Eine Geschichte aus Dalmatien (Reisebericht Hvar & Mini-Kreuzfahrt)

teleskopix

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Elche sind auch toll, war schon 4x in Sverige mit dem Womo. Ist ganz anders als Kroatien, aber wunderschön.
 

Heiko705

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Kapitel 04

Korčulaah!! Ich liebte es schon jetzt. Von der kleinen Marina bis hinüber zur Altstadt zu gelangen, ist für jemanden, der zum ersten Mal hier ist, gar nicht so einfach. Es ist zwar nicht schrecklich weit, man muss aber wissen, welche kleinen Straßen man nimmt, denn nicht alle führen direkt in die richtige Richtung. Ich war auch so erpicht darauf, die Altstadt zu sehen, dass ich mir den Weg, den wir gingen, nur dürftig merkte. Da war ein großes, recht auffälliges Hotel mit markanten Palmen. An dem mussten wir auf jeden Fall dran vorbei. Ansonsten wusste ich aber nur die Richtung, in der unser Schiff lag. Hoffentlich würde ich das später wiederfinden.

Fast automatisch kamen wir am Marco Polo Museum vorbei, welches wir ebenfalls besuchen wollten. Wir hatten 18.30 Uhr. Die Dame am Eingang sagte mir, dass bis 20.00 Uhr geöffnet sei, wir aber lieber eine halbe Stunde früher kommen sollten, damit wir die Besichtigung noch schafften. Ich sagte, wir würden rechtzeitig kommen.

Es ist einfach ein ganz besonderer Moment, wenn man die große Freitreppe und das Tor des Veliki Revelin-Turms zum ersten Mal sieht. Dies ist das berühmteste Stadttor. Herrliche Palmen komplettieren das Bild. Natürlich muss man hier erst einmal das eine oder andere Foto schießen. Das gehört dazu. Hinter dem Tor liegt der kleine Trg Antuna i Stjepana Radića. Sofort bekommt man einen Eindruck, wie herrlich die Altstadt ist und welch tolle Atmosphäre hier herrscht. Spätestens ab hier hat sie einen gefangen. Jeden Montag und Donnerstag finden hier bis weit in den September hinein um 21.00 Uhr die traditionellen Moreška- Tänze statt. Sie erinnern an den Sieg über die Osmanen bei deren Angriff auf die Stadt im Jahre 1571, den Korčula vollkommen allein abwehren konnte. Der Eintritt für diesen Tanz mit Säbel beträgt 100 Kuna pro Person. Gerne hätte ich dies auch gesehen, doch hatten wir nicht den passenden Wochentag. Auf dem Platz befinden sich die Renaissance-Loggia mit dem venezianischen Löwen und das Rathaus. Die Hauptgasse ist die Korčulanskog Statuta 1214, von der zahlreiche kleinere Gassen abgehen. Es macht Spaß, jede einzelne Gasse zu erkunden.

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Veliki Revelin-Turm mit Freitreppe 1

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Veliki Revelin-Turm mit Freitreppe mit deutscher Urlauberin

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Stadtmuseum / Gabrielli-Palast

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Loggia

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Veliki Revelin-Turm mit Freitreppe 2

Der imposanteste Platz ist der Sv. Marka. Hier überragt die Markuskathedrale alle übrigen Gebäude. Es war, als hätte die Kathedrale genau auf uns gewartet, denn kaum betraten wir ihren Platz, offenbarte sie uns ihre Stimme. Lauthals und weithin hörbar ertönte ihre große Glocke. Der Klang alter Kirchenglocken hat für mich immer etwas besonders geschichtsträchtiges, schließlich hörten den gleichen Klang schon die Menschen, als sie hier im 16. Jahrhundert in den Gottesdienst strömten. Die Kathedrale wurde teils im gotischen-, teils im Renaissancestil erbaut. Sogleich quetschte ich mich durch den sehr engen Durchgang die Treppen hinauf, um den Glockenturm zu besteigen. Ich passte, zusammen mit meinem Rucksack, nur gerade so hindurch. Christine rebellierte und wartete bei einem Drittel des Anstiegs. Hier bezahlt man dann noch den geringen Eintritt. Der Aufstieg ist recht abenteuerlich, doch wird man mit einem tollen Rundumblick auf die Altstadt belohnt.

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Kathedrale Sv. Marko 1

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Kathedrale Sv. Marko 2

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Kathedrale Sv. Marko 3

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Auf dem Glockenturm 1

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Auf dem Glockenturm 2

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Auf dem Glockenturm 3

Auch gegenüber der Kirche stehen ansehliche Gebäude wie der Arneri- und der Gabriellipalast. Anschließend kommt man zur kleinen Kirche Sv. Petra. Hier in der Nähe musste das Marco Polo-Haus sein, welches nicht mit dem Marco Polo Museum zu verwechseln ist. Ich nahm meine Karte zu Hilfe, doch wo das Haus dort eingezeichnet war, sah ich einfach nichts. Meine Offline-Karten-App „MapsMe“ hat mir schon oft wertvolle Dienste erwiesen, aber auch sie schien hier zu versagen. Gingen wir zu dem Punkt, an dem sich das Haus verbergen sollte, war der Punkt plötzlich wieder woanders. Unfassbar. Es ist schwierig hier in den engen Gassen. Ich hatte gelesen, dass das Haus begehbar sein sollte, aber auch keine besondere Augenweide. Es war eben einfach nur das angebliche Geburtshaus und sollte nicht besonders prunkvoll sein. Ich fand es nicht. Selten, dass ich aufgebe, aber hier musste ich mir eingestehen, dass es zwecklos war. Ich weiß nicht, warum ich nicht jemanden gefragt habe. Hinter der kleinen Sv. Petra befindet sich ein kleiner Turm, den man besteigen kann, und hier ist das gesuchte Haus. Nun, ich werde es überleben, nicht darin gewesen zu sein, vor allem, da wir ja 2018 planen, sowieso auf Korčula zu urlauben und ich dann noch alle Zeit der Welt habe, dieses Haus zu betreten. Dann führte uns unser Weg bereits an der Konoba Mareta vorbei, wo ich später doch gedachte zu essen. In weiser Voraussicht bewegte ich mich schon einmal auf die in den Gassen stehenden Tische zu, als mir bereits ein Kellner zu verstehen gab, dass man heute nicht draußen essen konnte, da man nicht wusste, ob es nicht doch noch regnen würde. Dazu muss ich sagen, dass das Wetter, trotz der lediglich vorherrschenden 20 °, angenehm war und kein Regen kam. Also musste ich an der Kasse einen Tisch für innen reservieren. Wir bekamen einen Tisch für eine Stunde später. Perfekt. Nun konnten wir uns noch weiter umschauen und hatten für danach bereits einen Tisch in meiner Wunschkonoba.

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Sv. Petra

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Sv. Petra mit Marco Polo-Haus

Wenn man im Norden an der Stadtmauer ankommt, findet man Konobas mit herrlicher Aussicht direkt an der Mauer aufs Meer hinaus. Ich denke jedoch, dass hier die Preise ebenso herrlich (jedenfalls für den Besitzer) sein werden. Auf der Plattform des Zakerjan-Turms kann man ebenfalls essen. Dann musste ich lachen. Ich bin nunmal ein großer Weinfan. Und hier unten kamen wir an einem Weingeschäft namens „Novinophobia“ vorbei. Die Angst davor, keinen Wein mehr zu haben. Das ist originell. Auch hier hatten es die Preise in sich. Meine Versuche, mit dem Inhaber zu handeln, erstickte er im Keim. Also gab’s für mich für unterwegs ein Bier und für Christine ein Wasser. Nun ließen wir uns viel Zeit. Meine Füße taten mir bereits sehr weh und so schlenderten wir langsam der westlichen Promenade hinab. Auch Christine war erschöpft. Das hier befindliche Meerestor ist fast ebenso schön wie das Südtor am Veliki Revelin-Turm. Dann kamen wir am großen Gouverneur’s-Turm vorbei. Auch Christine erkannte ihn, da er doch ein markantes Gebäude auf einem Puzzle ist, welches wir vor 2 Jahren zusammensetzten. Dahinter ist der kleine Gouverneur’s-Turm.

