Eine Geschichte aus Dalmatien (Reisebericht Hvar & Mini-Kreuzfahrt)

Sporting 505

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Wunderschön dein Bericht.Kam jetzt erst dazu zu lesen.Die Sehnsucht ist jetzt noch größer.
Du kannst unterhaltsam ,sachlich und fachlich deine Erlebnisse rüberbringen. Bei mir hapert es da etwas.
Erkläre mir bitte wie du bei so einer Reise vorgehst. Planst du lange im Vorraus was du / ihr euch anschauen wollt.... Bei uns klappt es oft mit Planung nicht und ohne leider auch nicht. Liegt aber vielelicht an den unterschiedlichen Interessen der Partner. Mein GG.ist da vielleicht etwas wie ein Kulturbanause.;)
Jedenfalls bereichern deine Bilder und Berichte ungemein :)
 

pedro55

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Halloooo! Der Heiko hat glaub ich meinen Computer gehackt was die Bilder von Hvar und Starigrad angeht. Als wenns meine wären!!
Sensationelllll. Da kommen unsere heurigen Urlaubserinnerungen hoch!
Schmacht ! So alt kann ich ja gar nicht werden um die vielen schönen Orte in Dalmatien noch zu besuchen.
Am besten in Rente gehen und dann gleich runter ziehen!!
 
D

diavolo rosso

Guest
So alt kann ich ja gar nicht werden um die vielen schönen Orte in Dalmatien noch zu besuchen.
Am besten in Rente gehen und dann gleich runter ziehen!!

Hallo Pedro,

wenn Du ins geliebte Land ziehst - somit wieder seßhaft wirst, hört das Umherfahren ganz schnell wieder auf und Du bewegst Dich vorzugsweise in und um den Bereich, den Du bewohnst.
Es ist wohl unumstritten, daß manche Urlauber viel mehr vom Land sehen als Diejenigen, die dort wohnen.

Genieße trotzdem, was Dir vor die Linsen kommt. Egal wieviel es ist. Es muß nicht immer Kaviar sein....

liebe Grüße
vom Roten Teufel
 

Heiko705

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Erkläre mir bitte wie du bei so einer Reise vorgehst. Planst du lange im Vorraus was du / ihr euch anschauen wollt

Ja, normalerweise plane ich schon einige Monate vor'm Urlaub, damit wir uns alles Schöne anschauen können. Aber für die ersten 7 Tage dieses Urlaubs innerhalb der Schiffsreise konnte man ja nur bedingt planen, da wir abhängig waren. Da hab' ich dann so nach dem Motto "Wenn wir nach Stari Grad kommen, was schauen wir uns dann an?" geplant.
 
V

vn15biker

Guest
wie du bei so einer Reise vorgehst. Planst du lange im Vorraus was du / ihr euch anschauen wollt....

Das habe ich mich auch schon gefragt. Wie macht der das bloß ?? :respekt:
Das muss alles zusammenpassen :
  • akribisches Planung. Heiko plant 50 Wochen, um 2 Wochen im Jahr zu verreisen.:gruebel: :gut:
  • unbändige Reiselust gepaart mit grenzenloser Liebe zu Kroatien. Manche Beschreibungen sind ja reine Liebeserklärungen.:bussi:
    Ob Christine diese auch zuteil werden, geht mich nix an.
  • Eine Partnerin Christine, die 100%ig mit zieht. Entweder besteht absolute Übereinstimmung der Interessen, oder..... Heiko, sei dankbar !:flehan:
Ich bitte darum, diese Gedanken AUSSCHLISSLICH durch die Humorbrille zu sehen - :jump:
 

Heiko705

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Kapitel 11

06. Tag – Alte Gefühle neu erlebt
Donnerstag, der 07.09.2017:

Luisa war wohl in der Nacht die enge Treppe zu den Kabinen hinuntergefallen und konnte kaum laufen. Das tat mir leid. Wahrscheinlich war sie auf den Hintern oder das Steißbein gefallen. Am Frühstückstisch fragte sie nach Pflastern. Wir hatten sowas. Schließlich bin ich immer auf alles vorbereitet. Doch was war das? Plötzlich stellte Josip uns zusätzlich einen Teller mit Rührei auf den Tisch. War wohl zur Feier des Tages, weil sich unsere Schiffsreise langsam dem Ende zu neigte. Nach dem Frühstück holte ich Pflaster aus unseren Koffern. Die Kabine war ja nicht besonders groß, also war es angebracht, nicht alles komplett aus den Koffern auszupacken. Aber schon bald hatte ich sie gefunden.

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Anfahrt auf Bol 1

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Anfahrt auf Bol 2

Die Fahrt ging an die Südküste von Brač. Bei dem üblichen vormittäglichen Sonnen steuerten wir auf Bol zu. Irgendjemand wollte beobachtet haben, wie unser Koch Tiramisu zubereitete. Was das wohl zu bedeuten hatte? Dann legten wir in Bol an. Wir hatten erst gegen 9.30 Uhr. Ich freute mich auf die Gelegenheit, hier im Weingut Stina Wein zu kaufen. Ein kleiner, idyllischer Markt fand oberhalb des Hafens statt. Ich glaubte, mich an diesen Markt von vor zwei Jahren her zu erinnern. Hier erstand ich eine kleine Flasche Orahovac für daheim. Auch unseren Kapitän sah man durch den Ort streifen. Bol ist ein hübscher, kleiner Küstenort mit schönem Hafenbereich. Hier lässt es sich aushalten. Der Ort ist wohl vor allem durch das Zlatni rat bekannt, das Goldene Horn, der Strand, dessen Spitze sich je nach Strömung in eine andere Richtung neigt. Das Dominikanerkloster im Osten kannten wir bereits.

