hallo Anton,
es gibt natürlich Menschen, für die ist nun mal Fußball der einzige Lebensinhalt. Dann läuft man vielleicht auch mit Scheuklappen durchs Leben und will auch nicht wahrhaben, daß der Staat manche Vereine in manchen Ländern nicht nur hätschelt und tätschelt, sondern diese Vereine faktisch schon staatliche Vereine sind, weil all das viele Geld vom Staat stammt. Man sieht nur seinen Lieblingsverein und rund um den ist alles schön und bunt und die anderen will man erst gar nicht als sportliche Konkurrenz anerkennen. Das liegt wohl in der Natur solcher "Fans".
Wenn russische Oligarchen oder reiche Araber oder gar Unternehmen eigenes Geld, welches mehr oder weniger versteuert ist in das Hobby Fußballclub stecken ist das meiner Meinung ganz etwas anderes, als wenn der Staat Steuergelder und damit das Geld aller Bürger in einzelne wenige Vereine investiert. Das ist keine staatliche Aufgabe. Zumal der Großteil der Bürger davon überhaupt nicht profitiert. Die zwei oder drei Top Vereine in Spanien wären doch ohne das Geld vom Fiskus nicht nur schon längst pleite, sondern auch sportlich nicht sonderlich erfolgreich.
Hierzulande gibt es seit Jahren eine Diskussion darüber, ob die Kosten für sportliche Großveranstaltungen und hier vor allem die Spiele der ersten Bundesliga der Steuerzahler tragen soll, wohingegen die Gewinne daraus dem Verein zufließen. Diese Kosten für Polizeieinsätze oder das Rettungswesen sind jedoch die berühmten Peanuts im Verhältnis zu den Beispielen aus Spanien die du aufgezählt hast.
Mir persönlich sind da die deutschen Fußballligen trotz einzelner prominenter Großsponsoren lieber als die Verhältnisse in Spanien.
Hast du Anton Vergleiche über andere spanische Vereine der 1. Liga? Werden die auch so extrem stark subventioniert wie Madrid und Barcelona? Wenn nicht, ist es ja kein Wunder, wer national immer ganz oben steht. In Deutschland sind das zwar auch meist die Roten aus der Seitenstraße. Dies aber wohl zum Großteil, weil über viele Jahre hinweg sowohl Management als auch Trainer die richtigen Entscheidungen getroffen haben.
In Gelsenkirchen sieht man gerade wie man es bei all dem vielen Geld für deutsche Verhältnisse falsch machen kann.
grüsse
jürgen