt, hat mich das auch nicht gestört.

Wie sich später herausstellte war unser Schiff im Vergleich zu den anderen wesentlich größer als diejenigen, die von Biograd, Pakostane, Murter oder Zadar anreisten. Auch haben wir nicht nur die Kornaten besucht, sondern sind weiter zum südlichen Teil der Insel Dugi Otok gefahren. Da befindet sich der Nationalpark Telascica. Den Binnensee mit dem Namen Mir kennt wohl jeder von Bildern.

Fortsetzung folgt. Das Abendessen wartet.

Grüße

Jürgen
 

claus-juergen

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Vransko Jezero - der größte Süßwasser See in Kro.
Aber bitte wo zahlt man da Eintritt?...

Hallo burki,

Wir haben den Eintritt im Info Center Prosika bezahlt. Die Tickets muss man aufbewahren und im Info Center Crkvine im Norden und auch im Info Center Kamenjak im Osten vorzeigen. Dort werden diese gescannt. Wer nur um den See radeln oder wandern möchte, braucht glaublich kein Ticket. Die kürzeste Strecke einer Umrundung ist etwa 30 km. In Prosika kann man Mountain Bikes für glaublich 100 Kuna einen ganzen Tag ausleihen. Auch stündlich können Räder ausgeliehen werden. Aber das bringt meiner Meinung nach nichts.

Rentner zahlen einen ermäßigten Eintritt von 15 Kuna. :)

Grüße

Jürgen
 

Fotopaar63

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Wir haben den Eintritt im Info Center Prosika bezahlt. Die Tickets muss man aufbewahren und im Info Center Crkvine im Norden und auch im Info Center Kamenjak im Osten vorzeigen.

Nur eine kleine Anmerkung: Im Center Kamenjak muss man die 20 Kuna schon seit einigen Jahren zahlen. Info Center Prosika ist der Südeingang. Der war im Mai 2016 noch frei zugänglich. Info Center Crkvine ist recht neu (2017). Hier befindet sich das ornithologische Reservat des Vransko Jezero. Oder anders formuliert: Man hat es dorthin verlegt und einen kleinen Parkplatz geschaffen. Das urprüngliche Reservat ist nur wenige Meter entfernt, aber die Stege wurden gekappt, die Aussichtstürme dem Verfall übergeben. Diese sind nicht mehr begehbar. Stand Juli 2018.

180721_IMG_7237_Vransko%2BJezero.jpg


180721_IMG_7252_Vransko%2BJezero.jpg


180721_IMG_7257_Vransko%2BJezero.jpg


180721_IMG_7268_Vransko%2BJezero.jpg


Kurzum: Tourismus statt Naturismus.

Entschuldigung für die Einmischung, kann auch gelöscht werden, aber mich nervt sowas.
 
E

ELMA

Guest
Danke, Fotopaar- ich freu mich über Deinen Beitrag!
Der Vransko Jezero ist ( für mich ) eigentlich nur interessant als Naturreservat und zur Vogelbeobachtung.
Hoffentlich noch lange von Touristenströmen verschont.

Gruß,
Elke
 
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Kroatien_Fan

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Die Fahrt am Nachmittag nach Tisno und zur Insel Murter hat mich teilweise enttäuscht. Der Ort Murter besteht aus einem kleinen Zentrum am Hafen wo die Gastronomie geballt vorhanden und wohl hauptsächlich für Wassersportler eingerichtet ist. Eine Menge Cafés und vor allem Pizzerien. Kann man eigentlich auch noch was anderes als Pizza hier essen?

Wir haben dieses Jahr in Murter Urlaub gemacht und waren begeistert. Für uns hatte der Ort alles zu bieten, was das Herz begehrt. Schöne große FeWo nahe am Strand, der auch in der Hauptsaison nicht zu überlaufen war. Einkaufsmöglichkeiten, Bäcker, Obst und Gemüse, alles fußläufig zu erreichen. Und für uns als Bootsfahrer blieben sowieso kaum Wünsche offen, Murter ist wirklich ein tolles Fahrgebiet.

