Lockruf des Südens

Heiko705

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Kapitel 08:

06. Tag – Zur Höhle des Odysseus
Donnerstag, der 06.09.2018:

Der letzte Tag auf Mljet begann. Ich frühstückte früh, ließ den Schlüssel in der Tür stecken, wie ich es mit Paula besprochen hatte und fuhr im Morgengrauen mit vollbeladenem Auto davon. In Maranovići führt eine kleine, steile Straße den Hang hinauf, und man gelangt schließlich in die bezaubernde Bucht von Okuklje. Ich konnte mich nicht dagegen wehren, abzubiegen und einen Blick auf die Bucht zu werfen. Doch dann ging’s weiter. Bereits um 07.00 Uhr startete ich eine kleine Wanderung unterhalb von Babino Polje zur Odisejeva Špilja.

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Blick auf das hübsche Okuklje

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Prožurska Luka im Morgenlicht

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Hier startet der Wanderpfad

Nach einem Schiffbruch rettete sich Odysseus mit letzter Kraft in eine Höhle an der Küste einer Insel. Doch dort verfiel er den Reizen der Nymphe Kalypso. Sie war die Göttin der Schönheit, der Ruhe und des Friedens. Für immer jung und schön sollte er bleiben, wenn er sie nur heiratete. 7 Jahre hielt sie ihn daraufhin gefangen, und nur auf Befehl von Zeus gab sie ihn schließlich wieder frei. Die Insel der einzigartigen Schönheit und der magischen, grünen Wälder, wie Homer sie beschrieb, kann selbstverständlich nur das heutige Mljet sein. Tja, so oder so ähnlich war es also.

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Herrliche Morgenatmosphäre

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Alsbald geht der Weg in eine kleine Mauer über

Zwischen Feldern mit Olivenbäumen führt der schmale Wanderweg gen Süden hinab zur Küste. Irgendwann wandert man auf einer kleinen Mauer. Der Morgen war noch frisch, aber schon merkte man die aufkommende Wärme. Erste Schweißtropfen bahnten sich ihren Weg. Der Pfad ist recht schnell bewältigt, und schon bald fällt er zum Meer hinab. Dann steht man plötzlich vor der doch recht voluminösen Höhle, von der man von Land aus doch viel mehr sehen kann, als ich nach dem Lesen so mancher Berichte dachte. Übersteigt man einen Sicherheitszaun, kommt man sogar recht nahe ran. Direkt neben der Höhle, über dem Wasser stehen zwei kleine Hütten. Gespannte Planen bildeten weitere Dächer und wirkten wie eine Art kleines Forschungscamp. Will man in die Höhle schwimmen, so hilft nur das waghalsige Kraxeln über so manche Felsen und der tiefe Sprung in das kühle Nass. Aber so waghalsig bin ich dann doch nicht. Auf dem Rückweg begegnete mir ein junges Paar, und schon bald begrüßten mich die Kirchenglocken Babino Poljes zurück in der Zivilisation.

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Gleich da!

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Die Höhle

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Die Hütten über dem Wasser

Babino Polje selbst ist recht schwer zu besichtigen. Es ist in die drei Ortsteile Zabrežje, Sršenovići und Zadublje unterteilt und zieht sich über mehrere Kilometer. Um zum Palast Knežev Dvor, zu einem Kastell, zum alten Gerichtsgebäude Sotnica und zur Kirche Sv. Vlaha zu gelangen, muss man sogar wieder über die Hauptstraße und Richtung Südküste. Ja, im Süden von Babino Polje tummeln sich noch weitaus mehr Wanderwege als dieser eine zur Odisejeva Špilja. Will man in und um Babino Polje alles sehen, sollte man locker einen ganzen Tag einplanen. Dies alles konnte ich nun natürlich nicht leisten, und so begnügte ich mich mit dem Ort selbst. Und auch dazu muss man weite Strecken zurücklegen. Ich entschied mich dafür, im Westen in Zabrežje anzufangen, lief eine Weile, um dann jeweils zurück zum Auto zu laufen und es hinterher zu holen. Am westlichen Eingang befindet sich der Friedhof Mirogoj nebst kleiner Kapelle. Einige Feuerwehrmänner begannen ihren täglichen Dienst in einer kleinen Feuerwache mit einem Kaffee und schauten mir neugierig hinterher. An der kleinen Kirche Gospa od Brijega vorbei, arbeitete ich mich nach Osten vor. Zabrežje selbst schien erst einmal nicht besonders sehenswert, doch dann kam ich zum alten Teil des Ortes, der mit sehr alten Häusern und Gassen aufwarten kann.

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Kirche Gospa od Brijega

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Häuser in Zabrežje

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Der alte Ortsteil von Zabrežje

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Verlassen!

