Mindestlohn in Kroatien/Europa

Renate S.

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Und dann schauen wir uns an, was die Vorstandsvorsitzenden von den Konzernen verdienen, die z.T. Mindestlöhne an ihre Mitarbeiter auszahlen: das liegt zwischen 2 Mio. und 21 Mio. €.
Vorstand v. Hugo Boss Mark Langer 4,6 Mio. - da freut sich die kroatische Näherin, die 2,29 €/Std. bekommt. Von Amazon, Facebook & Co. ganz zu schweigen, die kaum Steuern in Europa zahlen. Das ist doch alles nicht mehr normal. Und die Lebenshaltungskosten sind in Kroatien bis auf die Grundnahrungsmittel fast gleich wie in Deutschland oder Österreich bzw. Dinge wie Elektrogeräte, Autos usw. teurer.
Ich bin normal sehr konservativ, aber von einer sozialen Marktwirtschaft sind wir weit weg - im Moment herrscht auf dieser Welt Raubtierkapitalismus.
 
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Marius

Guest
Ja, leider.
Dumm nur, dass das viele Leute völlig ok finden, zu viele. Da ist man eher der Meinung, man sollte denen was wegnehmen, die eh schon am wenigsten haben, so wie es in Österreich gerade passiert. Es ist zum Haareraufen.
 

Renate S.

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Ja in Österreich drehen sie ja voll durch
Die neuen Regelungen betreffen primär die Menschen , die Jahrzehnte lang ins System einbezahlt habe, sich etwas aufgebaut haben, mit um die 50 gekündigt wurden und dann auf mindestsicherung reduziert werden und Haus und Hof verkaufen dürfen und noch 3200 € rücklagen haben dürfen - also voll die A-Karte gezogen und iIn Kroatien sind die meisten gewohnt, den Cent umzudrehen und zu arbeiten was sie kriegen
Vor jahren haben wir mal eine Reiseführer gefragt wie das finanziell im Winter ist : 300 € arbeitslosengeld.
Vorstände bekommen Millionen Abfindung :arghh:
 

claus-juergen

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hallo Renate,

und nicht zu vergessen die Profi-Sportler, allen voran ein paar Dutzen Tennis- und Golfspieler und sicher mehr als tausend (!) von Fußballprofis in Europa die jährliche Einkommen in Millionenhöhe erzielen.
Von den Film- und Fersehstars möchte ich erst gar nicht reden. Aber das Ganze driftet langsam in eine Neiddebatte ab. ;)

grüsse

jürgen
 
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nihil-est

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Mojen @claus-juergen ,

" Alle " ist halt eine dehnbare Vokabel. Genau dafür gibt es ja die Funktion. Was gut ist und auch ausbaufähig, schützt aber vor gewissen Missbrauch nicht.


Gruss


Gerd
 
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Marius

Guest
Der rhetorische Kniff, jede Kritik an ausufernden Gehältern, als Neiddebatte zu diffamieren und damit abzuwürgen, funktioniert leider immer noch, aber hoffentlich nicht mehr lange. :)

Bei Sportlern sehe ich das übrigens gar nicht soooo kritisch, die haben ja nachweislich was geleistet und müssen sich jede Woche von neuem gegen ihre Gegner beweisen und gewinnen nicht etwa deshalb ein Turnier, weil sie gute Beziehungen haben oder weil sie ihre Mitarbeiter am Hungertuch nagen lassen. Sie bekommen auch keine Extra-Prämien, wenn sie Menschen feuern und sie übernehmen Verantwortung, denn wenn sie kacke performen, dann schlägt sich das direkt im Geldbeutel nieder.

Die Winterkorns und Ackermanns dieser Welt sind die Pestbeulen unserer Gesellschaft, nicht gut verdienende Sportler.
 
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nihil-est

Guest
Dies ist bitte - mit Ankündigung - wertneutral anzusehen. Wer dies schon nicht kapiert oder nicht kapieren möchte braucht auch mit gar " Sticheleien " den Strang nicht bereichern.

