Mindestlohn in Kroatien/Europa

Krista

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Hallo Jürgen,
klar ist es immer leicht das Budget Anderer zu berechnen.
Ich habe ja auch geschrieben nicht wirklich gut
 

Suncokret

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Es gibt auch in D in bestimmten Wirtschaftszweigen einfache Möglichkeiten, gesetzliche Mindestlohnvorschriften zu umgehen. Quelle sind sehr nahe Verwandte. Sie sind davon betroffen und sehen keine Möglichkeit, sich effektiv zu wehren aus Angst, dann auch diese Jobs zu verlieren. In Kroatien kann ich mir das nicht anders vorstellen. Hat jemand Informationen, wie in HR die Mindestlohnvorschrift tatsächlich angewandt wird?
 
N

nihil-est

Guest
@Suncokret ,

Pardon, aber das ist nicht mehr fair. Immer auf die Wirtschaft druff ist Quatsch.

Den Mindestlohn kann man ganz legal umgehen, dafür gibt es im Gesetz vorgesehen Öffnungsklauseln. Genau davon machen Ministerien wir auch Kommunen regen Gebrauch. Machen es weil es legal ist.

Beispiel: Statt kommunale Arbeitsplätze ( Tarifgebunden zudem ) werden " Freelancer " angeheuert. Statt kommunaler Arbeitsplätze ( zur Erinnerung, Tarifgebunden ) wird extern ausgelagert in D oder auch Asien. Statt kommunaler Arbeitsplätze wird privatisiert. Statt kommunaler Arbeitsplätze wird mit " Ich-AGs " gearbeitet.

Die Umgehung des Mindestlohns ist Gesetzesbestandteil. Dies verinnerlicht sollte schon Themengrundlage sein. Bis hierhin also D.

Nun zu Kroatien.
Auch in Kroatien bildet der Grundpfeiler vieler Familieneinkommen die Touristik. Touristik = Saisongeschäft. Bei Belegungsquoten in der Saison von 100% und in der Nebensaison von 10%......ja da muss doch einleuchten kommt ganzjährig gerechnet nicht viel bei rum. Da hätten gerne viele den kroatischen Mindestlohn.

Du fragst nach der Anwendung. Für 2014 kenne ich einen Einzelfall aus Kroatien. Firma geht es schlecht, ist mehrere Monate im Zahlungsverzug beim Lohn. Null Einkommen. Auch da wär man froh wenn die Firma zumindest den Mindestlohn überhaupt gezahlt hätte.


Gruss
 
N

nihil-est

Guest
Nachgerechnet

Mal jenseitig von Lohn & Co.

Hier einmal eine weitere Tabelle:
http://www.welt.de/reise/article138010853/Viel-Urlaub-ist-kein-deutsches-Vorrecht-mehr.html

Kroatien hat gar 2 ( bezahlte ) Werktage mehr " frei " als Deutschland. Im Mindeststandard.
D: Mindestens 29
HR: Mindestens 31

2 Tage mag sich vordergründig erst einmal wenig anhören. Kalkulatorisch aber ( Betriebswirtschaftlich ) sind dies schon Welten.
Beide Staaten übrigens sind im unteren Mittelfeld.

Die Österreicher ( hier im Forum ) dürfen sich gar über 38 Tage erfreuen ........ich gönn es denen!!!!!

Worauf will ich raus?
Auf´s Gesamtpaket!

Leider, einige Mitkommentatoren haben Scheuklappen auf. Vergleichen letztlich Äpfel mit Birnen.....was nicht einmal absichtlich ist wohlbemerkt. Das verwundert auch wenig, wir hier sind ja primär ein Forum für Urlauber......und nicht etwa Betriebswirtschaftler.

Gruss in die Runde
 
N

nihil-est

Guest
Mojen @Suncokret ,

ich mag doch deene Kommentare.........Du hast eh " Generalpardon " weil an sich den " Finger auf der Wunde " ( sprichwörtlich gesagt ) ;););)

Bitte versorge uns hier ( auch wenn ich es mal aufgreife ) weiterhin fleissig mit deinen Suuuuper Kommentaren.


