Wie verändert sich Kroatien nach dem EU-Beitritt?

kugelfisch63

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Servus, Marius!
Auch wenn ich deine kritische Art sehr liebe, weiß ich jetzt nicht, was Du meinst. Vielleicht ist es aber für mich zu verstehen, weil ich in der Sache der gleichen Meinung wie nihil-est bin. Auch ich lehne Subventionen in jeder Form ab, wenn es aber z.B. um Naturkatastrophen geht, finde ich einen "Rettungstopf" absolut sinnvoll! Erklär doch bitte mal deinen Standpunkt, oder habt ihr zwei persönliche Konflikte? :(
 
M

Marius

Guest
Hallo kugelfisch, ja, der Nihilist und ich werden wohl keine Freunde mehr. Es tut mir leid, wenn dadurch manchmal auch ein bisschen die Sachlichkeit leidet, es kommt nicht oft vor, versprochen. :)

Was Subventionen angeht, wollte ich damit sagen, dass die meisten Menschen nur so lange gegen Subventionen sind, solange es nicht um ihre eigenen geht. Von manchen Leistungen wissen sie überhaupt nicht, dass es sich auch um Subventionen handelt, und meistens sind sie sinnvoll, allerdings sollte man immer wieder korrigieren und steuern, aber Subventionen komplett zu verteufeln, finde ich falsch.

Als Kinderloser subventioniere ich zum Beispiel Familien, als arbeitender Mensch subventioniere ich über den Generationenvertrag die Renten der Österreicher, und so weiter und so fort, es gibt hunderte Bereich, die sich nicht selbst finanzieren können, und da kommt nun mal der Staat ins Spiel und dafür zahle ich gerne meine Steuern und möchte, dass auch alle anderen dazu gezwungen werden, damit dort subventioniert werden kann, wo es sinnvoll ist (auch wenn ich persönlich nichts davon habe).

So irgendwie hatte ich das gemeint ;-)
 
N

nihil-est

Guest
Wie? Was? Wir werden keene Freunde mehr??? Ich hab datt Marius eben erst auf´n Bierchen eingeladen. Ächt, wird er bestätigen :)( Datt war Platt weil Off Topic )

Kroatien, EU, Subventionen. Auch wenn der Artikel an sich etwas älter ist ein Auszug:
Absurder Geldkreislauf
Als Zapfsäule hat die Regierung aber vor allem die öffentlichen Unternehmen entdeckt. Deren Gewinne sollen (angeblich ebenfalls nur temporär) teilweise in den Haushalt fliessen, und zwar zu rund zwei Dritteln in diesem Jahr. Dass man den Staatsunternehmen die Gewinne abpresst, sie aber gleichzeitig dazu ermahnt, zur Belebung der Wirtschaft endlich mehr zu investieren, ist natürlich ein Widerspruch in sich; naheliegenderweise werden nun die Investitionen sinken, da die Mittel dazu fehlen. In einem absurden Geldkreislauf schöpft der Staat künftig einfach jene Subventionen ab, die man den Firmen zuvor hat zukommen lassen. Diese Subventionen machten 2012 etwa 3% des BIP aus, während der Durchschnitt in der EU bei «nur» 0,5% des BIP lag.

Quelle ist die NZZ, 24.02.2014: http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtsc...ernuechterung-nach-dem-eu-beitritt-1.18249751

Auch hier zeigt sich wie widersinnig Subventionen sein können. Nicht nur in Kroatien übrigens, Kroatien ist aber Thema.
Firma A erhält staatliche Subventionen als auch EU Subventionen. Subventionen also um im ( freien ) Wettbewerb zu bestehen, Arbeitsplätze zu erhalten als auch neu zu schaffen. Der ( freie ) Wettbewerb ist natürlich auch immer ein Verdrängungswettbewerb. Ergo zu Lasten Dritter.
Betrachten wir also erneut den Artikel, Refinanzierung des Staatshaushaltes auf Subventionsbasis - ja wie Paradox kann es denn noch werden?
Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei tragen ca. 5 % zum BIP bei ( Quelle: AA ).
Nur diese eine ( Artikel ) Subventionsquelle immerhin 3% des BIP. ( BIP = Bruttosozialprodukt )

