... Ich glaube du schaetzt die Syrer ein wenig falsch ein. Natuerlich ist Syrien islamisch gepraegt. Sie sind aber im Grossteil nicht fundamentalistisch. Das heisst sie leben nicht nach der Scharia. Die Oelstaaten praktizieren diese aber gerne noch. Ich wollt dort nicht als Fluechtling leben und die meisten Syrer auch nicht.
Auch gibt es einen unterschied im Glauben. Syrer sind in der Hauptsache Sunniten, waehrend z.B. in Saudi Arabien es in der Hauptsache der hanbalitische Islam ist. Schweres Thema und passt wirklich nicht in den Tread. Aber.
Um es mal verstaendlich zu schreiben. Da sind "leichtglaeubige", im Sinne von nicht Strengglaeubig, Katoliken auf der Flucht die bei Mormonen mit deren Weltanschauung unterschlupf suchen sollen...[/QUOTE]
hallo markh,
leider bist du nun ein Stück vom Thema abgekommen. Sei mir bitte nicht böse, aber manche Dinge die du hier schreibst, sind Halbwissen.
In Saudi-Arabien herrscht staatlicherseits der Wahabismus vor (nix "hanbalitische Islam"). Was das ist erklärt dir am besten Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wahhabiten
Ließ dort mal den Abschnitt "Bündnis mit der Familie Saud". Folgende Kennzeichen dieser Richtung des Sunnitentums sind laut Wikipedia:
- Verbot des Autofahrens für Frauen
- Verbot für Frauen, sich in der Öffentlichkeit mit fremden Männern zu zeigen
- Öffentliche Scharia-Strafen wie Hinrichtungen und Auspeitschungen
- Verbot der freien Religionsausübung
- Lange Zeit waren uneingeschränkt Musik und Fernsehen verboten."
Erzähl mir bloß nicht, daß die dort wohnenden Frauen gar nicht Auto fahren wollen. Das Land mit seinen 3000 Prinzen ist nichts anderes als eine Militär- und Religionsdiktatur und unterscheidet sich diesbezüglich kaum von Nordkorea oder Kuba. Fernsehen gibt es da im übrigen seit 1972. Da hat der oberste Rat der Religionswächter dies erlaubt.
Auch ist es völlig falsch, die Golfanreinerstaaten wie VAR, Kuweit, Katar oder Bahrein mit Saudi-Arabien religiös gesehen in einen Topf zu werfen. Flieg doch mal nach Dubai und vergleiche das dortige öffentliche Leben mit Saudi-Arabien. Ich war zwar bisher noch nicht in beiden Staaten, kenne jedoch so wie du sicherlich viele Menschen, die in den VAR schon ihren Urlaub verbracht haben. In Saudi-Arabien herrscht ein ganz anderes Klima im öffentlichen Bereich.
In den Emiraten gibt es die strenge Auslegung der Scharia im übrigen nicht. Diese wird mit Abweichungen in Saudi-Arabien und im Sudan angewandt.
Auch zu den Religionszugehörigkeiten in Syrien kann dir Wikipedia was sagen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Syrien#Religion
Demnach sind 74 Prozent der Bevölkerung Muslime. Dazu zählen auch die 12 Prozent Alawiten (ein solcher ist der Noch-Diktator Assad), die sich weder als Christen noch Muslime sehen. Auch von den Muslimen werden diese nicht als Muslime angesehen. Ziehst du diese 12 Prozent ab, dann verbleiben gerade mal 2/3 Muslime. Somit kann man bei Syrien doch nicht unbedingt von einem rein islamischen Staat sprechen.
Was du mit "leichtgläubige" und "streng gläubige" meinst, entzieht sich meiner Kenntnis. Fakt ist, daß es auch im Christentum Minderheiten gibt, die extrem von der lutherischen wie auch der katholischen oder orthodoxen Meinung abweichen.
Um aber zumindest mit ein paar Sätzen wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen. Asylrecht bedeutet nun mal nicht die Wahl der höchsten Pro-Kopf-Einkommens auf der Welt. In diesem Fall würde ich vielleicht in Liechtenstein, im Sultanat Brunei oder einem Golfstaat Asyl beantragen. Im Vergleich zu diesen Staaten ist mein sicherlich ausreichendes Einkommen gar nichts.
Meiner Meinung nach kann es in einem Vereinten Europa nicht sein, daß ein Asylbewerber sich aus den 28 Mitgliedsstaaten denjenigen raussucht, wo die wirtschaftlichen Zukunftsaussichten am günstigsten sind. Da bleibt doch keiner in Kroatien. Wenn wir eine Wertegemeinschaft sind, dann darf auch Kroatien kein Mitglied zweiter Wahl sein.
Eine Quotenregelung nach welchen Kriterien auch immer ist hier nötig. Die vor ein paar Tagen beschlossene Vereinbarung ist doch heute schon wieder Makulatur, weil so mancher Osteuropäer schreit "Was geht mich das Geschwätz von Brüssel an" und Angies Willkommenkultur Wasser auf die Mühlen von Viktor Orban und seinen ausländischen Gesinnungsgenossen ist. Soll das große Deutschland doch alleine mit dem Problem fertigwerden. So denkt man auch in Kroatien...
grüsse
jürgen