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Novinophobia

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Zakerjan-Turm

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Kula Kanavelić 1

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Kula Kanavelić 2

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An der Promenade (Obala Franje Tuđmana) 1

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Morska vrata

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Mala- & Velika Kneževa Kula

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An der Promenade (Obala Franje Tuđmana) 2

Das Marco Polo Museum ist bereits vor der kleinen Altstadt-Halbinsel zu finden. Auch Venedig beansprucht für sich, Marco Polos Geburtsort zu sein; als sicher gilt jedoch, dass zumindest seine Eltern aus Korčula stammten. Es war kurz vor halb acht, wir waren pünktlich. Wir zahlten den Eintritt und bekamen kleine Kopfhörer, welche man sich in die Ohren stecken muss, und ein kleines Abspielgerät. Dies war der Audioguide. Benutzt man ihn, bekommt man Marco Polos Lebensgeschichte sehr schön, wie ich fand, erzählt. Zu jeder Szene, vor der man im Museum steht, bekommt man die passende Geschichte. Christine hatte es leider nicht geschafft, die Stecker im Ohr zu befestigen. Sie hielten nicht. Auch startete ihr Abspielgerät trotz mehrmaligen Drückens nicht. Ich denke aber, sooo wichtig war ihr die Geschichte auch nicht.

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Marco Polo - Museum 1

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Marco Polo - Museum 2

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Marco Polo - Museum 3

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Marco Polo - Museum 4

Zusammen mit Marcos Vater Niccolo und seinem Bruder Matteo verließ Marco Korčula auf dem Schiffsweg. Ihre lange, fast 30 Jahre andauernde Reise führte sie nach Asien durch die Wüste. Ihre Pferde tauschten sie gegen robuste Kamele ein. In China trafen sie Kublai Khan, den Großkhan der Mongolen und Enkel von Dschingis Khan. Marco wurde zum Präfekten ernannt. Als unruhige Zeiten ausbrachen, wollten die Polos zurück nach Venedig reisen, doch Kublai Khan ließ sie nicht gehen, da sie ihm inzwischen eine wertvolle Stütze geworden waren. Marco verliebte sich in eine Prinzessin, doch letztendlich musste sich das Paar unglücklich trennen. Auf der Rückreise in die Heimat musste Marco eine Seeschlacht überstehen, in der er in genuesische Gefangenschaft geriet. Schließlich diktierte er im Gefängnis seinem Mitgefangenen seine Geschichte. Die Szenen und Figuren im Museum sind lebensecht dargestellt. Insgesamt war der Besuch des Museums für mich eine hübsche Sache.

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Sv. Mihovil

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An der Promenade (Obala Franje Tuđmana) 3

Als wir wieder zum Platz an der Markuskathedrale kamen, machte hier ein Duo Musik, und bereits etliche Scheine lagen in ihrem geöffneten Koffer. Der Herr begleitete die Dame auf der Gitarre. Die Dame war beachtlich. Die Stimme war sehr nah an Amy Winehouse, und so befand sich auch die Musik im Bereich des Blues, zu dem die Sängerin im Takt schnipste. Ich hielt es für sehr gut. So blieben wir für einige Minuten und hörten zu. Für mich war es unbeschreiblich, die abendliche Atmosphäre hier in Korčula tanken zu können. Vielleicht ist das der Grund, warum auf Google Maps hier mitten in der Altstadt, wo gar kein Auto hinein kommt, „Tankstelle“ steht. Das kann doch nie und nimmer richtig sein. In der Konoba Mareta bekamen wir einen Tisch in der gemütlichen oberen Etage. Nur 5 oder 6 Tische stehen hier. Als Vorspeise bestellte ich Ziegenkäse mit Rucola und Tomaten in Olivenöl, was Christine und ich uns teilten. Dann wollte sie noch einen gemischten Salat mit Schafskäse, und ich gönnte mir Scampis mit gebackenen Kartoffeln und dazu ein leckeres Glas Grk. Der Grk wird in der Gegend um Lumbarda auf Korčula angebaut und schmeckte wirklich hervorragend.

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Veliki Revelin-Turm mit Freitreppe mit deutschem Urlauber

Ich habe bereits erwähnt, dass Trogir für mich eine ganz bezaubernde Stadt ist. Ich muss nun sagen, Korčula ist ebenso schön.

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In der Konoba Mareta 1

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In der Konoba Mareta 2

Anschließend fand ich sogar den Rückweg zu unserem Schiff, ohne mich auch nur einmal zu verlaufen. Ein weiteres Schiff hatte noch an unserem festgemacht, insgesamt also das Siebte. Ich gesellte mich noch etwas zu unseren jungen Mitreisenden, die auf unserem Oberdeck zusammensaßen. Eine Flasche Orahovac wurde herumgereicht. Auf dem neuen Schiff nebenan waren Amerikaner. Es war das lauteste Schiff hier. Die Techno-ähnliche Musik dröhnte und an Bord tanzten alle. Man konnte sogar die einzelnen Sätze der Amerikaner genau mithören. Auf unserem Schiff schien das Einigen zu laut zu sein. Gefeiert wurde bei uns auch gern, aber offenbar nicht derart maßlos. Wir beobachteten unsere Nachbarn und lachten. Es schien so etwas wie eine Nachtruhe hier in der Marina zu geben, so dass um 23.00 Uhr das Licht gelöscht sein sollte. Und dann – kurz nach 23.00 Uhr drehten sie nebenan die Musik wieder auf – im Dunkeln. Das Licht war ja schließlich vorschriftsmäßig aus! Unglaublich. Aber nach 10 weiteren Minuten war dann endgültig Ruhe eingekehrt. Wir haben hier in Korčula wirklich sehr viele Amerikaner bemerkt. Viele scheinen hier auch mit ihren Yachten und Seegelbooten vor Ort zu sein und mir kommt es durchaus so vor, als hätte man den einen oder anderen Preis ein wenig daran angepasst.

Für die Arbeiten an meinen Fotos am Notebook hatte ich mir frühzeitig für 80 Kuna bei Josip eine Flasche Plavac Mali – Rotwein der Insel Pelješac geholt. So saß ich auf dem kleinen Bett unserer Kabine und betrachtete die Aufnahmen, bis mir irgendwann die Augen zufielen.
 

Kroatien_Fan

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Sehr schöner Bericht und tolle Fotos von Korčula, wo ich vor gut 30 Jahren auch schon mal war, aber nur noch wenig Erinnerung daran habe. Es ärgert mich nun doch, dass wir bei unserem September-Aufenthalt in Zaton Mali beschlossen haben, nicht weiter nach Korčula zu fahren, und nur bis Ston gekommen sind. Aber 2018 werden wir unseren Urlaub in Murter verbringen und ich hoffe, dass ich das dann mit einem Tagesausflug nach Korčula nachholen kann. Habe ja hier im Forum gelesen, dass das mit einem Katamaran von Split aus machbar ist und ich hoffe, dass wir das dann auch in die Tat umsetzen.

