Die Autonomie in Istrien könnte zum Beispiel beinhalten:
Finanzielle Autonomie, sagen wir mal zumindest 80% der Steuern sollten von Istrien selbst verwaltet werden, eigene Minderheitenrechte und Pflege der italienischen, slowenischen und österreichischen Kulturgüter anstelle von ständiger Streichung auf diesem Gebiet, Ausstieg aus der zwingenden Vatikanfinanzierung und Kirchenvermögensbildung, Gleichstellung von "Standardinvaliden" gegenüber Kriegsinvaliden (bekommen bis zu 10-fache Unterstützung gegenüber einem "normalen" Invaliden) etc. etc. da gibt's viele vernünftige Sachen, die man in Gesamtkroatien kaum durchbekommt.
Die Ankündigungen der neuen Präsidentin lassen da aber leider wenig Hoffnung.
Angenehmer wird es dadurch bestimmt nicht, denn Istrien und der Kvarner werden sich immer weiter vom immer nationalistischeren und konservativeren Rest Kroatiens entfernen, was wiederum bedeutet, dass die Autonomiebestrebungen noch sehr viel heftiger sein werden als derzeit noch.
Die Frage im Strangtitel würde ich also ganz klar mit "Nein, ABER!" beantworten.
P.S.: Kleine interessante Hintergrundinfo für die Detailinteressierten, der Anführer der Kriegsinvaliden Glogoski, der im Rollstuhl sitzt und für eine bessere Anerkennung von Kriegsinvaliden kämpft, und während der Präsidentschaftswahlen wochenlang in einem Zeltlager protestiert hat (das tun sie noch immer und keiner weiss eigentlich wofür), bekommt monatlich 25.000 Kuna - wenn man das auf Österreich ummünzt, und mit einem Durchschnittsgehalt vergleicht also etwa € 8.000 bis 10.000 monatlich, plus Gratiswohnung und alle 7 Jahre ein nagelneues Auto (kein Scherz), während ein "normaler Invalider im Rollstuhl ca. € 800,- bekommt (fuer alle seine Ausgaben inkl. med. Hilfsmittel).
Hinzu kommt, dass in Kroatien zu den sehr sehr vielen echten Invaliden und getöteten Opfern (bzw. deren Hinterbliebene) mindestens nochmal so viele Simulanten und Betrüger an diese Kriegsinvalidenpensionen kamen. Sogar Leuten, die etwa schlicht privat besoffen gegen einen Baum fuhren, hat man eine Militärkarriere angedichtet damit seine Familie den Staat melken kann. Jetzt beschwert sich in den Medien eine solche Witwe gar bitterlich, dass sie jetzt hunderttausende Euro zurückzahlen soll, es ist total irre, was da abgeht, kann man sich als D-A-CH-Buerger gar nicht vorstellen, und die Nationalisten finden das alles völlig ok, denn "für die Verteidiger unseres Vaterlandes darf uns nichts zu teuer sein!"
Ein vernünftiges Mittelmass und die Idee, dass man ALLEN Menschen ein würdiges Auskommen bieten können muss, das geht nicht in so einen Kopf.
Kein Wunder das vom kroatischen Staatsbudget über 80% in Gehälter und Pensionen fliessen. Das kann kein Staat dieser Welt finanzieren.