Teil 11:
8. Tag – Oliven und Mais
Samstag, der 21.06.2014:
Am heutigen Tag ging es zunächst darum, in ein anderes Apartment des Hauses zu ziehen. Unser bisheriges hatten wir leider nur noch für die 1. Woche bekommen. Unsere Vermieterin hatte uns aber ganz stressfrei für die letzten 5 Übernachtungen ein anderes Apartment im Haus angeboten. Dies war zwar ein klein wenig teurer, aber auch viel größer. Bisher wussten wir nur, wo es war, jedoch nicht, wie es von innen aussah. Ich hoffte, wir konnten gleich am frühen Morgen nach dem Frühstück umziehen, da wir auch heute natürlich wieder viel vorhatten.
Zu meiner Freude kam unsere Vermieterin bereits vor dem Frühstück zu uns, als Marco gerade duschte und sagte mir, die anderen Gäste seien bereits weg und wir könnten bereits umziehen. Gut, da sagte ich mir: Dann frühstücken wir zuerst gemütlich und nehmen den Umzug danach in Angriff. Aber ich schaute schon einmal in das neue Apartment hinein. War das groß! Ein Zimmer mehr. Nun hatte ich mein eigenes Zimmer. Und wir hatten nun 3 Balkone. Wer braucht denn sowas? Aber viel mehr Platz. Schon ein wenig edler.
Wir ließen uns beim Umzug viel Zeit. Stück um Stück brachten wir quer durch den Flur in das neue Apartment. Bis wir fertig waren, war es sicher 11.00 Uhr. Wir waren sehr zufrieden mit der neuen Wohnung.
Dann packten wir alles ein, was man zum Wandern braucht. Diesmal ließ ich meine Wanderschuhe aber weg und wollte lieber mit den ganz normalen Turnschuhen laufen. Die reichten nämlich gar nicht bis zum Knöchel. Mehr als 2 große 1,5 Liter-Flaschen konnte man eigentlich gar nicht in den Rucksack packen. Dann wäre er so schwer gewesen, dass man durch das zusätzliche Gewicht gleich wieder das hätte trinken müssen, was man mehr mitgenommen hat. Diesmal hatte ich mir beim Frühstück sogar ein Brot mit Schinken fürs Wandern geschmiert. Wir fuhren nach Krk-Stadt und parkten an der Promenade.
Wanderung durch die Olivenhaine:
Die Karte des Rundwanderwegs
Am Hafen von Krk-Stadt
WM-Fieber am Hafenturm Kula
Am Vela Placa
Das Kastell...
Dann starteten wir. Am Hafenturm Kula liefen wir vorbei, an dem eine große Kroatien-Flagge hing. Am Kastell entlang über den Platz Kamplin. Hinten an der Stadtmauer neben dem Strand Dunat – nicht zu verwechseln mit dem Strand Dunat bei Punat – ist die große Tafel, die die Olivenhainwanderung erklärt. Dann ging es den Berg hinauf und so langsam aus der Ortschaft hinaus. Wir mussten unter einer kleinen Brücke durch. Dahinter begannen dann die Olivenhaine. Auf der gesamten Wanderung sind 10 große Hinweisschilder aufgestellt, die allerhand Wissenswertes über Oliven, deren Ernte, der Herstellung des Olivenöls (des Goldes der Insel Krk) und auch über Krk im Allgemeinen zu berichten wissen. Die Markierungen des Weges wurden jeweils in Form eines Olivenöltropfens vorgenommen. Ich persönlich fand die Olivenhaine sehr schön. Viele alte Bäume und Trockensteinmauern bekommt man hier zu Gesicht. Es ging durch Gatter, die wieder geschlossen werden mussten und um vielerlei Kurven. Anhand dessen, was überall auf den Wegen liegt, sieht man deutlich, warum die Gatter wieder geschlossen werden sollten. Schafskot! Trocken und staubig war es hier und auf einmal waren wir in einem Gebiet, in dem sooo viele Heuschrecken vor dem ahnungslosen Wandersmann sitzen und davonhüpfen oder einen teilweise anspringen, dass ich es noch nicht erlebt hab‘. Wir sahen hier inmitten der Haine sogar einen Wohnwagen. Marco konnte absolut nicht verstehen, wie man hier campen könne. Außerdem hat er die Olivenhaine nicht so schön empfunden wie ich. Dieses Gebiet muss man aber kennenlernen. Man muss mal auf Google Earth schauen, sich die Bereiche um Krk-Stadt herum anschauen. Dort sieht man schon die ganzen Mauern. Es ist unglaublich. Ich weiß nicht, ob es so etwas irgendwo anders auch noch gibt.