Schönes Wochenende und ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt :)
 

Heiko705

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Kapitel 05

03. Tag – Die Perle der Adria
Montag, der 04.09.2017:

Das Leben an Bord war im Großen und Ganzen doch etwas familiärer, als ich es mir vorgestellt hatte. Man aß ja jeden Tag morgens und mittags mit den Anderen, lief ihnen bereits morgens beim Duschen über den Weg, sah sie beim Sonnen auf dem Sonnendeck und beim Schwimmen, entdeckte sie in der Stadt bei einem Ausflug. Man hatte doch sehr viel mit Ihnen zu tun. Mich persönlich stört so etwas nicht, Christine jedoch tut sich mit so vielen fremden Leuten etwas schwerer. Dass es ihr auch hier nicht leicht fiel, hatte ich aber etwas unterschätzt. Daher hatten wir wohl etwas weniger Kontakte, als es hätten sein können, was mich aber nicht weiter störte. Manchmal ist es ja auch erholsam, ein wenig seine Ruhe zu haben. Ich selbst kam aber dennoch sehr oft in Gespräche. Ich beriet mit Mitreisenden, welche Inseln jeweils am Horizont zu sehen waren, über Planänderungen des Kapitäns, welche Sehenswürdigkeiten an dem jeweiligen Ort zu begutachten waren, über Fußball und vieles mehr.

Am heutigen Tag brachte ich nach dem Frühstück bei Boris in Erfahrung, dass es eine weitere Änderung gab. Heute stand Dubrovnik auf dem Plan, und nicht wie geplant, Mljet. Zuerst war ich ein wenig skeptisch, da der heutige Tag doch einer war, an dem einige Kreuzfahrtschiffe in Dubrovnik anlegten. Schließlich wollte ich diese wichtige Stadt optimal genießen. Normalerweise war nämlich ein Tag geplant, an dem keine Kreuzfahrtschiffe anlegen würden. Egal, ich bin sowieso niemand, den viele Menschen allzu sehr stören. Ich freute mich auf ein besonderes Erlebnis.

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Das Festland

Beim Durchqueren der Elaphiten, die ich ebenfalls zum ersten Mal zu Gesicht bekam, legten wir in der Uvala Veliki Jakljan eine Badepause ein. Ich war nicht wenig beeindruckt. Die Bucht war sehr schön. Zwei Gebäude standen in der Mitte des gebogenen Strandes. Der Insel Jakljan sind die Inselchen Kosmeč, Crkvina und Tajan vorgelagert. Ich musste einfach schwimmen. Dies war das erste Mal in meinem Leben, dass ich von einem ankernden Schiff aus Baden ging. Die Temperatur des Wassers war noch recht angenehm, so dass ich sie auf ca. 22 Grad schätzen würde. Die meisten unserer Urlauber waren im Wasser, bis auf Christine und Eva aus Bayern, der es grundsätzlich zu kalt war.

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Einfahrt in die Elaphiten 1

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Einfahrt in die Elaphiten 2

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Leuchtturm auf der Insel Olipa

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Uvala Veliki Jakljan

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Inselchen Kosmeč und Crkvina

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Badepause 1

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Badepause 2

Bald baumelten an Steuer- und Backbord viele Badehosen und Handtücher. Ich machte es ebenso, obwohl ich mir unsicher war, ob die mit 3-4 Wäscheklammern an den Leinen befestigten Textilien bei starkem Wind und Wellengang halten würden. Und obwohl des Öfteren so manches Handtuch halb auf dem Oberdeck über der Leine hing, hatte sich während der gesamten Reise nicht ein einziges Wäschestück von dort gelöst. Es war die einzige Möglichkeit, Wäsche alsbald zu trocknen. In der Kabine funktionierte das nicht. Rechtzeitig zum Mittagessen saßen wir am Tisch. Zu der Suppe wurde nun immer das Brot mit dem Knoblauch-Kräuter-Öl gereicht. Die Hauptspeise war Rinderbraten (kein Pašticada), Kartoffelpüree und Bohnen. Sehr lecker. Im Anschluss genoss ich mit vollem Bauch in der Sonne die Weiterfahrt an Šipan, Lopud und Koločep vorbei. Auf diese Weise hatte ich auch noch nie Urlaub gemacht. Essen und dann einfach stundenlang im Liegestuhl sonnen. Einfach nichts tun. Kann auch was haben. Man gewöhnt sich daran. Was Anderes kann man ja sowieso nicht tun. Wäre ich unabhängig gewesen, hätte ich die Zeit sicher effizienter genutzt. Der heutige Tag war bereits früh morgens schön. Kaum eine Wolke war am Himmel auszumachen, und die Temperaturen stiegen bis auf 27°. Also T-Shirt aus und eincremen. Da ich weiß, wie empfindlich ich mit meiner hellen Haut bin, creme ich mich extra öfter ein als Andere. Christine hat mit ihrem sowieso schon dunkleren Teint da wenig Probleme. In der prallen Sonne fühlte es sich an wie 30°.

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Franjo-Tuđman-Autobahnbrücke

Ungefähr um 15.30 Uhr erreichten wir den Hafen Gruž, nachdem wir diese neumodische Franjo-Tuđman-Autobahnbrücke kurz vor Dubrovnik passiert hatten. Gruž ist der neue Hafen und ca. 3 km von der Altstadt Dubrovniks entfernt. Gegenüber dem Hafen liegt die Halbinsel Babin Kuk. Hier stehen Wohn- und Ferienhäuser. Es gibt aber auch einen großen Stadtpark hier, den ich mir bei meinem nächsten Besuch eventuell auch mal anschauen werde. Dann kam eine Dame zu uns aufs Schiff, und wir erhielten die notwendigen Informationen, wie wir zur Innenstadt gelangen konnten und was es kostete. Boris sagte noch, dass er das Schiff an eine andere Stelle fahren würde, während wir weg sein würden. Als wir genug wussten, waren wir schon fort.

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Kapitän und Matrose

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Im Hafen angekommen

Im Hafen Gruž befindet sich eine Bushaltestelle. Mit den Linien 1a, 1b und 3 kann man bis zur Altstadt fahren. Wenn man zum Busfahrer "Pile" sagt, dann weiß er schon Bescheid. Die meisten Touristen sagen das, denn das ist das Eingangstor zur Altstadt. Mit mir und Christine hatten es auch noch Ute und Annika mit in den Bus geschafft. Auf der späteren Rückfahrt mit dem Bus (dann funktioniert die Linie 3 nicht mehr), sollte man an der ersten Haltestelle, an der man Boote sehen konnte, aussteigen. Dies ist ungefähr die fünfte oder sechste Haltestelle, wenn man am Pile-Tor in den Bus steigt. Bis 01.00 Uhr ist die Rückfahrt möglich. Dies könnte auch eine günstige Alternative sein, wenn man mit dem Auto anreist, damit man nicht 30 oder 40 € Parkgebühren in einem Parkhaus zahlen muss, wenn man ein paar Stunden hier verweilen will. Denn die Busfahrt vom Hafen Gruž zum Pile-Tor kostet lediglich 15 Kuna, wenn man direkt beim Fahrer bezahlt, und 12 Kuna, wenn man bereits zuvor am Kiosk ein Busticket erwirbt. Wegen diesen 3 Kuna sah ich es aber nicht ein. Es war alles leichter als gedacht. Einzige Alternativen wären Taxis oder der Fußmarsch gewesen. Um 16.00 Uhr stiegen wir am Pile-Tor aus. Hier befindet sich eine Touristeninformation, an der man auch umsonst eine kleine, aber sehr hilfreiche Karte der Sehenswürdigkeiten bekommt. Hier wollten wir uns später um 17.00 Uhr zur Stadtführung treffen.

