Kapitel 08:
06. Tag – Zur Höhle des Odysseus
Donnerstag, der 06.09.2018:
Der letzte Tag auf Mljet begann. Ich frühstückte früh, ließ den Schlüssel in der Tür stecken, wie ich es mit Paula besprochen hatte und fuhr im Morgengrauen mit vollbeladenem Auto davon. In Maranovići führt eine kleine, steile Straße den Hang hinauf, und man gelangt schließlich in die bezaubernde Bucht von Okuklje. Ich konnte mich nicht dagegen wehren, abzubiegen und einen Blick auf die Bucht zu werfen. Doch dann ging’s weiter. Bereits um 07.00 Uhr startete ich eine kleine Wanderung unterhalb von Babino Polje zur Odisejeva Špilja.
Blick auf das hübsche Okuklje
Prožurska Luka im Morgenlicht
Hier startet der Wanderpfad
Nach einem Schiffbruch rettete sich Odysseus mit letzter Kraft in eine Höhle an der Küste einer Insel. Doch dort verfiel er den Reizen der Nymphe Kalypso. Sie war die Göttin der Schönheit, der Ruhe und des Friedens. Für immer jung und schön sollte er bleiben, wenn er sie nur heiratete. 7 Jahre hielt sie ihn daraufhin gefangen, und nur auf Befehl von Zeus gab sie ihn schließlich wieder frei. Die Insel der einzigartigen Schönheit und der magischen, grünen Wälder, wie Homer sie beschrieb, kann selbstverständlich nur das heutige Mljet sein. Tja, so oder so ähnlich war es also.
Herrliche Morgenatmosphäre
Alsbald geht der Weg in eine kleine Mauer über
Zwischen Feldern mit Olivenbäumen führt der schmale Wanderweg gen Süden hinab zur Küste. Irgendwann wandert man auf einer kleinen Mauer. Der Morgen war noch frisch, aber schon merkte man die aufkommende Wärme. Erste Schweißtropfen bahnten sich ihren Weg. Der Pfad ist recht schnell bewältigt, und schon bald fällt er zum Meer hinab. Dann steht man plötzlich vor der doch recht voluminösen Höhle, von der man von Land aus doch viel mehr sehen kann, als ich nach dem Lesen so mancher Berichte dachte. Übersteigt man einen Sicherheitszaun, kommt man sogar recht nahe ran. Direkt neben der Höhle, über dem Wasser stehen zwei kleine Hütten. Gespannte Planen bildeten weitere Dächer und wirkten wie eine Art kleines Forschungscamp. Will man in die Höhle schwimmen, so hilft nur das waghalsige Kraxeln über so manche Felsen und der tiefe Sprung in das kühle Nass. Aber so waghalsig bin ich dann doch nicht. Auf dem Rückweg begegnete mir ein junges Paar, und schon bald begrüßten mich die Kirchenglocken Babino Poljes zurück in der Zivilisation.
Gleich da!
Die Höhle
Die Hütten über dem Wasser
Babino Polje selbst ist recht schwer zu besichtigen. Es ist in die drei Ortsteile Zabrežje, Sršenovići und Zadublje unterteilt und zieht sich über mehrere Kilometer. Um zum Palast Knežev Dvor, zu einem Kastell, zum alten Gerichtsgebäude Sotnica und zur Kirche Sv. Vlaha zu gelangen, muss man sogar wieder über die Hauptstraße und Richtung Südküste. Ja, im Süden von Babino Polje tummeln sich noch weitaus mehr Wanderwege als dieser eine zur Odisejeva Špilja. Will man in und um Babino Polje alles sehen, sollte man locker einen ganzen Tag einplanen. Dies alles konnte ich nun natürlich nicht leisten, und so begnügte ich mich mit dem Ort selbst. Und auch dazu muss man weite Strecken zurücklegen. Ich entschied mich dafür, im Westen in Zabrežje anzufangen, lief eine Weile, um dann jeweils zurück zum Auto zu laufen und es hinterher zu holen. Am westlichen Eingang befindet sich der Friedhof Mirogoj nebst kleiner Kapelle. Einige Feuerwehrmänner begannen ihren täglichen Dienst in einer kleinen Feuerwache mit einem Kaffee und schauten mir neugierig hinterher. An der kleinen Kirche Gospa od Brijega vorbei, arbeitete ich mich nach Osten vor. Zabrežje selbst schien erst einmal nicht besonders sehenswert, doch dann kam ich zum alten Teil des Ortes, der mit sehr alten Häusern und Gassen aufwarten kann.