Vorbei am Strand Dunat (Krk-Stadt)
So sehen die Hinweisschilder aus
Zuerst geht's durch diese kleine Unterführung
Die Olivenhaine beginnen...
Richtung Bucht von Punat Bild 1
Durch einen solchen Olivenöltropfen wird der Weg gekennzeichnet
Bald konnte man die Bucht von Punat mit dem Inselchen in der Mitte unten liegen sehen. Vor diesem Hintergrund macht Wandern Spaß. Hier unten beginnen dann die alten Steinwege. Diese Wege wurden von einem Verband wieder neu angelegt, der sich zum Ziel gemacht hat, die alten Olivenöltraditionen Krk’s wieder aufleben zu lassen. Damit das Olivenöl der Insel Krk das bleibt, was es schon vor 2000 Jahren unter anderem für die Römer war: kostbar. Die engen Steinwege sind durch Mauern eingefasst und sehen eindrucksvoll aus. Für diese Wege hätte ich vielleicht doch Wanderschuhe gebraucht. Anfangs geht man fast auf Punat und das Inselchen Košljun zu, bis man später aber dann doch den Hang hinauf geführt wird und schließlich nach Kornić.
Richtung Bucht von Punat Bild 2
Blick auf das Inselchen Košljun
Die mühevoll angelegten Steinwege
Kornić:
Kornić wirkt größtenteils modern...
Dieser Ort ist deutlich größer, als ich dachte und vom Baustil her was völlig Anderes, als man erwartet hätte. Neubauten und moderne Häuser erwarten Einen hier. Der Wanderweg führt quer durch die Ortschaft und vorbei am Ethnografischen Haus. Aber es hatte – wie auch sonst? – geschlossen. Was das anging, hatten wir wirklich Pech im Urlaub. Aber na ja, wenn’s das nur ist! Hier hätte man sich alte Werkzeuge und Räume anschauen können, so eingerichtet, wie man damals im Mittelalter lebte. Weiter dieser Straße folgend, gelangte man an eine Kreuzung, an der das Wanderwegschild auf der Straße lag. Den letzten Wind hatte es wohl nicht überstanden. Ich musste in meinen Aufzeichnungen nachschauen, welchen Weg wir nehmen mussten. Und im Anschluss band ich – so wie sich das gehört – mit meinem mitgeführten Seil das Schild wieder fest, für alle Olivenhainpilgerer, die da noch kommen. Sogar ein Geschäft gibt’s in Kornić. Hier saßen einige Einheimische davor, die uns etwas merkwürdig beäugten. Doch ein Cedevita musste hier erst einmal erworben werden. Marco holte sich noch was zu essen. Auch hier hatten wir wegen Šurlice-Nudeln gefragt. Erfolglos. Außerhalb des Lädchens bestand Marco darauf, erst einmal zu essen. Dann ging’s weiter.
Das Ethnografische Haus
Marco hatte stets viel Spaß beim Schießen solcher Bilder...
Reparaturarbeiten am Wanderwegschild
Wir verließen Kornić und mussten nun viel entweder auf gewöhnlichen Feldwegen oder auf Asphalt laufen.
Muraj:
Wir erreichten Muraj. Die Landstraße war so schmal, dass man sich kaum vorstellen konnte, dass sie viel benutzt würde. Muraj selbst hat nur ca. 15 Häuser und wenig Markantes. Hier waren wir uns an einer Weggabelung nicht einig, wo es weiter geht, aber wie sich später rausstellte, hätten wir wahrscheinlich beide Wege nehmen können. Hinter dem Ort war ein größerer Platz mit vielen Booten, die hier, weit entfernt von jeglichem Wasser, abgestellt werden.
Durch Muraj hindurch...
Unser Wanderweg führte hinter Muraj, kurz vor Lakmartin, dann wieder nach Westen zurück in Richtung Krk-Stadt. Wir hatten jedoch beschlossen, kurz Station in Lakmartin zu machen.