Gruss in die Runde
 
M

Marius

Guest
Danke, dass du meine Aussage, dass es auch weniger sinnvolle Subventionen gibt und man deshalb immer korrigieren und steuern muss, mit Beispielen belegst.
 

kugelfisch63

aktives Mitglied
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So, und jetzt vertragt euch wieder. Wo wäre denn dieses Forum ohne eure Beiträge!!! Ich finds aber auch nicht so schlimm, wenns mal Streitereien gibt. Man muss ja nicht alles zensieren. Außerdem finde ich sowieso, dass es hier im Forum sehr nett zugeht. In anderen Bereichen herrscht teilweise ein ganz anderer Umgangston.
 
M

Marius

Guest
Ich finde auch, dass wir trotz manchmaliger fundamentaler Auffassungsunterschiede sehr lieb zueinander sind, mit dem Nihilisten werde ich sogar Bier trinken, das mache ich ja auch nicht mit jedem! ;-)
 
N

nihil-est

Guest
Nun, aus aktueller Sicht für Kroatien nicht wirklich spannend.

OMT, kennt niemand, klar. Daher hier schnell der Wikipediaeintrag: http://de.wikipedia.org/wiki/Outright_Monetary_Transactions
( war u.a. ein Grund den CHF aus der Parität rauszunehmen, das sorgte nicht nur in Kroatien bekanntlich für ein bisserl Wirbel )

OMT nur schnell vorab um den letzten Absatz in folgendem Presseartikel auch zu verstehen.
Da klagen die Adnenauers, also die Enkel vom Konrad......: http://www.welt.de/wirtschaft/artic...kel-klagt-gegen-Geldflut-der-Zentralbank.html

Auszug Text: "Wenn die Notenbank Anleihen in dieser gewaltigen Dimension – 60 Milliarden Euro pro Monat – kauft, führt dies zu schwerwiegenden Folgen für die Volkswirtschaft und die Bürger",
Naja, sind pro Kopf also grob gesagt 120€/mntl., egal ob man in Kroatien wohnt oder eben Deutschland.
Bisserl ärgerlich für Kroatien allerdings, die EZB ist gar nicht deren Zentralbank. In Deutschland unterdessen bekanntlich ja schon ( nö, schon lange nicht mehr die Deutsche Bundesbank ).

Gruss in die Runde
 
B

bruce

Guest
Ich finde auch, dass wir trotz manchmaliger fundamentaler Auffassungsunterschiede sehr lieb zueinander sind, mit dem Nihilisten werde ich sogar Bier trinken, das mache ich ja auch nicht mit jedem! ;-)
>>>Schaut so aus, oder deine Sekretärin ist gerade auf Urlaub (Terminplaner)oder deine Software funktioniert nicht...<<<:)
@ unseren lieben € "Liebhaber", wär ja echt fad wenn wir dich nicht unter uns hätten! Guter Artikel im Standard, wollt ich gerade posten..., Danke!;)
Schönen Tag !
 

SurferHermann

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Servus,

mal abgesehen von diversen Finanzgeschäften. Hab mich mit etlichen normalen Kroaten unterhalten, keiner ist besonders glücklich, da man mittlerweile eine gewisse Kehrseite erfahren hat. Verschwunden sind die Leute, die von den Feldern aus ihre Erzeugnisse verkauft haben. Auflagen beschränken mit erheblichen Geldinvestitionen Weinhändler, Bäcker, Metzger und sonstige Kleinanbieter. Althergebrachte Verarbeitungen von LM werden verboten und streng kontrolliert jedes Monat, mit Strafandrohung. Letztes Jahr kündigten einige langjährigen "Geheimquellen" an, ihren Betrieb nicht weiterführen zu können.
In den Großeinkaufshäuser wie Billa, Mercator, Pevec etc. sieht man die selbe Massenware wie bei uns. Ob das so glücklich für das Land ist, wage ich zu bezweifeln. Auch die CP sind davon betroffen. Mittlerweile beobachtet man so ekelhafte Vorbilder wie in Italien, mit entsprechendem Publikum. Sehr unterschiedlich zu vergangenen Zeiten. Eine gewisse Gemütlichkeit geht so langsam verloren, das eigentlich Kroatien ausmachte. Mit Sorge sieht man auch gewisse Investoren, die sich überall breitmachen. Man hat das Gefühl, die Kroaten verkaufen ihre Heimat, diese Fehler sind auch bei uns bekannt. Staaten, mit ihrem nicht besonders guten Ruf, versuchen in Kroatien vehement Fuß zu fassen. Das gilt auch für Religionsgemeinschaften.

