Die Insel von Sonne, Stein und Meer

baskafan

Adriasüchtiger
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Hallo Heiko, Hallo Christine
Es ist immer wieder eine Freude Euren Urlaub miterleben zu dürfen. Danke für´s mitnehmen.


Eigenartig, dass Du den gegrillten Tintenfisch (Lignji na žaru) nicht so recht magst? Mir schmeckt er immer wieder.

PS.: Bei diesen Bericht sind Bilder für den Fotobewerb: 2015 10 > Urlaub in Kroatien - Die An- und Abreise < dabei. Vergiss nicht sie einzustellen.
 

Midimaster

Midimaster
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WOW !!!! Das nenn ich mal klasse Arbeit...danke heiko.....super Bilder, tolle Texte...;) LG Jörg
 

Heiko705

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Teil 03:

2. Tag – Seeteufel & Sandstrand
Sonntag, der 06.09.2015:

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Frühstück auf der Terrasse

In aller Herrgottsfrühe – na ja, so gegen 07.00 Uhr – bereitete ich auf der herrlichen Terrasse das Frühstück vor. Christine hatte ich noch schlafen gelassen. Wurst, Käse, Schinken, Toast, Eier, Bockwürtschen, Kaffee, Orangensaft und alles, was dazu gehört. Der Himmel war heute Morgen verdammt blau. Keine Wolken. Beim Abduschen in der Wanne hatte ich leider festgestellt, dass das Wasser beim Ablassen aus dem Ablauf in der Mitte des Badezimmers wieder herauskam. Also musste immer ein großes Handtuch dort platziert werden. So komplett frei von Mängeln schien die Wohnung auch nicht zu sein. Christine hatte sich irgendwie leicht erkältet. Sie behauptete, weil ich auf der Hinfahrt das Autofenster immer leicht offen hatte. Christine ist immer kalt – so ist das ja bei Frauen – aber wenn man stundenlang fährt, braucht man doch auch ein wenig Frischluft, oder?? Nach dem gemütlichen Frühstück wollte ich nun noch 2 Anrufe tätigen. Einen Ausflug buchen und einen Tisch in einer Konoba bestellen. Doch egal, wo ich anzurufen gedachte, stets kam die Meldung „Nicht im Netz registriert“. Was war das denn jetzt wieder, he?? Ich lief verzweifelt um’s Haus, in der Hoffnung, Jadranka oder ihren Mann (die beiden hatten HEF am Nummernschild) zu finden. Ihr Mann saß auch tatsächlich schon auf deren Terrasse. Gut, mittlerweile hatten wir auch schon bald 09.00 Uhr. Ich erklärte ihm mein Problem. Wir testeten gemeinsam. Bei ihm ging’s. Bei mir nicht. Ich bekam dann für einen Anruf sein Handy geliehen. Auch Jadranka kam dazu und meinte, dass sie das Problem auch schon mal hatte. Ich solle das Handy mal komplett abstellen. Ich tat wie mir geheißen, doch auch dies brachte keine Verbesserung. Dann war Jadranka der Ansicht, dass es vielleicht im Laufe des Tages irgendwann wieder funktionieren würde. Wäre bei ihr auch schon mal so gewesen. So ein Mist. Mobilcom – Debitel ist vielleicht doch nicht so das Gelbe vom Ei!! Zum Glück kam Ante und lieh mir ab sofort immer sein Festnetztelefon für Anrufe, da dies ihm keine zusätzlichen Kosten verursachte, solange meine Anrufe innerhalb Kroatiens waren. Das war supernett. Auch als Ante mal nicht da war, konnte ich seiner Frau verständlich machen, was ich wollte, und auch sie überreichte mir ihr Telefon. Da hatte ich also Glück im Unglück.

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Strahlender Himmel neben dem Hafen

Am ersten Tag hatte ich vergessen, einen Tisch im Kaštil Gospodnetič zu bestellen, einem Kastell in Dol. Dies war mir jedoch sehr wichtig, da man hier vorzüglich essen können sollte und man zwischendurch noch das alte Kastell gezeigt bekommen würde. Eine Top – Adresse. Nun konnte ich zum Glück einen Tisch für Tag 5 anstelle für den heutigen Tag bestellen. Und der geplante Ausflug musste von Tag 5 auf Tag 4 verschoben werden.

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Hier wurde gleich noch eine Stange Zigaretten gekauft

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Kirche Sv. Petar

Für den Vormittag stand jetzt erst einmal die Erkundung Supetars an. Das Wetter war toll. Ich darf schon einmal vorwegnehmen, dass ich am Ende des Urlaubs sogar ziemlich braun war. Deutlich brauner, als ich es sonst immer bin. Normalerweise bekomme ich immer nur einen Sonnenbrand, aber braun werde ich nicht. Diesmal hat’s aber – zumindest an den Armen – recht gut funktioniert. Die Promenade und die Sicht auf Supetar von der Vorderseite sind mir besonders ans Herz gewachsen. Eine kleine vorgelagerte Halbinsel namens Sv. Nikola befindet sich hier vor dem Hafenbecken. Wir pilgerten hier hinüber, da sich hier das sehenswerte Mausoleum des Künstlers Toma Rosandić befindet, das bei Besuchern allerlei Reaktionen hervorruft, hat er hier doch zu viele Baustile miteinander vereint. Allerdings liefen wir erst einmal zu weit, so dass wir schon in der Badebucht (Uvala Vela Luka) dahinter waren. Sooo sehr beeindruckt hat mich das Mausoleum allerdings nicht. Schon eher die Bucht Banj, wo ich am Vortag ja eigentlich baden wollte. Doch hier hinten, hinter der Halbinsel ist eine ganz tolle Strandpromenade. Läuft man vom Hafen Supetars nach links zur Halbinsel, entdeckt man hier hinten sowieso noch eine sehr belebte Uferstraße mit vielerlei Ständen und Konobas. Am ersten Abend hätte ich so etwas hier hinten nicht mehr vermutet. Am Hafen befindet sich dann noch ein weiterer Supermarkt – der Studenac.