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Sieht unbewohnt aus

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Am Straßenrand

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Altes Boot

Bevor man zur wichtigsten Ortskirche Sv. Pavla und nach Sršenovići kommt, kann man die kleine Kapelle Sv. Đurđa und ein Denkmal für König Tomislav bestaunen. Hier in Babino Polje wurde sehr viel gebaut. Viele Bauherren waren mit dem Mauern ihrer Behausungen beschäftigt. Das Wohnen im Hauptort Mljets scheint für viele einen gewissen Reiz zu haben. Der freistehende Kirchturm ist, sagen wir mal, eines etwas ungewöhnlicheren Stils, während das Kirchengebäude selbst in gewohntem Aussehen daherkommt und auch recht sehenswert ist.

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Kirchturm der Ortskirche Sv. Pavla

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Das Kirchengebäude

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Türen in Sršenovići

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Hinterhof

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Durch Sršenovići

Ich kam am Partisanendenkmal vorbei. Insgesamt fand‘ ich Sršenovići ein wenig sehenswerter als Zabrežje. Schließlich erreichte ich Zadublje im Osten. Mehr durch Zufall – weil ein großer LKW das Schild versperrte – fand ich den alten Teil des Ortes. Man gelangt durch eine Gasse, die so eng und verlassen scheint, dass sich hierhin sicher nicht oft jemand verirrt. Hier befindet sich ein alter Mühlstein. Manche Wohnungseingänge liegen innerhalb eines alten Gewölbes, und es ist schwer vorstellbar, dass hier mal jemand gewohnt haben soll. Vom Aussehen her scheint dies der älteste Teil von ganz Babino Polje zu sein. Verlässt man den Ort im Osten, wartet noch die hübsche Kirche Gospe od obrane.

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Zadublje

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Die Hauptstraße im Ortsteil Zadublje

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Verdammt alte Gasse

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Hier unten sind wirklich alte Wohnungseingänge

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Kirche Gospe od obrane

Bewegt man sich auf der Inselhauptstraße gen Osten und passiert die Abfahrt hinab nach Prožurska Luka, so gelangt man direkt danach an eine nach rechts abbiegende Straße. Hier liegt das verschlafene, alte Prožura. Neben Korita und Blato ist dies der dritte alte, authentische Ort der Insel. Ich fühlte mich auf Anhieb sehr wohl. Am Ortseingang passiert man auch hier eine alte Mühle. Die Straßen sind unglaublich schmal, und ich tat mich schwer, einen Platz zum Parken zu finden. Zwischen den alten Steinhäusern hindurch gelangt man zur Kirche Sv. Trojstva, der Dreifaltigkeitskirche. Über den Ort wacht der alte Verteidigungsturm Kašto, zu dem man sich erst einmal die passende Gasse als Zugang suchen muss. Vom Friedhof und der Kirche Sv. Martin hat man eine wunderbare Aussicht auf Prožurska Luka und die sich daneben befindliche Blatina. In Prožura scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.

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Mühlstein am Ortseingang

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Prožura

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Kirche Sv. Trojstva

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Verteidigungsturm Kašto

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Das hübsche Prožura

Und dann musste ich natürlich noch hinab nach Prožurska Luka und mir diesen Ort in dieser herrlichen Bucht endlich ansehen. In der Bucht liegen die Inselchen Galičnjak, Borovac, Veli Školj und Senjavac. Ich parkte an der gleichen Stelle wie am Vorabend direkt am Wasser. Prožurska Luka glänzt nicht mit besonderen Sehenswürdigkeiten oder imposanten Gebäuden; hier ist die Bucht die Sehenswürdigkeit. Der Ort verfügt über einige Konobas, und viele Boote aller Größenordnungen liegen in der Bucht. Ich genoss die fantastische Promenade und fuhr im Anschluss noch zur Blatina, um auch diese etwas näher in Augenschein zu nehmen.

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Prožurska Luka

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Der idyllische Küstenort

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Entlang der Promenade

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Reusen

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Mach's gut, Prožurska Luka!

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Blatina neben Prožurska Luka

Mittlerweile hatten wir Mittag, und ich musste mich langsam am Fährhafen in Sobra einfinden, um die Insel in Richtung Prapratno zu verlassen. Die Zeit reichte noch für ein Ožujsko und eine Mljet-Abschiedszigarette. Die Insel hatte es mir mit ihrer herrlichen Natur wirklich angetan. Vis war klasse, doch die Landschaft auf Mljet faszinierte mich noch etwas mehr.

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Der Autoverleih am Fährhafen

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Die Fähre steht schon
 
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ELMA

Guest
Zur Enspannung und zum Abschluss des Tages habe ich jetzt die weiteren Teile Deines Mljetberichtes gelesen und bin in Gedanken mitgefahren.
Die Bilder vom Nationalpark und dem Bendiktinerkloster sind wie aus dem Paradies!