Gruss....und ausdrücklichen Dank für deene Arbeit die Du da reinsteckst!!!
 
M

Marius

Guest
Gerd, du eierst herum wie nur sonst wer.
Ganz konkret: findest du, dass jemand, der in Deutschland lebt weniger als 8,50 verdienen sollte, weil seine Arbeit so minderwertig ist?
Das ist eine ganz einfache Frage und sie erfordert keine Roman-Antworten.

Ja oder nein?
 
B

bruce

Guest
Wenn man nicht überzeugen kann, muss man verwirren...
und das passiert doch schon tagtäglich, zuviele Experten die uns das Gefühl vermitteln, dass sich eigentlich niemand mehr auskennt;

Jene die sich mit "Affluenza" infiziert haben, leben genauso ungesund, wie
jener Teil der Bevölkerung die an ihrer Armut ersticken...
Es geht nur gemeinsam, die Wirtschaft kommt ohne Arbeitskräfte nicht aus und wir nicht ohne einen halbwegs guten Arbeitsplatz..
Wenn ich mich so in meinem Umfeld mit diesem Thema beschäftige, dann hab ich oft den Eindruck, lieber heute als morgen in Pension und den Anderen geht es sowieso viel besser...

Ein kleines Beispiel, viele Menschen wären bereit, mehr für ein T-shirt zu zahlen, wenn sie die Gewissheit hätten dass die Näherin diesen Betrag auch bekommt. Leider wird sich daran nichts ändern, solange nicht Gesetze geschaffen werden die das regulieren, hier bei uns und dort wo die Arbeitswelt eine Sklavenbfabrik ist...



http://www.thalia.at/shop/home/rubrikartikel/ID17569760.html?ProvID=10907922
http://www.thalia.at/shop/home/rubrikartikel/ID20936230.html?ProvID=10907922

Allen einen schönen Tag!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
N

nihil-est

Guest
Mojen @Marius ,

mein erster Satz schon war: Mindestlohn ist Quatsch.

Daran ändert sich nix.

Zudem, würdest Du dich mit dem Thema überhaupt auseinandersetzen, so würde es dir auch einleuchten. Alleine deine neue Fragestellung ist am Thema Mindestlohn doch vorbei gestellt. Man muss gar nicht in Deutschland leben ( wie Du schreibst ) um den dt. Mindestlohn zu erhalten. Man braucht dafür auch keine 2 Personen wie Du schreibst - und die Vokabel " minderwertig " ist überdies absolut deplaziert.

Zeige ich auch auf. 1 poln. LKW-Fahrer einer poln. Spedition lädt in Danzig poln. Ware. Fährt 6 Stunden durch Polen bis zur dt. Grenze mit poln. Mindestlohn.
6x2,42€/Std = 14,52€ ( grob umgerechnet )
Nun fährt er 2 Stunden bis Berlin zur Abladestelle. Hier gilt der dt. Mindestlohn.
2x8,50€ = 17€
Er hat also scheinbar " minderwertigere " 6 Stunden lang geleistet um deine Vokabel aufzugreifen - und 2 Stunden " höherwertige " Arbeit. Das im identischen LKW mit identischer Ladung.
Übrigens, von der " höherwertigeren " Arbeit hat das dt. Sozialversicherungssystem ( = die Allgemeinheit ) rein gar nix, vergl. Doppelbesteuerungsabkommen, bleibt in Polen.

Du hast eine recht grobe Vorstellung vom Idealfall eines Mindestlohns - den haben wir aber gar nicht wie Du nun hoffentlich verstehst.


Gruss
 

OFSN

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Ist der Mindestlohn niedriger als der niedrigste Lohn, für den jemand in Deutschland arbeitet, brauche ich keinen Mindestlohn. Ist der Mindestlohn so hoch wie der niedrigste Lohn, für den eine relevante Anzahl von Menschen arbeitet, brauche ich keinen Mindestlohn. Ist der Mindestlohn so hoch, dass ihn kaum jemand für einfache Tätigkeiten zahlen kann, ist der Mindestlohn ebenso falsch.