Frage ist nur, bleibt Kroatien "mein" Urlaubsland und wer könnte zu den guten Bedingungen wie dort Ersatz bieten. Mir fällt momentan nichts dazu ein! Bleibt vielleicht bloß die Erinnerung?

Gruß

SurferHermann
 

claus-juergen

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mal abgesehen von diversen Finanzgeschäften. Hab mich mit etlichen normalen Kroaten unterhalten, keiner ist besonders glücklich, da man mittlerweile eine gewisse Kehrseite erfahren hat. Verschwunden sind die Leute, die von den Feldern aus ihre Erzeugnisse verkauft haben. Auflagen beschränken mit erheblichen Geldinvestitionen Weinhändler, Bäcker, Metzger und sonstige Kleinanbieter. Althergebrachte Verarbeitungen von LM werden verboten und streng kontrolliert jedes Monat, mit Strafandrohung. Letztes Jahr kündigten einige langjährigen "Geheimquellen" an, ihren Betrieb nicht weiterführen zu können.
In den Großeinkaufshäuser wie Billa, Mercator, Pevec etc. sieht man die selbe Massenware wie bei uns. Ob das so glücklich für das Land ist, wage ich zu bezweifeln. Auch die CP sind davon betroffen. Mittlerweile beobachtet man so ekelhafte Vorbilder wie in Italien, mit entsprechendem Publikum. Sehr unterschiedlich zu vergangenen Zeiten. Eine gewisse Gemütlichkeit geht so langsam verloren, das eigentlich Kroatien ausmachte. Mit Sorge sieht man auch gewisse Investoren, die sich überall breitmachen. Man hat das Gefühl, die Kroaten verkaufen ihre Heimat, diese Fehler sind auch bei uns bekannt. Staaten, mit ihrem nicht besonders guten Ruf, versuchen in Kroatien vehement Fuß zu fassen. Das gilt auch für Religionsgemeinschaften...

Hallo Hermann,

du siehst die Entwicklung schon extrem negativ, wobei ich jetzt ehrlich gesagt keine Vorstellung von deinen zitierten "ekelhaften Vorbildern wie in Italien" habe. Bei meinem diesjährigen Hotelaufenthalt in Norditalien war jedenfalls nichts ekelhaftes zu erkennen. Ich bin gesund und glaublich verjüngt zurückgekommen.

Kroatien macht derzeit eine Entwicklung durch, wie sie Deutschland vor Jahrzehnten hatte. Dabei bleiben nun mal die Direktvermarktung oder auch Kleinanbieter auf der Strecke. Lidl, Kaufland, Billa, Rosssmann, Bauhaus und Co. verdrängen natürlich den Kleinhandel. Dies aber, weil halt viele Kroaten dort auch einkaufen. Öffnungszeiten bis in den Abend, teilweise sieben Tage die Woche und niedrige Preise sind nun mal die Dinge, die den Käufer anziehen. Im übrigen zahlt Lidl mit Abstand die höchsten Löhne im Lebensmittelhandel in Kroatien. Das Angebot der Geschäfte orientiert sich am Kunden. Wer wie ich auch ausserhalb der Saison im Raum Pula ist, stellt fest, daß beispielsweise Lidl sein Angebot saisonal ändert. Der Aufdruck "domac" und die Abbildung einer Kroatischen Flagge zeigen auch dem sprachunkundigen Käufer, daß er kroatische Ware vor sich hat. Es liegt also an jedem selbst, wo und was er einkauft.