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Rathaus

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Ohne Worte...

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An der Promenade

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Das Mausoleum

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Strand Banj

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Im Schatten der Palmen...

Mittags dann musste ich mir wieder das Telefon unserer Vermieter leihen. Dann ging’s weiter mit dem Auto. Die Straßen auf Brač befinden sich zum größten Teil in recht abenteuerlichem Zustand. Huppel, Löcher und sonstige Unebenheiten führen Einen durch romantische Kurven und Serpentinen. Auf vielen Landstraßen stehen 40- bzw. 50-km/h-Schilder. Viel schneller kann man hier auch nicht fahren. Dies denkt man jedenfalls, bis man eine endlose Kolonne Einheimischer hinter sich hat, die drängelt wie die Wilden. Wenn hier ein 50-km/h-Schild steht, kann man sicher sein, dass die Einheimischen mindestens 70 fahren. Stoppt die Polizei hier etwa nur Touristen?? Man wird sogar innerorts trotz durchgezogener Mittellinie vehement überholt, obwohl man schon 60 antstatt 50 fährt.

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Der Hafen

Ich wollte nun nach Dračevica, einem kleinen Ort südlich von Supetar. Hier sollte das Weingut Senjković sein. Ich interessierte mich für deren Rotweine. Bereits im Internet hatte ich über deren Aushängeschild, den „Bosso“, gelesen, ein fruchtbetonter Wein aus sehr dunklen Beeren. Und dann gab es da noch den „Bročko Rič“, die Vorstufe zum Bosso, ebenfalls ein Plavac Mali, jedoch nicht ganz so fein. Hier muss es sich um ein Wortspiel handeln, da „Bračka“ ja durchaus mehr Sinn machen würde als „Bročko“; es handelt sich ja um Bračer Wein.

Dračevica:

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Kleiner Marktplatz in Dračevica

Wir kamen also in die kleine Ortschaft. Bald gelangten wir auf eine Art Marktplatz, der etwas abschüssig war. Der Ort war wie ausgestorben. Nicht nur, dass der Ort schon recht klein war, die Menschen, die hier noch lebten, schienen sich auch zurückgezogen zu haben. Ich erspähte ein altes Schild, das den Weg zum Weingut wies. Wir fuhren durch sehr enge Straßen an einem kleinen Weinkeller vorbei. Das sah nicht so aus wie ein renommiertes Weingut, auf dem man Wein beziehen konnte. Wir fuhren weiter. Noch etwas kam aber nicht. Nach einer Weile kamen wir wieder auf den Marktplatz. Wir kamen mit zwei Bikern aus Deutschland ins Gespräch, die, über einer Karte brütend, auf Treppen neben dem Platz saßen. Ich fragte sie, ob sie denn wüssten, wo sich das Weingut befände. Natürlich kannten auch sie sich nicht aus, betonten aber, dass auch ihnen der Ort sehr verlassen vorkam. Wir stellten unser Auto ab und suchten zu Fuß. Wieder bei dem kleinen Weinkeller angelangt, hörte ich aus dem Nachbarhaus eine Stimme. Ich rief ein paar Mal „Hello“, obwohl ich niemanden sah. Der Nachbar kam heraus, und ich fragte ihn, ob er denn wüsste, ob man nebenan Wein kaufen könne. Der Nachbar kam herunter und gab sich im Folgenden wirklich Mühe. Er war sehr hilfsbereit und sprach sogar recht gut Deutsch. Er sagte, der Winzer sei nur hin und wieder einmal hier, die Hauptgeschäftsstelle des Weinguts wäre in Nerežišća. Hm, ich hatte im Internet nur die Adresse hier in Dračevica gefunden. Da hatte ich wohl nicht richtig geschaut. Der Nachbar fragte mich, was für Wein ich denn kaufen wolle. Ich wollte ja lediglich einige Flaschen Bročko Rič und Bosso. Den Namen Bosso kannte er, Bročko Rič allerdings nicht. Er telefonierte mit dem Inhaber. Dieser war in Split. Einige Minuten sah es relativ positiv aus. Dann sagte aber unser Helfer, man könne nichts machen. Ich könnte es in einigen Tagen noch einmal versuchen, aber den Wein, den ich wolle, gäbe es auch nicht mehr, lediglich eine neue, andere Sorte. Schade, ich bedankte mich herzlich für die gute Hilfe des Nachbarn, und wir verließen das Dorf. Dann musste ich wohl anderweitig Wein kaufen. Ich hatte ja geplant, das Weingut Stina in Bol zu besuchen, wenn wir am fünften Tag dort sind. Vielleicht würde ich dann einfach nur dort was kaufen. Wein war mir vor allem wichtig. Um mal den einen oder anderen recht guten Schluck zu trinken oder auch mit nach Hause zu nehmen.