Eine erstmal schlüssige Argumentation, die nicht von mir stammt. Der Haken dabei ist, so einfach ist die Welt nicht.

Gerne möchte ich zuerst auf die Mär eingehen, dass die Jobs nach Asien oder sonstwohin in die Welt verlagert würden. Die Jobs, bei denen es sich lohnt sie tausende Kilometer zu verlagern, sind bereits verlagert. Wir müssen uns also über die Jobs unterhalten, die aus diversen Gründen nicht verlagert werden können.

Ein Beispiel. Ein Unternehmen möchte den Pförtner nicht mehr selber anstellen, sondern lieber eine Sicherheitsfirma damit beauftragen. Sie schreibt den Job also aus und nimmt, welch Wunder, das billigste Angebot. Machen übrigens selbst Behörden (leider) nicht anders. Diese Arbeit ist sicher keine Raketenwissenschaft, weshalb sich immer Menschen finden lassen, die, sofern sie unbedingt arbeiten wollen, das auch für den niedrigst möglichen Preis machen. Was hindert nun eine Sicherheitsfirma daran ein Angebot abzugeben, von dem noch nicht mal der Mitarbeiter bezahlt werden könnte? Nichts. Denn den Rest bis zum Existenzminimum des Angestellten stockt die Arbeitsagentur auf. Selbiges gilt für Reinigungskräfte und weitere Dienstleistungen, die nur zu gern ausgelagert werden, um die eigenen Haustarifverträge zu umgehen. Damit auch kein Wunder, dass Lohndumping geradezu gefördert wird, obwohl sich der Konzern X sehr wohl auch einen höheren Preis leisten könnte. Zur Gewinnsteigerung wird aber jeder Cent gerne eingespart.

Anderes Beispiel der Friseur. Ein Männerhaarschnitt für 15 Euro, der mindestens 15 Minuten dauert und in diesem Preis soll der Unterhalt für das Geschäft enthalten sein sowie der Verdienstausfall bei Krankheit? Wie kann das funktionieren? Aufstockung durch die Arbeitsagentur. Dass auch diese Tätigkeit nur extrem bedingt nach Indien ausgelagert werden kann, dürfte einleuchten.

Natürlich könnte man sagen, dann legt man für diese Branchen einen Mindestlohn fest. Da der Aufwand deutlich übersichtlicher ist bei einem generellen Mindestlohn, halte ich das für die bessere Wahl. Sollte er in bestimmten Branchen nicht ausreichend sein, kann man für diese tatsächlich einen eigenen Mindestlohn festlegen. Dürfte aber eher die Ausnahme sein.

Abschließend stelle ich die These auf, dass sich durch den Mindestlohn die Arbeitslosenquote nicht markant erhöhen wird. Für die Zahlungen in die Sozialkassen, behaupte ich, dass dadurch sogar mehr eingehen wird als für die wenigen tatsächlichen zusätzlichen Arbeitslosen aufgebracht werden muss. Ob dem so sein wird, bleibt abzuwarten. Ich bin mir aber sicher, sollte es zu markanten Fehlentwicklungen durch den Mindestlohn kommen, kann dieser angepasst werden und ist nicht in Stein gemeiselt.
 
M

Marius

Guest
Es ist doch ganz einfach: Jemandem, der in D lebt und dort seinen Lebensunterhalt (Miete, Essen, Kinder,...) verdienen muss, nur €5,- in der Stunde zu zahlen ist schaebig, schaebig, schaebig. Finito.

Da gibt's eigentlich nichts zum Herumphilosophieren.
Naja, anscheinend fuer manche Menschen doch.
 
N

nihil-est

Guest
Mojen @Marius ,

OK, an sich bist es nur Du der sich rumwindet. Ich hätte ja jetzt mal eine Antwort zu Fakten von Dir erwartet. Nix ist, eine Globalaussage folgt welche sich wunderbar anhört - und doch so fern der Realität ist.

Bis in 2018 hinein sind zig vom Traum des Mindestlohn fern. Steht im Gesetz. Fern sind auch alle Freiberufler. Selbstständige..........die alle haben auch Familien....aber eben keene 8,50€/Std.