In einem stimme ich dir zu, der Ort Murter selbst hat wenig Kulturelles zu bieten, gastronomisch aber um so mehr, da hätten wir täglich woanders essen gehen können und hätten sicherlich noch nicht alles durch. Und es gibt durchaus empfehlenswerte Restaurants in Murter, wo man gut essen kann und wir sind nicht immer Pizza essen gegangen ;). Dazu sind die Preise sehr human. Nach 2 Jahren Urlaub in Istrien waren wir doch erstaunt, dass die Preise hier um einiges günstiger lagen.

Aber jeder hat halt eine andere Meinung und das ist auch gut so. :rolleyes:
 

claus-juergen

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hallo Andrea,

Sicherlich hast du einen Vorteil wenn du deinen Urlaub in Murter verbracht hast. Wir waren nicht lange da und haben das Zentrum am Hafen mit den Cafés und Pizzerien gesehen und etwas abseits eine Konoba gefunden die zumindest nicht das übliche Touri-Futter im Angebot hatte.

Ich stelle ja bewusst meine persönlichen Eindrücke hier zur Diskussion und freue mich natürlich über ergänzende Infos wie von dir. Du stimmst mit mir jedoch darin überein, dass Murter städtebaulich nicht gerade ein Hingucker ist.

Tisno hat mir persönlich übrigens besser gefallen.

Nun jedoch noch ein paar Worte zu unserem Bootsausflug auf die Kornaten. Dabei ist zu beachten, dass viele Anbieter ausschließlich zu den Kornaten fahren, die Touristen an einer der dortigen Kneipen abladen und dann geht's zurück. Wir hatten jedoch bewusst einen Anbieter hier in Vodice ausgewählt, weil zum einen die Anfahrt mit etwa drei Stunden schon mal länger dauert und der Naturpark Telascica, der die Südspitze von Dugi Otok einnimmt, mit dabei war. Dort befindet sich der bekannte Salzsee, den viele von Luftaufnahmen kennen.

Natürlich habe ich dem gebadet. Das Wasser war mit 27,5 Grad wie vermutet etwa zwei Grad wärmer als das Meer. Auch ist es salzhaltiger als das Meer. Der See ist relativ flach und wird auch unterirdisch durch Meerwasser gespeist, wenn die Verdunstung so hoch ist, dass der Wasserspiegel sinkt.

Man läuft nur wenige Minuten von der Bootsanlegestelle zum See. Viele Besucher rennen direkt zum See und vergessen, dass es auch noch Wege gibt, die zu den Klippen führen, die hoch über dem Meer herausragen. Seltsamerweise ist diese Gegend anders als die Kornaten bewaldet. Hoffentlich bleibt das auch so. Es herrscht absolutes Rauchverbot mit Ausnahme der Gaststätten. Das Preisniveau dort ist übrigens ok.

Kurz vor der Ankunft auf Telascica gab es ein Essen an Bord. Man konnte zwischen einer Makrele und Hühnerfleisch mit Kraut bzw Kartoffeln wählen. Dazu eine Flasche Wasser und einen Liter trinkbaren Wein pro Tisch.

Der Hinweg führte uns westlich der Inselkette nach Norden und auf dem Rückweg wählten wir die östliche Route. So sahen wir relativ viel von den Inseln. Bei Murter passierten wir einige Aquakukturen. Dabei war laut Info unseres Kapitäns auch die von Ante Gotovina, dem es wohl als bisher einzigem gelungen ist, Thunfisch in Netzkäfigen zu züchten. Dessen Fisch geht überwiegend in den Export nach Japan.

Leider verschwand die Sonne am Nachmittag hinter den Wolken, so dass die Rückfahrt nicht so spektakuläre Ausblicke wie die Hinfahrt bot. Für 250 Kuna Nachsaisonpreis war der Ausflug ok. Auch von den anderen Abfahrtsorten sollte die Fahrt in etwa das selbe kosten.

Soviel einstweilen zu den beiden Naturparks. Morgen gehts voraussichtlich weit ins Hinterland.

Grüße

Jürgen
 
H

hiking & biking

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In Prosika kann man Mountain Bikes für glaublich 100 Kuna einen ganzen Tag ausleihen. Auch stündlich können Räder ausgeliehen werden. Aber das bringt meiner Meinung nach nichts.



Das Radln am Vraner See ist sehr schön! :D Wir planen jährlich einen Trip für Vrana ein.

Die Wege [im südlichen und östlichen Teil] sind durchgängig unbefestigt und führen oft durch malerische, unberührte Landschaften. Es gibt auch nicht nur den Hauptweg um den See, sondern etliche Wege die ins Hinterland bzw. zu Aussichtsposten führen.