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Hier war doch ein Schild des Weinguts

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Der Marktplatz von unten

Es war warm geworden. Ich wollte nun gern zum einzigen Sandstrand der Insel. Dieser heißt Lovrečina und befindet sich zwischen Postira und Pučišća. Wenn man die Gegend nicht kennt, bleibt einem nichts anderes übrig, als die Dinge auszuprobieren. Auf Google Maps war ein Weg von Postira aus bis zum Sandstrand eingezeichnet. Ganz unten am Wasser. Also würde ich versuchen, dort direkt bis zum Strand zu fahren. Wenn man von Postira aus die Landstraße nach Pučišća nimmt, kommt man ebenfalls relativ nah an den Strand, doch kann man ja nicht wissen, ob man dann von dort einen Zugang hat. Genauso gut kann es ja sein, dass dort eine recht steile Wand ist und man nicht hinunterkommt. Also lieber den „sicheren“ Weg über Postira. Ich fuhr den Ort hinab und ganz unten am Wasser rechts. Dies war der richtige Weg. Nach kurzer Zeit ging der Teerweg in einen Schotterweg über, was ich natürlich erwartet hatte. Ließ sich aber noch recht gut befahren. So mancher war noch mit seinem PKW hier rübergefahren, hatte ihn einfach am Wegesrand abgestellt und badete unten am Wasser. Es war jedoch noch ein gutes Stück bis zum Sandstrand. Der Weg wurde immer holpriger und enger. Große Steine schauten aus dem Boden heraus, so dass man sich immer mehr Gedanken machen musste, wie man fährt. Dann kamen wir bereits durch eine recht hübsche Bucht. Dies war die Uvala Trstena. Hier badeten bereits Einige, die etwas Ruhe suchten, größtenteils ohne Bekleidung. Wir fuhren weiter und stießen noch auf ein letztes Auto am Wegesrand. Dann wurde es immer enger und enger. Rechts eine schräge Felswand und links höhere Steine, bevor es dann jäh ziemlich steil zum Wasser hin hinunterging. Da passte so langsam kein PKW mehr durch. Wir hatten keine Wahl. Wir mussten zurück und es über die Landstraße versuchen. Aber rückwärts. Ich konnte doch nicht den ganzen Weg rückwärts zurückfahren. Bis zur letzten Bucht war es nun auch schon relativ weit. Ich versuchte, irgendwo zu drehen. Aber wo? Rechts immer noch die schräge Felswand, wo man eventuell ein paar Meter mit dem Auto rückwärts dran hoch fahren könne, doch links ging es steil bergab. Ich traute mich das nicht. Zu wenig Platz. Dass man hier abstürzte, war nicht vollkommen abwegig. Doch irgendwo musste es einfach gehen. Rückwärts konnte ich auch nicht wirklich viel sehen. Dann kam eine Stelle, an der die Felswand zum Inselinneren nicht ganz so steil war. Hier versuchte ich es. Vor uns ging es jedoch trotzdem steil zum Wasser hinab. Doch ich war der Meinung, hier ist genug Platz. Doch nicht jeder hätte hier gedreht. Es funktionierte. Es war eine Riesenerleichterung, den Weg zurück nun wenigstens vorwärts fahren zu können.

Nun fuhren wir also die Landstraße in Richtung Pučišća. Da war dann sogar ein Schild. „Lovrečina“ nach links. Auch dieser Weg ging recht abenteuerlich steil hinab, doch war er wenigstens geteert.

Strand Lovrečina:

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Herrliche Kulisse

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Das private Haus am Strand

Unten wurden wir belohnt. Herrlich. Toller langer, dafür etwas schmaler Sandstrand. Daneben ist ein großer Parkplatz auf einer Wiese. Es gibt hier unten eine Konoba und auch eine Strandbar, an der ich mir einen „Sex on the beach“ und einen „Tequila Sunrise“ genehmigte. Neben dem Strand ist eine kleine Ruine. Und hier unten befindet sich ein kleines privates Häuschen mit zugehörigem Grundstück. Das Wasser war sehr angenehm. Die Atmosphäre war unbeschreiblich. Im Vordergrund ankerten einige Ausflugsboote in der Bucht, im Hintergrund ragte das Mosorgebirge auf dem Festland in die Luft. Hier war ich wirklich sehr zufrieden. Auf den Booten hinten wurde gefeiert und daneben gebadet. Man kann hier ziemlich weit hinauslaufen und immer noch stehen. Christine und ich schwammen gleich bis fast zu den Booten. Neben uns sonnte sich eine Familie mit Kleinkind. Die Mutter baute mit ihrem Kind einen „Sandlöwen“. Der sah richtig gut aus. Manche staunten. Ich war richtig glücklich hier. Am Vortag hatte das Wetter das Baden ja verhindert. Als wir uns etwas ausgeruht hatten, fuhren wir weiter. Da wir nun schon hier hinten waren, ging’s nach Pučišća.