Insgesamt ist diese Änderung im Land eine aus meiner Sicht normale Entwicklung. Es bleiben Nischen für Direktvermarktung und Ökoanbieter. Ich persönlich habe auch gar nichts dagegen, wenn dubiose Anbieter, die sich jeglicher Kontrolle entziehen, vom Markt verschwinden. Auch solche gibt es im Land. Wer dies negiert, verschließt die Augen vor Tatsachen. Fahr mal an den Limfjord und kauf dort beispielsweise an einem Stand den angebotenen Käse. Der ist nach fünf Tagen schon verdorben. Leider ist in der Olivenölflasche des Bauern ums Eck auch nicht immer das reine Olivenöl drin, was einem versprochen wird.

Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser, ist ein uralter Spruch, der auch in unserem Urlaubsland zu heherzigen ist.

grüsse

jürgen
 
N

nihil-est

Guest
Mojen @claus-juergen ,

Norditalien war also wohl ein Voltreffer. Prima.

Grundsätzlich stimmt da alles was Du geschrieben hast. @SurferHermann hat aber auch nicht unrecht was Kleinbetriebe betrifft, da gilt das gleiche Gesetz wie für einen Grosskonzern. Also Investitionen nicht nur in Hygiene welche teils schier unbezahlbar sind und somit betriebswirtschaftlich nicht vertretbar.
Klar, gemogelt wird immer, auch bei Kleinbetrieben, die schädigen halt ein paar hundert Kunden jährlich. OK. Jedoch, die Grossbetriebe gleich zig Millionen Kunden. Welche Lebensmittelskandale soll ich alle aufzählen? Pferdefleisch, Gammelfleisch usw, usw, usw. Obendrein die Kartelle wie Zucker, Schokolade, Kaffee usw. Dazu die Etikettenschwindel mit all den Biozeichen. Nicht minder bei Eiern welche ungestempelt zu hundertausenden über die Grenzen kommen und urplötzlich mit Stempel Bioei aus D ausgestattet sind. Das jahrelang trotz aller Kontrollen, wir werden sicherlich binnen Wochenfrist wieder was in den Medien haben.
Schlimmer geht immer, so TTIP kommt wirst Du eben echtes kroatisches Olivenöl aus Californien haben wie auch echten Schwarzwälder Schinken aus Texas.

Einen kleinen Teil der Geschichte möchte ich aber beleuchten. Zum Zeitpunkt des Kaufs beim " vermeindlichen " Bauern hast Du zumindest als Gefühl etwas " authentisches " erlebt...... wie " authentisch " hingegen kann im Vergleich das Gefühl sein in Chlorhühnchen zu beissen? Wo wohl ist unterm Strich gesehen der Beschi** grösser ? ;)

Es wär trügerisch auf " Made in Germany " reinzufallen, wie auch auf " domac " oder einem kroatischen Fähnchen. Hier gilt längst, das darf drauf wenn ein nicht unerheblicher Teil der Wertschöpfung im Lande erfolgte. Ich bin ja Werktätiger in der produzierenden Industrie, Du glaubst gar nicht wie einfach es ist.

Problem ist doch, viele ehrliche Kleinanbieter verschwinden mit - jetzt schliesse ich einmal den Kreis - es wird auch wieder eine Renaissance für Kleinbetriebe kommen in Kroatien. War hier ja auch nicht anders.