Produzierendes Gewerbe. Egal ob nun kleiner gastronomischer Betrieb oder sogar industrieller Weltkonzern. In heutigen Zeiten reden wir über Kostenstellen, Kostenfaktoren, teils in gar Millisekunden ( Wimpernschlag ) in der 20. Nachkommastelle vom Cent ( Lipa ).
Das ist die Realität, sorry.
Bitte verinnerlichen.

Gibt das gefertige Endprodukt von der Marge, genauer Kalkulation der Marge, nicht den kalkulatorischen Nutzen ( Stellschraube ist der Mindestlohn u.A. ) her ist es schlichtweg betriebswirtschaftlich zu hinterfragen. Hinterfragen meint meint ganz banal zu ändern.

" Brutal " gesagt.........früher waren 10 Rentner/Minnijobber/Aushilfen etc billig genug. 10 Leute welche sich über dies Zubrot sogar freuten.

Dank Mindestlohn, Einmalinvestition, wird eine Maschine angeschafft. Der Mindestlohn macht den Arbeitsschritt nunmehr kalkulatorisch zu teuer und wird logischer Weise abgeschafft. 10 Leute ohne Job, die Zwangsfolge.

Niemand, echt keiner, hat die Betroffenen gefragt ( nunmehr mit Null Einkommen ) ob diese vielleicht mit auch nur 0,1Cent/Std weniger in der urpersönlichen Kasse noch weiter malochen würden!!!! Die Arbeitsstelle ist futsch.

Heutige Zeiten sind nun einmal so. Selbst wegen 0,1Cent/Std werden ganze Werke betriebswirtschaftlich geschlossen.

Habe ich selber, wir reden hier über die 1990er, miterleben müssen. Das Thema an sich ist älter. In den 1990ern wurde das Werk ( = Fabrik ) Basis 0,1 Pfennige ( also grob gerundet 0,05 €Cent ) geschlossen in dem ich Beschäftigter war.

Der Mindestlohn ist sicherlich eine ganz tolle Sache!!!! Keine Frage.
Der Mindestlohn ist aber aber auch ein nicht zu vernachlässigender Arbeitsplatzkiller. Auf dem Rücken derer die eh nicht auf der Sonnenseite leben. ( Letzter Satz bitte einmal verinnerlichen )


Gruss in die Runde


Gerd
 
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Marius

Guest
Ja klar, wegen 0,1 Cent Lohnerhoehung werden Betriebe geschlossen, alles klar.

Alter, willst du uns hier alle verarschen oder glaubst du den Schmarrn wirklich, den du da verzapfst?
Und Kalkulationen mit der 20. Nachkommastelle, hahaha, da lache ich mir als IT-ler doch den A.... ab, nicht mal Boersengeschaefte, die im Millisekundenbereich abgewickelt werden, arbeiten in dieser Genauigkeit.

Das ist alles so absurd, unglaublich.
 

Renate S.

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Ers mal muß ich sagen super Diskussion - gefällt mir. Das mit den Sportlern stimmt schon zum teil - jetzt muss ich meinen Vater zitieren was er vor langer Zeit gesagt hat: was ist das für eine Welt in der einer der einen Ball hin - und herschiebt Millionen verdient und ein Arzt in einem Krankenhaus, der menschenleben rettet nach kollektivvertrag (heißt in Österreich so) bezahlt wird
Aber zurück zu Kroatien 2, 29 € man überlege sich das - jeder von uNS kennt die preise in Kroatien
Beispiel in Kroatien kaufe ich eine billige zahnpasta für ca. 1 Euro in Österreich 80 Cent und in Deutschland bekomme ich das ganze für 40 cent
 
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Marius

Guest
Habe ich selber, wir reden hier über die 1990er, miterleben müssen. Das Thema an sich ist älter. In den 1990ern wurde das Werk ( = Fabrik ) Basis 0,1 Pfennige ( also grob gerundet 0,05 €Cent ) geschlossen in dem ich Beschäftigter war.

Ok, rechnen wir mal ganz grob, wir haben 170 Arbeitsstunden pro Monat.
Wegen folgenden monatlichen Mehrkosten wurde also Gerds Firma geschlossen:

Falls die Firma 1.000 Mitarbeiter hatte, dann wegen € 850,- (das muss man mal in Relation zum Umsatz einer 1.000-Mann-Bude betrachten!!!)
Wenn es 100 Mitarbeiter waren, was immer noch ein ziemlich großer Betrieb ist, dann wegen € 85,-

INSGESAMT, nicht pro Mitarbeiter!!!