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Pile-Tor 1

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Pile-Tor 2

Also hatten wir jetzt erst einmal eine Stunde Zeit, auf eigene Faust durch die Altstadt zu streifen. Schon oft hatte ich es auf Bildern gesehen, und dass ich bereits in diesem Jahr selbst hier stehen würde, hätte ich auch nicht gedacht: das Pile-Tor, der beeindruckende Eingang in Dubrovniks Altstadt. Wir kamen über die kleine Zugbrücke und liefen hinter dem Tor links herunter. Die früher als Republik Ragusa bekannte Stadt ist heute das besterhaltenste Festungssystem Europas. Sofort standen Christine und ich vor dem großen Onofriobrunnen, dessen Wasser trinkbar ist, da der Brunnen aus der Quelle des 12 km entfernten Flusses Ombla (auch Dubrovačka rijeka), der als kürzester Fluss Europas gilt, gespeist wird. Bereits 1438 wurde der sehr schöne Brunnen mit 16 Wasserspeiern gebaut. Hier findet man immer sitzende und sich ausruhende Menschen oder einfach nur Menschen, die das wilde Treiben in der Hauptgasse Stradun beobachten.

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Großer Onofrio-Brunnen 1

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Großer Onofrio-Brunnen 2

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Crkva Sv. Spasa

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Crkva Sv. Spasa und Kirche des Franziskanerklosters

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Blick durch den Stradun 1

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Alter Palast am Stradun

Die Gasse Stradun ist einfach nur umwerfend. Es ist eine Sache, zu wissen, dass Dubrovnik sehr schön ist, es oft zu hören, Bilder davon zu sehen, doch es ist eine andere Sache, selbst hier zu sein. Der Boden der Gasse ist so glattgewetzt, dass man in den richtigen Schuhen auf den spiegelglatten Steinen rutschen kann. Am östlichen Ende beim Durchgang zum Fischmarkt-Tor sieht man von weitem den Glockenturm (Gradski zvonik), der am Ende der Gasse thront. Zusammen mit den alten Mauern und den alten Seitenhäusern in der Gasse gibt das Ganze ein unfassbares Bild. Die Altstadt wimmelt nur so von Sehenswürdigkeiten. Gegenüber dem Onofrio-Brunnen kann man sofort die Stadtmauer besteigen, was wir uns jedoch für später aufhoben. Neben der Aufstiegsmöglichkeit zur Mauer steht die Crkva Sv. Spasa. Zuerst gingen wir an dieser entlang Richtung Norden. Hier hinten befindet sich das Franziskanerkloster. Der Kreuzgang hat mir gut gefallen. Ebenfalls findet man hier die älteste Apotheke Europas und ein kleines Museum, im dem alte Gegenstände der Apotheke ausgestellt sind. Die Apotheke selbst ist noch immer in Betrieb.

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Der Kreuzgang des Klosters 1

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Der Kreuzgang des Klosters 2

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Der Kreuzgang des Klosters 3

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Der Kreuzgang des Klosters 4

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Der Kreuzgang des Klosters 5

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Der Kreuzgang des Klosters 6

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Der Kreuzgang des Klosters 7

Wenn ich die Gebäude entlang des Straduns sehe, so denke ich oft an Star Wars. Ich habe Bilder der Dreharbeiten von Episode 8 gesehen. Die Türen dieser Gebäude hatten auf den Aufnahmen der Dreharbeiten dieses Droiden-Interface, damit auch Maschinen wie R2-D2 hier ein und aus gehen können. Wo hier genau Game Of Thrones gedreht wurde, kann ich gar nicht genau sagen, ist aber auch nicht von elementarer Bedeutung für mich.

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Blick durch den Stradun 2

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Kirche des Franziskanerklosters 1

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Kirche des Franziskanerklosters 2

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Blick durch den Stradun 3

Das östliche Ende des Straduns ist ebenso eine Augenweide. Neben dem Glockenturm befinden sich der Sponza-Palast und die Glockenturmloge Luža. Der Palast war das Handelszentrum in früherer Zeit; später trafen sich hier die Gelehrten. Die Kathedrale von Dubrovnik auf der anderen Seite des Luža-Platzes überwältigte mich mit ihrer Größe. Als Sinnbild der Stadtrechte wurde hier eine Rolandsstatue aufgestellt. Die Altstadt ist herrlich; es war ein erhabenes Gefühl für mich, hier sein zu dürfen. Sofort musste ich einen Blick aus dem Fischmarkt-Tor auf den alten Hafen werfen. Von hier hinten sieht die Altstadt ebenfalls imposant aus. Später hatte ich geplant, hier hinten direkt oberhalb des Hafens zu essen. Der Vorteil dabei war, dass man eine gute Sicht hatte, aber nicht die überteuerten Preise der Altstadt zahlen muss. Auch fährt hier die Seilbahn auf den Berg Srd. Da sie bis 24.00 Uhr verkehrt, sollte eine Fahrt hinauf den Abschluss dieses Abends bilden. Die Festungen Revelin und Sv. Ivan schützten die Stadtmauer von Osten und der Wellenbrecher Kaše den alten Hafen vor den Urgewalten der See. Die warme Sonne knallte noch immer auf meine bereits geröteten Beine, die ich leider seit dem Mittag nun nicht mehr eingecremt hatte. An der Spitze des alten Hafens steht noch ein kleiner, roter Leuchtturm, den ich jedoch nicht sehenswert finde. Der Nachbau eines Piratenschiffs lag unweit des Arsenals. Dies war das bekannte "Karaka-Schiff", auf dem man Fahrten rund um Dubrovnik buchen kann. Wir durchschritten wieder das Fischmarkt-Tor, um vorbei am kleinen Onofriobrunnen am riesigen Rektorenpalast anzukommen. Geht man an der Kathedrale vorbei, kann man über die "Spanische Treppe" zu kleinen Cafés gelangen, die vor den Stadtmauern, unten an den Klippen liegen. Hier zu sitzen, muss herrlich sein. Ich rechnete aber bereits damit, dass wir das heute nicht schaffen würden.
 
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Marius

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Sehr schön, Heiko, wie immer :)
Übrigens, Babin Kuk heißt Omas Hüfte, fand ich lustig, bin aber auch sehr leicht zu unterhalten. ;-)

Und noch eine ergänzende Info, es heißt der Stradun, ist aber nicht so wichtig, wahrscheinlich ist die Stradun nur für mich irritierend.
 

claus-juergen

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hallo Heiko,

danke für den Bericht deines Besuchs von Dubrovnik. Da wir vor genau fünf Jahren mit dem Pkw in der Stadt waren, kann ich ergänzen, daß das Parkhaus, welches wir genutzt haben, nicht so teuer war. Wir zahlten glaublich knappe 10 € für ein paar Stunden parken. Wie lange die Parkdauer war, weis ich nicht mehr. Jedenfalls genügte es für einen Rundgang auf der Stadtmauer, der damals ca. 13 € kostete und einen ausgiebigen Bummel durch die Stadt.