Gruss
 

SurferHermann

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Servus,

also du willst Infos über die Gepflogenheiten eines Biasuzzi, dem Namen nach ein Italiener und auch dort geboren, der ein paar Jahre auf dem CP Kazela sein Unwesen trieb. Nach endlosen Verhandlungen für eine weitere Pacht des CP stellte sich heraus, daß dieser Herr und sein Clan, jahrelang die Kurtaxe von Medulin unterschlug, sowie zahlreiche Schwarzbauten auf dem CP errichtete. Ohne Prüfung von Statik und häuslichen Sicherheitsanforderungen. Italiener bestätigten uns, daß es für italienische Camper und Urlauber in den MoHos einen Rabatt von 20 % gab, nur für diese Volksgruppe. Auch diverse Italiener hatten einen Freibrief, bei der Anmeldung, Reservierung und auf dem CP selbst. Dementsprechend traten sie auf. Verstehe mich nicht falsch, habe italienische Vorfahren, aber schon sehr lange her, lt. meines verstorbenen Großvaters. Bei einem Konflikt mit einem etwas freidenkenden Italiener, holte der den Paten. Da ich als Gebäudemanager von solchen Dingen was verstehe, machte ich ihn dezent auf seine Geschichten aufmerksam, da er in seiner Rhetoriknot mit der Polizei drohte. Hätte es sein können, daß man über seine Geschichten zu dem Zeitpunkt gestolpert wäre? Jedenfalls zogen die ziemlich defensiv ab. Gibt noch paar so Anekdoten mehr, und irgendwann langts einem dann, mit diesen Deppen. Davon abgesehen, ließ ich schon mal italienische Studentenmädels nach Anfrage dicht neben mir ihr Dackelhotel aufstellen, mit Strom, Wasser und Außendusche Benutzung. Unter strenger Aufsicht meines weiblichen Chefs, und ich weiß bis heut noch nicht warum :).

Die Besitzer der Felder neben dem CP Richtung Sandinsel gehören der Sandra ihren Eltern. Der Sandra gehört der Reitstall am Ende Medulins Richtung Liznjan, rechts runter, sowie das Vieh, das jeden Anleger der vorgelagerten Inseln sehr nah begrüßt :). Einige nette Herrschaften, mit italienischem Kennzeichen, versuchten sehr konkret einen Kauf der Felder voranzutreiben. Mit entsprechenden Mitteln der Bedrohung. Gehe aber auf diese Sache mal nicht ein. Tatsache ist auch, daß Italien nach wie vor Anspuch auf Istrien erhebt, aus vergangenen Zeiten. Paar Betrugsversuche auf der Autobahn durch Italien will ich gar nicht großartig erwähnen. Scheinbar haben die mit dem Ablesen und Rückgabe des Wechselgeldes etwas "Probleme". Und Nudeldompteur bin ich auch nicht, deshalb fahre ich nur durch.

Was mir aber ziemlich fehlt, ist ein gemütlicher Plausch mit den einheimischen Anbietern, die sich auch immer Zeit nahmen. Sorge ist halt, daß ich das schöne riesengroße Weinfaß beim Weinhändler neben dem Bäcker nicht mehr sehen könnte, das allein ein Kunstwerk darstellt. Oder ein Vojda, Metzger aus Medulin, der mir das Fleisch und Wurstwaren speziell würzte, mit kleiner Beigabe für die zu Verhungern drohenden Bayern. Alle die kleinen einheimischen Händler und Kleinbetriebe nicht mehr hätte, die eigentlich den Charme der Gegend auch prägten. Meine Mädels waren bestürzt, als der Parfümanbieter letztes Jahr vorm Autocamp, traurig seinen Abschied kundgab. Glaub da ist eine Duftwelt zusammengebrochen. Rieche für mich selbst lieber natürlich, sonst geht zu mir kein Hund mehr her :).

Tja, die Sorge um meine 2. Heimat läßt mich schon ein bisserl nachdenklich werden. Auch das Schicksal der Leute dort bewegt mich, vor allem weil man sich schon lange kennt.

Gruß aus München

SurferHermann
 

Kazelafan

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Hallo SurferHermann,
ich wäre etwas vorsichtiger mit diesen unbewiesenen überzogenen Behauptungen bzgl. der Aktvitäten von Biasuzzi während dieser Kazela von Arenaturist gepachtet hatte !
Kazelafan
 

claus-juergen

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also du willst Infos über die Gepflogenheiten eines Biasuzzi, dem Namen nach ein Italiener und auch dort geboren, der ein paar Jahre auf dem CP Kazela sein Unwesen trieb. Nach endlosen Verhandlungen für eine weitere Pacht des CP stellte sich heraus, daß dieser Herr und sein Clan, jahrelang die Kurtaxe von Medulin unterschlug, sowie zahlreiche Schwarzbauten auf dem CP errichtete. Ohne Prüfung von Statik und häuslichen Sicherheitsanforderungen. ...