Kirche Gospa od Brijega
Häuser in Zabrežje
Der alte Ortsteil von Zabrežje
Verlassen!
Sieht unbewohnt aus
Am Straßenrand
Altes Boot
Bevor man zur wichtigsten Ortskirche Sv. Pavla und nach Sršenovići kommt, kann man die kleine Kapelle Sv. Đurđa und ein Denkmal für König Tomislav bestaunen. Hier in Babino Polje wurde sehr viel gebaut. Viele Bauherren waren mit dem Mauern ihrer Behausungen beschäftigt. Das Wohnen im Hauptort Mljets scheint für viele einen gewissen Reiz zu haben. Der freistehende Kirchturm ist, sagen wir mal, eines etwas ungewöhnlicheren Stils, während das Kirchengebäude selbst in gewohntem Aussehen daherkommt und auch recht sehenswert ist.
Kirchturm der Ortskirche Sv. Pavla
Das Kirchengebäude
Türen in Sršenovići
Hinterhof
Durch Sršenovići
Ich kam am Partisanendenkmal vorbei. Insgesamt fand‘ ich Sršenovići ein wenig sehenswerter als Zabrežje. Schließlich erreichte ich Zadublje im Osten. Mehr durch Zufall – weil ein großer LKW das Schild versperrte – fand ich den alten Teil des Ortes. Man gelangt durch eine Gasse, die so eng und verlassen scheint, dass sich hierhin sicher nicht oft jemand verirrt. Hier befindet sich ein alter Mühlstein. Manche Wohnungseingänge liegen innerhalb eines alten Gewölbes, und es ist schwer vorstellbar, dass hier mal jemand gewohnt haben soll. Vom Aussehen her scheint dies der älteste Teil von ganz Babino Polje zu sein. Verlässt man den Ort im Osten, wartet noch die hübsche Kirche Gospe od obrane.
Zadublje
Die Hauptstraße im Ortsteil Zadublje
Verdammt alte Gasse
Hier unten sind wirklich alte Wohnungseingänge
Kirche Gospe od obrane
Bewegt man sich auf der Inselhauptstraße gen Osten und passiert die Abfahrt hinab nach Prožurska Luka, so gelangt man direkt danach an eine nach rechts abbiegende Straße. Hier liegt das verschlafene, alte Prožura. Neben Korita und Blato ist dies der dritte alte, authentische Ort der Insel. Ich fühlte mich auf Anhieb sehr wohl. Am Ortseingang passiert man auch hier eine alte Mühle. Die Straßen sind unglaublich schmal, und ich tat mich schwer, einen Platz zum Parken zu finden. Zwischen den alten Steinhäusern hindurch gelangt man zur Kirche Sv. Trojstva, der Dreifaltigkeitskirche. Über den Ort wacht der alte Verteidigungsturm Kašto, zu dem man sich erst einmal die passende Gasse als Zugang suchen muss. Vom Friedhof und der Kirche Sv. Martin hat man eine wunderbare Aussicht auf Prožurska Luka und die sich daneben befindliche Blatina. In Prožura scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.
Mühlstein am Ortseingang
Prožura
Kirche Sv. Trojstva
Verteidigungsturm Kašto
Das hübsche Prožura
Und dann musste ich natürlich noch hinab nach Prožurska Luka und mir diesen Ort in dieser herrlichen Bucht endlich ansehen. In der Bucht liegen die Inselchen Galičnjak, Borovac, Veli Školj und Senjavac. Ich parkte an der gleichen Stelle wie am Vorabend direkt am Wasser. Prožurska Luka glänzt nicht mit besonderen Sehenswürdigkeiten oder imposanten Gebäuden; hier ist die Bucht die Sehenswürdigkeit. Der Ort verfügt über einige Konobas, und viele Boote aller Größenordnungen liegen in der Bucht. Ich genoss die fantastische Promenade und fuhr im Anschluss noch zur Blatina, um auch diese etwas näher in Augenschein zu nehmen.
Prožurska Luka
Der idyllische Küstenort
Entlang der Promenade
Reusen
Mach's gut, Prožurska Luka!
Blatina neben Prožurska Luka
Mittlerweile hatten wir Mittag, und ich musste mich langsam am Fährhafen in Sobra einfinden, um die Insel in Richtung Prapratno zu verlassen. Die Zeit reichte noch für ein Ožujsko und eine Mljet-Abschiedszigarette. Die Insel hatte es mir mit ihrer herrlichen Natur wirklich angetan. Vis war klasse, doch die Landschaft auf Mljet faszinierte mich noch etwas mehr.