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Ankunft im Hafen von Bol 1

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Ankunft im Hafen von Bol 2

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Ankunft im Hafen von Bol 3

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Ankunft im Hafen von Bol 4

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Kleiner Markt in Bol 1

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Kleiner Markt in Bol 2

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Kleiner Markt in Bol 3

Wir schlenderten durch den Ort und ließen die kleinen Gassen auf uns wirken. Dann war ich ein wenig enttäuscht, als ich feststellen musste, dass das Weingut erst um 11.00 Uhr öffnen würde. Zu dieser Zeit wollten wir aber bereits weiterfahren. Da konnte man also nichts machen. Also setzten wir uns noch gemütlich an den Hafen, und ich nahm ein Schinken-Käse-Sandwich und einen Orangensaft zu mir. Um 11.00 Uhr legten wir dann wieder ab.

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Kapelle im Oberdorf

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Im Innern des Dorfes 1

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Im Innern des Dorfes 2

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Hafeneindrücke 1

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Hafeneindrücke 2

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Statue am Hafen

Warum wir anschließend nicht am Goldenen Horn hielten, sondern weiterfuhren, wusste niemand. Nahe der Uvala Zavraće vor dem Hafen von Milna ankerten wir. Der Himmel war bewölkt, das Wetter nicht allzu gut, so dass ich an Bord blieb und nicht schwimmen ging. Stattdessen blieben wir einfach auf dem Oberdeck in den Liegen. Zum Mittagessen gab es gefüllte Paprika mit Kartoffelpüree. Wir lagen lange vor Anker - zu lange. Mindestens drei Stunden, wenn nicht sogar dreieinhalb lagen wir in dieser Bucht. Man merkte schon, dass es sich nun etwas einfacher gemacht wurde. Das wichtigste Programm war durch. Man konnte nichts tun außer sich in der Liege auszuruhen. Gegen Mitte des Nachmittags klingelte plötzlich die Essensglocke (was übrigens immer vorm Essen gemacht wurde). Wir waren verwundert. Was war denn jetzt? Wir betraten den Essensraum und fanden dort wirklich das Tiramisu vor - mit weißem Belag und bunten Körnern darauf. Wir freuten uns. Christine hatte sich zum Ausruhen in unserer Kajüte auf's Bett gelegt, was sie am Nachmittag des letzten Tages auch getan hatte. Wenn wir ankamen, weckte ich sie, doch nun ließ ich sie schlafen, da ich wusste, dass sie den Kuchen ablehnen würde - schließlich musste sie ja auf ihre Linie achten (so ein Humbug). Ich lag richtig, wie ich durch späteres Nachfragen in Erfahrung brachte.

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Vorbeifahrt am Zlatni Rat

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Uvala Zavraće

Dann fuhren wir. Gegen 16.30 Uhr erreichten wir Stomorska auf Šolta, wo wir zwei Jahre zuvor auch bereits waren. Ich freute mich auf die Hafeneinfahrt. Das Dorf ist wirklich süß; für mich der schönste Ort der Insel. Die Häuser und Palmen im kleinen Hafen sind einfach unschlagbar. Der Hauptort Grohote trumpft eher mit sehr alten Steinhäusern auf, wodurch man die Orte gar nicht recht vergleichen kann. Zwei Jahre zuvor waren wir auch noch in Maslinica am anderen Inselende (17 km entfernt), welches von ähnlichem Charakter wie Stomorska ist, aber nicht so schön.

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Hinein in den Hafen von Stomorska 1

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Alte Steinhäuser 1

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Segelboote

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Hafen von Stomorska

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Der Weg rund um den Hafen 1

Nun hatten wir 2015 hier einen Motorroller geliehen und ich gedachte, dies erneut zu tun. Vorher hätte ich mir niemals vorstellen können, dass das nochmal passieren könnte, dass ich Šolta einmal so gut kennen würde. Ich wollte jedoch nicht den kompletten Abend hier in Stomorska verbringen, wie alle Anderen es taten. Manchmal ist es gut, ein bisschen Insiderwissen zu haben, denn das kann nicht schaden, wenn man in Stomorska einen Roller leihen will.

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Das pittoreske Stomorska 1

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Der Weg rund um den Hafen 2

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Dorfplatz mit Palmen

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Das pittoreske Stomorska 2

Es gibt zwei Touristeninformationen hier, eine im Westteil des Hafens, eine im Ostteil. Vor dem kleinen Büro im Osten, das nicht immer geöffnet hat zu den Zeiten, die angeschlagen sind, stehen 3-4 Motorroller. Das Touristenbüro hatte geschlossen. Ich kannte das. Man geht die Treppe des zugehörigen Wohnhauses hinauf und klingelt. Nach einiger Zeit öffnet eine alte Dame, die leider schon sehr gebückt geht. Auch wenn es nicht danach aussieht, hier ist man richtig. Man darf sich auch nicht daran stören, dass die Dame weder Deutsch noch Englisch spricht und dann wieder gehen, nein, nein. Man muss trotzdem versuchen, ihr klarzumachen, dass man einen der Roller leihen will. Ich wusste das ja zum Glück bereits. Wenn sie verstanden hat, bedeutet sie einem, doch hinein ins Wohnzimmer zu kommen und Platz zu nehmen. Sie bietet ein Schnäpschen an; und diesmal habe ich sogar ihre Erklärungen teilweise verstanden, dass es sich bei ihrem Getränk zu halben Teilen aus Travarica und Orahovac handelt. Und sie trinkt ebenfalls einen mit. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass sie nicht mehr da sein könnte, denn ohne sie wäre das alles ja nicht möglich. Ich weiß noch, wie merkwürdig ich mir das letzte Mal vorkam. Man sitzt zusammen mit einer alten Dame im Wohnzimmer, die man nicht verstehen kann und trinkt Schnaps. Was mache ich nur hier?, dachte ich damals. Nach dem Schnäpschen greift sie allerdings zum Telefon. Hat sie ihren Gesprächspartner erreicht, reicht sie einem den Hörer. Man hat ihren Sohn dran, der sehr gut Deutsch spricht und das Touristenbüro führt. Er war gerade in Split (wie letztes Mal), nur mit dem Unterschied, dass er diesmal um 18.00 Uhr selbst vorbeikommen würde. Ich würde ihn also kennenlernen. Vor zwei Jahren hatte er einen bekannten jungen Mann gebeten, den Roller zu übergeben. Um 18.00 Uhr also. Perfekt. Ich hatte mir Sorgen gemacht, dass es schon zu spät sei, einen Roller zu leihen, denn schließlich ging die Sonne um 19.30 Uhr langsam unter, und das Büro würde ja sicher auch irgendwann schließen wollen. Zu meinem Glück sagte er aber, dass es kein Problem sei. Er sei bis 23.00 Uhr bei seiner Mutter, und ich müsste eben klingeln. Super. Wir verabschiedeten uns von seiner Mutter. Auf Teufel komm raus versuchte ich ihr zu erklären, dass wir vor zwei Jahren schon einmal bei ihr im Wohnzimmer saßen, aber wie man es auch versuchte, sie verstand es nicht.