Ich beneide Dich, wie viel Du an einem Tag unternehmen kannst!
Allein der Weg hinauf zum Montokuc wäre für mich ein Tagesprogramm. Was für ein toller Ausblick auf die "grüne Insel" !
Ja, das war bestimmt eine Feuerwache dort oben - auf Korcula gibt es das auch . Ein Waldbrand auf Mljet mit den vielen Kiefern wäre eine unvorstellbare Katastrophe .

Dass Du mit dem Mazda nach Kozarica hinuntergefahren bist, erstaunt mich. Ich hatte mit unserem gelben Minibrum richtig Bammel, weil die Straße so eng und ohne Randbefstigung war. Aber vielleicht ist das jetzt anders.

Ebenso das letzte Stück der Straße nach Prozurska Luka . Bist Du von Parkplatz aus auf der Schotterstaße wirklich noch weitergefahren bis ans Wasser ? Respekt!

In den Dörfern auf Mljet stehen viele Häuser leer. In Korita z.B wohnen nur noch wenige Menschen - meist alte Leute.
Wo sollen die Jungen auf der Insel arbeiten? Mljet ist vom Tourismus noch nicht üerrollt worden,. Und von den Yachten, die in Polace ankern , profitieren nur wenige.

Mljet ist eine wunderbare Insel - ich bin sicher, die Einheimischen lieben ihre Heimat sehr ( auch wenn sie nicht dort wohnen) , und für uns Gäste ist sie paradiesisch.

Übrigens : Hast Du schon von den Gesetzen der Insel Mljet gehört?
https://www.adriaforum.com/kroatien/threads/von-den-gesetzen-der-insel-mljet.62076/

Ich bin schon gespannt, was jetzt kommt!

Liebe Grüsse,
Elke
 
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Barraquito

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Heiko,

mein spontanes Lieblingsbild ist das an sich schlichte, aber sehr harmonische Bild der Hausfassade mit den Türen in lindgrün.
Warum?
Weil es der Seele und den Augen schmeichelt.


Lach jetzt nicht!:arghh:
 

claus-juergen

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hallo Heiko,

so langsam habe ich den Eindruck, daß du zum Bergwanderer mutierst. Das ist insbesondere deshalb anzuerkennen, weil du wohl eigener Aussage zufolge das Laster Nikotin nicht sein lassen kannst. Respekt.:)

Vielen Dank fürs detailgenaue Vorstellen der Insel Mljet. Nach Vis muß ich da wohl auch noch hin.

grüsse

jürgen
 

claus-juergen

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hallo Heiko,

das gefällt mir besonders. Ich bin gespannt, ob der auf dem Festland liegt und damit "ein richtiger Berg" ist, wie wir Allgäuer sagen oder wieder auf einer Insel in Dalmatien und damit ein "Berglein". Solche Touren würden mir auch gefallen. Kenne ich doch nur Berge in Istrien und dem Kvarner vom Wandern. Aber was nicht ist, kann ja noch mal was werden...:)

grüsse

jürgen
 

Heiko705

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Hallo Heiko,
so jetzt bin ich auf dem Laufenden mit deinen Berichten. Wie immer sehr schöne und eindrucksvolle Bilder. :)
10 Kapitel haben wir ja noch vor uns, wenn ich's richtig gelesen habe und du 17 Tage unterwegs warst. Und das ganz allein :oops: aber sieht so aus , als wärst du nicht einsam und gut unterhalten :)
Vielen Dank für die tollen Berichte und die Mühe, die du dir machst, um uns alle an deinen Erlebnissen und deinem Urlaub teilhaben zu lassen.
Ich freue mich auf die Fortsetzung und bin ganz gespannt!!
Viele Grüße
Schön, dass Du Dich durchgearbeitet hast, Annabelle!! :gut:
 
B

Barraquito

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Jürgen,

Berglein triffts nicht so ganz;), das ist schon was Tolles und mich hats damals gefordert.
Aber, wenn oben...dann ist alles vergessen.:p
 

schneckerico

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Mensch Heiko, wirklich straffes Programm :D Respekt!
Die kleinen Dörfer sind wunderschön, fast unwirklich. Und ich finde, es gibt nichts Schöneres, als diese kleinen Kirchen und Kapellen aus Stein.
Jetzt scharre ich mit den Füssen und warte drauf, wies weiter geht:):shifty:
 

Heiko705

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Kapitel 09:

Zurück auf Pelješac musste ich mich ja nun nicht mehr besonders weit bewegen, um an einen besonderen Sandstrand zu kommen. Der Strand Prapratno ist eine echte Perle. Trotz des Sandes war das Wasser phänomenal klar. Da der Strand sich großer Beliebtheit erfreut, war er noch sehr gut besucht. Mit der Luftmatratze machte ich es mir auf dem Wasser gemütlich. Eigentlich war ich der Meinung, dass ich höchstens 45 Minuten so auf der Matratze gelegen hatte, doch wies mein Rücken am Abend eine sehr kirschige Farbe auf. Der Strand ist anfangs sehr flach und fällt nur langsam ins Meer ab. An der kleinen Strandbar genehmigte ich mir ein Glas Rotwein und entspannte im weichen Sand.