Nun verhält es sich ja so: Als wir 2012 den Kroatien-Urlaub buchten, haben wir uns natürlich auf der Landkarte mal umgeschaut. Auf unserer Karte war damals ein Ort namens „Lekmartin“. Dies hörte sich natürlich lustig an. Bald erfuhren wir dann, dass es sich um einen Fehler handelte und der Ort „Lakmartin“ heißt. Doch vor allen Dingen Marco hat das Ganze nie richtig losgelassen. Der Name Lakmartin geisterte seitdem in seinem Kopf herum und er sagte, es würde ihm was bedeuten, wenigstens mal das Ortsschild zu sehen.
Und dort war es auf einmal. Marco flippte aus und lief zum Schild, um den Boden davor zu küssen. Ich musste ihn erst darauf aufmerksam machen, dass er den Boden dahinter küssen musste, sonst wäre es ja noch gar nicht der Boden von Lakmartin.
Lakmartin:
Also küsste er den Asphalt hinterm Ortsschild und jubelte anschließend. Er betonte laufend, wie toll dieses Dorf doch sei. Ich selbst kann manchmal nicht so ganz nachvollziehen, warum Marco sowas so wichtig ist, aber gut. Dies war natürlich der fantastischste Ort schlechthin. Natürlich auch nicht komplett ernst gemeint. Trotzdem war er wirklich froh, hier zu sein. Lakmartin hat höchstens 15 Häuser. Wir sahen uns alles genau an und betrachteten die kleine Kirche.
The holy ground of Lakmartin
Geschafft!!!
So, dann ging’s zurück und wieder gen Krk-Stadt. Bald kamen wir wieder in die Olivenhaine. Es war wieder sehr warm geworden, und als wir nach ca. 4 Stunden wieder in das Stadtgebiet kamen, waren wir doch ein wenig erschöpft.
Wir kamen auf der allseits bekannten Ulica Josipa Juraja Strossmayera wieder zurück in die Altstadt. In dieser sehr schönen Gasse kamen wir in einen kleinen Einkaufsladen, wo wir noch einmal nach den Šurlice fragen wollten. Tatsächlich hatten sie hier in der Tiefkühltruhe genau die Richtigen, doch konnten wir sie ja tiefgekühlt schlecht versenden.
Mein Trekkingrucksack hat ja einige Schnallen, um ihn zum Beispiel unterm Bauch oder an der Brust auch noch zu befestigen, nur lasse ich diese Schnallen meist offen. Dadurch hängt er etwas schräg auf dem Rücken, und die Schnallen baumeln natürlich umher. Nun, diese Schnallen baumelten hier leider hinter meinem Rücken an einige Weinflaschen, die allesamt drohten, umzufallen. 1 Flasche ging zu Bruch, weitere konnte Marco zum Glück festhalten. Die Verkäuferin war natürlich überglücklich und ihre Helferin wischte den Boden wieder auf. Ich machte sofort klar, dass ich den Schaden bezahlen würde, da schaute die Verkäuferin etwas freundlicher. Dann hielt die Helferin noch eine kaputte Flasche in die Luft. Nun gut, am Ende war ich doch ein guter Kunde, oder? Habe immerhin 2 Flaschen bezahlt. 140 Kuna. Das ist für die Verkäuferin doch, als hätte sie sie normal verkauft, oder? Na ja, ich regte mich nicht auf. Aus Schaden wird man klug. Demnächst binde ich mir den Rucksack richtig um, wenn ich einen Laden betrete.
Zurück in Krk-Stadt
Jetzt wollten wir zurück zum Auto, um so schnell wie möglich zu baden. Marco hatte sich den Koralj-Strand ausgesucht, während ich eher den Porporela-Strand favorisierte. Da ich den Koralj aber auch auf dem Zettel hatte, war ich zufrieden. Wir fuhren um die Innenstadt herum und parkten in der Nähe des Strandes Dražica. Den Rest liefen wir.