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Hafenidylle

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Das pittoreske Stomorska 3

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Alte Steinhäuser 2

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Alte Steinhäuser 3

Nun hatten wir ja noch über eine Stunde Zeit. Als wir zurück zum Schiff liefen, begegnete uns Boris, und ich fragte ihn, in welchem Bereich des Dorfes denn sein Haus wäre. Ich fragte nicht so direkt, da ich nicht daran glaubte, dass er es uns zeigen würde. Er zeigte über das Wasser: "Andere Seite von Hafen." Gegenüber unserem Schiff war ein kleiner Studenac-Einkaufsmarkt. Christine hatte Durst, und ich dachte, ich konnte mir vielleicht ein kleines Bier holen. Das taten wir auch so, doch plötzlich verbrachte ich wieder einmal viel mehr Zeit darinnen als gedacht. Ich muss mich immer aufs Neue wundern, welch ein gutes Weinangebot es in kroatischen Supermärkten gibt. Manchmal stehen da sehr gute, bekannte Weißweine, fruchtige Rote mit guten Namen, selbst in einem kleinen Tante-Emma-Laden ist sowas möglich. Von uns zuhause kenne ich sowas nicht. Ich habe mich aber für einen einfachen Plavac von der Insel Hvar aus Svirče entschieden. Dann wurde der Wein an Bord gebracht, und wir hatten noch Zeit, uns ein wenig umzuschauen, in einigen Sträßchen oberhalb des Hafens umherzulaufen, die wir noch nicht kannten.
 
S

Silvie75

Guest
Verdammt noch mal, Heiko, hätte ich bloß nicht angefangen zu lesen.........!!!!
Ich will nächstes Jahr nach Korcula, weil du es so toll beschrieben hast, und jetzt noch all die anderen schönen Orte :freude:
Ich komm ja nie wieder weg von Kroatien!!!! Wo soll ich denn jetzt bloß noch hinfahren? HIIIIILFEEE
Aber im Ernst: Danke für diesen tollen Bericht :happy: es macht so einen Spaß dabei zu sein und diese wunderbaren Bilder zu betrachten.
Weiter so!!!!

Liebe Grüße Silvie
 

schneckerico

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Hallo Heiko,
so, jetzt bin ich auf dem Laufenden:shamefullyembarrased:
Und warte sehnsüchtig auf die Fortsetzungen...

Und wie jedes Jahr hoffe ich, dass ihr mindestens 4 Wochen unterwegs ward wg. deiner tollen Berichte und Bilder;)
Wirklich unterhaltsam und (ent)spannend.....

Ganz toll, und bitte, bitte weiter so:happy:

Viele Grüße Annabelle
 
T

Tante Liese

Guest
Hallo Heiko, ich finde, wenn man Geld für eine Reise bezahlt und sich nicht über alle Maßen daneben benimmt, gibt es keinen Grund, dass man vom Organisator bzw. Kapitän derartig behandelt wird. Ich denke, ich wäre darüber ärgerlich gewesen. Auch die Angelegenheit auf dem anderen Schiff: Man kann Leute nett und freundlich bitten, dieses oder jenes nicht zu tun. Wenn ich im Urlaub bin, ist es für mich auch selbstverständlich, dass man abends noch lange zusammensitzt und den Tag ausklingen lässt. Solange man dabei nicht auf den Tischen tanzt, habe ich da für Spaßbremsen wenig Verständnis. Wenn man gern abends Stille, Ruhe und frühen Schlaf genießt, dann ist man doch auf einem solchen Schiff falsch. Sei froh, dass die Tante Liese nicht mit war, wir wären vom Schiff geflogen oder "Kiel geholt" worden. Die "Miesepeter" gibt es aber überall. Im Herbsturlaub beschwerten sich die Leute über Haare auf den Flugzeugsitzen, Essen, Busfahrer usw. Man kann sich auch den Urlaub verderben, indem man sich über jede Kleinigkeit aufregt. Viele Grüße Esther
 