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Sandstrand Prapratno

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Tolles Wetter

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Blick vom Strand zum Fährhafen

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Der Strand ist gut besucht, aber zurecht

Gegen vier Uhr nachmittags erreichte ich Orebić, um mit der Fähre zu meinem Haupturlaubsziel zu gelangen. Entgegen mancher anderslautenden Informationen gibt es auf Pelješac nicht nur in Potomje eine Tankstelle, sondern auch in Orebić. Da es noch eine Weile dauern sollte, bis man sich das Fährticket kaufen konnte – der Bedienstete der Jadrolinija erscheint hier immer erst 30 Minuten vor der Überfahrt – konnte ich mich am Imbiss noch mit einem Cheeseburger stärken. Mit dieser Fähre sollte ich noch öfter fahren. Es ist schon beeindruckend, wenn man von der Fähre zurück nach Orebić schaut und den Berg Sv. Ilija dahinter aufragen sieht. Mit 961 m ist dies der höchste Berg aller kroatischen Inseln und Halbinseln. Manchmal stehen die Wolken vor der Spitze und kommen nicht hinüber. Mit einem mulmigen Gefühl schaute ich den Hängen hinauf, denn mit diesem Berg hatte ich ja noch was vor.

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Auf der Fähre

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Blick zurück zur Marina von Orebić

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Panorama-Aufnahme

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Das Ungetüm

15 Minuten dauert die Überfahrt, und man befindet sich auf Korčula. Nähert man sich der Insel, wandern natürlich alle Urlauber auf die rechte Seite der Fähre, um die Inselhauptstadt auf ihrer kleinen Halbinsel standesgemäß ablichten zu können.

Der Fährhafen Dominče liegt fast näher an Lumbarda als an Korčula. Bevor man die Hauptstadt erreicht, biegt man schon links ab. Und so erreichte ich Lumbarda, was für die nächsten zehn Nächte mein Zuhause werden sollte. Ich parkte an der Hafenbucht nahe dem Friedhof und der kleinen Crkva Sv. Roka. Es galt nun, meinen Wohnort kennenzulernen. Hinter der Hafenbucht, in der sich ein Denkmal des Bildhauers Frano Kršinić befindet, liegt das Ortszentrum mit kleinem Sandstrand, der Marina, der Post und einem kleinen Konzum-Markt. Ein Spaziergang entlang der Marina verschaffte mir einen ersten Überblick. Die Strände Prvi Žal und Tatinja schließen sich direkt an die Marina an. Hier beginnt der Stadtteil Vela Glavica, ein Hügel, auf dem sich die ältesten Gebäude des Ortes befinden. Auch wenn Lumbarda in erster Linie ein Badeort ist, fand' ich hier einige hübsche Gassen, Steinmauern und die kleine Kapelle Sv. Petar i Pavao. Hauptkirche ist jedoch die große Sv. Rok.

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Crkva Sv. Roka

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Stadtteil Vela Glavica

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Vorm Ortskern von Lumbarda

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Denkmal des Bildhauers Frano Kršinić

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Ein Mini-Strand direkt vorm Ortskern

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Die Promenade

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Die Marina

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Kapelle Sv. Petar i Pavao

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Hauptkirche Sv. Rok

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Im Innern der Hauptkirche

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Auch solch alte Gemäuer hat's hier - man muss nur suchen

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In den Gassen Vela Glavicas

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An kleinen Kapellen ist Lumbarda nicht arm

Da ich wusste, dass es auch hinter dem Ort recht interessant ist, setzte ich meine Erkundungstour gleich fort, verließ den Ort durch eine Allee den Hügel hinauf und kam zur Kapelle Sv. Križ und einem Turm aus römischer Zeit. Fährt man hier nach Norden, kommt man zum Sandstrand Bilin Žal. Hier steht die Ruine eines alten Kastells, die heute jedoch zur Konoba Bilin Žal umfunktioniert wurde. Um sie näher zu betrachten, streifte ich sogar durch die Weinfelder, die im Osten von Lumbarda fast alles in Beschlag nehmen. In südlicher Richtung kommt man zum Strand Vela Pržina mit Strandbar und Cocktailbar. Ich schaute sogar ganz im Osten und wäre auch bis ans Kap Ražnjić gefahren, wenn der Weg für mein Auto machbar gewesen wäre, doch dem war nicht so. Lumbarda ist – wie ich bereits sagte – eher ein Badeort oder ein interessantes Ziel zum Anlegen mit dem Boot, einiges Sehenswertes gibt es auch, für mich war es ein guter Ausgangspunkt für meine geplanten Ausflüge und nahe der Hauptstadt, was mir auch wichtig war.