Nö, auch die Aufstocker nicht. Die gehen brav zur Maloche ( welche es bald wohlmöglich nicht mehr gibt ) und fallen ins soziale Netz zurück, nicht teils sondern zu 100%. Um deren Würde, zumindest noch malocht zu haben, beraubt. Um Rentenansprüche für´s Altenteil zudem. Also um im Rentenalter vielleicht doch noch auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen.

Deine Ansicht ist nun einmal hartherziger als meene. OK, der Hartliner unterm Strich bist aber Du und nicht meene kleene Wenigkeit.


Gruss
 
V

vn15biker

Guest
Mojen @Marius ,

OK, an sich bist es nur Du der sich rumwindet. Ich hätte ja jetzt mal eine Antwort zu Fakten von Dir erwartet. Nix ist, eine Globalaussage folgt welche sich wunderbar anhört - und doch so fern der Realität ist.

Bis in 2018 hinein sind zig vom Traum des Mindestlohn fern. Steht im Gesetz. Fern sind auch alle Freiberufler. Selbstständige..........die alle haben auch Familien....aber eben keene 8,50€/Std.

Nö, auch die Aufstocker nicht. Die gehen brav zur Maloche ( welche es bald wohlmöglich nicht mehr gibt ) und fallen ins soziale Netz zurück, nicht teils sondern zu 100%. Um deren Würde, zumindest noch malocht zu haben, beraubt. Um Rentenansprüche für´s Altenteil zudem. Also um im Rentenalter vielleicht doch noch auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen.

Deine Ansicht ist nun einmal hartherziger als meene. OK, der Hartliner unterm Strich bist aber Du und nicht meene kleene Wenigkeit.

Mannomannomann, :wall:
Du verdrehst die Aussagen und zerredest jedes Thema !
Wo hat er sich denn gewunden ? Marius hat eine klare Aussage getroffen, wie ER dazu steht, und verbeisst Dich so lange, bis jemand aufgibt oder Dich ignoriert ! :abgelehnt:
*grantel*
 
N

nihil-est

Guest
Ok, liebe Leut´s.

Ich schliesse hiermit mit diesem Strang ab. Werde anschliessend nix mehr kommentieren, Rückfragen bitte per PM. Ist ja auch primär ein Urlauberforum und eben nicht ein Wirtschaftsforum.

Doch, erlaubt mir bitte ein paar letzte Sätze. Einjede/r kann dies auf Gewerkschaftsseiten, also Arbeitnehmerseiten!, nachlesen.


Nein, D hat keinen allgemeingültigen Mindestlohn in 2015. Das ist "Plumperquatsch", die Ausnahmen stehen im Gesetzestext. Diese sind Fakt und somit jenseitig einer Diskussion welche hier im Strang populistisch aufgemacht werden.

Ja, mit Mindestlohn kann man sogar weniger " Netto " im Geldbeutel haben. -----> Ignoriert es von mir aus, ist mir Wurscht.

Ja, Mindestlohn gefährdet Arbeitsplätze, gefährdet Staaten/Staatshaushalte. Überall. Heute wieder in den Zeitungen, ESM-Chef Klaus Reling. ESM = " Euro-Rettungsfond "

Ja, es gibt EuGH-Urteile zur Anrechenbarkeit. Blöde Vokabel, OK. Arbeitgeber - ausdrücklich auch kommunale - dürfen Sonstige Einkommensbestandteile teils anrechnen.

Ja, Abhängige Beschäftigungsverhältnisse ( = Mindestlohn ) dürfen ( = ohne Mindestlohn ) auf Selbstständigkeit umgeschrieben werden weiterhin. Klassische Beispiele sind Friseur und Paketzusteller aus dem Niedriglohnsegment.