Heiko705

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Kapitel 12

So, jetzt war’s kurz vor sechs. Das Tourismusbüro war geöffnet, und ein paar Kunden gingen hinaus. Ich ging hinein. Das war der Mann also. „Wir hatten telefoniert?“ schlussfolgerte er gleich. Er schien nett zu sein. Für 150 Kuna konnte ich einen Roller haben. Auch ihm erzählte ich, dass wir bereits vor zwei Jahren hier waren, und er lachte. Ich musste meinen Führerschein und meine Kreditkarte vorlegen, er sei schließlich seriös, nicht wie manch Andere. Er erklärte mir sogar, in was für einem Auto hier die Zivilstreife unterwegs war. Ob wir mit einem Schiff vor Ort waren, wollte er wissen. Er kannte natürlich Boris mit seinem MS Orion und zeigte mir auf Fotos gleich, welches Haus es war, das unserem Kapitän gehörte. Hatte ich es also doch noch in Erfahrung gebracht. Ich erzählte ihm, dass wir das letzte Mal in Grohote und Maslinica waren und dass ich nun vorhatte, Rogač und Nečujam zu besuchen. Er empfahl mir die Konoba Pasarela in Rogač und erklärte mir, wie ich zur höchsten Erhebung der Insel, dem 237 m hohen Vela Straža, kommen würde. Dann hätte ich doch ein gutes Programm, meinte er. Fand ich auch. Ich muss sagen, ich habe mich wirklich gut mit ihm verstanden. Ich sagte noch: „Sie empfehlen doch sicher diese Konoba, weil der Inhaber ihr Freund ist.“ Er lachte. „Alle auf der Insel sind meine Freunde.“

Wir testeten die Helme, und zum Test fuhr ich – wie schon zwei Jahre zuvor – erst mal allein die kleine Straße Riva Pelegrina hinter dem Hafen hinauf. Sofort machte sich dieses alte Gefühl aus 2015 in mir breit. Das war vor zwei Jahren ein schönes Erlebnis gewesen. Dann fuhr ich wieder die Straße hinab. Eva und Ute, zwei Damen um die 55 Jahre aus unserer Gruppe, sahen mich und schmunzelten. Ich lud Christine auf – auf ein Neues! Es ist wirklich ein ganz anderes Gefühl, eine Insel auf diese Art und Weise zu erleben, die Straße direkt zu spüren, den Fahrtwind. Man ist der Insel, der Natur viel näher, als würde man einfach mit dem Auto hindurch fahren. Man spürt sie. Auch muss man sich mit ihr viel mehr auseinandersetzen. Das war auf jeden Fall viel besser, als den kompletten Abend im bekannten Stomorska rumzusitzen.

Die Straße schlängelt sich den Berg hinauf und man fährt dann eigentlich bereits die erste kleine Straße links ab, noch bevor man in Gornje Selo ist. Hier kamen wir zum Friedhof und der Kirche Gospe od Bori. Der Roller musste vor dem Friedhof warten. Hoffentlich tat er das auch und ließ sich nicht von Unbekannten einfach mitnehmen. Hinter dem Friedhof führt ein Feldweg noch einige hundert Meter den Hügel hinauf. Links und rechts stehen kleine, christliche Statuen. Und dann sieht man bereits das Gipfelkreuz. Ja, von hier oben hat man die beste Aussicht. Man sieht Brač und das Festland. Es ist schön hier oben.

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Kirche Gospe od Bori

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Statuen am Wegesrand 1

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Statuen am Wegesrand 2

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Das Gipfelkreuz 1

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Das Gipfelkreuz 2

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Die Aussicht mit Insel Brač und dem Festland 1

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Die Aussicht mit Insel Brač und dem Festland 2

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Der Roller

Der Roller hatte wirklich brav gewartet. Weiter ging die Fahrt. Mit etwas Rückenwind machte der Roller 80 Sachen. Auf der Inselhauptstraße gen Grohote biegt man nach einigen Kilometern dann rechts ab, um nach Nečujam hinab zu kommen. Die Bucht ist sehr schön, der Ort bietet jedoch nicht viel. Wir stellten den Roller inmitten der Bucht ab, und die Sonne ging langsam unter. Entlang der Bucht standen einige (wenige) hübsche Häuser. Ein alter Einheimischer kam uns entgegen. Kaum hatte er uns passiert, ließ er einen lauten, langen Furz. Tja, so sind die Kroaten. Die lassen eben den Dingen ihren Lauf. Die Bucht ist dann eine typische Touristen-Badebucht mit hohen Palmen und Musik. Dahinter ist eine, eher hässliche Ferienhaussiedlung, in der ein Haus wie das Andere aussieht. Viele Boote lagen hier vor Anker. Bei Seglern scheint diese Bucht beliebt zu sein. Eine kleine Kapelle fristet hier ihr einsames Dasein.

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Sonnenuntergang in Nečujam

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Der Strand 1

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Impressionen aus Nečujam 1

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Der Strand 2

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Blick in die Bucht 1

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Impressionen aus Nečujam 2

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Impressionen aus Nečujam 3

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Blick in die Bucht 2

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Kapelle in der Bucht

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Die Palmen am Strand

Und dann kam für mich die Hauptsache: Rogač. Um nach Rogač zu kommen, muss man bis in den Hauptort Grohote fahren, dessen alte Häuser mich auf ein Neues verzauberten. In Grohote biegt man rechts ab und fährt nun noch 1,5 Kilometer der Küste hinab. Rogač enttäuschte mich nicht. Etliche sehenswerte, alte Steinhäuser zieren die Seiten des idyllischen, kleinen, von Palmen verschönerten Hafens. Manche von ihnen scheinen verlassen. Ganz hinten im Hafen lag eine kleine Fähre. Wahrscheinlich wartete sie bereits, um am nächsten Morgen ihrer Pflicht nachzukommen und die Fährverbindung Rogač – Split sicherzustellen. Der Ort zählt 110 Einwohner. Im Gegensatz zu vielen anderen Inselorten Kroatiens ist die Einwohnerzahl in Rogač in den letzten Jahrzehnten gestiegen, was wohl auf den Tourismus zurückzuführen ist. Im Innern des Hafens steht die hübsche Kapelle zu Ehren der hl. Teresa von Ávila. Der Ort entstand im 18. Jahrhundert als Hafen von Grohote.