Die Besitzer der Felder neben dem CP Richtung Sandinsel gehören der Sandra ihren Eltern. Der Sandra gehört der Reitstall am Ende Medulins Richtung Liznjan, rechts runter, sowie das Vieh, das jeden Anleger der vorgelagerten Inseln sehr nah begrüßt :). Einige nette Herrschaften, mit italienischem Kennzeichen, versuchten sehr konkret einen Kauf der Felder voranzutreiben. Mit entsprechenden Mitteln der Bedrohung. Gehe aber auf diese Sache mal nicht ein. Tatsache ist auch, daß Italien nach wie vor Anspuch auf Istrien erhebt, aus vergangenen Zeiten. Paar Betrugsversuche auf der Autobahn durch Italien will ich gar nicht großartig erwähnen. Scheinbar haben die mit dem Ablesen und Rückgabe des Wechselgeldes etwas "Probleme". Und Nudeldompteur bin ich auch nicht, deshalb fahre ich nur durch.

Was mir aber ziemlich fehlt, ist ein gemütlicher Plausch mit den einheimischen Anbietern, die sich auch immer Zeit nahmen. Sorge ist halt, daß ich das schöne riesengroße Weinfaß beim Weinhändler neben dem Bäcker nicht mehr sehen könnte, das allein ein Kunstwerk darstellt. Oder ein Vojda, Metzger aus Medulin, der mir das Fleisch und Wurstwaren speziell würzte, mit kleiner Beigabe für die zu Verhungern drohenden Bayern. Alle die kleinen einheimischen Händler und Kleinbetriebe nicht mehr hätte, die eigentlich den Charme der Gegend auch prägten. Meine Mädels waren bestürzt, als der Parfümanbieter letztes Jahr vorm Autocamp, traurig seinen Abschied kundgab. Glaub da ist eine Duftwelt zusammengebrochen. Rieche für mich selbst lieber natürlich, sonst geht zu mir kein Hund mehr her :).

Tja, die Sorge um meine 2. Heimat läßt mich schon ein bisserl nachdenklich werden. Auch das Schicksal der Leute dort bewegt mich, vor allem weil man sich schon lange kennt. ..

hallo bayerischer Landsmann Hermann,

irgendwie lese ich aus deinen Zeilen schon Verärgerung und Frustration. Bleiben wir doch beim Thema der Veränderungen im Land.

Die Tatsache, daß oft Dauercamper auf Campingplätzen sich Vorteile herausnehmen, ist doch nicht nur auf Kazela so. Auch auf Tasalera wurde das jahrelang unter den Augen der Betreiber so gehandhabt. Man betoniert eine Bodenplatte, stellt den Wohnwagen drauf, dann betoniert man eine Terrasse und belegt die mit Steinen, dann mauert man einen Grillkamin, baut eine Aussen- oder Sommerküche und am Schluß baut man ein eigenes festes Klo um ein schnell gegrabenes Loch. Ob das hygienisch einwandfrei ist, sei mal dahingestellt. Frag mal andere User, die seit Jahren auf diesem Camp waren oder heute noch sind. Sind wir doch froh, daß solche schleichenden Besitzergreifungen der Vergangenheit angehören.

Was die Grundstücke auf der Marlera-Halbinsel anbelangt, sind die für den Golfplatz vorgesehenen schon seit Jahren in der Hand der Investoren. Übrige Parzellen gehören Bauern oder der Gemeinde Liznjan, möglicherweise auch deiner Bekannten Sandra oder deren Familie. Auch die Tatsache, daß beim Verkauf von Grundstücken oft nicht alles mit rechten Dingen zugeht, ist doch allgemein bekannt. Allerdings gibt es heute sicherlich mehr Rechtssicherheit als noch vor 10 Jahren. Da bringt der EU-Beitritt sicherlich etwas.