Ergo: " Nix ist mit Schäbig " - das Gesetz sieht dies so vor, wird es also auch weiterhin geben. Weil es schlichtweg legal ist. Weil es Übergangsfristen einerseits ( bis 2018 ) gibt. Andererseits weil es die freie Vertragsgestaltung gibt, das ist auch gut so. Nicht nur in D. Ich nenne hiermit die Mindestlohnjobs in GB ( dahin geht der Trend wohl ) auf " Null-Stunden-Basis " ( bitte selber im Internet nachlesen )


Ich persönlich finde den Traum von nicht nur @Marius supertoll. Um dies hier auch nochmalig ausdrücklich anzubringen. Dieser ist aber in schlichtweg allen europ. Staaten nix weiter wie eine Traumvorstellung. Genau aber von diesem Traum - Träume sind Schäume - steht nix, absolut nix, in den Nationalrechten. Das offensichtliche Gegenteil ist der Fall, nicht nur RO oder UKR: Deren Mindestlohn ist unterdessen geringer als in manch afrikanischem Staat. Nett das wir den Mindestlohn hier feiern.

Wie gesagt, schaut einmal selber auf ( auch DGB-Seiten ). Ansonsten wie schon gesagt bitte per PM!!!.....niemand braucht auf " Hamelner Rattenfänger " reinfallen. Überdies wünsche ich natürlich hier jedem ( auch Rentnern!!! ) vor allem eines:------>Ein Auskommen mit dem Einkommen



Gruss in die Runde
 
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M

Marius

Guest
Nix mit schaebig, Nihilist, es ist aus den oben von dir genannten Gruenden also unbedingt erforderlich und völlig ausreichend, dass man fuer seine Arbeit € 5,- pro Stunde bezahlt bekommt. Alles klar, Gert :)

Wie hoch ist/war denn eigentlich dein Stundenlohn, oder gilt das nicht?
 

claus-juergen

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hallo miteinander,

einem Mindestlohn sollte meines Erachtens auch eine gewisse, sagen wir mal Mindestarbeit oder Engagement des Arbeitnehmers entgegenstehen.

Deshalb vielleicht zwei Beispiele aus der Region bzw. aus eigener Erfahrung.

Wenige Kilometer entfernt von meinem Heimatort betreibt Amazon ein Verteilzentrum mit 2500 bis 4000 Beschäftigten, je nach Saison. Vor zwei Jahren habe ich im Rahmen einer Führung den Laden besichtigen können. Die dort Beschäftigten zählen sicher nicht zu den Spitzenverdienern, allerdings sind die intellektuellen Anforderungen auch nicht allzu hoch. Dabei erfuhr ich, daß es tatsächlich Angestellte gibt, die seit Jahren dort tätig und mit ihrem Job zufrieden sind. Klar stellt Amazon daneben auch geringer verdienende Aushilfskräfte, auch über Subunternehmer ein. Was ich jedoch fast nicht glauben konnte, ist die Tatsache, daß Mitarbeiter zu doof sind, ein Paket oder ein Päckchen ordnungsgemäß zu verpacken. Solche Arbeiter sind in der Regel nur wenige Tage dort beschäftigt und müssen sich einen neuen, noch einfacheren Job suchen oder liegen dem Steuerzahler auf der Tasche. Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang auch, daß gerade in der Weihnachtszeit Amazon von der Arge Arbeitslose zugeteilt bekommt. Somit fallen die für ein paar Wochen raus aus der Statistik. Deren Engagement hält sich im allgemeinen in Grenzen.

Gut dazu passt die Erfahrung der letzten Wochen, daß wir ein ziemlich teures Glasbild bei Amazon erworben haben. Das erste kam genauso wie das zweite zerbrochen an. Klar hat Amazon den Schaden von mehreren hundert Euro übernommen. Dieses Glasbild war in der ursprünglichen Verpackung gut gepolstert. Auf dem Karton war deutlich die Aufschrift lesbar, daß der Inhalt zerbrechlich ist. Die Umverpackung jedoch war etwa doppelt so groß. Darin konnte das eigentlich gut verpackte Bild lose hin und her sausen. So ist es kein Wunder, daß das Bild zerbricht. Diese Umverpackung war nicht bezüglich des zerbrechlichen Inhalts gekennzeichnet! Diese Erfahrung bestätigte die Aussage des Abteilungsleiters, dessen Werksführung wir geniessen durften.