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Das hübsche Rogač

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Der kleine Hafen 1

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Die alten Häuser in Rogač

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Der kleine Hafen 2

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Der kleine Hafen 3

Am Ende unseres kleinen Rundgangs begaben wir uns in die südliche Bucht Banje, in der die Konoba Pasarela liegt. Mittlerweile war es dunkel geworden. Wir bekamen einen Tisch, einige Treppenstufen hinab, direkt über kleinen Felsen am Wasser. Die Konoba wirkt wie eine große, mit Palmenblättern bedeckte Strandbar mit vielen hier und dort stehenden Holztischen und strahlt eine gemütliche Atmosphäre aus. Es war herrlich hier. Von einem Boot, was wohl den Inhabern gehörte, kam bekannte Musik aus den 80’er Jahren. Die weibliche Bedienung war sehr nett und zuvorkommend. Von einem Nachbartisch, der einige Meter oberhalb von uns stand, schaute laufend eine blonde Dame zu uns hinüber, was wohl an Christines langen Haaren lag. War wohl beeindruckt. Als Vorspeise teilten wir uns leckere, mit Käse überbackene Champignons. Der Malvazija schmeckte hervorragend. Ein Korb mit leckerem Brot kam auf den Tisch, Christines Tagliatelle in Tomatensoße und meine hervorragende Dorade mit Kartoffelscheiben. Ich bin eben manchmal erst zufrieden, wenn der Tisch voll ist. Der Fisch war außerordentlich gut gewürzt. Ich weiß nicht, wie sie das hingekriegt haben. Ein gemütlicheres Abendessen kann man im Urlaub kaum haben. Es war geschmacklich und atmosphärisch gesehen das Beste des Urlaubs. Es hatte sich definitiv gelohnt, sich mit dem Roller von Stomorska aus aufzumachen. Weil ich gutmütig bin, bekam die Katze neben unserem Tisch auch noch ein wenig vom Fisch ab.

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Kapelle zu Ehren der hl. Teresa von Ávila

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Der kleine Hafen 4

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Der kleine Hafen 5

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Ob diese Tür noch einbruchssicher ist?

Der alte Mann saß am Tisch, sein Meer lag im Rücken. Er aß Brot und Fisch, damit er bei Kräften bliebe. Doch es schmeckte besser als erwartet, und er ward zufrieden.

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Mit Käse überbackene Champignons

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Dorade und Tagliatelle

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Jetzt geht's zurück!

Beim Rückweg musste ich feststellen, dass das Licht am Roller nicht funktionierte. Es war stockfinster. Ich merkte aber, wenn ich den Schalter des Fernlichts laufend mit einem Finger gedrückt hielt, hatten wir Licht. Nun gut – ging ja nicht anders. Es war etwas umständlich, den Lenker zu halten, dauernd den Fernlichtschalter zu drücken und auch noch bremsen zu können, wenn es nötig war, aber es ging. Tat nur etwas in der Hand weh mit der Zeit. Aber was tut man nicht alles? So fuhren wir durch den kühl gewordenen Wind bis zurück nach Stomorska. Der Herr vom Tourismusbüro hatte uns wohl gehört und kam bereits die Treppe hinunter. Ich bedankte mich für seine Tipps und machte ihn noch auf das Lichtproblem aufmerksam. Er schaute und zeigte mir einen etwas verdeckt liegenden Knopf – der Lichtschalter. Mann, mann. Den hätte ich also nur finden müssen.

Nun hatte ich mittlerweile die Insel Šolta und alle ihre wichtigen Orte gut kennengelernt. Wer hätte das gedacht? Unverhofft kommt oft. So gesehen sind das auch gewisse Vorteile, die so eine Mini-Kreuzfahrt hat. Man weiß nie ganz genau, was einen erwartet.

Zurück auf dem Schiff genoss ich bei einem Glas Wein (oder waren es drei?) die abendliche Atmosphäre des Hafens auf dem Oberdeck und beschaute zufrieden die Fotos des Tages.
 

Christl

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Hallo Heiko,

auch ich hab jetzt alle Berichte gelesen, es war reines Vergnügen eure Reise mitzuerleben und deinen Schreibstil zu genießen. Du erzählst einfach super, interessant, lustig und voller Freude. Einfach schön.
Vielen Dank für die Mühe die du dir gemacht hast und machst- :)
 
D

diavolo rosso

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Hallo Heiko,

da wir selbst keine "Reisenden" sind, sondern uns hauptsächlich ortsfest aufhalten, ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, daß wir die Orte Deiner Schiffsreise selbst in Augenschein nehmen können.
Doch gerade deshalb genieße ich Deinen klasse geschriebenen Bericht.

liebe Grüße
vom Crveni vrag
 
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Pinizule

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Heiko, ganz toller Bericht! Habe einen Teil davon zwar die Tage mal gelesen, hatte allerdings keinen 'Geist' mehr für einen Kommentar, zu müde. Dafür jetzt.
In den Berichten über Split und Bol war ich quasi mit anwesend. Es ist so schön es dann in deinen Bildern zu sehen, denn jeder sieht es wieder ein bisschen anders.
Viktor hatte mal vorgeschlagen ähnliche Fotos neben- od. untereinander zu posten und die Idee kam mir bei deinen Fotos auch. Ich glaube da käme einiges zusammen.
Dubrovnik ist für mich die schönste Stadt Kroatiens.
Auf die freuen wir uns schon in 2018. Die Fotos sind ein Traum, das Essen auch. Die Tagliatelle mit Garnelen hätte ich dir gerne weggeschnappt. Erinnern mich an meine Spaghetti plodovi more in Split, zum träumen!
sich nicht über alle Maßen daneben benimmt, gibt es keinen Grund, dass man vom Organisator bzw. Kapitän derartig behandelt wird. ......Spaßbremsen ......."Miesepeter" gibt es aber überall.
Da stimme ich T. Liese zu, dem muss ja eine riesige Laus über die Leber gelaufen sein. Vll hätte ihm mal ein unfreiwilliges Bad in der Adria gut getan, hihi.