Der Autoverleih am Fährhafen
Die Fähre steht schon
06. Tag – Zur Höhle des Odysseus
Donnerstag, der 06.09.2018:
Der letzte Tag auf Mljet begann. Ich frühstückte früh, ließ den Schlüssel in der Tür stecken, wie ich es mit Paula besprochen hatte und fuhr im Morgengrauen mit vollbeladenem Auto davon. In Maranovići führt eine kleine, steile Straße den Hang hinauf, und man gelangt schließlich in die bezaubernde Bucht von Okuklje. Ich konnte mich nicht dagegen wehren, abzubiegen und einen Blick auf die Bucht zu werfen. Doch dann ging’s weiter. Bereits um 07.00 Uhr startete ich eine kleine Wanderung unterhalb von Babino Polje zur Odisejeva Špilja.
Blick auf das hübsche Okuklje
Prožurska Luka im Morgenlicht
Hier startet der Wanderpfad
Nach einem Schiffbruch rettete sich Odysseus mit letzter Kraft in eine Höhle an der Küste einer Insel. Doch dort verfiel er den Reizen der Nymphe Kalypso. Sie war die Göttin der Schönheit, der Ruhe und des Friedens. Für immer jung und schön sollte er bleiben, wenn er sie nur heiratete. 7 Jahre hielt sie ihn daraufhin gefangen, und nur auf Befehl von Zeus gab sie ihn schließlich wieder frei. Die Insel der einzigartigen Schönheit und der magischen, grünen Wälder, wie Homer sie beschrieb, kann selbstverständlich nur das heutige Mljet sein. Tja, so oder so ähnlich war es also.
Herrliche Morgenatmosphäre
Alsbald geht der Weg in eine kleine Mauer über
Zwischen Feldern mit Olivenbäumen führt der schmale Wanderweg gen Süden hinab zur Küste. Irgendwann wandert man auf einer kleinen Mauer. Der Morgen war noch frisch, aber schon merkte man die aufkommende Wärme. Erste Schweißtropfen bahnten sich ihren Weg. Der Pfad ist recht schnell bewältigt, und schon bald fällt er zum Meer hinab. Dann steht man plötzlich vor der doch recht voluminösen Höhle, von der man von Land aus doch viel mehr sehen kann, als ich nach dem Lesen so mancher Berichte dachte. Übersteigt man einen Sicherheitszaun, kommt man sogar recht nahe ran. Direkt neben der Höhle, über dem Wasser stehen zwei kleine Hütten. Gespannte Planen bildeten weitere Dächer und wirkten wie eine Art kleines Forschungscamp. Will man in die Höhle schwimmen, so hilft nur das waghalsige Kraxeln über so manche Felsen und der tiefe Sprung in das kühle Nass. Aber so waghalsig bin ich dann doch nicht. Auf dem Rückweg begegnete mir ein junges Paar, und schon bald begrüßten mich die Kirchenglocken Babino Poljes zurück in der Zivilisation.
Gleich da!
Die Höhle
Die Hütten über dem Wasser
Babino Polje selbst ist recht schwer zu besichtigen. Es ist in die drei Ortsteile Zabrežje, Sršenovići und Zadublje unterteilt und zieht sich über mehrere Kilometer. Um zum Palast Knežev Dvor, zu einem Kastell, zum alten Gerichtsgebäude Sotnica und zur Kirche Sv. Vlaha zu gelangen, muss man sogar wieder über die Hauptstraße und Richtung Südküste. Ja, im Süden von Babino Polje tummeln sich noch weitaus mehr Wanderwege als dieser eine zur Odisejeva Špilja. Will man in und um Babino Polje alles sehen, sollte man locker einen ganzen Tag einplanen. Dies alles konnte ich nun natürlich nicht leisten, und so begnügte ich mich mit dem Ort selbst. Und auch dazu muss man weite Strecken zurücklegen. Ich entschied mich dafür, im Westen in Zabrežje anzufangen, lief eine Weile, um dann jeweils zurück zum Auto zu laufen und es hinterher zu holen. Am westlichen Eingang befindet sich der Friedhof Mirogoj nebst kleiner Kapelle. Einige Feuerwehrmänner begannen ihren täglichen Dienst in einer kleinen Feuerwache mit einem Kaffee und schauten mir neugierig hinterher. An der kleinen Kirche Gospa od Brijega vorbei, arbeitete ich mich nach Osten vor. Zabrežje selbst schien erst einmal nicht besonders sehenswert, doch dann kam ich zum alten Teil des Ortes, der mit sehr alten Häusern und Gassen aufwarten kann.