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Diese Dame baute einen "Sandlöwen"

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Strandidylle Foto 1

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Strandidylle Foto 2

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Spielerei am Strand

Pučišća:

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Der Hafen von Pučišća

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Blick auf die Kirche Foto 1

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Blick auf die Kirche Foto 2

Dies ist eine der schönsten Ortschaften auf Brač, wie ich finde. Es ist herrlich hier unten am Hafen. Man braucht direkt am Wasser hier keinen Parkschein. Ich entdeckte einige Stände. Wenn ich mir zuhause für’s Fischgrillen eine hübsche Marinade machen will, kann ja ein Mörser samt Stößel durchaus behilflich sein. Also kaufte ich mir Mörser und Stößel aus Bračer Stein. Viele sagen ja „Marmor“, doch echter Marmor ist es nicht; es handelt sich um weißen Kalkstein. Das tut der Schönheit dieses Steins jedoch keinen Abbruch. Bekanntlich ist der Stein sogar im Weißen Haus und im Reichstagsgebäude in Berlin verbaut worden. Er ist sehr schwer. Wir erkundeten den Ort und gönnten uns anschließend noch eine kleine Pause in einer Konoba und saßen direkt am Wasser mit unser’m Tisch. Wir teilten uns jedoch lediglich eine Portion Ćevapčići, da wir später ja noch einen Tisch in einer Konoba in Nerežišća bestellt hatten. Da ich Sammler von Biertulpen bin, freute ich mich sehr, als ich den Kellner fragte, ob ich ihm das Ožujsko – Glas abkaufen kann und er darauf antwortete: „You can take it.“ Ich hätte auch 5 € dafür bezahlt. Im Anschluss ging es dann die Landstraße Richtung Supetar wieder zurück.

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Schon wieder dieser merkwürdige Typ

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Pfarrkirche Sv. Jeronim

Postira:

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Hafen in Postira

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Es wird Abend

In Postira fand ich zuerst etwas schwierig einen Parkplatz. Es sollte ja in Hafennähe sein. Dann sah ich allerdings, dass man vor der kleinen Uferpromenade eine Säule ausgefahren hatte, man also dort nicht mehr hineinfahren konnte. Da blieb ich einfach quer vor der Promenade stehen. Ich störte ja niemanden, da hier sowieso niemand mehr reinfahren konnte. Aber sehr wohl fühlte ich mich dann mit meinem Verhalten nicht, so dass ich immer Angst hatte, einen Strafzettel am Auto zu haben, wenn wir wiederkommen. Man muss sich ja nicht unbedingt unnötig Ärger einhandeln. Zum Verhalten bei Bekommen eines ausländischen Strafzettels hat ja auch jeder eine andere Meinung. Wo muss ich den bezahlen? Manche zahlen in gar nicht, und manche erhalten dann zwei Jahre später eine Rechnung, die plötzlich um ein Vielfaches so hoch ist, wie der ursprüngliche Betrag. Postira ist nicht besonders groß. Am besten gefallen mir hier die alten Häuser am Hafen mit den grünen Fenstern. Gerade im scheidenden Tageslicht, was wir ja mittlerweile hatten, ergibt dies eine tolle Atmosphäre. Wir erkundeten den Ort und machten dann hier die schönsten Sonnenuntergangsfotos unseres Urlaubs.

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Hafenidylle

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Langsam geht die Sonne unter

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Christine

Im Anschluss hatte ich ja noch einen Tisch in der Konoba Žiža nahe Nerežišća bestellt. Also machten wir uns auf den Weg. In der Konoba herrschte ein ganz tolles Ambiente. Sie war rustikal eingerichtet, und kleine Lampen und Zweige luden die Gäste dazu ein, draußen Platz zu nehmen. Der Kellner machte uns darauf aufmerksam, dass man zwar für uns einen Tisch ausgesucht hatte, wir aber gern einen anderen auswählen könnten. Dann entdeckte ich meinen Lieblingsplatz. Die Konoba war herrlich auf einem Hügel gelegen. Wenn man vorn an der Mauer saß, schaute man über Wald hinweg auf das schwarze Meer. In der Ferne sah man die Lichter von Split auf dem Festland. Dies war mein Platz. Er war in einer kleinen Einbuchtung der Mauer, so dass man hier noch näher zum Meer saß als die anderen Gäste. Und deswegen wollten auch Andere hier nicht sitzen. Weil ein leichter Wind hier blies und die Anderen es wohl als zu kühl empfanden. Für mich war es genau richtig. Was für ein Platz. Tine bestellte Spaghetti, und ich fragte, ob man denn den Seeteufel auch allein bestellen könne. Der Kellner war der Feinste und Zuvorkommendste des Urlaubs. Er ging in die Küche und kam mit einem Seeteufel auf einem Tablett wieder zurück. Nun, der war zu groß. Wir einigten uns darauf, dass ich ein Filet davon bekommen sollte. Mit gegrilltem Gemüse und Pommes. Als Vorspeise brachte man uns mit Käse und Scampi überbackene Zucchini. Lecker. Das gesamte Essen war toll. Und dieses Ambiente. Nahezu unschlagbar. Für meine Begriffe war das gar kein Filet, was ich bekam, sondern einfach ein Drittel des Seeteufels. Gebiss und auch sonst alles noch dran. Das freute mich. Es schmeckte sehr gut. Ich entdeckte auf der Karte den Rotwein Bosso und auch Bročko Rič, die es doch angeblich nicht mehr geben sollte. Ich fragte, ob ich denn eine Flasche Bročko Rič mitnehmen könne. Netterweise gab man ihn mir zum Einkaufspreis. Als wir einen Nachtisch dankend ablehnten, bekamen wir dennoch einen kleinen Nachtisch auf's Haus, bestehend aus Feigen und Weintrauben. Die Feigen schmeckten gut. Hier fühlten wir uns wirklich gut behandelt. Ab ging's nach Hause nach diesem Festgelage. Auch heute schaute ich auf der Terrasse bei einem Gläschen Wein noch Fotos an. Die Flasche Bročko Rič jedoch hob ich auf. Im Nachhinein war ich traurig, dass ich den Bosso nicht auch noch genommen habe. Als wir nach dem Urlaub wieder zuhause waren, bestellte ich ihn im Internet.

