Christl
erfahrenes Mitglied
Die höchste Arbeitslosigkeit seit fünfeinhalb Jahren lastet auf Kroatiens Wirtschaftsentwicklung. Selbst Staatspräsident Ivo Josipović zeigte sich angesichts der fast 320.000 Arbeitslosen Ende 2010 besorgt.
Auch die wirtschaftliche Erholung verläuft nur schleppend. Im dritten Quartal 2010 ist Kroatien aus der Rezession mit einem BIP-Zuwachs von 0,2 Prozent im Jahresvergleich gekommen.
Bis März 350.000 Arbeitslose erwartet
Das Wirtschaftsprogramm der Regierung habe noch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt, kritisierte Josipović, berichteten kroatische Medien. Für das Gesamtjahr 2010 wird noch mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,7 Prozent im Jahresvergleich gerechnet, 2011 soll es wieder leicht bergauf mit der kroatischen Wirtschaft gehen.
Es wird ein Wachstum von 1,5 bis 2 Prozent prognostiziert. Eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt erwartet Danijel Nestić vom Ökonomischen Institut in Zagreb erst 2012, heißt es in der Wirtschaftszeitung "Poslovni dnevnik". Bis März wird mit bis zu 350.000 Arbeitslosen gerechnet.
Viele Arbeitslose und keine Lohnzahlungen
Ein Problem sind befristete Arbeitsverhältnisse, die sich auch auf das Arbeitslosengeld auswirken. Mindestens neun Monate muss das Arbeitsverhältnis bestanden haben, damit man vom kroatischen Arbeitsamt Zahlungen bekommt.
Doch nicht nur die Arbeitslosen, sondern auch viele Beschäftigte stehen unter Druck: Etwa 70.000 Arbeiter bekommen schon seit Monaten keine Löhne ausbezahlt. Dies ist für Josipović "inakzeptabel". Dazu kommt, dass in dem 4,5 Millionen Einwohner zählenden Land nur rund 1,4 Millionen in Beschäftigung stehen.
Investitionen in Straßenbau gestoppt
Außerdem ist Investitionsklima in Kroatien seit Beginn der Krise deutlich abgekühlt ist. Ein neuer Vizepremier mit dem Portfolio Investitionen soll sich nun darum verstärkt kümmern. Domagoj Milošević wurde noch im alten Jahr in diese Position bestellt.
Für Investitionen, etwa in der Baubranche, heißt es unterdessen weiter warten. Laut dem staatlichen Sender "HTV" wurden im vergangenen Jahr große Investitionen etwa im Brücken-, Straßen- und Wohnungsbau im Ausmaß von 20 Mrd. Kuna (2,70 Mrd. Euro) gestoppt.
Ratingagentur rügt kroatische Regierung
Mehr als 36.000 Bauarbeiter, ein Drittel der in der Baubranche Beschäftigten, wurden seit Ausbruch der Krise gekündigt. Auch erwarten Experten eine Erholung erst 2012. Die Ratingagentur Dun & Bradstreet (D&B) kritisiert in ihrer aktuellen Länderanalyse zu Kroatien, dass das Budget für 2011 unter dem Einfluss der Parlamentswahlen (Ende 2011) entstanden sei.
Die Regierung habe sich zu keiner restriktiven Steuerpolitik und Durchführung von Strukturreformen durchringen können, um das Investitionsklima zu verbessern, berichteten Medien.
Korruptionsbekämpfung lähmt Wirtschaft
Dazu komme, dass durch den intensivierten Kampf gegen die Korruption auf höchster Ebene offenbar auch die öffentlichen Aufträge zurückgegangen sind.
Niemand traue sich nun, Entscheidungen zu treffen, sagte etwa Stjepan Car vom kroatischen Elektronikkonzern Končar.
Wirtschaftskammerpräsident Nadan Vidošević sprach sogar von einer Psychose der allgemeinen Angst.
Quelle ORF news
Auch die wirtschaftliche Erholung verläuft nur schleppend. Im dritten Quartal 2010 ist Kroatien aus der Rezession mit einem BIP-Zuwachs von 0,2 Prozent im Jahresvergleich gekommen.
Bis März 350.000 Arbeitslose erwartet
Das Wirtschaftsprogramm der Regierung habe noch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt, kritisierte Josipović, berichteten kroatische Medien. Für das Gesamtjahr 2010 wird noch mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,7 Prozent im Jahresvergleich gerechnet, 2011 soll es wieder leicht bergauf mit der kroatischen Wirtschaft gehen.
Es wird ein Wachstum von 1,5 bis 2 Prozent prognostiziert. Eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt erwartet Danijel Nestić vom Ökonomischen Institut in Zagreb erst 2012, heißt es in der Wirtschaftszeitung "Poslovni dnevnik". Bis März wird mit bis zu 350.000 Arbeitslosen gerechnet.
Viele Arbeitslose und keine Lohnzahlungen
Ein Problem sind befristete Arbeitsverhältnisse, die sich auch auf das Arbeitslosengeld auswirken. Mindestens neun Monate muss das Arbeitsverhältnis bestanden haben, damit man vom kroatischen Arbeitsamt Zahlungen bekommt.
Doch nicht nur die Arbeitslosen, sondern auch viele Beschäftigte stehen unter Druck: Etwa 70.000 Arbeiter bekommen schon seit Monaten keine Löhne ausbezahlt. Dies ist für Josipović "inakzeptabel". Dazu kommt, dass in dem 4,5 Millionen Einwohner zählenden Land nur rund 1,4 Millionen in Beschäftigung stehen.
Investitionen in Straßenbau gestoppt
Außerdem ist Investitionsklima in Kroatien seit Beginn der Krise deutlich abgekühlt ist. Ein neuer Vizepremier mit dem Portfolio Investitionen soll sich nun darum verstärkt kümmern. Domagoj Milošević wurde noch im alten Jahr in diese Position bestellt.
Für Investitionen, etwa in der Baubranche, heißt es unterdessen weiter warten. Laut dem staatlichen Sender "HTV" wurden im vergangenen Jahr große Investitionen etwa im Brücken-, Straßen- und Wohnungsbau im Ausmaß von 20 Mrd. Kuna (2,70 Mrd. Euro) gestoppt.
Ratingagentur rügt kroatische Regierung
Mehr als 36.000 Bauarbeiter, ein Drittel der in der Baubranche Beschäftigten, wurden seit Ausbruch der Krise gekündigt. Auch erwarten Experten eine Erholung erst 2012. Die Ratingagentur Dun & Bradstreet (D&B) kritisiert in ihrer aktuellen Länderanalyse zu Kroatien, dass das Budget für 2011 unter dem Einfluss der Parlamentswahlen (Ende 2011) entstanden sei.
Die Regierung habe sich zu keiner restriktiven Steuerpolitik und Durchführung von Strukturreformen durchringen können, um das Investitionsklima zu verbessern, berichteten Medien.
Korruptionsbekämpfung lähmt Wirtschaft
Dazu komme, dass durch den intensivierten Kampf gegen die Korruption auf höchster Ebene offenbar auch die öffentlichen Aufträge zurückgegangen sind.
Niemand traue sich nun, Entscheidungen zu treffen, sagte etwa Stjepan Car vom kroatischen Elektronikkonzern Končar.
Wirtschaftskammerpräsident Nadan Vidošević sprach sogar von einer Psychose der allgemeinen Angst.
Quelle ORF news