Kroatien kontert Franken mit eigenem Fixkurs

Suncokret

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"... wer zahlt die Zeche, fragt die linksliberale Tageszeitung Novi List: "Ein genialer Schachzug, oder russisches Roulett. Den Menschen zu helfen, damit sie nicht zu Sozialfällen werden, ist sicherlich gerechtfertigt und die Regierung ist dazu berechtigt. ... Aber der Premier ist nach seinem 'urbi et orbi' in Sachen Schweizer Franken verschwunden und blieb allen eine Antwort schuldig. Denn das entscheidende ist, aus welchem Topf die Kosten dieser Entscheidung getragen werden sollen. Inoffizielle Berechnungen belaufen sich auf 500 Millionen Euro, die Milanovićs Clou kosten soll. Und diese einjährige Maßnahme kann nur eine Zwischenlösung bis zur unausweichlichen Konversion der Kredite in Kuna oder Euro sein, die rund 3 Milliarden Euro kosten wird. Aber darüber will keiner reden." (21.01.2015)
 
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Marius

Guest
Ich wusste nicht, dass man zum Sozialfall wird, nur weil man sich nach eigenen Fehlspekulationenen aus seinem Eigenheim in eine Mietwohnung begeben muss, aber gut, in diesen Tagen scheint ja kritisches Denken keine ersrebenswerte Faehigkeit zu sein. :)
 
M

Marius

Guest
Suncokret, ich kommentiere damit den Artikel, keineswegs unterstelle ich dir persönlich Verstaendnis fuer Waehrungsspekulanten.
 

Suncokret

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Suncokret, ich kommentiere damit den Artikel, keineswegs unterstelle ich dir persönlich Verstaendnis fuer Waehrungsspekulanten.
Lieber Marius, ich unterstelle dir auch keineswegs, dass mir so was unterstellst ; ) Ich verstehe selbst viel zu wenig von dem ganzen Komplex Währungspolitik, um wirklich Verständnis für irgend eine Seite zu haben, bin nur neugierig und ehrlich gespannt, was das kroatische Parlament am Freitag dazu (ich meine: "... wer zahlt die Zeche?") sagt oder fragt. Und zwar Regierungs- UND Oppositionsparteien. Leider reicht mein Kroatisch nicht aus, um die Debatte wirklich zu verstehen. Vielleicht kannst du dann helfen?
 
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nihil-est

Guest
Hier ein Link welcher " uns " erst einmal erfreuen wird: http://www.welt.de/finanzen/verbrau...b-trotz-Euro-Schwaeche-noch-guenstig-ist.html

Zu den ( aus Sichtweise D ) " billigeren " Urlaubszielen gehört Kroatien noch immer. Schon wieder. Nennt es wie ihr wollt.

Erst auf den 2. Blick verwunderlich ( ausgenommen Schweden, Steuerrecht ) die Häufung von Euro-Beitrittskandidaten. Trotz ( Vertrag von Lissabon ) " Kopplung " noch " billiger " ?

Ich hoffe inständig, diesmal zumindest, nicht wieder zu viele " zu überholen ". Nehmt den Artikel zur Not einfach wie er ist....und vergesst meinen Kommentar dazu sogleich.


Gruss in die Runde
 
M

Marius

Guest
Teile deines Postings kann ich leider nicht verstehen und komme trotz mehrerer Interpretationsversuche auf keinen grünen Zweig, Gert, damit meine ich diesen Teil:

Erst auf den 2. Blick verwunderlich ( ausgenommen Schweden, Steuerrecht ) die Häufung von Euro-Beitrittskandidaten. Trotz ( Vertrag von Lissabon ) " Kopplung " noch " billiger " ?
Ich hoffe inständig, diesmal zumindest, nicht wieder zu viele " zu überholen ".


Aber ok, damit kann ich leben. Den von dir verlinkten Artikel sehe ich eher als positiv für Kroatien oder habe ich etwas übersehen?
 

misara

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Vielleicht versuche ich nochmal zu erklären, was ich mit meinem Post und Verbraucherschutz meinte:
- Als sich vor etlichen Jahren auch die ausländischen Banken in Kroatien etablierten hatten Sie im Vergleich zum gängigen kroatischen
Kunden einen enormen Wissensvorsprung. Den was hat der Kroate bis dahin bei seiner Bank erledigt? Ein bischen Devisenkonto, Sparbuch
Ein- u. Auszahlungen etc.. das wars. Hypothekenkredite waren eher selten.
So nun kommt ein ganz einfacher Familienvater zur Bank und möchte sein Häuschen finanzieren. Was macht nun der Bänker mit seinem
Wissensvorsprung - er erzählt Ihm wie toll ein Währungskredit ist, Festzinskredite hat er gar nicht im Angebot und denkt sich: Die Risiken
eines Währungsdarlehen und das auch noch mit variablen Zins erkläre ich Ihm gar nicht - das versteht er eh nicht und egal ist es Ihm auch
Hauptsache er kann sein Produkt verkaufen und seine Quote sichern.
Das meinte ich mit Verbraucherschutz: Wer hat den die einfachen Leute über die Risiken eines solchen Konstruktes ehrlich und umfänglich
informiert. Ich wette: die Wenigsten. Klar entscheidet jeder selbst - aber die Frage ist immer auf welcher Wissensgrundlage er die Entscheidung
trifft. Oder?? Das jetzt so viele Menschen Ihr Zuhause verlieren ist doch der Erfolg dieser rücksichtslosen Banker bzw. der Banken. Darum
wäre es doch sicherlich besser gewesen das Übel schon zu Beginn am Schopfe zu packen und seine Bürger zu schützen als jetzt mit Geld das sowieso
nicht vorhanden ist im Gießkannenprinzip und vor der Wahl Schadensbegrenzung zu praktizieren.
 