Ein zweites Beispiel aus der Logistikbranche zeigt auch, daß manche Menschen ihr noch so geringes Gehalt nicht verdienen. Unser langjähriger Postbote hatte urlaubsbedingt etwa eine Woche lang vor kurzem eine weibliche Aushilfe. Als ich den Postboten auf sein demoliertes Fahrzeug ansprach, erklärte er mir, daß die junge Dame, die ihn vertreten hat, eine befristet angestellte Aushilfskraft war. Sie habe nicht nur den Wagen geschrottet, sondern Briefpost und Pakete in überdurchschnittlich vielen Fällen falsch zugestellt und auch den Inhalt einiger Pakete beschädigt, so daß die Dame die Probezeit nicht bestanden hatte.

Fazit: Wäre ich "Herr Amazon oder Herr Post", würde ich erstens so einem Mitarbeiter gar keine 8,50 € zahlen können und zweitens diesen schnellstmöglich wieder loswerden wollen. Nur stellt sich auch die Frage, wo soll so einer arbeiten, wo er keinen Schaden anrichtet?

grüsse

jürgen
 

jadran

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Jürgen du sprichst mir aus der Seele. Es gibt genug, denen würde ich nur 1,00 € pro Std zahlen.

Jadran
 

claus-juergen

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hallo Jadran,

ich wollte mit meinem Posting eigentlich nur sagen, daß ein Mindestlohn zwar schön und gut ist, es aber auch Mitmenschen gibt, die vielleicht nicht arbeiten wollen oder können, aus welchen Gründen auch immer. Die Verteilung eines Mindestlohns nach dem Gießkannenprinzip kann somit keine Lösung sein, genausowenig wie die Unterscheidung nach teuren Ballungsräumen oder der tiefen Provinz, wo einerseits die Wohnung nichts kostet und andererseits die Löhne auch niedrig sind. Wo endet beispielsweise der Ballungsraum München? An der Stadtgrenze? Im S-Bahnbereich oder wo sonst?

Dann haben wir noch die Jobs, die keiner übernehmen will. Da kommen dann oft die "Arbeitsmigranten" zum Zug. Alle Fahrer unserer Regionalen Paketdienste mit Ausnahme der Post kommen aus Osteuropa und sind des Deutschen so gut wie überhaupt nicht mächtig. Im Bekanntenkreis sagen wir scherzhaft: War der Paketdienst "Name" schon da? Dies deshalb, weil das einzige deutsche Wort anscheinend "Name" ist. Klar sind die oft bis spät in der Nacht unterwegs. Dies aber auch deshalb, weil sie die Straßennamen oder Ortsnamen nicht richtig lesen können und somit ihr Navi falsch füttern. Wenn so einer nun 12 Stunden täglich unterwegs ist und 8,50 € Mindestlohn verdient, käme er auf ein tolles Gehalt. Derjenige, der die gleiche Tour bei der Post in 8 Stunden schafft, wäre da der Angeschmierte, weil er weniger verdient.

Seltsamerweise sind unsere Pizza-Lieferservice wiederum in rumänischer Hand. Deren Pkw, alles alte Klapperkisten, haben sogar die rumänischen Kennzeichen dran. Ob die den gesetzlichen Mindestlohn bekommen und wie die Zeiten (Leerfahrten, Wartezeiten etc.) abgerechnet werden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Insgesamt mag ein Mindestlohn ok sein. Differenzieren ist trotzdem wie bei vielen anderen Dingen auch angesagt.

grüsse

jürgen
 
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jadran

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Jürgen glaubst du ich habe dich falsch verstanden ?

Jadran
 

claus-juergen

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hallo jadran,

nein, wir beide verstehen uns immer gut. Meine Zeilen waren nur die Ergänzung meines vorigen Postings.

grüsse an den "trüben Niederrhein" vom heute warmen und sonnigen Voralpenland mit verschneiten Bergen, wo heute mal wieder die Karre belüftet werden mußte.

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jürgen
 
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