Fortsetzung folgt...
 
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Sporting 505

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Heiko inspiriert immer zu neuen Urlaubszielen.:rolleyes:
Wenn noch mehr Berichte kommen wird die Auswahl sehr schwer.
Wird es Brac oder Rab oder doch Rabac....? Ich weiß es nicht.
Bis dahin ist noch Zeit und ich lese mich weiter durch;)
 

tomzut

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Hallo Heiko,

vielen Dank für deine atemberaubenden Urlaubsberichte.
Du hast einfach einen so lebendigen Schreibstil, garniert mit tollen Fotos, das man beinahe glaubt, neben dir am Strand von Lovrečina von den kleinen Wassertropfen selbst nassgespritzt zu werden.

Dein Bericht ist ein Riesenspaß in der Mittagspause!!





Nur einmal habe ich mich ein ganz ganz klein wenig gewundert: wie Du bei so einem tollen Ambiente und bei deinem nachweislichen Hang zum guten Geschmack auf dem Frühstückstisch zu 80% Lidl-Produkte platzieren konntest???
(Duck und wech):versteck:
 

schneckerico

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Hallo Heiko,
geniale Bilder... Ich krieg Sehnsucht nach Istrien....
Ich liebe ja besonders die kroatischen Kirchen. So schön!!!!!!!! Wenn man bei Deinen Berichten kein HR-Fan wird, dann weiß ich wirklich nicht, wie sonst.
Freue mich auf weitere tolle und informative Berichte u. die schönen Bilder.
LG
Schneckerico


PS: Ich weiß gar nicht, ob ich Deine Berichte täglich lesen soll oder einfach warten soll, bis Du Deinen letzten Bericht geschrieben hast, damit ich länger davon habe :iconlol:
 

Heiko705

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Teil 04:

3. Tag – Die Erkundung der Nachbarinsel
Montag, der 07.09.2015:

Nach dem üblichen Frühstück bat ich Ante, für uns ein Taxiboot zu bestellen. Mein Ziel für den heutigen Tag: Rüberfahren zur Insel Šolta und sie per Motorroller kennenlernen. Ante wählte und teilte mir anschließend mit, dass diese Taxiboote nur nach Omiš fahren würden. Na toll. Andere gab es nicht. Also fuhren wir nach dem Essen nach Milna ganz im Westen, wo ich versuchen wollte, vor Ort ein Taxiboot zu nehmen.

Bevor wir Milna erreichten, passierten wir Ložisča, und ich musste einfach den Kirchturm fotografieren. Dieser war von dem Künstler Ivan Rendić und wird gemeingültig als viel zu groß für diesen kleinen Ort angesehen. Hier gibt es auch eine Ampel, da durch die Straße im Ort nur ein Fahrzeug passt.

Milna:

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Reparaturarbeiten im Hafen von Milna

Milna ist ebenfalls sehr sehenswert. Würde ich auch zu den schönsten Orten der Insel zählen. Tolle Kirche, toller Hafen. Doch auch hier vor Ort gab es keine Taxiboote. Es sind gerade einmal zwei Kilometer bis nach Šolta, und man kommt nicht hin?? Wir liefen den Hafen hinauf, wir liefen den Hafen hinunter. Im Tourist Office sagte man mir, die einzige Möglichkeit sei, ein ganzes Boot zu mieten, mit dem man dann hinfahren könne, wohin man will. Die Betreiber würden uns auch lediglich nach Šolta rüber fahren, doch der Preis bliebe der Gleiche. 200 €. Hahaha. Ich begann nun, privat zu fragen. Ich fragte Männer, die sich in ihren Booten befanden. Einige. Niemand wusste jemanden. Eine Frau war dabei, die frisch gefangenen Fische in ihrem Boot auszunehmen. Ein anderer Bootseigentümer zeigte uns eine Gesellschaft auf der anderen Seite des Hafens. Die hätten auch Taxiboote. Also auf ein Neues um den Hafen herum.

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Der schöne Hafen

Tine konnte schon nicht mehr laufen. Diese Taxibootsgesellschaft, die mir der Einheimische gewiesen hatte, war wohl dieselbe, wie die, die man in dem Tourist Office erwähnt hatte. 100 € hin und 100 € zurück. Krass. Nun gab ich langsam auf. Aber nicht komplett. Mein neuer Plan: Noch ein bissel Milna anschauen und dann zurück nach Supetar und es dort im Hafen versuchen. Ich fragte noch einmal halbherzig einen Einheimischen in seinem Boot. Er konnte weder Deutsch noch Englisch. Doch eine Bekannte von ihm am Ufer erklärte ihm auf Französisch (das konnte er komischerweise), was ich wollte. Und nun?? Er kennt vielleicht jemanden. Er ging mit uns zu einem Hotel. Die Inhaberin übersetzte uns. Der Bootsbesitzer rief seinen Bruder an. Der wollte uns fahren. Für 1.000 Kuna. Insgesamt. Nun, ich dachte, das sind ca. 130 €. Ich sagte: "Okay." Natürlich war das nicht billig, aber die einzigste Möglichkeit. Wir hatten es nach einer Stunde geschafft, jemanden zu finden. Die Zeit geht ja eigentlich noch. Auch der Bruder von dem Bootsbesitzer sprach weder Deutsch noch Englisch. Doch ich verhandelte mit der Hotelbesitzerin. Es war noch Vormittag. Um 17.00 Uhr wollten wir in Stomorska auf Šolta wieder abgeholt werden. Für etwaige Schwierigkeiten gab mir die Hotelbesitzerin ihre Handynummer.