Strand Koralj:
Dieser schöne, runde Sandstrand liegt direkt vor dem gleichnamigen Hotel. Es war sehr warm hier. Das Wasser war noch etwas kühler, was die Menschen aber nicht weiter störte. Viele Liegen stehen hier auf den betonierten Liegeflächen. Während des Sonnens holte ich mir 2 mal einen Swimmingpool-Cocktail. Der hat vielleicht geschmeckt! Während Marco natürlich wieder das Bad in der Sonne vorzog, nahm ich wieder das im Wasser. Marco hat ja nun sowieso schon einen recht dunklen Teint, aber nach dem Urlaub sah er aus wie ein Afrikaner. Man konnte hier sehr hübsch schwimmen. Hinten, mitten in der Rundung der Bucht, schwamm man los, und vorn, wo sich die Bojen befinden, die die Bucht abgrenzen, ist eine Treppe am Rand, wo man wunderbar aussteigen kann und sich dann weitersonnen. Auch solche Wasserhüpfburgen und Rutschen befanden sich hier. Einige nutzten das Wasser aber lieber zum Ballspielen bzw. –werfen. Witzig war, dass hier an den Liegeflächen immer wieder ein Verkäufer entlang lief. Er rief unentwegt: „Mais! Kukuruz! Mais!“ Auch einige Andere schien das ein wenig zu belustigen. Ich meine, der Mann hatte ja Ausdauer, denn verkauft hat er, wie ich glaube, nicht ein einziges Mal etwas. Noch heute schleicht sich sein Rufen manchmal in meinen Kopf. Am Koralj-Strand in Krk-Stadt war es sehr schön.
Der Koralj-Strand...
Nach ca. 2,5 Stunden machten wir uns langsam bereit, noch einzukaufen. Heute Abend sollte ja das zweite WM-Spiel unserer Jungs stattfinden, was wir wieder bei Franjo in der Konoba schauen wollten.
Mach's gut, Koralj-Strand!!
Diesmal nahmen wir uns aber vor, es etwas gemächlicher anzugehen. Bevor wir uns in das Vrbniker Innenstädtchen machten, tranken wir lediglich ein Bier. Vor der Konoba Vrbnička Žlahtina fand sich auch sofort ein freies Plätzchen für uns, ähnlich gut wie beim ersten Spiel der Deutschen.
Wir wollten heute hier während des Spiels essen. Ich bestellte Šurlice mit Scampi und zur Vorspeise kalte Sardellen. Dazu natürlich schönen Žlahtina. Marco hatte ebenso ein Šurlice-Gericht auf dem Teller. Auch heute setzte sich ein Pärchen mit zu uns an den Tisch. Auch dieses kam aus Bayern. Der Mann war 49. Für mich sah er aus wie Anfang 40, höchstens 44. Auch mit diesem Pärchen unterhielten wir uns anregend. Sie blieben nur für 5 Tage in Vrbnik und wollten anschließend weiter nach Novigrad in Istrien.
Bald hatten wir auch fertig gegessen und konnten uns besser auf das Spiel konzentrieren. Das erste Tor fiel durch Mario Götze für Deutschland. Ein Aufschrei durchlief den Platz vor der Konoba, obwohl heute nicht ganz so viele Deutsche hier zu sitzen schienen wie noch gegen Portugal. Der 49-jährige Bayer hatte kurze, dunkle Haare, und ich unterhielt mich wirklich gern mit ihm.
Auf einmal fiel das 1-1. Kleiner Schock! Dies löste noch einen größeren Jubel aus als das deutsche Tor. Am linken Nebentisch wohnte man in Wien, wie ich auf Nachfrage erfuhr. „Alles klar!“ sagte ich. Auch viele Kroaten jubelten und freuten sich über das 1-1. Da kann man nichts machen. Bald darauf fiel sogar das 1-2. Am rechten Nebentisch wurde kräftig gefeiert. Das konnte ich nicht verstehen. Ich wand mich an die betreffenden Personen und machte ihnen auf Englisch klar, dass wir Deutschen uns freuen würden, wenn Kroatien erfolgreich ist. Also, warum feierten sie nun, wenn Deutschland ein Gegentor bekam? Ich fragte: „Why are you against us?“ Ein Einheimischer mit kurzen, dunklen Haaren, nicht besonders groß, sagte mir, dass sie dies tun, weil der Bayern-Trainer Pep Guardiola Mario Mandžukić nicht mehr spielen lassen würde. So ein dummer Grund, dachte ich mir. Wir waren jetzt nicht abgrundtief verängstigt durch das 1-2 für Ghana, hatten wir immerhin doch auch noch das 3. Spiel gegen die Amerikaner. Doch dann machte Klose zum Glück noch den Ausgleich. Der war sehr wichtig. Jetzt waren wir diejenigen, die aufstehen und jubeln konnten.