M

Marius

Guest
Das ist leider so nicht richtig. Oder sind Österreicher jetzt auch arme, bankunerfahrene Bauernmenschen? Ich finde es sehr bedenklich für wie doof du Kroaten hältst.
In Österreich sind verhältnismässig mehr CHF-Kreditnehmer und von der kreditsumme wollen wir gar nicht erst reden (23mrd in A gegenueber 2mrd in CRO).

Diese Menschen verlieren auch nicht ihr zuhause sondern ihre Eigentumswohnungen, die sich sich - wenn wir und ehrlich sind - eh nie leisten konnten. Nochmals, ich hatte noch nie eine Eigentumswohnung oder ein Haus in meinem Besitz, ich zahlte immer Miete, bin aber alles andere als ein Sozialfall, also Leute, wovon reden wir hier eigentlich?
Tut mir leid, das verstehe ich nicht.
 

Suncokret

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misara

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Ich halte die Kroaten keineswegs für doof - nur für Unerfahren!
Und du kannst hier nicht die Österreicher oder die Deutschen damit gleich setzten.
Schließlich haben wir seit über einem halben Jahrhundert die freie Marktwirtschaft
und wir sind sensibilisiert für Risiken derselben (auch wenn natürlich nicht alle).
 

Suncokret

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Noch einmal vorweg: ich bin kein Finanzmarktexperte. Aber was ich in D mitbekomme, ist, dass hiesige Banken auch erst nach diversen "Unfällen" gezwungen wurden, deutlicher über die Risiken bestimmter Kapitalanlagen aufzuklären. Wie es bei den CHF-Krediten in HR gehandhabt wurde, weiß ich nicht, vielleicht hat einer der Mitdiskutierenden dazu mehr zu sagen. Aber wenn kroatische Banken (okay, die meisten sind m.W. gar nicht mehr in kroatischem Besitz) ihre Kundschaft nicht mal in den letzten Wochen aufgeklärt haben, in denen sich andeutete, dass es bald günstige Euro-Kredite geben wird, kommen mir schon viele Fragen.
Wie bereits gesagt, spannend wird die heutige Diskussion im kroatischen Parlament.
 

Suncokret

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Serbiens Regierungschef Aleksandar Vucic hat eine Lösung für die Franken-Kredite nach dem Modell des benachbarten Kroatien ausgeschlossen, das den Wechselkurs seiner Landeswährung zum Franken vorübergehend fixiert. Er sei gegen eine Lösung auf Kosten von Geschäftsbanken, wurde Vucic heute, Freitag, vom Belgrader Sender B-92 zitiert. http://www.format.at/newsticker/franken-aufwertung-serbien-wechselkurs-5433962
 

claus-juergen

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Die kroatische Währung kommt auch gegenüber dem Euro unter Druck...

hallo suncokret,

das war abzusehen, da die Bindung der Kuna an den Euro im Laufe der vergangenen Jahre eh nur noch politisch gewollt und nicht wirtschaftlich fundiert war. Ein kräftiges Abbröckeln des Kuna-Kurses in nächster Zeit ist damit nicht ausgeschlossen. Uns Urlauber kanns nur freuen.

grüsse

jürgen
 

Suncokret

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Danke dem hier Ungenannten für den Lesetip:„Kroatien – oder wie die osteuropäischen Länder in eine tückische Falle geraten sind und niemand ihnen heraushilft“ http://www.nachdenkseiten.de/?p=20885 Das Gutachten sehe ich mir mal genauer an.
 

claus-juergen

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Von wem politisch gewollt? Der kroatischen Regierung? Der kroatischen Wirtschaft? Den kroatischen Banken? Der EU? Weißt du mehr darüber?

Hallo sunkocret,

der krotische Staat ist daran interessiert, daß die Währungsschwankungen Kuna - Euro nicht allzu groß sind, weshalb die Kuna an den Euro gebunden ist. Die Wirtschaft ist ja doch recht einseitig auf den Tourimus ausgelegt. Hier hätten große Schwankungen sicherlich auch große Schwankungen bei den Touristenzahlen zur Folge. Bisher war der Kurs der Kuna künstlich hoch gehalten worden. Da der Staat mehr oder weniger pleite ist, lässt sich dies auf Dauer nicht aufrecht erhalten.

grüsse

jürgen
 

Suncokret

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Hallo Jürgen, das beantwortet meine Frage noch nicht, vielleicht habe ich sie schlecht formuliert. Das Interesse an der Vermeidung von Schwankungen leuchtet mir ein. Aber eine feste Bindung Kuna-Euro könnte ja auch zu einem realistischen Verhältnis bestehen.
Also genauer gefragt: Wer hat welches "politisches" Interesse am Festhalten an dem wirtschaftlich nicht fundierten Verhältnis?
Entschuldigung, wenn's hier zu speziell wird, wir können das auch per "Unterhaltung" zu klären versuchen.
 
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