Arbeitskräfte in Kroatien gesucht

teleskopix

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Marius

Guest
Naja, so einfach ist das ja auch nicht, es ist ja nicht immer so - also davon gehe ich aus - dass der Unternehmer partout nicht mehr zahlen will, manchmal ist einfach nicht mehr drin.
Kroatien hat halt keine Autoindustrie oder viele HiTec-Unternehmen.
Aber teilweise hast du bestimmt recht, viele koennten ihren Angestellten deutlich mehr bezahlen.
 

teleskopix

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Ich nehme nur einen einfachen Vergleich. Essen gehen kostet in Novigrad in etwa ähnlich viel wie bei mir Zuhause in den Gaststätten. Wenn aber der Koch/die Bedienung/die Putzhilfe nur einen Bruchtteil von dem bekommt was sie bei mir in den Gaststätten bekämen, dann haben die Unternehmer ein selbstgemachtes Problem wenn sie niemand bekommen.
 

jadran

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Gesetzliche Mindestlöhne pro Stunde in Ländern der Europäischen Union (Stand: Januar 2016*)
angeblich soll der Mindestlohn in Kroatien 2016 --2,37 € -- gewesen sein.

mir ist nur nicht bekannt ob einer zu dem preis arbeitet.

ich werde beim nächsten mal mehr fragen

Jadran
 
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diavolo rosso

Guest
Man darf nicht vergessen: es handelt sich in dem Ausgangsposting um Saison-Arbeit!

Ich selbst habe erlebt, daß ein Vermieter in etwa 8 Wochen sein Jahreseinkommen erzielen muss. Davor und danach dümpelt es noch ein wenig.
Und dies wirkt sich automatisch auch auf die Löhne der Saisonkräfte aus. Angebot und Nachfrage

Grüße
vom Roten Teufel
 

teleskopix

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Ja und, bei mir in der fränkischen Schweiz, hat es auch nur Saisontourismus. Dennoch wird der D-Mindestlohn bzw. Tarif gezahlt und die Preise für Übernachtung + Essen + Trinken sind kaum über dem Niveau in Istrien.
Und die fränkische Schweiz ist nur 50km von Nürnberg/Fürth/Erlangen, der Großraum hat ca. 1,5 Mio Einwohner, entfernt.
 
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nihil-est

Guest
Neuer Mindestlohn in Deutschland dürfte 8,84€/brutto sein. Auch für Saisonkräfte bzw. Firmen welche kurzzeitig Personal benötigen.

Es muss aber niemand glauben das für den Mindestlohn von 8,84€/brutto die Leute gar Schlange stehen würden!

So suchten wir unlängst zum Mindestlohn temporäre Mitarbeiter. Das Interesse der Arbeitssuchenden war nicht sonderlich ausgeprägt wie man an der Resonanz ( Bewerbungen ) erahnen kann. Letztlich waren es einzig Schüler die auch angefangen haben. Nicht auch nur 1 echter Arbeitsloser ( und der aktuellen Debatte folgend, auch nicht 1 " Flüchtling " )
Ich persönlich finde das ist bedauerlich. So manch temporärer Mitarbeiter welcher auch Arbeitswillen zeigte ist unterdessen bei uns fest angestellt und hat einen nicht zu verachtenden Tariflohn.

Wie gesagt, einzig Schüler. Dahingehend ein Lichtblick, das sind junge Erwachsene welche mit über 20 Jahren just ihren Hauptschulabschluss nachholen.
 
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Marius

Guest
In Deutschland oder Österreich den Mindestlohn zu zahlen für Saisonarbeit ist aber eh nicht ok, Martin.
In Kroatien arbeitet kein Saisonarbeiter für den Mindestlohn, der ja ohnehin lächerlich niedrig ist.
 