Auf dem Srd waren wir gegen Mittag auch mit dem Pkw. Von Osten und Süden her kann man bis auf den Gipfel fahren. Auch eine Wanderung ist von der Talstation der Bergbahn aus möglich. Die Route ist allerdings schattenlos und damit im Sommer sicherlich meist zu warm.

grüsse

jürgen
 

Heiko705

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Nun mussten wir aber schleunigst zurück zum Pile-Tor, um an der Führung teilnehmen zu können. Ich war der Meinung, dass wir uns am Tor treffen würden, aber einer unserer Mitreisenden winkte uns heran. Der Treffpunkt war die Touristeninformation. Vor dem Pile-Tor hatte ich mir noch ein hübsches Stück Pizza geholt. Is' ja Urlaub. Dann kam eine um die 30 Jahre alte, blonde Frau mit längeren Haaren, die sich uns als unsere Führerin vorstellte. Wir betraten das Altstadttor erneut. Unsere Führerin wirkte sehr unsicher, betonte auch mehrfach, wie aufgeregt sie sei, da sie dies erst zum dritten Mal machte. Sie entschuldigte sich und versprach, dass es besser werden würde. Mehrfach musste sie inmitten ihre Sätze abbrechen, da sie nicht mehr weiter wusste. Ich glaube, manche aus unserer Gruppe waren nicht ganz so begeistert, doch mir selbst macht das nicht so viel aus. Ich frage mich dann, ob ich es denn besser machen würde. Zu den wichtigsten Orten wird man schon kommen. Ich war dann derjenige, der sich am meisten mit ihr unterhielt. Erstens war sie recht nett und zweitens machte sie das vielleicht etwas lockerer, wenn sie merkte, dass jemand sich für das interessierte, was sie sagt und noch zusätzliche Fragen stellte. Vielleicht konnte man sie dadurch ja auch etwas ablenken. Ursprünglich kam sie aus Österreich, wie sie sagte, wohnte aber bereits seit vielen Jahren in Dubrovnik. Manche deutsche Wörter schien sie mittlerweile vergessen zu haben.

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Blick in Richtung Pile-Tor

Sie erzählte uns, dass der Stradun früher ein Wasserkanal war, den man erst später aufgeschüttet hatte und betonte, dass man ebenfalls im Osten der Stadtmauer mit dem Aufstieg beginnen konnte. Der Sponza-Palast war ursprünglich wohl als Zollhaus gedacht. Östlich des Revelin-Turms liegen die alten Lazarette. In den Zeiten der Pest wurden Neuankömmlinge hier erst einmal für 30 oder 40 Tage unter Karantäne gesetzt, bevor sie die Stadt endgültig betreten durften. Immer wieder folgten jedoch nervöse Entschuldigungen. So schlecht fand ich es aber durchaus nicht. Die meisten Stellen hatten wir aber zuvor in Eigenregie bereits besucht gehabt. Zu früheren Zeiten schloss man aus Sicherheitsgründen nachts einfach die Stadttore, wie die Dame uns erläuterte. Niemand kam raus, niemand kam rein. Will man alle Sehenswürdigkeiten auf einmal sehen, hat man es schwer.

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Gradski zvonik 1

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Gradski zvonik 2

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Kathedrale Sv. Vlaha

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Sponza-Palast 1

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Sponza-Palast 2

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Rolandsstatue

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Kleiner Onofriobrunnen

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Blick in Richtung der Kathedrale

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Luža-Platz 1

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Luža-Platz 2

Nachdem wir uns verabschiedet hatten, suchte ich am Fischmarkt-Tor nach dem Aufstieg auf die Stadtmauer, fand ihn aber nicht. Also durchquerten wir nochmals den Stradun, um am Pile-Tor mit dem Aufstieg zu beginnen. Da es bereits 18.30 Uhr war und um 19.30 Uhr geschlossen werden sollte, gab es auch Gäste, die umkehrten, als ihnen diese Tatsache präsentiert wurde. Wir jedoch nicht. Die Stadtmauer ist 1.940 m lang. Natürlich ist sie nicht einfach zu bewältigen – und es war auch immer noch warm – doch wenn wir nicht die komplette Mauer schaffen sollten (noch dazu geht es ja auch viele Treppen hinauf und hinab), konnten wir auch bei der Hälfte am Fischmarkt-Tor sagen: „Okay, das reicht uns. Wir gehen hinunter.“ Also zahlten wir den Eintritt und liefen auf der bis zu 6 m breiten und bis 25 m hohen Mauer hinab, zum Meer hin. Das ist übrigens die vorhergesehene Richtung. Sie ist kein Muss, doch geht man in die andere Richtung, stört man viele der entgegen kommenden Urlauber in den teilweise sehr engen Durchgängen. Man schwimmt hier also besser mit dem Strom. Im Südwesten der Mauer steht die Bokar-Festung aus dem 15. Jahrhundert. Von hier konnten wir gut zur Festung Lovrijenac hinüberschauen, die neben der Altstadt auf einem 37 m hohen Felsen zur Verteidigung des westlichen Stadtteils gegen Angriffe vom Meer und vom Land gebaut wurde. Für sie hatten wir leider nicht die notwendige Zeit, so dass auch sie beim nächsten Besuch angeschaut wird. Auf der Mauer sind einige Kioske und kleine gastronomische Betriebe, die natürlich die Erschöpfung des einen oder anderen Urlaubers gern ausnutzen möchten. Doch nicht mit uns. An der Südseite beobachteten wir viele Schiffe und kleinere Boote. Einige der vor uns gehenden Touristen wurden durch uns überholt. Der Besuch der Stadtmauer ist ein Muss hier in Dubrovnik, denn auf diese Weise hat man einfach den besten Überblick über die Gebäude der Altstadt. Als wir nach Durchschreiten der Festung Sv. Ivan schließlich über dem Fischmarkt-Tor ankamen, war es noch früh genug, auch noch die andere Hälfte der Mauer im Norden abzulaufen. Christine stand dies alles tapfer durch, sehnte aber bereits unser Abendessen herbei. Der nördliche Teil der Mauer ist natürlich der schweißtreibendere, da auch höhere. Hier sind noch einige richtig hohe Treppen zu bewältigen. Den besten Ausblick hat man dann von der Festung Minčeta im Nordwesten. Dies ist auch der schönste Turm, folglich tummelten sich die Menschen, um einen schönen Platz für ein Foto zu ergattern.

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Auf der Stadtmauer 1

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Auf der Stadtmauer 2

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Auf der Stadtmauer 3

Diese Plätze sind ja oft heiß begehrt. Wer kennt das nicht? Ein Pärchen posiert für ein Foto auf der Mauer mit der schönen Aussicht im Hintergrund. Diejenigen, die sich danach dort hinsetzen wollten, stehen schon längst bereit. Die nächsten auch. Man nimmt an solchen Plätzen Rücksicht aufeinander und wartet ab, bis man an der Reihe ist. Das wundert mich manchmal. Wieviele Menschen müssten wohl an einem solchen Ort sein, damit das Geschubse und Gemotze losgeht wie z. B. „Sind Sie endlich fertig? Verschwinden Sie. Wir wollen auch mal.“ Aber so etwas habe ich an einem solchen Ort noch nie vernommen. Es läuft immer friedlich ab, egal wo.

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Auf der Stadtmauer 4

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Auf der Stadtmauer 5

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Auf der Stadtmauer 6

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Café auf den Klippen

Beim finalen Abstieg zum Pile-Tor wunderte ich mich noch über einen Basketball-Platz inmitten der Mauern und Häuser. Der Platz war auf der einen Korbseite schräg, da es zwischen dem Stein einfach nicht genug Platz gab. Also hatte man einen Korb einfach an der Schrägen angebracht, und so spielten zwei verschiedene Gruppen von Jugendlichen jeweils ihr eigenes Spiel auf einen Korb, so dass es unerheblich war, dass der andere Korb nicht genau gegenüber lag. Das nenne ich „perfekte Raumausnutzung“. Ungefähr um drei vor halb acht waren wir unten; wir hatten also die komplette Stadtmauer in einer Stunde geschafft.