Erzähl weiter, es ist wirklich sehr unterhaltsam und ebenso informativ.
 

Sporting 505

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Heiko toll,ich hab mich unterhalten gefühlt und köstlich amüsiert.
Selbst kleinste Details lässt du nicht aus;)
 

Heiko705

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07. Tag – Trogir bei Nacht
Freitag, der 08.09.2017:

Nach dem heutigen Frühstück warteten wir auf die Abfahrt aus Stomorska. Doch gab es Komplikationen. Die Abfahrt würde sich bis 10.00 Uhr verzögern. Also unternahmen Christine und ich noch einen kleinen Rundgang im Ort.

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Letzte Eindrücke aus Stomorska 1

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Letzte Eindrücke aus Stomorska 2

So langsam stellte man sich gedanklich schon einmal auf die Rückkehr nach Trogir ein. Würde mein Auto noch ganz sein? Zur Mini-Kreuzfahrt sei gesagt, dass es eine gute Erfahrung war. Wenn man bedenkt, was wir alles gesehen haben, ist das schon klasse. Wir waren in Trogir, Baden bei Čiovo, Split, auf Brač, Korčula, Baden in den Elaphiten, in Dubrovnik, auf Mljet und Pelješac, Baden bei Šćedro, auf Hvar und Šolta. Das ist doch Einiges. Es war insgesamt eine sehr gute Reise. Wer es ein wenig "weniger rustikal" mag, kann auch fortschrittlichere Schiffe finden, mit sanitären Anlagen in jeder Kabine. Doch auch unser Schiff, mit dem wir uns gut arrangiert hatten, brachte uns an tolle Orte. Das gesparte Geld setzte ich dann lieber in anderen Bereichen ein. Mit den Mitreisenden kam ich relativ gut klar, für Christine war es ein wenig schwieriger. Ich würde auf diese Erinnerungen nicht mehr verzichten wollen, unsere absolute Erfüllung finden wir aber, wenn wir unabhängig sind und unsere eigene Ferienwohnung haben, zu jeder Zeit das machen können, was wir wollen. Ich freute mich ganz besonders auf den nächsten Tag und unsere Zeit auf Hvar.

Am Vorabend hatte ich noch Boris unsere Getränke bezahlt. In Anbetracht der Tatsache, dass ich auch am Ende der Schiffsreise noch immer am meisten Bier von allen getrunken hatte, Christine laufend eine Flasche „Wasser mit Gas“ brauchte und ich ja auch noch zwei Flaschen Wein von Josip bekommen hatte, war unsere Rechnung sicher die höchste. Ca. 1.350 Kuna hatte ich zu zahlen. Ich gab ihm 1.400.

Unsere heutige Badepause legten wir wieder zwischen Čiovo und der kleinen, vorgelagerten Insel Sv. Fumija ein, unweit der Stelle, die wir an Tag 1 zum Baden nutzten. Die letzte Möglichkeit, von Bord aus zu schwimmen, wurde natürlich auch wieder von mir genutzt. Zum Mittagessen gab es zu meiner Freude eine leckere Makrele, Kartoffelecken und gegrillte Zucchini- und Auberginenscheiben.

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Insel Sv. Fumija

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Mittagessen

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Auf der Weiterfahrt

Eine Freundin von zuhause, der ich einige Details der Reise erzählt hatte, hatte mich überredet, mit unserem Kaptitän zusammen ein Bild zu machen. Ich war mir nicht sicher, ob er besonders erfeut darüber sein würde, doch willigte er ein. Christine war dann diejenige, die das Bild machen sollte.

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The capitano & me

Im Anschluss fuhren wir zurück nach Trogir, wo wir gegen 16.00 Uhr eintrafen. Unsere Koffer hatte ich zum größten Teil bereits gepackt, aber einige Dinge wurden ja am letzten Morgen auch noch gebraucht. Die Übernachtung fand ja noch auf dem Schiff statt. Gerne hätte ich die Zeit genutzt, um weiteres Geld einzutauschen, die Festung Kamerlengo zu besteigen oder bereits Manches zum Auto zu bringen. Doch Boris sagte, unsere Führerin für die anstehende Führung durch Trogir wollte in einer halben Stunde kommen. Also war warten angesagt. Luisa, Fabian, Daniel und Alexander wagten es und marschierten bereits mit ihren Koffern zum Auto, da sie früh am nächsten Morgen starten wollten. Der Rücktransport der Koffer sollte aber am nächsten Morgen von der Firma Riva Tours organisiert werden. Bereits vor 07.00 Uhr sollte man seine Koffer auf der Promenade stehen haben. Das Frühstück sollte noch um 07.00 Uhr stattfinden. Ich dachte mir, dann konnten wir in Ruhe frühstücken, und wenn wir im Anschluss bis nach Seget Donji zum Parkplatz gelaufen sind, würden doch die Koffer dann auch dort sein. Es gab also keinen zwingenden Grund, die Koffer bereits hinüberzuschaffen. Schneller würden wir dann morgen auch nicht sein. Dies konnte ich immer noch in der Nacht tun, sollte ich nicht schlafen können. Außerdem war es sicher anstrengend, da es ja nicht gerade um die Ecke war. Aber Geld gewechselt hätte ich gern, damit wir nach der Führung eventuell noch nach Rogoznica konnten, was ich mir gern anschauen wollte. Aber da war nichts zu machen. Die Dame kam und kam nicht. Ruhe bewahren, Heiko. Ich tat es manch Anderen nach und setzte mich oben auf's Schiff. Man konnte ja nichts Anderes tun. Ich wollte die Führung nicht verpassen. Doch einmal wagte ich mich kurz weg. Vielleicht hatte ich Glück und würde in unmittelbarer Nähe eine Wechselstube finden. Fand ich auch, doch der Kurs war 1 : 7,16. Oh Gott, was war nur los? Irgendwann kamen auch Luisa und die Anderen wieder, und die Dame war immer noch nicht da.