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Kapelle Sv. Križ

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Turm aus römischer Zeit

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Das Weinanbaugebiet hinter Lumbarda

Nun machte ich mich auf den Weg zur Unterkunft. Diese lag ganz idyllisch direkt am Ufer in der Bucht gegenüber der kleinen Insel Vrnik. Das Wasser war ca. 10 Meter von meiner Terrasse entfernt. Und ganz unten, ca. 2 Meter vom Wasser entfernt, stand ein Tisch, den ich ebenfalls nutzen durfte. Meine Vermieterin war sehr nett. Auch sie stellte mir eine große Schale mit Weintrauben auf den Tisch. Die Wohnung lag ebenerdig und bot viel Platz. Sie war relativ modern eingerichtet und erschien sauber. Auf der Terrasse direkt über der Bucht würde ich wunderbar frühstücken können und morgens vor dem Frühstücken erst einmal ins Wasser springen. Alles war perfekt. Ich überreichte meiner Vermieterin den Ausweis und duschte ausgiebig. Danach ging's zum Einkaufen in den Konzum-Markt in der Ortsmitte.

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Meine Terrasse für 10 Tage - göttlich!

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Blick von der Tür aus

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Schlafzimmer

Zum Abschluss hatte ich Lammpeka in der Konoba Škafetin ganz in der Nähe bestellt. Ich parkte an der Hauptstraße und lief zu Fuß durch eine kleine Grünanlage zur Konoba. Die Atmosphäre hier ist einzigartig. Man sitzt gemütlich unter Olivenbäumen, und kleine Nachttischlampen spenden das nötige Licht. Klasse! Die Lammpeka war eine ganz Besondere. Man hatte das Gericht bereits auf einen Teller gegeben. Das Lammfleisch schmeckte geradezu spektakulär, und sogar ein gebackener Apfel gehörte mit dazu. Sehr schmackhaft! Einen Salat und etwas Brot gab es dazu.

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Herrliches Ambiente

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Frisch aus der Peka

Wieder daheim packte ich doch wirklich alles beisammen, was ich zum Anschauen und Umkopieren der Fotos gebrauchen konnte zuzüglich Rotwein und setzte mich ganz unten an den Tisch am Wasser. Schön, wenn man so eine Möglichkeit hat.

(Besuchte Orte: Babino Polje, Prožura, Prožurska Luka, Lumbarda)
 

Julia 35

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Wow, die Terrasse wäre auch was für mich! Traumhaft!
Sehr schöne Bilder, Heiko
Die 10 Tage werden bestimmt der Hit!
Bin gespannt!

SG, Julia
 

claus-juergen

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hallo Heiko,

du hast es ja angedeutet, welchen Berg du dir vorgenommen hast. Peljesac ist ja Festland und so wird es wohl der Sveti Ilija sein, den du dir vorgenommen hast. Jetzt sprechen wir Allgäuer von einem "richtigen Berg". ;) Ich bin gespannt, wie die Tour verlaufen ist...

grüsse

jürgen
 
E

ELMA

Guest
Da hast Du gut gewählt mit Lumbarda als Ausgangs- und Rückzugsort für Deine Abenteuer in der Region!
Die Lage des Appartments , der Ausblick von Deiner Terrasse, auch Deine kulinarischen Erlebnisse, einfach alles:
BENEIDENSWERT !!

Und wir warten gespannt, wie es weitergeht !
(Es ist einfach schön, wie Du das hier machst )

LIebe Grüße,
Elke
 

schneckerico

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Wow, mit diesem Appartement hattest du ja den Jackpot !! Das hätte mir auch gut gefallen. Was gibt's besseres, als Frühstück mit Blick aufs Meer:joyful:
Und die Lammpeka - göttlich !!

Tja, und jetzt beginnt wieder das laaaange Warten auf die Fortsetzung ;)
 

Heiko705

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07. Tag – Geliebtes Korčula
Freitag, der 07.09.2018:

Vor dem Frühstücken sprang ich erst einmal ins Wasser. Solche Möglichkeiten muss man nutzen. Von der Terrasse bot sich beim Sonnenaufgang ein herrliches Bild. Die Bucht glitzerte in den ersten Sonnenstrahlen des noch jungen Tages. Beim Frühstücken hatte ich schon fast zu viel Sonne. Der Kampf gegen aggressive Stechinsekten spitzte sich sogar noch zu.

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Am Morgen auf der Terrasse

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Üppiges Frühstück

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"Meine" Bucht

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Barfuß musste man hier ein bissel aufpassen

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Der Tisch direkt am Wasser

Heute war Korčula-Tag. Ich fuhr in die nahe Stadt und parkte direkt in der Marina. Da ich bereits 2017 große Teile kennenlernen durfte und mich in die Stadt verlieben durfte, standen natürlich in erster Linie die Dinge im Mittelpunkt, die ich noch nicht kennengelernt hatte. Aber einfach nur durch die Innenstadt zu bummeln und bereits Bekanntes wieder zu sehen, ist ja ebenso schön. Korčula ist jederzeit ein Genuss.