Mehr muss man dazu wohl nicht sagen, außer dass Gerd das in den 90-er Jahren tatsächlich selbst erlebt hat. ;-)
 
M

Marius

Guest
Das wäre ungefähr so, als würde ich Privatkonkurs anmelden, weil ich jemandem 5 Euro schulde. ;-)
 

LoveCroatia

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A ) Die Ursache sind nicht die welche viel bekommen, sondern die welche denen viel geben, sprich Aktionäre respektive das Aktionärsrecht welches mir nur erlaubt über die Gesamtlohnsumme abzustimmen und nicht über einzeln über die Geschäftsleitung.
B) Im Falle von VW wo das Bundesland sprich Steuerzahler Grossaktionär ist, kommt das besonders stossend rüber.

Grundsätzlich ist es aber richtig so, dass der Staat einer Privatfirma sicher nicht dreinreden soll was er seinen Angestellten für Löhne zahlen soll.
Das soll der Markt regeln. Wenn die Bude pleite geht, dann soll der Staat aber auch nicht gross den Raubritter unter die Arme greifen. Bsp. Hypo-Adria. Da wurden Gewinne privatisiert und Verluste verstaatlicht. Das nenne ich Diebstahl am Volk. Privatisierungen übrigens auch.
Aber sonst müssen stastliche Regelungen auf das absolute Minimum wie Mindestlohn, Sozialabgaben, Steuern und Kartellrecht beschränkt werden.
Selbst die Mindestlohninitiative in HR geht am Ziel vorbei, da selbst bei 4000KN kaum mehr jemand arbeiten geht und man für das Geld kaum mehr jemand vom Inland findet.
Ein guter Konobar auf Brac bekommt 8000kn plus Umsatzbeteiligung ect.

Hier ein aktuell ausgeschriebener Job

Konoba Kopačina zapošljava! Traži se kuhar/ica za STALNI RADNI ODNOS! Konoba Kopačina radi 12 mjeseci u godini; zatvorena je u vrijeme kolektivnog godišnjeg odmora (cc tri tjedna). Ako ste: stručni, imate profesionalni odnos prema poslu i timu; dobre ste radne etike (brzi, precizni, marljivi); i volite atmosferu profesionalne ugostiteljske kuhinje (loš humor, politički nekorektne šale, kreativno psovanje, polusuvisle sintagme, nadljudska glasanja i ostale "pikanterije") mi smo prava stvar! (I imamo Miloša). Šalu na stranu, filozofija je jasna; kad se radi radi se 150%; kad je ludilo onda je 150%. Početna fiskna plaća za kuhare s iskustvom, osmosatno radno vrijeme, 8000,00 hrk + prekovremeni + slobodni dani + bonusi. (svih 12 mjeseci u godini). Mogućnost napredovanja. trenutni chef de cuisine prestaje s ulogom na kraju godine! Za sve informacije nazovite: 095 910 2267 - Ivan Zahvaljujemo!
 
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Marius

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Ah, verstehe, danke.
Aber letztlich ist es ja egal, wer dafür verantwortlich zeichnet, es ist jedenfalls falsch, meiner Ansicht nach.
 

LoveCroatia

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Ich bin kein Freund von staatlicher Einmischung in den Markt ausser bei den oben genannten Bereichen.
 

Renate S.

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Wien Liznjan
Übrigens Einkommen in Kroatien. die meisten jungen Menschen, die eine Ausbildung, ein Studium oder Initiative haben, sind doch mittlerweile irgendwo im Ausland verstreut.
Ein Konobar bekommt bestimmt in einer Tourismusgegend für kroatische Verhältnisse gutes Geld, eine Verkäuferin eher nicht. Nachdem Lidl über aus dem Boden gestampft wird, vermute ich, dass Lidl etwas über dem Minimum bezahlt.
Und de Staatssubventionen für wild spekulierende und sich verzockt habende Banken sind sowieso der Hammer - wenn Raubtierkapitalismus, dann richtig, so wie bei Lehman Brothers :shifty:
 
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