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Palmenidyll an der Promenade 1

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Trg Ivana Pawla II mit Rathaus und Turm der Kirche Sv. Sebastijana

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Trg Ivana Pawla II mit Turm der Kirche Sv. Sebastijana und Loggia

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Trg Ivana Pawla II - Großansicht

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Palača Ćipiko

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In den Gassen

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Palmenidyll an der Promenade 2

Gegen 18.00 Uhr kam sie. Es war Tanja, die uns bereits am ersten Abend durch Split geführt hatte. Ich freute mich. Eine andere Reisegruppe schloss sich zur Führung der unsrigen an. Wir gingen zum Platz Johannes Paul, des Zweiten. Tanja zeigte uns die Sehenswürdigkeiten rund um den Platz und machte uns auf Gesichter aufmerksam, die als Reliefs die Gebäude hier zierten. Anschließend zogen auch hier Heerscharen von Feiernden durch - noch eine Hochzeit. In einem der Paläste gegenüber der Kathedrale Sv. Lovro zeigte Tanja uns eine Zisterne. Diese fasste Unmengen an Wasser, war aber nur für die Reichen und Wichtigen, wie wir erklärt bekamen. Auch der Luxus, gerade in schlechten Zeiten ausreichend Wasser zu haben, war nur den Oberen vorbehalten. An der anderen Seite der Kathedrale befindet sich neben dem Kirchturm der Kirche Sv. Sebastijana die große Loggia. 2015 kam ich in den Genuss, hier drei Klapa-Sängern lauschen zu können. Tanja erklärte uns, dass hier zu Gericht gesessen wurde. Dort, wo die meisten von uns standen, hätten die Angeklagten gestanden. Man erzählte ihnen damals, sie könnten ihre Schuld entweder eingestehen, dann würden sie bestraft werden, oder ihre Schuld nicht zugeben, doch dann würden sie im Jenseits ihre Taten büßen müssen, was um ein Vielfaches schlimmer sei. Eine Dame neben mir wurde von Tanja als Angeklagte auserkoren. "Und? Wie haben Sie sich entschieden?", fragte sie Tanja, was natürlich etliche Lacher zur Folge hatte. Wir bemerkten, dass manche von uns gar nicht dabei waren. Offenbar hatten sie auf die Führung verzichtet.

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Südliches Stadttor

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Führerin Tanja lässt sammeln

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Glockenturm der Kathedrale Sv. Lovro

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Geschäftiges Treiben

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Die Kathedrale

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Innenhof bei der Zisterne

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Gesichter am Rathaus

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Festung Kamerlengo 1

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Festung Kamerlengo 2

Gegen 19.00 Uhr waren wir fertig, und ich entschied, dass es keinen Sinn mehr hatte, jetzt noch nach Rogoznica aufzubrechen, da die Sonne sich bereits am Rande des Horizonts befand, im Begriff, sich bald dahinter zu verbergen. Extra zu diesem Zwecke hatte ich aber die Dame von Riva Tours gefragt, ob ich denn bereits mit dem Auto rausfahren durfte und später wieder auf dem Parkplatz parken. Ich durfte, denn ich hätte schließlich bis morgen bezahlt. Nun aber hatten wir mehr davon, den Abend in Trogir zu genießen, was wir ja auch noch nicht erlebt hatten. Unser erster Weg führte uns nun zur Festung Kamerlengo. Am Eingang stand: "Geöffnet bis 20.00 Uhr". Na endlich. Nun konnten wir hoch. Ich rüttelte an der Tür, doch wollte sie partout nicht aufgehen. Ich machte doch nichts falsch, oder? Nein, sie war zu. Das konnte doch nicht sein. Auch andere Urlauber schüttelten ungläubig mit dem Kopf. Dann kam eine Dame hinaus und ließ das Tor geöffnet. Sofort wollte ich die Chance nutzen, doch hineinzukommen, doch noch am Eingang erklärte mir ein junger Bursche, dass geschlossen sei. Man war am Aufbau für irgendein Event. Ich hatte aber auch immer Pech. Ich besuchte dann noch mehrere Wechselstuben. In einer wurde 7,23 geboten, in einer anderen 7,15. Solch Probleme mit den Wechselstuben wie dieses Jahr hatte ich noch nie. Ich erinnerte mich an die Stube, in der ich am ersten Tag zu einem Kurs von 7,35 getauscht hatte. Diese war auf der Festlandseite Trogirs. Ich hatte genug, und wir gingen wieder zu dieser Wechselstube. Hier tauschte ich dann zu einem Kurs von diesmal 7,36. Na immerhin.

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Abendatmosphäre 1

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Abendatmosphäre 2

Dann genossen wir das Schlendern durch die abendlichen, beleuchteten Gassen Trogirs - mal in diese, mal in jene Richtung. Die Atmosphäre ist unbeschreiblich. Dann blieb ich vor einer Konoba an einem Schaukasten stehen, in welchem man sich den Fisch anschauen konnte, den es hier zum Verzehr gab. Ein großer Hummer lag zwischen den Fischen. Hatte er sich nicht eben bewegt? Hatte ich mir das eingebildet? Nun schaute ich ihn mir genau an. Da! Der Fühler bewegte sich leicht. Der lebte noch. Ich fragte mich, ob das Absicht war oder nicht und fragte eine weibliche Bedienung, die mir hier zufällig über den Weg lief. Sie grinste, öffnete den Glasdeckel und hob den Hummer an, der sich daraufhin wie wild bewegte. Meine Frage war beantwortet. Manchmal fragt man sich, ob sowas denn wirklich nötig ist, aber ich dachte, es gibt weitaus Schlimmeres, was der Mensch tut, da ist das dagegen ja noch fast hinnehmbar. Auf der Promenade sorgte ein männliches Duo für rhythmische Musik durch Djembe und Didgeridoo. Sie waren wirklich gut.