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In den Gassen

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Am Rathaus

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Alter Hafen mit Festung Sv. Ivan 1

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Alter Hafen mit Festung Sv. Ivan 2

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Das Arsenal

Dann schlurften wir wieder zurück zum alten Hafen und zum Stadtteil Ploče. Geht man den Durchgang zum Fischmarkt-Tor unter der Glockenturmloge Luža hindurch, verlässt aber nicht die Stadtmauern, sondern hält sich weiter im Innern, kommt man am Dominikanischen Kloster vorbei. Dieses wurde gerade restauriert, sodass ein Gerüst es teilweise verbarg. Dahinter kommt dann das Ploče-Tor, das wie das Pile-Tor über eine Zugbrücke verfügt. Wie am Pile-Tor sieht man auch hier noch die alten Schließmechanismen, mittels derer die Tore damals verschlossen wurden. Hier hinten befindet sich das Restaurant Horizont. Und ein freier Platz außerhalb des Restaurants mit Blick auf den alten Hafen fand sich für uns auch. Hier war er, der Kellner mit den besten Manieren des Urlaubs. Er rückte den Stuhl für uns zurück, damit wir Platz nehmen konnten. Als ich nach der Bestellung nach einem Aschenbecher fragte, brachte er nicht nur einen, sondern zündete uns auch die Zigarette an. Er hatte eine sehr freundliche Art. Sofort brachte der Kellner einen neuen, sauberen Aschenbecher, als wir geraucht hatten. Als Vorspeise bekam ich Jakobsmuscheln, die besten, die ich je aß, als Hauptspeise nahm Christine die istrischen Fuži mit Trüffeln und ich Tagliatelle mit Garnelen, Miesmuscheln und Oliven. Dazu hatte ich ein herrliches Glas Dingač, ein Genuss.

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Jakobsmuscheln

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Istrische Fuži mit Trüffeln

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Tagliatelle mit Garnelen, Miesmuscheln und Oliven

Und da waren sie wieder: als wir nach der Vorspeise auf den Hauptgang warteten, sich an unserem 5 m von uns entfernten Nebentisch ebenfalls ein Pärchen niedersetzte und Christine die zur Verkürzung der Wartezeit zuvor noch angezündete Zigarette fertig rauchte, standen die asiatisch aussehende, junge Dame und ihr Freund sofort auf, als sie dies sahen und setzten sich eine Reihe weiter nach oben. Das mag jeder sehen, wie er will, aber so muss man sich als Nichtraucher nicht verhalten, auch das ist für mich ein Stück weit Intoleranz. Ich besitze sogar den Anstand und frage mittlerweile etwaige Nachbarn an einem Nebentisch, egal, wie weit er entfernt sein mag, egal ob man rauchen darf oder nicht, ob es sie störe, aber auch Rücksicht muss irgendwo seine Grenzen haben. Nun, so etwas vermiest uns nicht die Laune, egal. Jeder wie er will.

Wir wurden herzlichst verabschiedet und mussten nun nicht weit zur Seilbahn – des Cable Cars – laufen. Es war komplett dunkel. Außer uns waren keinerlei Passagiere in dem kleinen Warteraum. Alle 15 Minuten kommt ein Waggon. Christine war ein bisschen mulmig zumute. Ich sagte: „Warum? Ist doch nur eine Seilbahn.“ Doch hat sie vor Seilbahnen immer ein wenig Angst. Pro Person kostet das Vergnügen ca. 130 Kuna. Dafür kann man dann auch hoch und runter fahren. Na, dann gönnten wir uns doch das Vergnügen. Ein etwas merkwürdiges Gefühl war es durchaus, plötzlich im Dunkeln mit der Bahn den Berg hinaufzufahren, aber irgendwie hatte es auch was. Dann tauchte das in hellem Licht erleuchtete Dubrovnik unter uns auf und wurde immer kleiner. Die Fahrt war recht kurz, und so waren wir schon bald oben. Hier sind eine Aussichtsplattform und ein Café. Es war etwas Besonderes, die Stadt von hier oben in nächtlicher Atmosphäre zu sehen, und ich versuchte, dies in verschiedenen Einstellungen auf Foto zu bannen, was ohne hochprofessionelle Kamera natürlich nicht wirklich gelingt. Hier oben war es kühl. Als wir sitzend auf die nächste Bahn warteten, sah ich erst, wie rot meine Oberschenkel geworden waren. Ach du Schreck. Und sie kribbelten auch ganz merkwürdig. Abschließend muss ich sagen, dass die Stadt trotz des Ankommens mehrerer Kreuzfahrtschiffe zwar sehr gut besucht, aber noch erträglich war, was aber in der Hochsaison durchaus anders aussehen kann. Die Bahn kam, und wir stiegen ein. Nun war unser Waggon ziemlich voll, doch trotzdem hatte ich für uns einen Stehplatz ganz vorn ergattert, schließlich wollte ich bei der Fahrt die Stadt betrachten. Auf halber Strecke, wenn der Waggon einen Mast passiert, wackelt er leicht, da die Rollen eine kleine Erhebung im Seil hinter sich bringen müssen. Das war's. Wieder unten.

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Dubrovnik bei Nacht

Auf der Zugbrücke des Ploče-Tors, auf der auf unserem Hinweg noch "Wächter" standen, war nun niemand mehr. Im Hafen wollte ich noch kurz um die Festung Sv. Ivan zum Leuchtturm laufen. Dann verließen wir den Hafen durch das Ponte-Tor unterhalb des Arsenals. Vom alten Hafen ist auch die Überfahrt zur vorgelagerten Insel Lokrum möglich. Auch das ein anderes Mal. Wir passierten das sich neben dem Rektorenpalast befindliche Rathaus und bogen ein allerletztes Mal in den Stradun ein, um die Altstadt Richtung Pile-Tor zu verlassen, jedoch nicht, ohne dass ich mich noch mehrmals umdrehen musste, da ich mich nicht so einfach davon trennen konnte. Dubrovnik ist für mich die schönste Stadt Kroatiens.

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Nächtliche Atmosphäre 1

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Nächtliche Atmosphäre 2

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Nächtliche Atmosphäre 3

Sofort sah ich einen Bus mit der Aufschrift "1 b", doch war mir nicht sicher, ob er wirklich zum Hafen Gruž fahren sollte oder in die falsche Richtung. Wahrscheinlich habe ich zu weit gedacht, und als wir gesagt bekamen, dass wir mit den Linien 1a und 1b zurückfahren konnten, war dabei bereits berücksichtigt, dass diese von hier aus stets nur in Richtung des neuen Hafens fahren und gar nicht in anderer Richtung. Der Fahrer erkannte, dass ich Deutscher war. Ich frage mich jedes Mal, woran man das erkennt, doch viele können es. Er war etliche Jahre zuvor in Deutschland gewesen und wollte uns dann Bescheid geben, wenn wir aussteigen mussten. Das lief alles sehr gut. Unser Schiff fand ich auch sofort wieder. Eine ältere Dame saß bis weit in die Nacht neben unserem Schiff und angelte lediglich mit Hilfe einer Schnur mit Haken. Dann erkannte ich, dass noch andere solche Fischer sich hier hinten verteilt hatten. Heute Nacht kam ich auf die Idee, mich mit dem Notebook und dem Wein oben aufs Oberdeck zu setzen. Warum hatte ich das nicht schon vorher so gemacht? Auf diese Weise, mit der mich noch immer umfassenden Atmosphäre des Hafens, arbeitete sich viel leichter und angenehmer an den Fotos.

"Das ist sie", dachte der alte Mann. " Die schönste Stadt an meinem Meer. Mit ihr kann es keine aufnehmen." Das Wasser klatschte gegen die Planken, und seine Augen fielen zu.
 
M

Marius

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Ach, Kinder, ist das schön!

Und dass du dich so nett um die noch nervöse Führerin gekümmert hast, während andere die Augen verdrehten, sagt auch viel über dich als Mensch aus.