M

Marius

Guest
Gerd, meinst du mit "nicht zu verachtenden Tariflohn" die € 8,84 brutto mal 167 Stunden?
Oder weicht euer Tarifvertrag deutlich vom Mindestlohn ab?
Wie kann es dann sein, dass ihr Leute zum Mindestlohn anstellt? Ich dachte das geht nur bei Gewerben ohne tarifvertraglicher Regelung, oder bin ich da falsch informiert und jeder kann da schalten und walten wie er will? :)

Wenn ich Arbeit anbiete, die sich nur Schüler anzutreten leisten können (weil sie ja noch zu Hause wohnen und nicht JEDEN MONAT Miete und Essen ranschaffen müssen), dann würde ich die Sache vielleicht mal von einem anderen Standpunkt betrachten. :)

Im Übrigen, den meisten deiner "Flüchtlinge" erlaubt der Staat überhaupt nciht zu arbeiten, da wird sich schwerlich einer bei dir bewerben können/dürfen. Bitte erspar uns generell die Mär von den faulen Arbeitslosen und Flüchtlingen - danke.
 
N

nihil-est

Guest
Nein @Marius ,

ich meine es schon so wie ich es schreibe!

So manch ein temporärer Mitarbeiter welcher auch Leistung zeigte ist heuer ( nach 2-4 jahren ) bei 3.000€/brutto in der 37,5 Std Woche bei vollem Lohnausgleich. Das kannst auch Du nicht madig reden. Ich nenne das einen Erfolg!

Doch, auch Firmen im Tarifvertrag können über eigene Leiharbeitsfirmen ganz legal temporäre Mitarbeiter ( Zeitvertrag ) zum Mindestlohn anstellen. Das ist sogar ausdrücklich so im Gesetz vorgesehen und wird von den Gewerkschaften mitgetragen.

" Flüchtlinge " dürfen sehr wohl eine Arbeit aufnehmen. Hier gibt es klare Regularien nebst einer Initiative welche öfters mal über den Bildschirm flimmert in der Werbeunterbrechung. Unsere Firma hat so z.B. in der IT eine Stelle besetzt.


Gruss


Gerd
 
M

Marius

Guest
Na, hoffentlich stellen sie das dann bald mal ab. In Österreich darf der Leasingarbeiter nicht (mehr) unter dem gültigen Tarifvertrag bezahlt werden. Also wenn man den Tarifvertrag so einfach aushebeln kann, dann hat der eh wieder keinen Wert. :)

Bis zu 4 Jahre für den Mindestlohn buckeln, um dann VIELLEICHT mal in ein normales Angestelltenverhältnis zu wechseln, da muss ich doch lachen. Also bei euch würde ich mich auch nicht bewerben, auch wenn ich schon 10 Jahre arbeitslos wäre. Geht's noch? :)

Flüchtlinge (warum setzt du das Anführungszeichen?) dürfen erst als anerkannte Flüchtlinge arbeiten, als Asylwerber eben noch nicht, und das Asylverfahren dauert, das dürfte in D auch nicht viel anders sein als in A.
 
N

nihil-est

Guest
@Marius ,

tja, wenn Du nach 10 Jahren der Arbeitslosigkeit ( H4 ) einen Job ausschlägst mit guten Chancen - andererseits faule Arbeitslose als Märchen ansiehst ( und wohlmöglich lieber weitere 10 Jahre auf H4 machst ) - dann muss ich das jetzt nicht weiter kommentieren.

Gruss
 
M

Marius

Guest
4 Jahre Mindestlohn sind bei dir gute Chancen??? Da lach ich mir doch den A.... ab.
Bissi abgehoben und weit weg von der realen Welt, Gerd, hmmm?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
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nihil-est

Guest
Nochmal @Marius ,

gehe bitte einmal nicht von Dir und deinen persönlichen Umständen aus!

Für Leute deren höchste Qualifikation ein Staplerführerschein ist ( 2 Tages Kurs ) ist es ein Erfolg nach 2 oder 4 Jahren satte 3.000€/brutto als Einkommen zu haben.
Was bitte meinst denn Du was für Chancen auf dem Arbeitsmarkt Leute ohne Schulabschluss, ohne Ausbildung, ohne Studium, ohne Arbeitszeugnisse(!), ohne positivem poliz. Führungszeugnis, ohne wasauchimmer haben?

Nicht jede/r hat eine Vita wie wir.