..."sowie das Vieh, das jeden Anleger der vorgelagerten Inseln sehr nah begrüßt :) (Zitat Hermann)...

Hast du überhaupt eine Ahnung von was du da sprichst? Es handelt sich wohl um das Jungvieh auf der Insel Fenera. Die Tiere brüllen oft im Hochsommer vor Durst, weil deren Eigentümer besseres zu tun haben, als die Rindviecher mit Trinkwasser zu versorgen. Auf der Insel gibt es weder eine Quelle noch eine Zisterne für Regenwasser. Vor Jahren verendete eines der Jungrinder. Ein paar Herren zerteilten den Kadaver und warfen ihn ins Meer. Ob das heute noch so einfach ginge, bezweifle ich stark.

Was den angeblichen italienischen Anspruch auf Istrien anbelangt, solltest du hier differenzieren. Es sind einzelne am politsch rechten Rand, die von einem Großitalien träumen. Die gibt es ganauso wie diejenigen, die meinen unter dem Diktator Tito sei alles besser gewesen. Auch wir haben politisch verwirrte im Land, die die SED-PDS-Linke wählen. Deswegen will doch kein vernünftiger Bürger mehr die DDR-Diktatur haben.

Dein Parfümstand oder andere Direktvermarkter von Lebensmitteln in allen Ehren. Es gibt nun mal EU-Standards und Vorschriften, die gelten für alle. Ob von den von dir zitierten in der Vergangenheit Steuern und Abgaben vorschriftsgemäß abgeführt und alle Hygienestandards eingehalten wurden, wage ich zu bezweifeln.

Hermann, trauere nicht den alten Zeiten nach. Kroatien verändert sich und ich meine hin zum Guten. Auch wenn das ganze halt länger dauert als woanders. Erfreue dich an deinem Kazela. Es ist nach wie vor ein toller Campingplatz mit vielen Möglichkeiten. Ich weiß wovon ich spreche. Schließlich bade ich seit 10 Jahren nebenan auf der Marlera-Halbinsel.

grüsse

jürgen
 

Christl

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Hallo Claus-Jürgen, woher nimmsrt du das Wissen über Tadalera ?
Wir waren 15 Jahre dort, aber ich kenn keinen, der Bodenplatten betonierte. Also schön die Kirche im Dorf lassen.
Auch feste Toiletten gibt es ebenso nicht. Wir hatten auch eine eigene, aber in einem Zelt mit Holzboden, der Tank wurde von den Fahrern die die Dixieklos leerten gegen ein Trinkgeld geleert.
Im übrigen bestehen die Terrassen , Toiletten, Duschen, Grills usw auch jetzt immer noch, auch bei Arenaturist.
Was ist daran besitzergreifend ? Wir haben jedenfalls immer unsere Gebühren, Kurtaxe usw bezahlt, auch unsere Kinder, die dorthin kamen, waren angemelder und haben bezahlt, auch beim alten Besitzer
 
N

nihil-est

Guest
Mojen,

leider nur in engl. gefunden.
Ob das gut geht?
Externer Link: http://www.croatiaweek.com/croatian-bakery-giants-to-open-stores-in-spain-slovakia/

Kurz: Die grösste Bäckereikette Kroatiens expandiert nach Eröffung der 1. Filiale in München weiter und plant in den kommenden 5 Jahren weitere 150 Filialen in Deutschland. Weitere in Spanien usw.

Nun, ausgerechnet das Bäckereigeschäft in D ist hart umkämpft. Traditionelle Bäckereien sterben aus und vom Discounter über Tankstelle bekommt man, neben den Bäckereiketten ohnehin, schon überall sein Brot/Brötchen.

Gruss in die Runde
 

Suncokret

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Wenn ich das richtig verstehe, geht's da um Burek, weniger um Brot und Brötchen. Mal sehen, wann die deutschen Ketten nachziehen.
 
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