Schön, dass du hier bist, Heiko.
 

regina64

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"Das ist sie", dachte der alte Mann. " Die schönste Stadt an meinem Meer. Mit ihr kann es keine aufnehmen." Das Wasser klatschte gegen die Planken, und seine Augen fielen zu.
Genau so ist es mir ergangen vor Jahren... Und Ich kenne viele Städte in Europa, aber diese ist für mich die schönste " Die Perle an der Adria! Die Perle am Meer! So für mich!
 

Kroatien_Fan

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Ja, das stimmt, Dubrovnik ist einfach einzigartig. Ich habe auch schon viele schöne Städte in Kroatien gesehen und erlebt, aber Dubrovnik ist einfach etwas ganz Besonderes und von daher war ich froh, dies nach 28 Jahren Abstinenz nun wieder erlebt zu haben und ich habe beschlossen, dass das ganz sicher nicht unser letzter Besuch war.
Aber die Mauer in 1 Stunde zu umrunden, ist schon rekordverdächtig. Nicht, dass es aus meiner Sicht nicht zu schaffen wäre, aber wir haben wesentlich länger gebraucht, weil wir einfach an vielen Stellen länger ausgeharrt haben und diesen Ausblick regelrecht aufgesogen haben.
 

Klaus

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Aber die Mauer in 1 Stunde zu umrunden, ist schon rekordverdächtig. Nicht, dass es aus meiner Sicht nicht zu schaffen wäre, aber wir haben wesentlich länger gebraucht, weil wir einfach an vielen Stellen länger ausgeharrt haben und diesen Ausblick regelrecht aufgesogen haben.

Doch das geht,man muss nur ein Zugpferd dabei haben, bei einem Besuch im Jahr 1999 hat mich meine Susi die Teppen rauf gezogen ,

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Zu der Zeit war Dubrovnik noch einigermaßen ruhig zu besuchen,man nahm auch keinen Eintritt für die Begehung
der Mauer.

Hier meine Eindrücke 1999.
 

Heiko705

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Kapitel 07

04. Tag – Die grüne Insel
Dienstag, der 05.09.2017:

Auch heute stand die pralle, gelbe Sonne schon früh am Morgen ungestört am Himmel, ohne von lästigen Wolken behindert zu werden. Da ich ja nun wusste, dass nichts so beständig ist wie der Wechsel, fragte ich früh, gleich nach dem Frühstück, bei Capitano Boris nach, was denn das heutige Ziel sei. Knappe Antwort: Mljet. Aha. Freude breitete sich in mir aus. Schon lange wollte ich diese Insel mit ihrem Nationalpark besuchen, für bisherige Unternehmungen lag sie einfach zu weit im Süden. Mit einem Waldanteil von 90% ist die Odysseus-Insel wahrlich eine grüne Insel, so stark bewaldet, wie nicht viele andere im kompletten Mittelmeerraum. Anna staunte nicht schlecht ob der Röte meiner Beine, deren komplettes Ausmaß ich selbst erst heute Morgen gesehen hatte. Tapfer sagte ich: "Ach, gibt Schlimmeres!" Aber sie brannten. Auch Ute zeigte ich die Misere bereitwillig. Ich dachte, bevor mich alle drauf ansprechen, zeige ich es ihnen doch gleich. Beim Sonnen schützte ich sie dann unter Zuhilfenahme meines T-Shirts. Die beiden ersten etwas trüberen Tage waren vergessen.

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Unterwegs nach Mljet 1

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Unterwegs nach Mljet 2

Erst gegen Mitte des Morgens erfuhr ich, dass Boris wohl in Pomena auf Mljet nicht mit dem Schiff liegen durfte. Er würde uns dann später wieder abholen, und den Abend würden wir auf Pelješac verbringen. Immer wieder etwas Neues. Den Meisten war diese Auskunft genug, nicht jedoch mir. Ich will mich schließlich vorbereiten, also nochmal ab zu Boris. Wir würden also den Abend in Kučište verbringen, da er in Pomena im Hafen nicht liegen durfte. Arne scherzte noch: "Der wird Hausverbot dort haben!" Der Morgen war gemütlich. Ich bestellte ein Big Laško (die Strichliste bei Josip führte ich mittlerweile unangefochten an), holte zwei Reiseführer aus unserer Kajüte und setzte mich zum Studieren an den Tisch auf dem Oberdeck. Auch Ute und ihre Tochter Annika saßen bereits dort. Ute wollte schauen, was für Sehenswürdigkeiten es denn auf Mljet und Pelješac gab. Sie bereitete sich stets erst im Laufe des jeweiligen Tages vor. Annika schrieb in ihr Tagebuch; auch Christine kam hinzu. Dass nur ich diese Ortsnamem mit den komischen Zeichen aussprechen konnte, war schnell bekannt. Also wollten sie von mir noch einmal den Ort wissen, an dem wir abends sein würden: Kučište. Das hatte ich vorher auch noch nicht gehört. Wir saßen dort, grübelten über unseren Unterlagen, was man denn in Kučište für Möglichkeiten habe, der laue Wind umspielte unsere Köpfe. Neben Kučište liegt das Dorf Viganj. Beide sollten durchaus Charme, aber keine Sehenswürdigkeiten besitzen und lagen in Blickweite der Stadt Korčula. Gern wäre ich von Kučište irgendwie nach Orebić gelangt, was ja nur 5 km entfernt liegt, doch kam dies einer unendlichen Entfernung gleich, da es ohne Motorroller, Taxi oder Ähnlichem unerreichbar war, schade. Wir fuhren der kompletten Insel Mljet entlang, bis wir hinten um den Zipfel fuhren, und so bekam ich die Gelegenheit, im Westen der Insel einen Blick in die große Bucht von Polače zu werfen. Sie ist wunderschön, und einige kleinere Inseln wie Kobrava und Moračnik tummeln sich hier.

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Unterwegs nach Mljet 3

Direkt in der Bucht vor Pomena wurde geankert, und auch ich freute mich schon auf das kühle Nass. Auch heute waren wieder nahezu alle von uns im Wasser. Josips Aufgabe war es immer, zum Baden die Leiter hinunterzulassen, wofür er auf das Oberdeck musste. Der Insel Mljet sind hier die Insel Pomeštak und das Inselchen Galicija vorgelagert. Pomena ist das Tor zum Nationalpark und war einst ein Fischerdorf. Auch heute noch ist hier nicht viel, doch ist es wahrscheinlich der touristischste Ort der Insel.

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Badepause vor Pomena

Ich muss sagen, nach 3 bis 4 Tagen hat man sich an das Leben auf dem Schiff gewöhnt. Man beginnt, es lieb zu gewinnen und weiß, wo alles ist. Man ist angekommen. Man läuft barfuß an der Reling entlang, sogar bei starkem Wellengang, wenn das Wasser auf den Gang klatscht. Man fühlt sich langsam zuhause und hat sich auch an die Kajüte gewöhnt. Das Leben auf dem Meer ist das Deine geworden. Einzig und allein der Transport eines vollen Bierglases der Leiter hinauf und auf dem Oberdeck entlang kam bei rauer See einem Balanceakt gleich und führte bei dem einen oder anderen Mitreisenden mitunter zu Lachen. Ansonsten musste ich mich an das Schwanken auf See nicht gewöhnen. Manchem fällt das ja schwer, nach Allem, was man so hört. Es wird sogar gesagt, dass so Manchem es später beim Landgang so vorkommt, als schwanke der Boden. So ein Quatsch, mir nicht. Zum Mittagessen gab es Schweinegeschnetzeltes und Kartoffelpüree.