Kirche Gospa od Brijega
Häuser in Zabrežje
Der alte Ortsteil von Zabrežje
Verlassen!
Sieht unbewohnt aus
Am Straßenrand
Altes Boot
Bevor man zur wichtigsten Ortskirche Sv. Pavla und nach Sršenovići kommt, kann man die kleine Kapelle Sv. Đurđa und ein Denkmal für König Tomislav bestaunen. Hier in Babino Polje wurde sehr viel gebaut. Viele Bauherren waren mit dem Mauern ihrer Behausungen beschäftigt. Das Wohnen im Hauptort Mljets scheint für viele einen gewissen Reiz zu haben. Der freistehende Kirchturm ist, sagen wir mal, eines etwas ungewöhnlicheren Stils, während das Kirchengebäude selbst in gewohntem Aussehen daherkommt und auch recht sehenswert ist.
Kirchturm der Ortskirche Sv. Pavla
Das Kirchengebäude
Türen in Sršenovići
Hinterhof
Durch Sršenovići
Ich kam am Partisanendenkmal vorbei. Insgesamt fand‘ ich Sršenovići ein wenig sehenswerter als Zabrežje. Schließlich erreichte ich Zadublje im Osten. Mehr durch Zufall – weil ein großer LKW das Schild versperrte – fand ich den alten Teil des Ortes. Man gelangt durch eine Gasse, die so eng und verlassen scheint, dass sich hierhin sicher nicht oft jemand verirrt. Hier befindet sich ein alter Mühlstein. Manche Wohnungseingänge liegen innerhalb eines alten Gewölbes, und es ist schwer vorstellbar, dass hier mal jemand gewohnt haben soll. Vom Aussehen her scheint dies der älteste Teil von ganz Babino Polje zu sein. Verlässt man den Ort im Osten, wartet noch die hübsche Kirche Gospe od obrane.
Zadublje
Die Hauptstraße im Ortsteil Zadublje
Verdammt alte Gasse
Hier unten sind wirklich alte Wohnungseingänge
Kirche Gospe od obrane
Bewegt man sich auf der Inselhauptstraße gen Osten und passiert die Abfahrt hinab nach Prožurska Luka, so gelangt man direkt danach an eine nach rechts abbiegende Straße. Hier liegt das verschlafene, alte Prožura. Neben Korita und Blato ist dies der dritte alte, authentische Ort der Insel. Ich fühlte mich auf Anhieb sehr wohl. Am Ortseingang passiert man auch hier eine alte Mühle. Die Straßen sind unglaublich schmal, und ich tat mich schwer, einen Platz zum Parken zu finden. Zwischen den alten Steinhäusern hindurch gelangt man zur Kirche Sv. Trojstva, der Dreifaltigkeitskirche. Über den Ort wacht der alte Verteidigungsturm Kašto, zu dem man sich erst einmal die passende Gasse als Zugang suchen muss. Vom Friedhof und der Kirche Sv. Martin hat man eine wunderbare Aussicht auf Prožurska Luka und die sich daneben befindliche Blatina. In Prožura scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.
Mühlstein am Ortseingang
Prožura
Kirche Sv. Trojstva
Verteidigungsturm Kašto
Das hübsche Prožura
Und dann musste ich natürlich noch hinab nach Prožurska Luka und mir diesen Ort in dieser herrlichen Bucht endlich ansehen. In der Bucht liegen die Inselchen Galičnjak, Borovac, Veli Školj und Senjavac. Ich parkte an der gleichen Stelle wie am Vorabend direkt am Wasser. Prožurska Luka glänzt nicht mit besonderen Sehenswürdigkeiten oder imposanten Gebäuden; hier ist die Bucht die Sehenswürdigkeit. Der Ort verfügt über einige Konobas, und viele Boote aller Größenordnungen liegen in der Bucht. Ich genoss die fantastische Promenade und fuhr im Anschluss noch zur Blatina, um auch diese etwas näher in Augenschein zu nehmen.
Prožurska Luka
Der idyllische Küstenort
Entlang der Promenade
Reusen
Mach's gut, Prožurska Luka!
Blatina neben Prožurska Luka
Mittlerweile hatten wir Mittag, und ich musste mich langsam am Fährhafen in Sobra einfinden, um die Insel in Richtung Prapratno zu verlassen. Die Zeit reichte noch für ein Ožujsko und eine Mljet-Abschiedszigarette. Die Insel hatte es mir mit ihrer herrlichen Natur wirklich angetan. Vis war klasse, doch die Landschaft auf Mljet faszinierte mich noch etwas mehr.
Der Autoverleih am Fährhafen
Die Fähre steht schon