Sofern man den ganzen See umrunden möchte, sollte man schon eine gewisse Grundkondition mitbringen. Je nach Wind und Wetter sind die Wege grobsteinig bis ausgewaschen oder sandig. Für MTB Fahrer in der Regel kein Thema, City eBikes dürften schon an ihre Grenzen kommen [persönlich würde ich das als gefährlich erachten!]. Wer daheim die ~30km im hügligen Gelände schafft, kommt auch gut um den Vraner See…

Wir können einen Radausflug am Vraner See nur empfehlen. Die Wege und die Ausblicke sind einzigartig. Süßwassersee direkt vor dem Meer – einfach toll!

Impession: [@Jügen: Ich hoffe es ist ok deinen Beitrag "zu füttern"]
show.php



Grüße aus Split

Ben
 

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claus-juergen

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Hallo Ben,

Danke für deine Ergänzung. Eines ist noch erwähnenswert. Es gibt wenig Schatten auf den Wegen. Also unbedingt ausreichend eincremen und ausreichend Getränke mitnehmen. Futterstationen direkt am See fehlen. Dazu muss man etwas abseits fahren.

Tatsächlich sind die Wege teilweise sehr grob geschottert. Also sollte man selbst und nicht nur das Radl geländetauglich sein.

Grüße

Jürgen
 
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Kroatien_Fan

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Hallo Jürgen,
als Ort hat uns Tisno auch wesentlich besser gefallen. Dort waren wir mit dem Boot.
Tisno.jpg
Glockenturm der Kirche in Tisno

Tisno1.jpg

Tisno2.jpg

Die Hubbrücke in Tisno, die das Festland mit der Insel Murter verbindet und sich in der Hauptsaison zweimal täglich öffnet.

Tisno Brücke.jpg

Brücke in Tisno vom Boot aus
 
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claus-juergen

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Hallo Andrea,

Danke für deine Bilder aus Tisno. Die letzte Gaslaterne der Region hast du also auch entdeckt. Ist dir am Glockenturm auch was aufgefallen? Dann gibt es noch ein paar Dinge in Tisno, die wohl nicht jedem Besucher sofort ins Auge stechen. Dazu muss man etwas mobil sein und die hinteren Winkel des Ortes erkunden. Näheres dazu vielleicht einmal in einem Rätsel.

Dank der Infos von Elke und Anton, ein Hoch auf dieses Forum, wandelten wir auf den Spuren des alten Kaisers der Donaumonarchie und bewunderten 143 Jahre nach ihm die selben landschaftlichen Schönheiten der Krka.

Heute waren wir in der Krajina auf den Spuren der jüngeren Geschichte Kroatiens. Viele alte aber auch viele kaputte Steine lagen am Weg. Die Burg von Knin hat Mauern von fast 2 km Länge. Da es immer noch knapp 30 Grad warm war, mussten wir den Flüssigkeitsverlust bei der Besichtigung natürlich danach vor Ort sofort ausgleichen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Republik_Serbische_Krajina

Nachdem wir schon in Knin waren, mussten wir natürlich auch die Krka Quelle besichtigen. Der Wasserfall war mangels Wasser derzeit nicht vorhanden. Aber die Quelle lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Die Landschaft dort ist einfach toll.

https://de.wikipedia.org/wiki/Krka_(Kroatien)

Gerne wäre ich parallel zum Fluss weiter zur Cetina Quelle gefahren. Aber das neue Auto von Martin weigerte sich, die landschaftlich zwar tolle, aber weiße Straße zu befahren. Also ab auf die Bundesstraße zur Cetina Quelle.

Und dann ging es zum höchsten Berg Kroatiens. Nein, dieses Mal ausnahmsweise nicht zu Fuß rauf auf den etwas über 1800 Meter hohen Berg.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dinara

Im Gegensatz zu ein heimischen Schönheiten wagte ich mich nur mit den Füßen in die Cetina Quelle. Es gehört schon etwas Mut dazu in den nur 12 Grad warmen Teich von 120 Meter Tiefe zu springen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Cetina

Bilder und weitere Infos wenn ich in ein paar Wochen wieder zuhause bin.

Grüße

Jürgen
 
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