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Treppe zum Veliki Revelin-Turm

Da ich die Crkva Svih Svetih im Vorjahr zwar gesehen, jedoch noch nicht bewusst wahrgenommen hatte, fing ich hier an. Eine Krilo-Personenfähre hatte gerade unterhalb der Altstadt angelegt, und Horden von Touristen mit ihren Koffern warteten darauf, einsteigen zu dürfen. Dann streifte ich durch die Gassen, die Treppe zum Veliki Revelin-Turm hinauf, über den Trg Antuna i Stjepana Radića mit der Kapelle Svetog Mihovila, dem Rathaus und der Loggia bis zur Kathedrale Sv. Marko und bestieg den Marko Polo-Turm. Der Eintritt kostet 20 Kuna. Auf den Stufen stieß ich mir an einem verzierten Mauervorsprung den Kopf, was ich regelmäßig tue. Das passiert mir wirklich zu oft. Mein Kopf fühlt sich manchmal schon so an, als hätte er überall kleine Dellen, weil ich überall dagegen stoße. Vom Turm kann man in das alte Haus der Familie Polo schauen. Laut einer Tafel soll es wohl in den nächsten Jahren noch rekonstruiert werden. Im zugehörigen Souvenirshop erstand ich für 80 Kuna ein weißes Shirt mit der Silhouette der Stadt.

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Trg Antuna i Stjepana Radića

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Kathedrale Sv. Marko

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Kirche Sv. Petra mit Marko Polo-Turm

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Blick in das verfallene Marco Polo-Haus

Ich schlenderte an der runden Stadtmauer entlang, am Meerestor vorbei und entschied mich, das Dominikanerkloster und das Kloster Sv. Nikole in der Luka Korčulanska anzuschauen. Auf dem Kula Zakerjan befindet sich die Massimo Bar, in der es Cocktails gibt. Vielleicht konnte ich ja eines Abends mal hier vorbeischauen. Ein Eis konnte nun bei den Temperaturen nicht schaden. Das Dominikanerkloster reiht sich in die Fassade der umliegenden Bauten ein und ist - soviel ich weiß - nicht zugänglich. Von hier hinten kann man tolle Bilder von der Altstadt machen. Geht man ein kleines Stück weiter, gelangt man an das Kloster Sv. Nikole. Hier öffnete ich die Tür auf das Grundstück und hoffte, auch Zugang zum Kloster zu finden, doch auch hier blieb ich an verschlossenen Türen stehen. Schade, denn das Kloster ist vom Grundriss her nicht uninteressant.

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Kula Zakerjan

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Kula Kanavelić

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Straße an der Luka Korčulanska

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Blick auf die Altstadt

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Dominikanerkloster

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Kloster Sv. Nikole

Nun wollte ich gern zur Festung Sv. Vlaha, die oberhalb der Altstadt von Korčula auf einem Hügel thront. Ein Pfad führt geradewegs aus Richtung Altstadt bis hinauf, den ich aber leider nicht gesehen habe. Also folgte ich der Straße am Kloster mit all ihren Kurven, bis ich nach einer halben Stunde oben angelangt war. Auch ein älteres Paar wollte zur Festung und fragte mich nach dem Weg. Gemeinsam kamen wir an. Die Festung ist nicht besonders groß und war leider geschlossen. Es ist schade, dass so viele Sehenswürdigkeiten nicht zu betreten sind. Ein Einheimischer kam mit seinem PKW, und ich fragte ihn voller Hoffnung, ob er die Festung aufschließen würde. Er verneinte. Schluchz! Ich hätte mir die Festung ein kleines bissel größer vorgestellt. Eigentlich ist es nur ein Turm, der sich zur oberen Spitze hin etwas verjüngt.

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Festung Sv. Vlaha

Auf dem Weg wieder hinab zur Altstadt wollte ich die mir bis dato unbekannte Kirche Sveta Justina besuchen. Doch jetzt war erst einmal Pause angesagt. Direkt neben der Altstadt entdeckte ich eine Cocktailbar und nahm auf tiefen Sitzen unter den Bäumen Platz. Die Mittagsglocken ertönten über der Stadt. Herrliche Stimmung, um eine Pause zu machen! Die Bedienung war ein Mann etwa in meinem Alter. Er erkannte am Akzent - wie er sagte - dass ich Deutscher war und erzählte mir, dass er auch bereits in Deutschland gearbeitet habe. Das Heimweh hatte ihn wohl wieder nach Hause getrieben. Wer konnte es ihm verdenken? Er wohnte schließlich in Korčula. Es war eine nette Unterhaltung, und er sagte, ich solle doch noch mal vorbeischauen im Laufe des Urlaubs. Ich hatte einen Mojito und noch einen Mai Tai getrunken und blieb noch kurz sitzen. Jetzt war ich bereit zu neuen Taten. Nun ging‘s zur Sveta Justina. Die Kirche Sv. Antun liegt dagegen in der Lumbarska Ulica. Sie entdeckte ich später auf dem Rückweg nach Lumbarda.