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Milna ist absolut sehenswert

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Aus dem Hafen hinaus

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Vorbei an der Kirche

Dann kam unser Fahrer. Wir hielten noch an einer Bootstankstelle, dann fuhr er wieder zurück. Was war denn jetzt? Eine Frau stieg noch hinzu. Sie kam auch mit. Sie konnte Englisch. Das Boot war nicht besonders groß. Auf dem Edersee bei uns zu Hause hab' ich schon ein größeres gemietet. Die Fahrt damit auf das offene Meer war toll. Ein klein bisschen mulmig war mir, doch die Freude überwog. Die Fahrt war toll und allein schon fast das Geld wert. Ich unterhielt mich sehr viel mit der zugestiegenen Frau. Wie ich erfuhr, war es die Frau des Fahrers. 36 Jahre lang verheiratet. Ich erzählte ihr, dass auch wir 22 Jahre zusammen sind. Sie nahm nun die Rolle einer Fremdenführererin ein und erklärte uns viel. Die kleine Insel zwischen Brač und Šolta heiße Mrduja. Ich hatte den Namen noch nie gehört. Der Durchgang zwischen Brač und Šolta nennt sich „Splitska Vrata“, da alle hier hindurch fahren, die nach Split wollen. Wir erzählten viel über unseren Urlaub und was wir noch so vorhatten. Wir bekamen mit Wasser verdünnten Wein und Kaffee. Und zwei Muscheln. Sie bewunderte Christine's langes Haar. Alle möglichen Themen wurden aufgegriffen. Auch über Flüchtlinge wollte ich reden und den Bau eines ungarischen Grenzzauns, die Angst einiger Kroaten, dass nun viele Flüchtlinge den Weg über Kroatien nehmen würden, doch verstand sie leider nicht sehr viel von dem, was ich ihr mitzuteilen versuchte.

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Jetzt geht's Richtung Šolta

Nun verstand ich, warum es schwer war, jemanden zu finden, der einen nach Stomorska fährt. Es waren 7 Kilometer und dauerte 45 Minuten. Bezahlen könnten wir auf der Rückfahrt, sagte mir des Fahrers Frau. Dann wurden wir im sonnigen Stomorska abgesetzt.

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Auch Andere verlassen den Hafen

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Eine "Schneise" durchs Wasser

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Hehe...

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Jetzt gibt's Kaffee

Stomorska:

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Endlich angekommen

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Der hübsche Hafen in Stomorska

Es war ein tolles Gefühl. Wir waren da. Stomorska ist hübsch, aber klein. Es dauert nicht lang, alles gesehen zu haben. Ožujsko und Cola wurden gekauft. Ich hatte ja gelesen, man könne hier einen Motorroller leihen. Ich sah jedoch keinen Verleih, also liefen Christine und ich aus dem Hafen heraus und den Berg hoch. Hier oben endete jedoch bald der Ort. Eine deutsche Frau - sie wohnte mit ihrem Mann in einer Ferienwohnung in Rogač - sagte, ich solle es doch mal bei den beiden Touristenbüros im Hafen versuchen. Das konnte ja nicht viel Sinn haben, aber versuchen konnten wir es ja mal. Wenn wir hier in Stomorska festsitzen würden, hätten wir ja sowieso viel Zeit. Dann würden wir uns eine schöne Badebucht suchen. Ich hatte sogar einen Busplan von Šolta im Internet gefunden, und plötzlich kam sogar der kleine, gelbe Bus. Sollten wir einsteigen, um nach Grohote fahren zu können?? Ich verstand jedoch nicht ganz das Bussystem, und man weiß ja auch nie genau, wo die Busse in einem Ort halten. Nachher kommen wir bis 17.00 Uhr nicht mehr zurück nach Stomorska. Lassen wir es lieber. Traurig sah ich dem kleinen Bus nach. Das war sie, unsere einzige Chance, aus Stomorska wegzukommen. Na ja. Wir gingen zu dem ersten Touristenbüro. Auf der anderen Straßenseite standen sogar zwei Motorroller. Aber die konnten jedem gehören. Das Büro war geschlossen. War ja klar. Hier ist doch nichts los. Dann gingen wir eben noch zum zweiten Touristenbüro auf der anderen Seite. Hierin war ein englischsprechendes Mädchen. Ich nahm es ihr nicht ab, als sie sagte, in dem Touristenbüro auf der anderen Seite könne man Motorroller leihen. Ich erwiderte, dass dort geschlossen wäre. Das Mädchen meinte, man könne dann oben klingeln, da der Besitzer im Haus wohne. Hhm. Wieder rüber.