Gruss
 

claus-juergen

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Ich nehme nur einen einfachen Vergleich. Essen gehen kostet in Novigrad in etwa ähnlich viel wie bei mir Zuhause in den Gaststätten. Wenn aber der Koch/die Bedienung/die Putzhilfe nur einen Bruchtteil von dem bekommt was sie bei mir in den Gaststätten bekämen, dann haben die Unternehmer ein selbstgemachtes Problem wenn sie niemand bekommen.

hallo Martin,

du vergisst, daß die Umsatzsteuer in Kroatien 25 % beträgt. Damit müssen nun mal viele Dinge, auch der Gaststättenbesuch teuer sein. Das Lohnniveau ist hingegen im Allgemeinen wesentlich niedriger als in Deutschland. Das dämpft wiederum die Preise in den Gaststätten. Solange der Wirt oder Hotelier jedoch niedrig bezahlte Arbeitskräfte bekommt und sei es aus dem Hinterland oder aus Bosnien, wird er auch nicht mehr bezahlen.

Man darf nicht vergessen: es handelt sich in dem Ausgangsposting um Saison-Arbeit!

Ich selbst habe erlebt, daß ein Vermieter in etwa 8 Wochen sein Jahreseinkommen erzielen muss. Davor und danach dümpelt es noch ein wenig.
Und dies wirkt sich automatisch auch auf die Löhne der Saisonkräfte aus. Angebot und Nachfrage

hallo Klaus,

das ist doch in vielen Skigebieten der Alpen oder an Nord- und Ostsee auch nicht anders. Es ist Teil der Kalkulation, daß die Kapazitäten nur ein Bruchteil des Jahres genutzt werden und trotzdem kommt der Wirt bzw. Hotelier auf seinen Schnitt.

hallo Marius und Gerd,

die Mindestlohndebatte in Deutschland ist hier genauso fehl am Platz wie die Debatte über die Arbeit von Flüchtlingen oder Arbeitslosen. Es geht nur darum, daß anscheinend Arbeitskräfte in Kroatien gesucht werden. Für uns stellt sich nur die Frage, warum dies in einem Land mit so hoher Arbeitslosigkeit der Fall ist. Da stimmt doch irgendwas nicht.

grüsse

jürgen
 

teleskopix

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Hallo Jürgen,
das mit der MwSt. ist mir schon klar, ich erwarte auch nicht das die Löhne die gleiche Höhe haben wie in D-Land.
Mir ging es darum festzustellen,
- es wird zu wenig bezahlt, obwohl die Einnahmen nicht so schlecht sind
- es gibt eine hohe Arbeitslosenquote
- die Unternehmen finden keine Arbeitskräfte, die für den angebotenen Lohn arbeiten wollen
- es gibt in D-Land Regionen, z.B.: fränkisches Seenland, da ist die Saison auch nicht länger, die Preise kaum höher als in Istrien, wenig Probleme mit unbesetzten Stellen

also müssen die Unternehmen dazu lernen, etwas höherer Lohn + Personal durch Schulungen in der Nebensaison qualifizieren. Das kostet Geld und das glauben die Unternehmer/innen nicht investieren zu müssen. -> Des funzt net, hat man in Italien + Südfrankreich, Spanien auch schon gelernt.
 

claus-juergen

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hallo Martin,

das ist fast alles richtig. Nur ist es so, wenn andere den Job für wenig Geld machen, dann hat der Arbeitgeber kein Interesse an der Weiterqualifizierung seines Noch-Mitarbeiters. Man darf hier auch erwähnen, daß der Großteil dieser Jobs nun mal keine hohen Anforderungen an die Ausbildung der Arbeitskräfte stellt.

grüsse

jürgen
 

teleskopix

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Hallo Jürgen,
nun die Firmen jammern ja jetzt, vor Saisonbeginn. Imho in der Hoffnung die Politik/Papa Staat greift ihnen unter die Achseln.
Bleibt abzuwarten was passiert, die Stellen müssen besetzt werden, sonst gibt es in der Hochsaison richtig Ärger mit den Gästen.
Was die Firmen nun tun, schau mer mal. Ob Papa Staat hilft, ich glaube eher nicht.
 

dalmatiner

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Hallo,es werden schon Fortbildungskurse für Köche,Service angeboten,die auch sehr gut besucht werden aber man benötigt auch Personal die mehrere Sprachen sprechen sollen,Leute für Logistik,Management die halt für 4 sterne Hotels entsprechen.Es sind halt heuer 50 neue Hotels dazu gekommen.Ich weiss von einigenBedienungen die sonst Saisonarbeit in Italien machten und nun dieses Jahr in Istrien arbeiten.
 
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