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Sveta Justina

So. Ich lief zurück in die Marina und schaute nach den Ausflugsbooten. Hier musste irgendein Taxiboot zur kleinen Insel Badija fahren. Nachdem ich zwei Bootsbesitzer gefragt hatte, hatte ich es gefunden. Ich hatte noch eine dreiviertel Stunde Zeit, bevor der Fahrer abfuhr. Er stotterte leicht, doch das machte nix.

Die verbleibende Zeit nutzte ich, indem ich mich auf dem Markt unter der Treppe in die Altstadt noch nach etwas Leckerem umschaute. Ich entdeckte hier einen kleinen Weinshop und schaute mich nach einer Flasche Honiglikör um, die ich mit nach Deutschland nehmen konnte. Leider konnte ich keinen finden.

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Im Taxiboot

Außer mir war nur noch ein älterer Herr mit im Taxiboot. Der Himmel war bewölkt. Dann starteten wir und verließen Korčula in Richtung der vorgelagerten Inseln. Es war gegen 13.30 Uhr. Der Fahrer sagte, um 17.00 Uhr käme ein Boot nach Badija, damit ich wieder zurückfahren konnte. 17.00 Uhr? Das war etwas spät. Ich arrangierte, dass um 15.30 Uhr jemand kommen würde.

Badija ist die größte Insel im Archipel Škoji, welches die vorgelagerten Inseln um Korčula und Lumbarda umfasst. Im 14. Jahrhundert kamen die Franziskaner in den Besitz der Insel. So ist auch die vorherrschende Sehenswürdigkeit das Franziskanerkloster. Später wurden die Franziskaner von der Insel verjagt und das Kloster in ein Hotel umgebaut. Erst in jüngerer Vergangenheit gab man das Kloster an seine ursprünglichen Besitzer zurück. Die Insel ist auch bekannt für die zutraulichen Rehe, die – an die Touristen gewohnt – bis an den kleinen Hafen kommen und gern Futter annehmen. Doch ist es verboten, sie zu füttern.

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Franziskanerkloster

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Nach dem Anlegen

Als wir näherkamen, ragte das imposante Kloster immer größer vor uns auf. Nur ich stieg auf Badija aus. Der andere Herr wollte wohl weiter zu einer anderen Insel gebracht werden. Unweit des kleinen Anlegehafens gibt es auf Badija sogar eine Konoba. Ich bestaunte das Kloster, das doch immense Ausmaße hat und umrundete es. Ich konnte auch einen Blick hinein werfen, doch ist es für die Öffentlichkeit nicht zugänglich - lediglich der Kreuzgang. Hinter dem Kloster windet sich ein spätgotischer Kreuzweg zum Inneren der Insel hin, dem ich eine Weile lang folgte. Dann gönnte ich mir in der Konoba ein Beer-to-go (im Pappbecher) und wanderte den am Ufer angelegten Wegen entlang. Rehe habe ich leider keine gesehen, schade.

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Blick ins Innere

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Auf dem Kreuzweg im Inselinneren

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Fußweg rund um die Insel

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Der Kreuzgang

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Durchaus angenehme Atmosphäre

Da man das Klosterinnere außer dem Kreuzgang weiter nicht betreten darf und die Sehenswürdigkeiten auf der Insel ansonsten nicht gerade üppig sind, entschied ich mich irgendwann dazu, zum Anlegehafen zurückzukehren und zu warten. Es waren viele Touristen auf der Insel unterwegs. Als die vereinbarte Abholzeit erreicht war, war noch kein Boot in Sicht. Mittlerweile tummelten sich schon viele Abreisewillige am Bootsanleger. Na, hoffentlich würden die uns nicht im Stich lassen! Als dann ein Taxiboot kam, welches aber zu einem anderen Unternehmen gehörte und manche von uns - darunter auch ich - nicht mitnahm und dann davonfuhr, schwand meine Hoffnung etwas. Die vereinbarte Zeit war bereits bestimmt ‘ne halbe Stunde überschritten. Würde man irgendwann einen einsamen Fischer zu Gesicht bekommen, der sich dazu bereit erklärte, einen zurück nach Korčula zu bringen? Irgendeinen Weg musste es doch geben!