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Pomena 1

Dann machten wir in Pomena fest; ganz im Westen beim Hotel Odisej. Ich wusste ungefähr, wo im Ort der Eingang zum Nationalpark Mljet sein würde und wo man die Eintrittskarten kaufen konnte. So waren Christine und ich wieder die Ersten, die sich auf den Weg machten. Wir müssen auf niemanden warten. Das erste Ziel hatte ich bereits im Kopf: die Überfahrt in Pristanište über den Veliko jezero zur kleinen Insel mit dem Kloster Sv. Marija. Schon bald sah ich vor uns das Kartenhäuschen, und schnell hatte ich zwei Eintrittskarten in der Hand, so dass wir unseren Weg fortsetzen konnten. Wir hatten gegen 13.45 Uhr und nun bis 16.30 Uhr Zeit, bis Boris mit unserem MS Orion wiederkommen würde. Da dies nicht sonderlich viel war, wollte ich das Beste daraus machen. Ich sah ein Schild mit den Aufschriften „Veliko jezero“ und „Pristanište“. Hervorragend. Es folgte ein leichter Anstieg auf einem mit Platten versehenen Weg. Die hohen, grünen Nadelbäume Mljets umfingen uns auf beiden Seiten, und aus ihnen gaben die Zikaden ein ohrenbetäubendes Konzert. Das liebe ich. Dann merke ich, dass ich im Süden bin, in Kroatien.

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Pomena 2

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In Pomena

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Hier geht's lang

Als ich zu einer früheren Stunde mit Alex bereits über die Zikaden redete, meinte er doch glatt: “Das Geräusch habe ich doch zuhause auch. Ich wohne nämlich am Wald.“ Ich konnte es mal wieder nicht glauben. Der verwechselte doch glatt das Geräusch unserer Grillen in Deutschland mit den Zikaden. Wie war das möglich? Ich denke, er hat es mir nicht geglaubt, dass das etwas Anderes ist. Was soll man da noch sagen?

Anna und Arne folgten uns. Anna sagte: „Na, ich hoffe, Du weißt, wo es lang geht, denn alle folgen Dir.“ Eine junge Dame stand vor uns am Weg und wollte die Eintrittskarten kontrollieren. Sofort blieb Anna wie geschockt stehen, und viele anderen aus unserer Gruppe taten es ihr gleich. Sie hatten keine Eintrittskarten geholt und mussten den Weg wieder hinab laufen.

Einzig und allein Christine und ich und Annika mit ihrer Mutter Ute blieben zurück, und so konnten wir vier unseren Weg fortsetzen, was uns dann automatisch zu Weggefährten machte, denn auch sie wollten gern mit dem Boot zur Klosterinsel übersetzen. Annika studierte Forstwirtschaft in Wien und erklärte mir, dass viele Nadelbäume in Kroatien Aleppokiefern waren. Ich hatte mich schon immer gewundert, dass es doch solche Nadelbäume bei uns zuhause nicht gibt. Diese hier sind von einem helleren Grün und haben längere Nadeln. Nun, sie studierte dies ja, also wollte ich es glauben. „Nadeln sind auch Blätter“, sagte Annika. „Alle Bäume haben Blätter, aber nicht alle haben Nadeln.“ Sie zeigte uns Säulenzypressen und machte uns auf das Eine oder Andere aufmerksam. Sie humpelte leider ein wenig, da sie erst vor Kurzem eine Erkrankung überstanden hatte und noch nicht wieder ganz fit war. Dennoch konnte sie schon wieder schnell laufen. Sie hatte sich sogar einen leichten Wiener Akzent zugelegt, obwohl sie erst seit einigen Monaten dort war. Wir kamen am Malo jezero vorbei, dem kleinen Salzwassersee. Die beeindruckende Farbe des Sees erinnerte ein wenig an das starke Türkis der Plitvicer Seen. Es ist wunderschön hier, und am Waldrand konnte man bereits in dem im Vergleich zum Meer um einige Grad wärmeren See baden. Das wollten wir aber erst später in Angriff nehmen.

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Der Eingang in den Nationalpark

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Der Weg durch den Park 1

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Der Weg durch den Park 2

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Blick auf den Malo Jezero 1

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Blick auf den Malo Jezero 2

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Blick auf den Malo Jezero 3

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Blick auf den Malo Jezero 4

Wir kamen zu der kleinen Brücke. Durch diese überquert man den schmalen Graben, der den kleinen vom großen See trennt. Weit im Osten gibt es dann noch das Soline-Becken, das dann langsam ins Meer übergeht. Der kleine See ist 24 ha groß und hat eine maximale Tiefe von 29,5 Metern. Der große See ist 154 ha groß und ist bis zu 47 m tief. Wahrscheinlich waren die Seen einst tiefe Täler, in denen sich Süßwasserseen befanden. Zu Salzseen wurden sie durch die Eisschmelze nach der Eiszeit. Der Meeresspiegel stieg, so dass das Meer in die Täler eindringen konnte.

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Badende am Malo Jezero 1

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Badende am Malo Jezero 2

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Der Kanal zwischen den Seen

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Die Brücke

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Vor Babine kuće 1

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Vor Babine kuće 2

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Siedlung Njivice gegenüber von Babine kuće

Schließlich gelangten wir zu der kleinen und süßen Siedlung Babine kuće. Hier hat es mir sehr gut gefallen. Es gibt sogar einige Konobas hier, und herrliche Palmen stehen an der kleinen Promenade. Boote liegen angeleint am Ufer. Das Ganze wirkt sehr idyllisch. Leider sah Ute hier bereits ein Schild mit den Fahrtzeiten des Bootes. Das letzte hatten wir knapp verpasst, und das nächste Boot sollte erst um 15.00 Uhr fahren. Anscheinend kann man sogar von Babine kuće aus zur Klosterinsel fahren. Die Boote fahren nur stündlich, was ich persönlich etwas zu selten finde. Um 15.45 Uhr sollte das Boot wieder nach Babine kuće zurück fahren. Es sollte 25 Minuten unterwegs sein, also entschieden wir, dass das mit dem Rückweg nach Pomena dann alles etwas eng werden würde und wir verzichten auf die Überfahrt.

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Impressionen aus Babine kuće 1

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Impressionen aus Babine kuće 2

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Impressionen aus Babine kuće 3

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Impressionen aus Babine kuće 4

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Impressionen aus Babine kuće 5

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Impressionen aus Babine kuće 6

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In Pristanište

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Die unerreichbare Klosterinsel

Wir funktionierten unseren Marsch zu einer kleinen Wanderung um und wollten aber dennoch nun zuerst nach Pristanište, falls dort wider Erwarten noch andere Bootsfahrtzeiten stehen würden. Direkt am Veliko Jezero entlang, der nicht ganz die Temperaturen seines kleinen Bruders erreicht, gelangten wir dann nach Pristanište. Vom Ufer aus fotografierten wir die Klosterinsel, die für uns unerreichbar war. Auch hier waren die angeschlagenen Abfahrtszeiten dieselben wie zuvor, obwohl mir ein Deutscher in seinem Boot am Ufer sagte, er glaube, dass die Boote hier öfter fuhren als nur einmal pro Stunde. Doch er hatte Unrecht.
 

Julia 35

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Heiko,wunderbar!!
Mein Sohn fragte mich schon,ob ich das alles immer lese,ich hätte ja " viel Zeit".
Ich antwortete ihm:" Ja ich lese alles mit viel Genuss"
Dafür lege ich,wie bei Tante Liese's Berichten,mein Buch weg!
Irgendwie wollte oder konnte er mich nicht ganz verstehen!
Egal,deine Berichte sind für mich sensationell! Ich lese sie heute am Feiertag,zum dritten Mal!
LG,Julia
 
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