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Trg Ivana Pawla II bei Nacht

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Kathedrale Sv. Lovro bei Nacht

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Nächtliches Treiben auf der Promenade 1

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Nächtliches Treiben auf der Promenade 2

So langsam wollte ich essen. Geplant hatte ich ein Abendessen in der Konoba Don Dino, doch leider keinen Tisch bestellt. Während der Schiffsreise ist es natürlich nicht ratsam, Tische in Konobas zu bestellen, da sich vieles auf der Fahrt ändert, aber dass wir heute Abend in Trogir sein würden, das war doch sicher gewesen. Ich fragte, aber da war nichts zu machen. Gegen 22.30 Uhr konnten wir eventuell Glück haben, sagte die Angestellte. Versprechen konnte sie uns aber auch das nicht. Die Altstadt war dermaßen voll, dass eigentlich alle Tische in allen Konobas besetzt waren. Wir kamen an der Konoba Kristian vorbei. Die Mitarbeiter sagten, man könne warten. Man saß hier ziemlich gut. Den entscheidenden Ausschlag gab für mich dann die Tatsache, dass sie Fischplatten für eine Person anboten. Also warteten wir, und nach ca. 15 Minuten hatten wir schon einen Tisch. Wir bestellten frittierten Camembert zur Vorspeise, Pasta mit vier verschiedenen Käsesorten für Christine und eine gemischte Fischplatte mit einer Dorade, Garnelen, Miesmuscheln und etwas Tintenfisch, Mangold und Kartoffeln für mich. Dazu gab's ein Glas Malvazia. Luisa, Fabian, Anna, Arne, Daniel und Alex kamen vorbei und waren etwas neidisch, dass wir einen Tisch hatten. Das Essen schmeckte sehr gut. Hier ließ es sich aushalten. Am Nebentisch saßen Amerikaner in feiner Abendgarderobe. Ich fragte die uns am nächsten Sitzenden, ein Mann und eine Frau, ob es sie denn störe, wenn wir rauchen. Sie bedankten sich, dass wir fragten (das macht nämlich nicht jeder) und sagten, sie wollten nicht dafür verantwortlich sein, dass unser Urlaub nicht perfekt wäre. "It's okay, if you don't smoke one after another", sagte der Mann. Die Dame bekam eine Platte mit Miesmuscheln. Dann riefen sie aber den Kellner und sagten, sie seien zu salzig. Sie bekamen dann wirklich andere Muscheln gebracht. Wir verabschiedeten uns auch von ihnen und traten den Rückweg an. Zum Abschluss schlenderten Christine und ich noch einmal über die Brücke nach Čiovo, um Trogir von der anderen Seite fotografieren zu können.

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Fischteller

An der Promenade war Einiges los. Ein Duo, bestehend aus einer modisch gekleideten Frau, die von Scheinwerfern angestrahlt direkt vor der Stadtmauer tanzte, und einem Mann in futuristischer Kleidung mit schwarzer Lockenperücke, der am Keyboard stand, heizte den Feiernden ein. Wenn ich eine solche Frisur sehe, denke ich immer an ein bekanntes Mitglied im Adriaforum. Einige auf der Promenade tanzten mit. Beim obligatorischen Bearbeiten meiner Fotos auf dem Schiffsdeck konnte ich das Treiben weiter beobachten. Lieder wie "Holding out for a hero" von Bonnie Tyler oder Nummern von Michael Jackson wurden gespielt, und die Stimmung war gut. Auch aus unserer Kajüte konnte ich später, im Bett liegend, der Musik noch zuhören. Ich hatte das Bullauge geöffnet, hehe. Irgendwann fielen mir die Augen zu. Insgesamt habe ich während der Reise nicht besonders gut geschlafen - meist 3 bis 4 Stunden, oder nur 2 - obwohl nachts ja nie gefahren wird, aber dennoch fühlte ich mich gut.

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Tanz an der Stadtmauer
 
J

Jackman

Guest
Danke Heiko, ... Trogir ist bei uns auch noch ganz frisch... :)

Marius wird mich erschlagen, aber du weißt ja auch wie man sich Wechselkurse vermiest:

Hier die Hitparade, von "schlecht" bis "recht" :

3. Bankomat
2. Wechselstube
1. Bankschalter

;)

LG Jochen
 

tosca

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Südbaden
Hallo Heiko,

jetzt hab ich mir Deinen Reisebericht "reingezogen" - und bin gerade erschrocken, wie spät es geworden ist - da kannste mal sehen, wie der mich gefesselt hat, so daß ich die Zeit vergaß.

Deine unterhaltsame, interessante und informative Art zu erzählen, gespickt mit Anekdoten, Erlebnissen und kleinen Geschichten am Rande, gefällt mir unheimlich gut. Die vielen wunderschönen Fotos machen wirklich große Lust, Deine kleine Kreuzfahrt selbst mitzumachen um diese schönen Orte zu besuchen.

Wenn ich sage großartig, übertreibe ich nicht!

Jetzt wirds aber Zeit fürs Bett.....
 
W

Wuppi1009

Guest
Heiko nun ist die Woche mit Euch leider zu Ende,
es war wunderschön wir durften durch Euch noch
mal in Dalmatien sein und einige Orte die wir kannten
noch mal besuchen. Wir können nur danke sagen
für die Bilder und Deinen Ausführungen, es war schön.
Brigitte und Manfred
 
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