Gegen 16.00 Uhr kam noch ein Boot - diesmal das Richtige. Puh! Zu einem Urlaub in einem Weingebiet gehört natürlich auch eine kleine Weinprobe, oder etwa nicht? Zu diesem Zwecke lenkte ich mein Vehikel nach Lumbarda. Das Weingut Lovrić war mein erklärtes Ziel. Das Weingut machte einen guten Eindruck, und zu bestimmten Zeiten kann man sogar hier essen. Als ich jedoch zum Eingang schritt, war ich etwas irritiert. Alles war nass. Der Traubensaft verteilte sich auf dem Weg vor dem Eingang und lief auf die Straße. Im Innern war der Boden überall mit Traubenresten übersät, so dass man kaum sauberen Fußes hindurch kam. Ich arbeitete mich an den Tresen vor, an welchem die Weinprobe angepriesen wurde. Ganz schönes Chaos hier. Ein älterer Herr kam und erklärte mir, dass eine Weinprobe momentan nicht möglich sei. Man war gerade mitten in der Produktion. Als ich fragte, ob ich denn wenigstens 2 Flaschen erstehen könne, rief er seinen Sohn. Und so konnte ich eine Flasche roten Plavac und eine Flasche weißen Grk kaufen, jeweils zu ca. 80 Kuna. Damit war ich glücklich.

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Treppen zur Kirche Sv. Antun

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Kirche Sv. Antun

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Ganz schöne Sauerei

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Immerhin!

Jetzt musste ich aber unbedingt an den Strand, wenngleich sich die Sonne heute nur ab und an durch die Wolken kämpfen konnte. Aber warm war es trotzdem. Ich fuhr zum Strand Vela Pržina. Der Sandstrand ist auch in der Nebensaison noch recht gut besucht, doch zu Recht, wie ich fand. Nach etlichen Bahnen durch das kühle Nass, ließ ich mich auf meine Decke fallen und tankte neue Energie. Die Cocktailbar hatte witzige Sitzmöglichkeiten. Es waren Sessel, in denen man jedoch so tief versank, dass man fast auf dem Boden saß. Die hübsche Bedienung freute sich sehr über mich, war ich doch der einzige Gast. Ich hatte auf der Karte den Swimming Pool entdeckt und konnte nicht widerstehen.

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Strand Vela Pržina

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Der Strand gefiel mir sehr gut

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Swimming Pool

Ich hatte Lust auf einen hübschen kleinen Küstenort, also machte ich ins Inselinnere auf, um dann Richtung Süden zu fahren, und ich erreichte Brna. Brna ist schnuckelig. Gefällt mir! Der älteste Teil liegt auf der Halbinsel Mali Zaglav. Der Ort windet sich um eine schöne, kleine, runde Bucht. Hier kann man sich wohlfühlen. Größere Sehenswürdigkeiten gibt es nicht, braucht es aber auch nicht. Natürlich musste ich alles kennenlernen.

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Brna

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Der idyllische Küstenort

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Brna ist schnuckelig

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Boots- und Häuseridyll

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Spruch an einer Hauswand - was heißt das wohl?

So langsam entschwand mir das Tageslicht, doch es hatte freundlicherweise auf mich gewartet. Anständig von ihm! Folgerichtig bereitete ich mich auf’s Abendessen vor, welches ich gedachte, in der Konoba Belin in Žrnovo zu mir zu nehmen. Zuerst verlief ich mich im Dunkeln in einem Garten, bevor ich merkte, dass man von dieser Seite aus keinen Zugang hatte. Ich begegnete einem Pärchen, dem es offenbar genauso erging. Die Konoba hat einen ausgezeichneten Ruf und war brechend voll. Kleine Mädchen spielten zwischen den Tischen auf dem Boden. Ein Tisch war jedoch noch frei für mich. Als Gruß vom Haus kredenzte man mir panierte Zucchini und Thunfischpaste. Sehr lecker. Nach einer Fischsuppe hatte ich mich für Scampi mit dalmatinischem Grünkohl entschieden. Das Essen war sehr gut, doch muss ich sagen, dass alles ewig dauerte. Insgesamt brachte ich zwei Stunden in der Konoba zu. Ich weiß gar nicht, wann ich endlich nach Hause kam. Wahrscheinlich erst gegen 23.00 Uhr.

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Thunfischpaste

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Scampi

Leider musste ich feststellen, dass eine Wohnung par terre natürlich auch ihre Vorzüge hatte, doch entdeckte ich neben etlichem kleineren Ungeziefer an der Wand noch ein größeres, langes Insekt mit sehr vielen Beinen und langen Fühlern, das so groß war, dass ich es mit einem lauten Schrei erschlug. Wahrscheinlich hatte ich mich nun öfters auf so etwas einzustellen, wenn ich nach Hause kam. Nicht so schön, doch was sollte ich machen? Das Apartment war sehr gut, doch dies war ein kleines Problem. So endete ein weiterer ereignisreicher Tag.

(Besuchte Orte: Korčula, Brna)
 
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