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Ansicht von oben

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Hier werden Boote zu Wasser gelassen

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Idylle in Stomorska

Wir gingen die Treppe hinauf und ich klingelte oben. Nach einer Zeit öffnete eine ca. 80 - jährige Dame, die leider bereits sehr gebückt gehen musste. Ich entschuldigte mich bei Ihr für die Störung und die Verwechslung, erwähnte aber noch, dass ich eigentlich zum Besitzer des Touristenbüros wollte. Auch sie sprach keine Sprache, in der ich mich verständigen kann, bedeutete uns aber, hereinzukommen. Plötzlich saßen wir zusammen mit der alten Dame im Wohnzimmer und tranken Orahovac. Was machten wir nur hier?? Sie holte ein Telefon und startete einen Anruf. Dann redete sie am Telefon und gab es mir. Am anderen Ende war ihr Sohn. Dies war der Betreiber des Touristenbüros. Der erklärte mir auf Deutsch, dass es gar kein Problem sei. Gleich würde ein Junge kommen. Dieser würde uns alles zeigen. Der Motorroller sollte uns bis 17.00 Uhr 200 Kuna kosten. Unglaublich. Es funktionierte. Was für ein Tag. Der Junge kam. Marko hieß er. Er erklärte mir die Funktionsweise des Motorrollers. Da wir zu zweit fahren wollten, bekamen wir den stärkeren. Es war tatsächlich einer der beiden Roller, die ich schon vorher an der Straßenseite gesehen hatte. Ein bisschen verkratzt, aber das war mir egal. Christine und ich bekamen Helme. Ich drehte kurz allein eine Runde, um mich ein bissel an den Roller zu gewöhnen. Straße hoch, Straße runter. Etwas ungewohnt, aber passt schon. Tine stieg auf und los ging's. Es machte Spaß. Wenn wir langsam wurden, wie zum Beispiel in Kurven, wackelten wir immer etwas. Zusammen mit Christine musste ja erstmal das Gleichgewicht gehalten werden. Aber im Großen und Ganzen war's kein Problem. Der Roller fuhr ca. 60 km/h. An manchen Hügeln erreichten wir auch 80 km/h. Wir verließen also nun Stomorska und fuhren die Inselstraße nach Westen. Das ist ein tolles Gefühl. Die Straße direkt unter Einem, der Fahrtwind; so hat man doch einen ganz anderen Kontakt zur Natur, zur Insel, als wenn man mit dem Auto hier durchfahren würde. Wir fuhren die gesamten 17 Kilometer zum anderen Inselende.

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"Rockerbraut"

Maslinica:

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In Maslinica

Dann lag unter uns Maslinica. Wir stellten unser Fahrzeug am Hafen ab, obwohl es ein bisschen Übung bedurfte, den Roller auf den Ständer zu ziehen, und machten uns auf. Maslinica gefiel mir gut, blieb aber in Bezug auf Größe und Schönheit ein klein wenig hinter Stomorska zurück. Auch Maslinica biegt sich praktisch nur um den Hafen herum. Ein großes Gebäude fiel mir auf, da es zu den anderen nicht wirklich passte. Dies ist eine venezianische Festung aus dem 17. Jahrhundert. Nach Maslinica wird man in der Regel nur kommen, wenn man mit seinem Boot hier ankommt. Auf den sieben kleinen, vorgelagerten Inselchen soll man noch richtig tolle, einsame Badebuchten finden können. Diese sind natürlich nur per Boot erreichbar. Wir umrundeten die Bucht, und ich entdeckte eine Cocktail-Bar. Die nette Bedienung sagte mir, Cocktails gäbe es erst ab 17.00 Uhr. Schade. Also tranken wir Cola und Bier und nahmen Platz. Nach einer kurzen Pause begaben wir uns wieder zu unserem Motorroller und fuhren zurück zur Inselmitte.

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Auch hier war es ziemlich warm

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Maslinica aus der Hafenansicht

Grohote:

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Alte Gassen

Grohote ist der Hauptort der Insel. So alt hätte ich mir die Häuser nicht vorgestellt. Sehr alt. Enge Gassen, durch die wider Erwarten plötzlich wirklich noch ein alter Opel fuhr. Man erwartet in manchen Gassen wirklich keine Autos, so einfach sieht es hier aus. Ein schöner Festungsturm ist das bemerkenswerteste Gebäude des Ortes. Wir hatten unser Gefährt an der Kirche abgestellt. Hier befindet sich ein kleiner Parkplatz. Am Hauptplatz sind sogar ein kleines Geschäft und ein kleiner Markt, auf dem Obst und Gemüse feilgeboten werden. Der Ort überraschte mich wirklich im positiven Sinne.

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Durch Grohote

Nach der kleinen Inselerkundung fuhren Tine und ich zurück nach Stomorska und gaben gegen 15.30 Uhr unseren Motorroller wieder ab und verabschiedeten uns von der Mutter des Tourist - Info - Betreibers. Jetzt hatten wir noch ein wenig Zeit zum Baden.

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Der Festungsturm

Uvala Stomorska:

Am Ende der Hafenbucht liegt gleich ein kleiner Strand. Hier ließen wir uns nieder. Christine ruhte sich lediglich aus; ich schwamm ein paar Runden. Dieser Strand hatte den Vorteil, dass er der nächste war. So hatten wir es nicht allzu weit zu unserem Abholpunkt um 17.00 Uhr. Auch hatte ich noch ein kleines Ožujsko im Rucksack. War bisher eigentlich immer Karlovačko meine Nummer Eins, hat Ožujsko jetzt mindestens ausgeglichen. Es schmeckt ein wenig reiner als Karlovačko, da es seine Herbe nicht hat. Sind beide gut. Das konnte ich noch in Ruhe genießen, ehe wir uns wieder auf den Weg machten.