Beim Fußballschauen...
Unsere bayrischen Tischgesellen verabschiedeten sich nach dem Spiel, und wir tranken noch aus. Da wir am nächsten Morgen früh raus mussten – wir hatten geplant, in Stinica die Fähre nach Rab zu bekommen – nahmen wir uns vor, etwas früher nach Hause zu gehen. Das ein oder andere Bierchen hatten wir natürlich getrunken, aber nicht so viel wie beim Portugal-Spiel. Dann fragte uns der Einheimische, mit dem ich zuvor schon sprach, ob wir noch ein Bier mit ihm trinken wollten, was wir bejahten. Er war Fan des HNK Rijeka und freute sich noch immer, dass 10 Monate zuvor der VFB Stuttgart in der Europa League besiegt werden konnte. Gut, dies ist für ein kroatisches Team ja auch nichts Alltägliches. Er arbeite auch in Rijeka und fahre auch zu so manchem Spiel im Ausland mit. Hatte er vorher noch gegen uns gejubelt, schien er sich doch jetzt für uns zu interessieren und war auch recht nett.
Dann fragte er uns, ob wir noch mitgehen würden, unten ins Café Dubravka. Das hätten wir nicht tun dürfen. Doch dann war ich auch noch derjenige, der sagte: „Okay“. Das uns wohl bekannte Café sah heute verdammt nach Disco aus. Viele tanzten hier. Und unser kroatischer Begleiter gab uns Bier aus. Er selbst trank Cola mit Rotwein. Ich unterhielt mich noch mit einem jungen Fußballer aus Rijeka, doch gestaltete sich diese Unterhaltung als sehr schwer aufgrund der sprachlichen Barrieren, weswegen wir es alsbald aufgaben. Ein klein bisschen verloren kamen wir uns vor, da wir doch die Sprache, die alle anderen hier sprachen, nicht sprechen. So richtig dazugehören ist noch ein wenig anders. Also unterhielt ich mich wieder mehr mit unserem „Ghana-Jubler“. Dieser gab uns noch was zu trinken aus, obwohl das alte Glas noch gar nicht leer war. Wir waren ganz schön im Gespräch vertieft, als Marco wutentbrannt ankam und sagte, wir seien hier nicht erwünscht. Er hatte sich wohl mit einem Mädel unterhalten, und lediglich, weil diese ihm arrogant vorkam, war er jetzt total sauer und meinte gleich, alle seien gegen uns. Er wolle jetzt gehen. Oh Mann. Okay, ich verabschiedete mich noch von unserem Begleiter und teilte ihm mit, wie traurig ich war, da er uns so viel gegeben hatte und ich mich nicht revanchieren konnte. Marco war schon weg. Ich ging raus. Da stand kein Marco. Es war jetzt schon sehr spät. Das frühe Aufstehen am nächsten Morgen konnten wir wohl kaum mehr schaffen.
Was sollte ich machen? Marco geht doch nicht einfach ohne mich nach Hause. Na ja, gut, er hatte natürlich was getrunken, vielleicht in diesem Zustand ja doch. Ich lief nach Hause und unterhielt mich unterwegs noch mit einem Polen, der mich fragte, ob ich denn mit dem Ergebnis des Spiels zufrieden war. Zu Hause war kein Marco. Na toll. Also ging ich wieder zurück ins Café Dubravka. Hier war er auch nicht. Tja, also lief ich hoch zu Franjo zur Konoba Vrbnička Žlahtina. Kein Marco. Ja, was blieb mir übrig? Er wusste ja, wo wir wohnen. Also lief ich – diesmal durch das Altstädtchen – wieder zurück zu unserem Ferienhaus. Die engen Gassen gerade hinter mir gelassen, sah ich Marco plötzlich vor mir. Ts, ts. Ich erzählte ihm, wo ich ihn gesucht hatte. Er sagte, er wäre lediglich aus dem Café Dubravka raus und hätte darüber gewartet. Er hatte aber nicht gesehen, dass ich dort herausgekommen wäre. Oh Gott. Tja, das mit dem nächsten Tag konnten wir vergessen. Erst mal ab ins Bett.
Fortsetzung folgt...