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Der kleine Strand

Kurz nach 17.00 Uhr erschien ein Boot im Hafen. Das waren unsere Fahrer. Wir erzählten, was wir erlebt hatten, und die Rückkehr gestaltete sich genauso beredsam und gut, wie die Hinfahrt. Auch jetzt gab's wieder Kaffee und mit Wasser verdünnten Wein. Als wir in Milna anlegten, war der Abschied von den beiden fast ein bisschen schwer. Unser Kapitän war erfreut, als er sogar 1.100 Kuna in die Hand gedrückt bekam. Es war toll, wie alles im Urlaub funktionierte, und das ohne benutzbares, eigenes Telefon.

Für den Tagesausklang standen nun noch Sutivan und ein Essen im Hafen auf dem Programm, doch konnte ich nicht umhin, zwischen Milna und Sutivan noch einen sehr kleinen Hafen zu besuchen.

Bobovišća na moru:

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Der Hafen in Bobovišća na moru

Definitiv die kleinste Ortschaft unseres Urlaubs. Hier sagen sich Fuchs und Hase Gute Nacht. Nur, dass es eben am Wasser liegt. Der Hafen ist wirklich sehr klein und süß. Ich begutachtete die Häuser rund um das Wasser. Vor kurzem wurde wirklich in einer Dokumentation im TV diese kleine Ortschaft erwähnt. Wer im Urlaub wirklich nicht gestört werden will, verbringt ihn hier. Doch auch hier gibt es etliche Kinder, die am Ausgang der Bucht schwammen. Tine blieb während meiner kurzen Begutachtung im Auto.

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Langsam kommt der Schatten

Sutivan:

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Sutivan im Abendlicht

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Am Hafen von Sutivan

Dann kamen wir zur letzten Station des Tages. Wir parkten etwas oberhalb des Hafens und liefen den Rest. Auch Sutivan hat einen herrlichen Hafen und die recht hübsche Barockkirche. Leider hatten wir den schönen Sonnenuntergang heute irgendwie verpasst. Nach Umrundung des Ortskerns ließen wir uns vor der Konoba Bokuncin am Hafen nieder. Hätte ich ein funktionierendes Handy gehabt, hätte ich am Morgen einen Tisch direkt am Wasser bestellt. Doch ich sah, dass dort niemand saß, und vor der Konoba am Straßenrand saß man schöner. Wir nahmen Platz. Auch hier wurden wir vorzüglich bedient. Ich nahm hier eine Flasche Dingač mit nach Hause, auch wenn ich sie hier nicht zum Einkaufspreis bekam. Unsere nette Kellnerin hatte mich zuerst missverstanden, brachte mir eine Flasche und wollte sie öffnen, doch hatte ich dies noch rechtzeitig bemerkt. Ich bestellte Brot und Fischpastete als Vorspeise und Lamm mit gegrilltem Gemüse. Tine aß ihre gewohnten Nudeln. Heute Nachmittag hatte ich noch mit der Frau unseres Bootsfahrers über "Chops" aus Lammfleisch gesprochen. Ich hatte nicht gewusst, was sie meinte. Sie esse dies am liebsten, hatte sie gesagt. Nun hatte ich sie bestellt. Kleine Fleischstücke am Knochen. Schmeckte natürlich gut, auch wenn es zu wenig Fleisch war. Nach einem ereignisreichen Tag fiel ich nach dem Anschauen der Tagesfotos todmüde ins Bett.

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Das Kaštil Marijanović

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Mole ins Meer

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Pfarrkirche aus dem 16. Jahrhundert

Fortsetzung folgt...
 

Heiko705

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Vielleicht war sie ja ein bissel erschöpft...:):)

P. S.: Oh, ich habe hier auf eine Frage Harry's geantwortet, die plötzlich verschwunden ist. Er fragte nach Christine's ernstem Blick.
 

Sommer_Sun

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Das ist ein toller Reisebericht, ich hoffe die persönliche Erholung,
ist nicht zur kurz gekommen, den "todmüde ins Bett fallen" ist mir fremd. ;)
 

greif

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Ein ganz toller Urlaubsbericht. Macht Freude ihn zu lesen, man bekommt richtig Lust sofort den Koffer zu packen
und los zu fahren. Die Fotos sind natürlich auch klasse.
Greif
 

Sporting 505

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Heikoooooo :magic:

du sorgst dafür,dass ich meine Krankheit weiter pflegen kann.
Diagnose:Fernweh
Heilungschancen : keine
Therapie:mindestens ein 2-3 wöchentl./ jährl. Aufenthalt in Kroatien
 

oberfranke45

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Deine Berichte sind echt super.
Macht richtig freude und Lust auf den nächsten Urlaub.
Danke dafür.
 

baskafan

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Heiko Deine Berichte sind, wie immer, eine Klasse für sich.

Diesmal mat mich der Ort Grohote auf Solta besonderns fasziniert. Hier scheint die Zeit stillgestanden zu sein, so viele alte Steinhäuser mit den Steindächern (ähnlich Kazun)
Habe ich mir auf streetview, auf Grund deines Berichtes näher angeschaut.
 
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